Watt – und Vogeljagd

Watt –  der Gezeitenrhytmus verändert die Grenzen von Meer und Küste ständig. Während bei Ebbe ein breites Stück Land wieder begehbar wird, ist das Gebiet zur Zeit der Flut ein Meeresboden. Der Raum der Gezeiten ist eine Welt im Wechsel von Land und Meer.

Die Region zwischen der Hochwasserlinie und der Niedrigwasserlinie bildet das Watt. Dieses besteht an unserer Küste aus einer Ablagerung von Sand und Schlick, dem Weichbodenwatt.

Vom  Flachwasserbereich bis zur offenen Nordsee, das ist die Grenze des Wassers mit einer 10-Meter Tiefenlinie, bezeichnet man als Wattenmeer.  Unterhalb der 10-Meter Tiefenlinie ist die Wellenaktion des Meeres kaum noch bemerkbar.

Das Wattenmeer belegt eine Fläche von etwa 7.500 km² – Das Watt belegt etwa 3.500 km² . 

Die Vogelwelt im Watt 

Das Watt bietet Wat-  und Wasservögeln einen enorm wichtigen Lebensraum. Besonders Gänse, Enten, Möwen und Seeschwalben sind hier vertreten. Natürlich auch die Limikolen wie Stelzenläufer, Strandläufer, Regenpfeifer und  der Austernfischer,  finden hier ideale Bedingungen.

Die Landschaft Wattenmeer bietet den Vögeln diverse Biotope als Brutgebiet, Rastgebiet oder Überwinterungsgebiet.

Vogeljagd im Nationalpark Wattenmeer

Das Land Niedersachsen ist mit der Eintragung des Wattenmeeres in die Liste des Welterbes im Jahr 2009 die Verpflichtung eingegangen sich für den Schutz der Zugvögel einzusetzen. Mehr als 10 Millionen Vögel halten sich zur Zeit der Zugvogelrast im Wattenmeer auf.

Dennoch gibt es bis heute die 10 – Tage Jagd im Nationalpark. Diese erlaubt das Schießen und Jagen an 10 Tagen im Jahr.  Vom Bundesland Niedersachsen und Schleswig Holstein wurden und werden Jagdparzellen verpachtet, zu denen hunderte Jäger und Falkner auftauchen um tausende Vögel zu töten.

Früher gab es die Jagd auf Vögel weil sie gegessen wurden, oder in Vogelkojen gefangen und auf Märkten verkauft wurden. Heute ist es die reine Lust an der Jagd. Eigentlich sollten sich Jäger den Nationalparkzielen verpflichtet fühlen und sich für den Schutz der dort Lebenden Tiere einsetzen.

Die Reviere im Watt

Begründet wird die Jagd damit, das die Jagdreviere nicht unmittelbar zum Nationalpark Wattenmeer gehören würden. Die Reviere liegen an den ostfriesischen Inseln und den Halligen,  die ja wohl mitten im Nationalpark liegen. Außerdem an den Deichen der Küstenregionen. Bereits 2016 forderte der BUND und andere Naturschutzverbände die auf neun Jahre laufenden Verträge nicht zu verlängern um das sinnlose und VERBOTENE Abschlachten der Wat- und Wasservögel zu stoppen.

Seltsame Pachtverlängerung…

Offensichtlich ist der Naturschutz im Wattenmeer bei der Politik und bei den Wirtschaftsverbänden nicht hoch im Kurs und Verpflichtungen und Vorschriften aus dem UNESCO Welterbe spielen nur eine untergeordnete Rolle. Wie sonst ist es zu Verstehen, dass das niedersächsische Agrarministerium jetzt im Alleingang die Jagd-Pachtverträge um weitere neun Jahre verlängerte. Das noch dazu ohne Absprache mit dem Umweltministerium. 

Man kann nur hoffen, dass dieser Schritt noch reguliert werden kann, um tausende schützenswerter Vögel zu retten. Mit einem  Einsehen der Jagenden kann wohl eher nicht gerechnet werden.

Wespe – ein Sommer mit den Plagegeistern

Wespe – diesen Ruf hört man in diesem Sommer alle paar Minuten in Biergärten, Freizeitparks und Cafes. Da es aus der Welt der Vögel im Moment nicht viel an Neuheiten zu berichten gibt, haben dieses kleinen Insekten es geschafft in aller Munde zu sein.

Nicht nur wir lieben Kuchen

In den größeren Lebensmittelgeschäften und beim Discounter befindet sich die angegliederte Backstube oder Konditorei fast immer gleich hinter der offenen Eingangstür. Hierfür zeigen sich Wespen dann besonders dankbar und umschwirren in großer Zahl die leckeren Obststückchen. Ich frage mich immer, wie es das Personal schafft ohne einen Stich an diese Teilchen zu kommen.

Der Wespensommer 2018

Das warme Frühjahr und die ausgefallenen kalten Tage zeigen Wirkung. Weder die „Eisheiligen„, die im Frühjahr für Abkühlung sorgen sollen, Ihre Zeit ist vom 11. bis 13.Mai, noch die „kalