Parkleuchten im Essener Grugapark – zum 13. Mal findet gerade das Event der Lichter im Grugapark in Essen statt. Von Mitte Januar bis zum 26. Februar 2023 können die Besucher des schönsten und größten Parks in der Ruhrmetropole Essen das Parkleuchten erleben. Der Grugapark mit einer Größe von rund 60 Hektar erhielt seinen Namen nach der „Großen Ruhrländischen Garten-Bauausstellung“ im Jahr 1929.
In diesem Jahr gab es am 28. Januar ein besonderes Highlight im Rahmen der Veranstaltung „Parkleuchten“, initiiert vom WDR. Eine Drohnenshow mit besonderen Lichteffekten verzauberte die Dunkelheit über der Wiese im Park.
Leider haben wir diese Veranstaltung verpasst, weil wir erst zwei Tage später im Grugapark waren. Allerdings hatten wir dafür das Glück Temperaturen um 8 Grad Celsius zu haben und keinen Frost wie beim WDR-Tag und so konnten wir auch die stimmungsvollen Illuminationen in aller Ruhe bestaunen.
In jedem Jahr gibt es neue beleuchtete Räume und neue Attraktionen zu sehen. Der Vogel Strauß erscheint als Lichtinstallation und bereits vorhandene Skulpturen zeigen sich in neuen Lichterfarben. Die Natur ist ebenso eingebunden wie die von Menschenhand errichteten Gärten und Kunstwerke. Aus einem Nebelschleier tauchen wie in einem mystischen Film einige Mönche als Lichterscheinungen auf, begeitet von choralen Klängen und ein Wolf heult den illuminierten Mond an. Aus dem Margarethensee erscheint durch ein bestrahltes Wasserspiel ein riesiger Hai auf, der einer Handelskogge folgt.
Bäume am Wegesrand erstrahlen in den Regenbogenfarben und auf den Freiflächen blinken Kunstobjekte . All das wurde erschaffen von dem Lichtkünstler Wolfgang Flammenfeld.
Erstmals kann man in diesem Jahr Eintrittskarten bereits vorher online kaufen und erspart sich so das Warten am Kassenhäuschen. Von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr gilt der Sondertarif für das Parkleuchten. Erwachsene bezahlen 7 Euro und Kinder von 6 bis 15 Jahren 2,50 Euro.
Kanadischer Küstenwolf – Diese Wolfs-Art kommt in dem Roman von Charlotte MCConaghy „Wo die Wölfe sind“ vor. Ich hatte mir das zweite Buch der Autorin gekauft, weil ich von ihrem Erstlingswerk „Zugvögel“ so begeistert war und ich kann sagen, auch dieses Buch ist sehr lesenswert, ich habe es förmlich verschlungen.
In einem Absatz begibt sich die Titelheldin mit ihrer Zwillingsschwester an die Westküste Kanadas, nach British Columbien in der Hoffnung auf den Kanadische Küstenwolf zu treffen. Sie hat keinen Erfolg und ich denke bereits das die Tiere wohl lediglich eine Romanfigur sein sollen. Dennoch gebe ich den Begriff „Küstenwolf“ einmal bei Google ein und erfahre, dass es diese besondere Wolfs-Art tatsächlich gibt.
Küstenwölfe sind kleiner und zierlicher als der bei uns vorkommende „Inland-Wolf“. Ihr Fell ist kurzhaarig und dunkel. Diese Wölfe leben im Alexander-Archipel (Kanada). Eine größere Unterart existiert an der Küste von Britisch Columbien (Kanada). Die Wölfe haben sich den Bedingungen im Great-Bear-Regenwald angepasst. Sie jagen Robben, fressen Fisch, Krebse und Muscheln.
unser heimischer Wolf
Kanadischer Küstenwolf – eine seltene Begegnung
Die Österreichische Biologin Gudrun Pflüger hat sich die Erforschung der Küstenwölfe auf die Fahne geschrieben. So entstand ein sehr sehenswerter Film, der 2007 im ZDF lief und auf Netflix oder Youtube zu sehen ist. Der Film mit dem Titel „Auf der Spur der Küstenwölfe“ berichtet von der beschwerlichen Suche nach den Tieren, der schließlich mit Erfolg gekrönt ist.
Bei der Suche nach den Wölfen kommt der Biologin ihre sportliche Vergangenheit als Skilangläuferin und Berg- und Cross-Sportlerin zu Gute. Sensationell sind die Aufnahmen in der sie mit einer Küstenwolf – Familie in hautnahen Kontakt kommt.
Der Kanadische Küstenwolf zeigt ein ebenso soziales Verhalten mit einer geordneten Familienstruktur, wie es auch die Wölfe bei uns zeigen. In der Zeit der Lachs-Laichzüge besteht die Nahrung der Tiere zu 25 Prozent aus Lachs. Sie sind aber auch in der Lage als Gemeinschaft einen Schwarzbären zu töten.
Die Wölfe sind hervorragende Schwimmer, die viele Kilometer im Wasser überwinden können. Deshalb besiedeln sie auch die westkanadischen Inseln im Pazifik. 1996 entdeckte man auf der Insel „Dundas Island“ Küstenwölfe, 13 Kilometer vom Festland entfernt
Es ist wohl noch nicht erforscht, warum es diese Wolfs_Art nur an der Küste Kanadas gibt und sie sich nicht von dort aus in das Landesinnere fortbewegen. Ob sie das Wissen haben, dass sie dort wo sie sind weniger Gefahren durch den Menschen ausgesetzt sind als die Wölfe im Binnenland?
Rotkäppchen der Wolf und das Fahrrad erzählt ein altes Märchen im Gewand der heutigen Zeit des Internets, der Werbung – eine nicht ganz ernst zunehmende Geschichte.
Nahe eines großen Waldes lebte das Rotkäppchen mit ihrer Mutter. Mutter war alleinerziehend, weil Vater sich mit einer Internetbekanntschaft davon gemacht hat. Die Großmutter lebte in einem kleinen Häuschen auf einer Lichtung inmitten des Waldes. Hier war es so abgelegen, dass die Großmutter weder einen PC, noch ein iPhone oder Smartphone besaß.
Einmal in der Woche machte sich das Rotkäppchen auf den beschwerlichen Weg zu ihrer Großmutter um ihr Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs vom Discounter Aldi zu bringen. Dinge wie die Tiefkühlpizza, Döner und Chevapchichi füllten dann ihren Korb den sie mit sich trug.
Das waren aber auch alles Sachen die dem Wolf gut schmecken würden. Dieser wohnte in der Nachbarschaft und hatte das Rotkäppchen schon oft beobachtet und überlegt wie er an die schönen Dinge herankommen könnte. Der Weg durch den Wald war sehr beschwerlich und unser Wolf liebte die Bequemlichkeit, deshalb lieh er sich am Bahnhof ein Fahrrad , zahlte per PayPal und fuhr dem Rotkäppchen hinterher. Dann fuhr er auf einem Nebenweg an ihr vorbei um sie zu überholen und wartete auf das Mädchen.
Schon bald erklang aus der Ferne der fröhliche Gesang des Mädchen : “ weißt du denn gar nicht wie schön du bist?“ schallte es durch den Wald.
Wie erschrak das arme Mädchen als der Wolf sie plötzlich anknurrte. Laut rief es um Hilfe und tatsächlich tauchte aus dem Dickicht Balu der Bär auf, der ohrfeigte den Wolf links und rechts und zertrat schließlich noch das Leihfahrrad.
So ging es in der Kalenderwoche 14 und 15 weiter. Immer wieder tauchte der verflixte Bär auf und zerstörte auch noch sein Fahrrad.
Eines Tages aber war es dem Wolf gelungen in das Haus der Großmutter einzudringen, als diese gerade bei Ikea war um sich eine neue Kommode anzuschaffen. Der Wolf hatte über seinen Facebook Kontakt herausgefunden welche Nachtkleidung die Großmutter trug und sich über ebay die gleichen Sachen besorgt. So lag er nun als Großmutter verkleidet im Bett und wartete auf das Rotkäppchen, die nichts vom Ikea Besuch der Großmutter wußte.
Es dauerte nicht lange und die Tür ging herauf. Das Rotkäppchen kam ins Zimmer und schaute besorgt auf das Bett, denn die Großmutter sah doch etwas verändert aus und so fragte sie besorgt:“ Großmutter, was hast du für große Ohren? “ – “ Damit ich dich besser hören kann“ – antwortete die angebliche Großmutter. „Aber Großmutter, was hast du für eine große Nase? “ kam es da schon vom Rotkäppchen. „Damit ich dich besser riechen kann“. „Großmutter , was hast du für rote Augen?“ – Da platzte dem Wolf der Geduldsfaden und er rief: „Weil ich dauernd das scheiß Fahrrad reparieren muß !“
Viele Märchen und Mythen ranken sich um den geheimnisvollen Wolf. Nun kehrt er dahin zurück, wo er seit fast hundert Jahren als ausgestorben galt. Allerdings ist „ausgestorben“ auch nicht ganz richtig. Es gab selbst zu Zeiten der deutschen Teilung immer wieder vereinzelte, durchziehende Wölfe.
Die Zahl der Wölfe in
Deutschland steigt weiter an. Bundesweit registriert man (Ende 2018) 73 Rudel.
Damit ist aber noch lange nicht die Aufnahmekapazität erreicht. Im Süd-Westen
und Süden gibt es noch große Waldgebiete, wo er bisher nicht seßhaft geworden
ist. Man kann aber davon ausgehen, dass es nicht mehr lange dauert bis er sich
auch dort niederläßt.
Neue Erhebungen aus den Bundesländern zeigen auch einen Anstieg der Wolfspaare von 21 auf aktuell 30. Die Auswertung des sogenannten Wolfsmonitoring für 2017/2018 ergab zudem drei sesshafte Einzeltiere. 7
Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf das Gebiet von der sächsischen Lausitz in nordwestliche Richtung über Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Niedersachsen. Zudem wurde erstmals ein Rudel in Bayern bestätigt. In weiteren Bundesländern gibt es vereinzelte Nachweise von Wölfen 7. In Schleswig Holstein wurden 4 Wölfe registriert.
Neben der steigenden Zahl an Rudeln, steigt auch die Rate der Todfunde. Neben der hohen Zahl überfahrener Tiere, ist die häufigste Todesursache die illegale Tötung von Wölfen. Es gab im Jahr 2018 bisher acht illegale Tötungen, seit 2000 waren es insgesamt 35 8. Für den Naturschutzbund (Nabu) sind diese Zahlen alarmierend. „Illegale Tötungen seien kein Kavaliersdelikt und gehörten strengstens geahndet, sagte Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Liste der getöteten Wölfe von 2000 bis August
2017
Bundesländer
Verkehrstote
Illegale
Tötungen
Brandenburg
55
7
Sachsen
37
7
Niedersachsen
16
3
Sachsen Anhalt
14
3
Schleswig Holstein
5
0
Bayern
2
1
Baden Württemberg
2
1
Hessen
3
0
Mecklenburg Vorpommern
1
1
Rheinland Pfalz
0
1
Thüringen
1
0
NRW
1
0
137
24
Wolf -Monitoring
Tabelle : Wolfsmonitoring der Länder – Leibnitz IZW Berlin – Recherche NABU Projektbüro Wolf – August 2018
Leider bereitet der Wolf offenbar vielen
Menschen auch in der heutigen, aufgeklärten Zeit noch viele Ängste.
Nutztierhalter fürchten um ihre Tiere, Jäger fürchten den Konkurrenten wegen
der Jagd, obwohl die Jägerschaft das Zehnfache dessen schießt, was der Wolf an
Wild reißt.
Trotz der immens anmutenden Zahl von knapp 2 Millionen, von Jägern geschossener Stück Rehe, Rotwild und Sauen ² und etwa 40.000 durch den Wolf gerissener Tiere, sind die Bestände der Beutetiere nicht in Gefahr, sondern steigen weiterhin an.
Wenn man bedenkt, dass es in Deutschland 1,7 Millionen
Schafe gibt und der Wolf davon 1700 gerissen hat (2018), ist das gerade einmal
eine Menge von 0,01 Prozent. Außerdem bevorzugt der Wolf auf seinem Speiseplan
das Wild aus dem Wald. Lediglich 7 Prozent Anteil haben Nutztiere in seiner
Nahrungskette. Es ist nicht einmal
erwiesen, ob die registrierten Risse von Nutztieren wirklich alle von Wölfen
stammen. Wenn Hunde für Risse verantwortlich sind, ist das nur schwer
nachzuweisen, da die DNA von Hund und Wolf sehr ähnlich ist.
Wolf –
eine Gefahr für den Menschen ?
Dank der Märchenwelt – siehe Rotkäppchen und
der böse Wolf – Mythen, Geschichten vom Werwolf und anderer Horrorgeschichten
hat der Wolf in der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Lediglich die Wölfin, die
in Rom die Brüder Romulus und Remus säugte schneidet positiv ab. Was aber ist
dran, an diesen Legenden und Märchen? Ist der Wolf wirklich so eine Bestie?
Zunächst einmal gilt, der Wolf ist ein
Wildtier. Das wird er auch immer bleiben. Er ist also nicht der niedliche Hund mit putzigen Welpen, die man gerne
knuddeln würde. Viele haben Wolfswelpen mitgenommen und aufgezogen. Wenn die Tiere aber aufgewachsen sind, sind
es noch immer Wölfe, wilde Tiere und keine Haushunde. Deshalb werden und wurden
die erwachsen gewordenen Wölfe oft wieder ausgesetzt, weil man mit ihnen nicht
fertig wurde. Aus ihnen werden dann schnell sogenannte „Problemwölfe“, für die
auch fast immer eine „Entnahme“ genehmigt wird. Weil sie den Menschen kennen,
kommen sie den Behausungen zu nahe.
Ihre Erfahrungen mit den Menschen geben die
Eltern an ihre Jungen weiter. Die Scheu vor dem Menschen wird so weiter
abgebaut und macht das Tier für den Menschen zu einem Problem. Das gilt auch
für Wölfe die angefüttert werden. Mehrmals wurde Wölfen aus Autos heraus Futter
zugeworfen. Das geht so weit, dass die Wölfe am Straßenrand auf vorbeifahrende
Autos warten. Die Nähe zum Menschen wird zuviel. Die Fiolge dieses
unverantwortlichen Handelns ist im Endeffekt die Tötung des Wolfes. Das
Anfüttern und die Entnahme von Wolfswelpen sollte unter Strafe gestellt werden.
Die Taten dieser „Wolfsfreunde“ sollten per
Gesetz unter Strafe gestellt werden.
Der Mensch passt nicht in das Beuteschema der
Wildtiere. Ein Wolf der einen Menschen wittert, sucht lieber ein sicheres
Versteck auf, als sich dem Menschen zu zeigen.
Sollte man wirklich einmal einen Wolf in der
freien Natur begegnen, wird die Zeit kaum reichen ein Foto von ihm zu
„schießen“. Jungwölfe können da schon einmal etwas neugieriger sein. Aber ein
Händeklatschen wird dafür sorgen, dass er die Flucht antritt. Ich habe Leute
kennengelernt, die mehrere Tage durch Sachsen gezogen sind, um einen Wolf zu
sehen. Es ist ihnen nicht gelungen.
Wolf und Hund
Was unterscheidet den Wolf vom Hund? Bereits
das äußere Erscheinungsbild zeigt klare Unterschiede. Der Wolf hat einen quasi
rechteckigen Körperbau. Der Hund hat einen längeren Körper mit gebogenem
Rücken. Die Ohren stehen beim Wolf dichter zusammen. Sie sind mit Haaren
bewachsen. Man kann nicht wie beim Schäferhund das Innere des Ohres sehen. Die
Pfoten sind größer und breiter als die des Hundes. Mit diesen größeren Läufen ist das Bewegen in Schnee und Sumpfgebieten einfacher
zu bewältigen. Ein Hund würde in derartigem Gelände zu stark einsinken. Seine
Bewegungen wären beschwerlicher, was zu Lasten der Ausdauer geht.
Die Rute hängt beim Wolf immer ruhig nach
unten. Ein „Schwanzwedeln“ ist faktisch nicht vorhanden. Nur in ganz seltenen
Situationen kann es einmal zu einem leichten Wedeln kommen.
Die Spuren von Hunden und Wölfen sind leicht
zu unterscheiden. Wölfe treten mit den Hinterpfoten in die Spur der
Vorderpfoten. Hunde dagegen laufen mit dem Hinterteil „schräg“. Sie haben Angst sich in die Pfoten
zu treten.
Während Hunde gelernt haben aus der Mimik des
Menschen zu erkennen was dieser will, ist der Wolf dazu nicht in der Lage. Sein
Blick geht immer geradeaus. Es kommt auch vor das aus Wolf und Hund ein Hybride
hervorgeht. Das passiert in erster Linie durch die Verbindung einer Wölfin mit
einem Hund, in der Periode der Bereitschaft, die bei Wölfinnen nur einmal im
Jahr stattfindet.
Bei Hündinnen
tritt die Läufigkeit alle 5-8 Monate auf. Wolf Rüden, die auch nur in der heißen Phase der Fähen in der Lage
sind Nachwuchs zu zeugen ( Hunde können immer Welpen zeugen), würden eine
Hündin eher fressen, als sich mit ihr einzulassen.
Ob von Wolfshybriden eine Gefahr ausgeht, ist
umstritten. Der Umgang mit Wolfshybriden
ist als schwierig einzustufen, worauf
auch die Züchter von Wolfshunden hinweisen.
Meistens überleben die Hybrid Welpen nicht lange.
2003 gab es in der Muskauer Heide zwei
Altwölfe mit neun Welpen (NABU Sachsen-Sonderausgabe 2005). Eine extrem hohe
Zahl Welpen. In der Regel besteht ein Wurf aus vier bis sechs Jungen. Wie sich
herausstellt ist das Paar eine Mischung aus Wolf und Hund. In der Folge werden
zwei der Welpen eingefangen. Zwei überleben den Winter nicht. Am Ende des
Winters 2003 leben noch vier. Auch die beiden gefangenen Hybriden sterben. Im
2. Lebensjahr der normalen Wolfswelpen liegt die Überlebensrate bei 50 Prozent.
Wölfe und Nutztiere
Immer wieder rütteln Meldungen von
Wolfsrissen die Gegner des Prädatoren auf den Plan. Seit der Rückkehr des
Wolfes muß der Mensch wieder lernen mit dem Wildtier umzugehen. Es ist die
Aufgabe und die Pflicht der Menschen sich mit den Gegebenheiten in der Natur
auseinander zu setzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Nicht die Natur
muß sich dem Menschen anpassen.
Heute wird der Herdenschutz zu hundert
Prozent finanziert und Schäden ebenfalls zu 100 Prozent ausgeglichen. Letzteres
darf aber nicht dazu führen den Herdenschutz auf die leichte Schulter zu
nehmen. Selbst die Kosten für Herdenschutzhunde werden heute übernommen.
2002 verlor ein Schäfer in Mühlrose durch
einen Wolfsangriff 33 seiner Schafe, die hinter einem Euro Netz Zaun geschützt
waren. Täter waren die mittlerweile geschlechtsreifen Welpen aus dem Jahr 2000
, die sich auf die Wanderschaft begeben haben, um neue Reviere zu begründen.
Dem Schäfer wurden die Schäden ersetzt. Aber es galt aus den Erfahrungen zu
lernen. So wurde ein zusätzlicher Elektrozaun mit vier, in unterschiedlichen
Höhen angebrachten, Breitbandlitzen gebaut.
Es dauerte nur wenige Wochen bis die Wölfe erkannten, dass hier nichts
mehr zu holen ist. Die Herdenschutzmaßnahme zeitigte Erfolg.
Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe unterstützte tatkräftig die Einführung von Herdenschutzhunden. In diesem Fall waren es Pyrenäenberghunde.
Herdenschutzhunde können aber nicht von heute
auf Morgen eingesetzt werden. Die Welpen müssen mit den Lämmern aufwachsen und
die Herde wird zur Familie des Hundes, die es zu schützen gilt. Man sollte aber
auch wissen, dass Herdenschutzhunde keine „Schmusehunde“ sind. Fußgänger mit
Hund, sollten die Nähe der von Herdenschutzhunden bewachten Schafe meiden. Die
Hunde wollen Ihre Herde verteidigen,
auch gegen andere Hunde.
In dem oben geschilderten Terrain gab es im
folgenden Jahr 2004 lediglich zwei gerissene Schafe, die in der Nacht nicht ausreichend geschützt waren.
Das Beispiel zeigt aber auch, dass mit dem
richtigen Wolfsmanagement das problemlose Zusammenleben zwischen Mensch und
Wolf machbar ist.
Kulturlandschaften und Naturlandschaften
Kulturlandschaft und Naturlandschaft – 98 Prozent der Landschaften in
Deutschland sind Kulturlandschaften. Dabei handelt es sich um Gebiete, die
durch den Menschen geschaffen wurden und von ihm erhalten werden.
Eine Wildnis, wie einen Urwald gibt es daher in Deutschland eigentlich
nicht. Die Bäume sind kaum älter als 200 Jahre. Für einen Baum ein
verhältnismäßig niedriges Alter. Ein Urwald beherbergt Bäume mit einem Alter
von von mindestens 300 Jahren.
Wie bei so vielen Dingen, meint der Mensch auch in die
Kulturlandschaften regulierend eingreifen zu müssen. Man glaubt, dass das
ökologische Gleichgewicht durch fehlende Beutegreifer gestört ist und deshalb
die Bejagung unabdingbar sei.
Nachgewiesen ist das allerdings nicht und mir kommt der Verdacht auf,
dass es lediglich eine Legitimation für die Jagd ist. Es gibt Untersuchungen
die aufzeigen, dass sich das Verhältnis von Prädatoren und
Beutetieren durch die Natur regelt, ohne den Eingriff des Menschen.
Gut zu sehen amYellowstone Nationalpark, wo sich nach der Wiederansiedlung des Wolfes nicht nur die Bestände der Wapitis und des Bisons geregelt haben, sondern auch der Wald und die Vegetation sich erholt haben. Weil die Beutetiere gelernt haben sich auf den Wolf einzustellen, ist ihr Fluchtinstinkt gewachsen. Sie bleiben nicht mehr ständig an einer Fläche um alles abzugrasen, sondern ziehen ständig weiter.
Die Vegetation erholt sich schneller. Sie wittern den Beutegreifer (Prädator) schon früher, wodurch auch die Jagd des Wolfes nicht mehr von ständigen Erfolgen gesegnet ist (Astropage.EU). Das scheint auch für die Jagdverbände einer der Gründe gegen den Wolf zu sein. Das Wild hat gelernt sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Den Jäger vom Hochsitz haben sie früher nicht einschätzen können. Auf den Wolf reagieren sie durch neue gewonnene Fluchtinstinkte. Auch die Aktivitäten haben sie in die Abendstunden verlegt um den Wolf die Jagd zu erschweren. Damit erschweren sie auch die Tätigkeiten der Jäger.
In unseren Kulturlandschaften,
mit einer Unmenge an Wild, findet der Wolf die idealen Lebensverhältnisse. Er
ist nicht auf Nutztiere angewiesen. Leider fragt man aber nicht, wie es dem
Wolf gelingt Nutztiere zu reißen. Man erklärt ihn einfach zum „Problemwolf“ und
gibt ihn zum Abschuß frei. Ob eventuell die Herdenschutzmaßnahmen nicht
ausreichend waren, spielt kaum noch eine Rolle. Die „Feinde“ des Rückkehrers
Wolf nutzen jede Gelegenheit, seinen Ruf zu schädigen.
Die Wolfsgegner
Selbst führende Politiker stellen
sich immer mehr auf die Seite der Wolfsgegner. Die „Lex Wolf“, die die Umweltministerin
Schulze einführen möchte, soll den Abschuß des Wolfes noch erleichtern und
ist wohl ein Zugeständnis an die Lobbyistin Julia Klöckner, die schon lange die Tötung der Tiere fordert. Beide
verstoßen damit eindeutig gegen europäisches Recht und schüren damit lediglich
weitere Ängste in der Bevölkerung. Bauern-
und Jagdverbände wissen nun die beiden Ministerien auf ihrer Seite, im
Kampf um den Wolf.
Teilweise werden die kuriosesten
Begründungen dafür genannt. Eine riesige Vermehrung der Wölfe um jährlich 30 Prozent wird angeführt.
Das mache eine Bestandsregulierungen notwendig, obwohl man weiß, dass die Regulierung durch
die Wölfe selbst stattfindet. Der Riss von sogenannten Nutztieren muß herhalten
um aus dem Wolf einen Problemwolf zu machen. Auch hier ist bekannt, dass der
korrekte Herdenschutz Risse vermeidet.
Beide Ministerien verstoßen damit klar gegen Richtlinien der EU. In einem Antwortschreiben auf eine Eingabe des Landrat Harig aus Sachsen stellt der EU Kommissar Notaro alle populistischen Forderungen der jüngsten Zeit als absurdum dar. Außerdem teilt er mit, dass Wölfe nicht dezimiert werden müssen weil sie sich nicht unkontrolliert vermehren. Ebenso stellt der Wolf keine Gefahr für den Menschen dar 4. Die Brüsseler Kommission verweist auf Artikel 16 FFH Richtlinie und auf § 45, Absatz 7 Bundesnaturschutzgesetz. Auf das Argument, die Wolfspopulation wachse jährlich um 30 Prozent, verweist die Kommission auf das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen 5. Dort hat sich seit der Sättigung der Wolfspopulation im Jahr 2015 kein weiteres Wachstum eingestellt.
Dennoch wird weiter mit allen
Mitteln gearbeitet um dem Wolf und seine Widereingliederung in Deutschland zu
schaden.
2006 wurden in der Wolfsregion Lausitz fünf Fälle bekannt in denen Schafe eindeutig von Hunden gerissen wurden. Bis zur Klärung der Risse war aber zuvor schnell der Wolf ausgemacht worden. Zweifel am Riss durch Hunde konnten beseitigt werden und waren unbegründet .9
Mit einem Foto, auf das die die Organisation Schweizer Tierschutz STS das Copyright hat, hetzt der Bauernverband gegen den Wolf. Auf dem Bild ist eine getötetes Reh zu sehen, mit dem hetzerischen Titel “ist das die Lösung? Wildtiere und Nutztiere leiden! Warum zäunen wir den Wolf nicht ein? Wir haben genug Naturschutzgebiete.“ Die Genehmigung wurde von Seiten der Schweizer nicht erteilt. Das Reh auf dem Bild war in einem Maisschutzzaun verendet. Der Organisation ging es bei dem Bild um ein Statement gegen Monokulturen und die Ignoranz der Bauern. Ausgerechnet so ein Bild wurde also vom Bauernverband zweckentfremdet 1.
Es könnte auch noch einen weiteren Grund
geben, weshalb die Jagdverbände so dringend den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen
würden.
Der Jagdtourismus ist ein lukratives
Geschäft. Mit Jagdreisen nach Osteuropa und Spanien speziell zur Wolfsjagd
wirbt zum Beispiel „Jagdreisen.de“ wie folgt:
„Der Wolf ist seit jeher eine Wildart, die in besonderer Weise fasziniert. Eine Wolfsjagd ist zweifelsfrei ein jagdliches Erlebnis der Extraklasse welche die Jagd – Reisenden und Auslandsjäger wohl ewig in Erinnerung bleiben wird 3.“
Wolf – Bestandsregulierung
Wenn der Wolf einmal seine
Territorien in Deutschland besetzt hat, reguliert sich der Bestand an Wölfen
selbst. Dafür sorgen die Tiere selbst. Beim Wolf bestimmt das „Herrscherpaar“ –
Leitwolf und Partner – die Anzahl der Jungen. Nur dieses Paar darf sich im
Rudel vermehren. Die anderen Wölfe und Fähen dienen lediglich der Versorgung
und Erziehung der Jungen.
Wie am Beispiel des Schäfers in
NRW mit 600 Schafen zu sehen ist. Seit er Herdenschutzhunde hat, wurde kein
Wolf mehr in der Nähe seiner Schafe gesichtet. Der Schäfer ist sich aber
sicher, dass der Wolf noch da ist.
Der letzte Riss der Wölfin GW954f
ist von Anfang Dezember 2018 gemeldet. Man vermutete bereits, dass der Wolf
gänzlich verschwunden sei. Aber er wurde erst in den letzten Tagen wieder
gesehen. Für den Wolf stellen die Herdenschutzhunde eine große Gefahr dar, sich
zu verletzen. Das kann er sich nicht leisten und greift lieber auf das große
Angebot Wild im Wald zurück.
Es gibt den „Problemwolf“ nicht, das Problem ist in der Regel der Mensch.
Es sind Menschen die aus dem Wolf ein Problem machen. Kommt ein Wolf einer
Wohngegend zu nahe ( weil dort ja so viel Müll zu finden ist – er ist ja auch
Aasfresser) , genügt es meist ihn mit Gummigeschossen zu vertreiben. So kann er
oft schon leicht vergrault werden.
Ein Gummigeschoss tut weh und wer
läßt sich schon gerne weh tun? Das „Hören“ durch Schmerz funktioniert ja auch
beim Hund und nur weil er eventuell nicht gleich beim ersten Versuch reagiert,
wird wohl kaum jemand seinen Hund töten.
Es gibt genug Wild in unseren
Wäldern. Selbst die Jäger können weiterhin Rehe schießen.
Wildschweine und Hunde, selbst
Rinder auf der Weide oder Schafsböcke und Pferde stellen eine größere Gefahr
für das Menschenleben dar, als der Wolf. Jährlich kommt es zu tragischen
Todesfällen bei den vorgenannten Tieren. Trotzdem macht kein Mensch Jagd auf
sie
Der Wolf ist streng geschützt und es besteht kein Anlass sich vor ihm zu
fürchten, da er äußerst scheu ist. Sucht man den Wolf auf einer Liste der
gefährlichsten Tiere der Welt, wird man ihn vergeblich suchen.
die gefährlichsten Tiere der Welt
Das gefährlichste Tier auf Platz 1 von
20 Plätzen ist der
Mensch, der für mehr als eine halbe Millionen Tote im Jahr
durch Kriege usw verantwortlich zeichnet.
Auf Platz 2 rangiert mit 725.000 Toten die Mücke, ihr
folgt auf dem 3.
Platz die Schlange mit
50.000 bis 100.000 Opfern.
Platz 4 ,
das wird viele überraschen, geht an den Haushund , ihm fallen 186 Tote zu und die
Zahl steigert sich durch streunende Hunde auf insgesamt 25.000 im Jahr.
Die Tsetsefliege belegt mit 10.000 Menschen
den Platz 5 und
auf Platz 6 steht
durch die Übertagung von Krankheiten die Raubwanze.
Platz 7 –
der Skorpion 5000
Opfer, Platz 8 Bandwurm 2000
Tote, Platz 9 Krokodil 1000
Menschen und auf Platz
10 durch Tottrampeln von 500 Neugierigen , der Elefant.
Die Plätze 11 – Qualle -150 , 12 – durch
Auffahrunfälle mit dem Tier – der Hirsch, Platz 13, 100 Tote durch einen Tigerangriff,14 –
53 Todesopfer durch Bienen und Platz 15 etwa 50 Opfer durch Spinnen , Platz 16 -30 Tote durch Ameisen. Durch die Tritte einer Kuh verstarben 25 , was sie auf Platz 17 bringt und durch Rodeounfälle steht das Pferd mit
20 Verunfallten auf18.
– Platz 19 belegt der Leopard mit 15 Toten und der so
gefürchtete Hai steht
mit lediglich 10 Toten auf Platz
20.
Das alles sind Jahreszahlen. da findet man
den Wolf nicht. Für den Wolf steht in den letzen 50 Jahren die Zahl 9, davon vielen
allerdings 5 Menschen einem Wolf zum Opfer der von der heute als ausgerottet
geltenden Tollwut befallen ware.
Die verbleibenden 4 Toten wurden von Wölfen
getötet, die der Mensch zuvor durch anfüttern usw. an sich gewöhnen wollte, die
also die Scheu vor ihm verloren haben.
Der Wolf – sein Leben
Der einsame Wolf – ihn gibt es eigentlich
nicht. Einzig der junge Wolf der sich auf den Weg macht ein eigenes Rudel
(Rudel=Familie) zu begründen, verirrt sich auf seinem Weg auch schon einmal auf
eine Dorfstraße. Dort wird aber schnell wieder verschwunden sein. Die Wölfe die
sich heute in den Niederlanden und in Belgien befinde, sind irgendwann durch
NRW gezogen und nicht bemerkt worden.
Wölfe zeichnen sich durch ein starkes
Sozialverhalten aus. Kranke und alte Tiere werden vom Rudel mit versorgt, das
geht so weit, daß das Fressen vorgekaut wird, damit die Alten es aufnehmen
können.
Das Leben in der Familie ist dem Wolf das
Wichtigste. Lediglich das Leitpaar darf sich vermehren. Alle anderen Wölfe
müssen sich um die Versorgung der Welpen kümmern. Die Jungwölfe aus dem Vorjahr
helfen bei der Erziehung der Kleinsten. Die Alten gehen auf die Jagd und
besorgen die Nahrung. Kranke oder verletzte Rudelmitglieder werden gemeinsam
gepflegt. Zuwiderhandlungen gegen das soziale System werden vom Leitwolf
abgestraft.
Der Wolf benötigt ausgedehnte Wälder. Am
Verhalten des Wildes kann man bereits feststellen ob der Wolf eine Region
erreicht hat, ohne ihn zu Gesicht bekommen zu haben. So berichtet Deutschlands
bekanntester Förster Peter Wohlleben das sich das Reh und Hirschwild bei der Anwesenheit
eines Wolfrudels hauptsächlich auf Freiflächen und Lichtungen aufhält, weil es
als Hauptbeutetier des Wolfes den Feind im freien Gelände eher erkennt als im
dichten Wald, wo es der Hatz des Wolfes unterlegen ist.
Das wiederum hat zur Folge, dass der Wald
sich erholt. Die jungen Triebe der Bäume im Unterholz werden durch den
Aufenthalt des Wildes auf den Freiflächen geschont. Das Wachstum des Waldes
wird positiv verändert. Neu entstehendes Wurzelwerk und Totholz hält das Wasser
der Bäche vor dem tieferen Einsickern des Wassers in den Boden ab. Der Biber
kann sich wieder ansiedeln und Dämme bauen, andere Arten leben auf. Ein
russisches Sprichwort lautet :“ Wo der
Wolf hingeht, wächst der Wald.“
Ist der Wolf nun eine Gefahr für unser Wild
und unser Vieh? Bei der großen Anzahl an Reh ,Hirsch und Großwild in
Deutschland ( 50 – 70 Rehe – Hirsche – Großwild pro Quadratkilometer) ,
besteht für diese Arten keine Gefahr. Der Wolf benötigt für seine Jagd
Reviergrößen von mehreren hunder Quadratkilometern. In einem kleinen Revier
würde er schon bald alle Beutetiere verjagt haben. Peter Wohlleben berichtet
von lediglich einer Rasse, die der Wolf in der Lausitz ausgerottet hat.
Hierbei handelte es sich um das, vom
Menschen eingesetzte, Muffelschaf das eigentlich ein Hochgebirgstier ist und in
der Ebene nicht überlebensfähig ist. Kotproben des Wolfes ergaben das 99,3
Prozent seiner Beute aus Wildtieren besteht. Nicht einmal jede Hundertste Probe
stammte von einem Weidetier. Diese entsprechen eigentlich nicht seinem
Geschmack
Ein Keiler erreicht ein Gewicht von etwa 150
Kilo und wäre ohne weiteres in der Lage einen Menschen anzugreifen, allerdings
passen wir weder bei ihm, noch beim Wolf
in das Beuteschema. Deshalb kommt es auch so gut wie nie zu einem Angriff. 15
Jagdunfälle im Jahr halten niemanden vom Waldbesuch ab.
Wolfsland – bis vor kurzer Zeit war das Land
Nordrhein Westfalen noch Wolfserwartungsland.
Seit Oktober 2018 hat sich das nun geändert. In einem Wolfserwartungsland
werden immer wieder einmal durchziehende Wölfe gesichtet. Diese lassen sich
aber nicht in dem Gebiet nieder. Anhand von Wildkameras, Sichtungen oder
Todfunden durch überfahrene Tiere, werden diese registriert.
Nunmehr hat sich aber eine Wölfin im Kreis Wesel sesshaft gemacht. Die Nachweise dazu werden aus Rissen per DNA Analyse festgestellt. Das Tier hält sich nun schon längere Zeit im Raum Schermbeck auf. Durch die Wölfin, mit dem unspektakulären Namen GW 954 f , was soviel bedeutet wie „German Wolf 954 feminal (weiblich)“, ist NRW nun zum Wolfslandernannt worden.
Die Wölfin konnte eindeutig einem Rudel
in Niedersachsen zugeordnet werden.
Das erste durch das LANUV ausgewiesene
„Wolfsgebiet“ befindet sich jetzt am Niederrhein und liegt zwischen
Autobahnen und dem Rhein. Vom Kreis Wesel über Kleve, Borken,
Recklinghausen bis zur Stadtgrenze Oberhausen. Wölfe ziehen innerhalb ihrer
Reviere täglich bis zu 70 Kilometer umher.
Ab sofort steht ein Wolfsportal zur Verfügung in dem man täglich aktualisierte Informationen zum Thema Wolf im Wolfsland NRW finden kann: www.wolf.nrw
Verhalten
bei der Begegnung mit dem Wolf im Wolfsland NRW
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist das
man im Wald einem Wolf begegnet, gibt es Verhaltensregeln die hilfreich sind.
Der Wolf bemerkt den Menschen sehr früh und entfernt sich in der Regel, weil er
sehr scheu ist.
Bei einer Begegnung ruhig stehen bleiben und
den Wolf ansehen.
So hat er die Möglichkeit sich zurückzuziehen.
Auf keinen Fall anlocken oder gar füttern
wollen.
Sollte er sich nicht fortbewegen, laut sprechen oder
in die Hände klatschen,
dabei langsam rückwärts gehen und mehr Distanz schaffen.
Außerdem kann man sich durch Heben der
Arme größer machen und
ihn anschreien.
Sollte man einmal mehreren Wölfen begegnen, handelt es sich meist um neugierige
Jungtiere, für die die gleichen Regeln gelten.
Wie gesagt ist eine Begegnung aber äußerst
unwahrscheinlich, da trifft man wohl eher einmal auf eine Rotte Wildschweine.
Freuen wir uns über den Heimkehrer
Wir können uns über den Neuankömmling freuen,
der ja eigentlich ein Heimkehrer ist. Vor längerer Zeit wurde er vom
Menschen hier ausgerottet, weil er den Bauern und Viehhirten zu viel Schaden
zufügte.
Heute stehen den Bauern und Schafzüchtern
durch die Einordnung in „Wolfsland“ staatliche
Unterstützung zur Verfügung. Zum Beispiel bei der
Einzäunung oder der Anschaffung von Schutzhunden. Außerdem gibt es
Entschädigung zu 100 Prozent bei Verlust, Tierarztkosten oder Medikamenten.
Zur Zeit gibt es nur einen ansässigen Wolf in
der Region. Es wäre erfreulich wenn es zu einem Treffen mit einem Partner
kommen würde um ein Rudel bilden zu können. Aber bereits jetzt fordern Bauern
und Jagdverbände den Wolf in die Liste jagdbarer Arten aufzunehmen.
Wolfsleben – aus der Sicht der ersten Wölfe in
Deutschland
24. Februar 2019
Wolfsleben – wir schreiben das Jahr 1997. Ich bin
ein Wolf und hatte hier in den polnischen Wäldern eine fantastische Kindheit.
Gemeinsam mit meinen Eltern und den vier Geschwistern. Wenn Mama und Papa auf
der Jagd waren um etwas zum Essen zu besorgen, passten meine älteren
Geschwister auf uns Kleine auf oder brachten uns bei wie man eine Maus oder ein
anderes kleines Tier fängt. Kurzum, wir hatten viel Spaß.
Aber dann kam die Zweit wo ich die Rolle der älteren Geschwister
übernahm und schließlich war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Ich wollte die
Welt erkunden und genau so stark und gut werden wie Papa.
Ich wollte auch eine kleine, eigene
Familie haben. Die meisten meiner Kameraden zog es in
Richtung Osten. Ich aber wollte in das Land wo wir früher einmal viele waren.
Seit fast hundert Jahren soll es dort aber keinen unserer Art mehr geben.
Sollte es wirklich eine Region geben wo es keine Wölfe gibt? Ich konnte es kaum
glauben. Deshalb wanderte ich in Richtung
Westen.
Nach einigen hundert Kilometern erreiche ich einen großen Fluß, diese
zweibeinigen Wesen, die meine Verwandten immer „Menschen“ nannten und die so
unangenehm riechen das wir uns lieber von ihnen fernhalten, nennen diesen
Fluß „Neiße“.
Noch während ich mich umschaue wie ich gut auf die andere Uferseite gelange,
nimmt meine Nase einen lieblichen Geruch war. Zwar noch knapp 2 Kilometer
hinter mir, aber noch gut zu erschnüffeln. Der Geruch birgt etwas Fähenhaftes.
Sollte da ein liebliches Weibchen alleine durch den Wald streifen?
Wolfsleben –
eine neue Familie
Ich mache mich vorsichtig auf den Weg und tatsächlich schauen mich
plötzlich zwei träumerisch schöne Wolfsaugen an und ich bin sofort hin- und
weg. Ab jetzt gehen wir gemeinsam unseren Weg. Nach einigen Wochen bemerken wir
das es Zeit wird den Fluß zu überqueren,
wenn wir mit unserem Nachwuchs das Land unserer Vorfahren erleben wollen. Meine
kleine Fähe ist
nämlich schwanger.
Das Land der
Väter
Das Gebiet in dem wir uns ein neues zu Hause aufbauen nennen die
Menschen „Muskauer Heide“. Hier haben wir ideale Bedingungen
vorgefunden um unsere vier „Kleinen“ groß zu ziehen. Der große Kiefernwald
beherbergt viele Beutetiere und es gibt weite Lichtungen, die wohl einmal von
eisernen Fahrzeugen der Menschen geschaffen wurden. Mein Vater sagte einmal das
seien „Truppenübungsplätze“,
was immer das auch sein mag. Man kann hier aber sehr gut sein Revier abstecken.
Ich will ja, dass es meiner Familie gut ergeht.
Wir schreiben bereits das Jahr 2000 und in den Chroniken der Menschen
wird einmal geschrieben stehen, dass wir das erste Wolfsrudel in Deutschland nach der Ausrottung
1904 sind. Aber es geht uns gut hier. Einen Menschen
riecht man nur selten und dann wissen auch die Kleinen, dass sie sich zu
verstecken haben.
2003 – In der Nachbarschaft gibt es wohl ein
neues Rudel. Ich habe erfahren, das man es das „Neustädter Rudel“ nennt
und das sie, man höre und staune, neun Welpen haben. Da komme ich mir mit
meinen vier Nachfolgern recht mickrig vor, bis ich erfahre das einer von den
Eltern ein Hund ist und kein Wolf. Überlebt hat auch keines der Kinder. am Ende
des Jahres lebten noch vier. Zwei überlebten den Winter nicht und zwei nahmen
die Menschen mit, aber auch diese beiden starben schon bald.
Wolfsleben –
es kommen mehr Kameraden gen Westen
Immer öfter höre ich von anderen Wölfen die ihr Glück im Westen suchen.
Auch von meinen „Kleinen“ sind einige schon groß und weiter gezogen. In dem
Land „Deutschland“ gibt es uns jetzt schon in Brandenburg, Sachsen,
Niedersachsen, Sachsen Anhalt, Mecklenburg Vorpommern, Thüringen und Bayern.
Wie ich hörte sind einige hart gesottene sogar schon bis zu dem Fluß „Rhein“ gekommen und in ein Land das Schleswig
Holstein heißt und von zwei Seiten vom Meer umgeben ist.
Wolfsleben
und das Mißverständnis mit dem Menschen
Leider höre ich aber immer öfter von Auseinandersetzungen mit
den „Menschen“, die wir uns oft nicht erklären können. Da steht auf den Wiesen
jede Menge feilgebotenes Fleisch und wenn wir uns etwas davon holen, regen sie
sich fürchterlich auf und wollen uns sogar töten. Einige von uns haben sie dann
auch tatsächlich hingerichtet. Warum stellt man uns denn die Beute auf den
Teller, wenn wir sie nicht nehmen dürfen?
Bei einigen dieser Bereiche haben wir große Hunde gesehen, die uns klar
machen : das hier ist nicht für euch gedacht. Woanders hat man „Gestelle“ um
das Fleisch gebaut, an denen wir uns weh tun, da wissen wir dann auch Bescheid,
lieber wegbleiben. Andererseits gibt es diese Gestelle die nur einen Teil
abgrenzen, da sollen wir uns wohl lediglich einen anderen Eingang suchen. Wenn
wir den aber gefunden haben, gibt es wieder Ärger mit den Zweibeinern.
Wie sollen wir das verstehen? Sind schon seltsame Vögel, diese Menschen.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns irgendwann besser verstehen.
Wir verstecken uns lieber und gehen ihnen aus dem Weg. Praktisch sind
allerdings die vielen Wege, die sie auch durch die Wälder angelegt haben. Da
kommen wir gut voran. Hier muß man nur gut aufpassen das wir ihnen nicht
begegne, aber wir riechen sie meistens früh genug.
Quellen
1 Wolfsschutz Deutschland
² Statistik
2018 www.jagdverband.de/node / 3304
3 Jagdreisen.de
4 EU Kommission
(ENV.D3 Af/fl Ares
(2018) 485 1604)
5 Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz
6 LANUV NRW
7 BfN Bundesamt für Naturschutz
8 Dokumentations- und Beratungsstelle des
Bundes zum Wolf (DBBW)
Kulturlandschaft und Naturlandschaft – 98 Prozent der Landschaften in Deutschland sind Kulturlandschaft. Dabei handelt es sich um Gebiete, die durch den Menschen geschaffen wurden und von ihm erhalten werden.
Eine Wildnis, wie einen Urwald gibt es daher in Deutschland eigentlich nicht. Die Bäume sind kaum älter als 200 Jahre, was für einen Baum ein verhältnismäßig niedriges Alter ist. Ein Urwald beherbergt Bäume von mindestens 300 Jahren.
Wie bei so vielen Dingen, meint der Mensch auch in den Kulturlandschaften regulierend eingreifen zu müssen. Man glaubt, dass das ökologische Gleichgewicht durch fehlende Beutegreifer gestört ist und deshalb die Bejagung unabdingbar sei.
Nachgewiesen ist das allerdings nicht und bei mir kommt der Verdacht auf, dass es lediglich eine Legitimation für die Jagd ist. Es gibt Untersuchungen die aufzeigen, dass sich das Verhältnis von Prädatoren und Beutetieren durch die Natur regelt, ohne den Eingriff des Menschen.
Gut zu sehen am Yellowstone Nationalpark,wo sich nach der Wiederansiedlung des Wolfes nicht nur die Bestände der Wapitis und des Bisons geregelt haben, sondern auch der Wald und die Vegetation sich erholt haben. Weil die Beutetiere gelernt haben sich auf den Wolf einzustellen, ist ihr Fluchtinstinkt gewachsen. Sie bleiben nicht mehr ständig an einer Fläche um alles abzugrasen, sondern ziehen ständig weiter. Die Vegetation erholt sich schneller. Sie wittern den Beutegreifer (Prädator) schon früher, wodurch auch die Jagd des Wolfes nicht mehr von ständigen Erfolgen gesegnet ist.
Kulturlandschaft mit viel Wild
In unserer Kulturlandschaft, mit einer Unmenge an Wild, findet der Wolf die idealen Lebensverhältnisse. Er ist nicht auf Nutztiere angewiesen. Diese nehmen auch lediglich 7 Prozent in seiner Nahrungskette ein. Es ist nicht einmal erwiesen, ob die registrierten Risse von Nutztieren wirklich alle von Wölfen stammen. Wenn Hunde für Risse verantwortlich sind, ist das nur schwer nachzuweisen, da die DNA von Hund und Wolf sehr ähnlich ist.
Leider fragt man aber nicht, wie es dem Wolf gelingt Nutztiere zu reißen. Man erklärt ihn einfach zum „Problemwolf“ und gibt ihn zum Abschuß frei. Ob eventuell die Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichend waren, spielt kaum noch eine Rolle. Die „Feinde“ des Rückkehrers Wolf nutzen jede Gelegenheit seinen Ruf zu schädigen.
Nachweislich sorgt aber ein korrekter Herdenschutz dafür, dass die Risse bei Nutztieren nahezu auf Null gehen. Wie am Beispiel des Schäfers in NRW mit 600 Schafen zu sehen ist . Seit er Herdenschutzhunde hat, wurde kein Wolf mehr in der Nähe seiner Schafe gesichtet. Der Schäfer ist sich aber sicher, dass der Wolf noch da ist. Der letzte Riss der Wölfin GW954f ist von Anfang Dezember 2018 gemeldet. Man vermutete bereits, dass der Wolf gänzlich verschwunden sei. Aber er wurde erst in den letzten Tagen wieder gesehen. Für den Wolf stellen die Herdenschutzhunde eine große Gefahr dar, sich zu verletzen. Das kann er sich nicht leisten und greift lieber auf das große Angebot Wild im Wald zurück.
Es gibt den „Problemwolf“ nicht, das Problem ist in der Regel der Mensch. Wenn Menschen Wölfe aus dem Auto heraus Futter zuwerfen, ist das eine Aktion, die unter Strafe gestellt werden muß. Auch die Aufnahme von Wolfswelpen sollte strafbar sein. Auch wenn die Welpen „niedlich“ sind, sie werden größer und sie bleiben Wildtiere.
Es sind also die Menschen die aus dem Wolf ein Problem machen. Kommt ein Wolf einer Wohngegend zu nahe ( weil dort ja so viel Müll zu finden ist – er ist ja auch Aasfresser) , genügt es meist ihn mit Gummigeschossen zu vertreiben. So kann er oft schon leicht vergrault werden. Ein Gummigeschoss tut weh und wer läßt sich schon gerne weh tun? Das „Hören“ durch Schmerz funktioniert ja auch beim Hund und nur weil er eventuell nicht gleich beim ersten Versuch reagiert, wird wohl kaum jemand seinen Hund töten.
Die „Lex Wolf“, wie sie jetzt die Umweltministerin Schulze ins Gespräch brachte, oder einführen möchte, soll den Abschuß des Wolfes noch erleichtern und ist wohl ein Zugeständnis an die Lobbyistin Julia Klöckner, die schon lange die Tötung der Tiere fordert. Beide verstoßen damit eindeutig gegen europäisches Recht und schüren damit lediglich weitere Ängste in der Bevölkerung. In unserer Kulturlandschaft gibt es genügend Freiraum für den Wolf und den Menschen.
Es gibt genug Wild in unseren Wäldern. Selbst die Jäger können weiterhin Rehe schießen. Jäger schießen übrigens zehn Mal so viele wie der Wolf reisst, ohne das der Reh- oder Rotwildbestand gefährdet wird.
Wenn der Wolf einmal seine Territorien in Deutschland besetzt hat, noch ist es lange nicht so weit, reguliert sich der Bestand an Wölfen selbst. Dafür sorgen die Tiere selbst. Beim Wolf bestimmt das „Herrscherpaar“ – Leitwolf und Partner – die Anzahl der Jungen. Nur dieses Paar darf sich im Rudel vermehren. Die anderen Wölfe und Fähen dienen lediglich der Versorgung und Erziehung der Jungen.
Wildschweine und Hunde, selbst Rinder auf der Weide oder Schafsböcke und Pferde stellen eine größere Gefahr für das Menschenleben dar, als der Wolf. Jährlich kommt es zu tragischen Todesfällen bei den vorgenannten Tieren. Trotzdem macht kein Mensch Jagd auf sie.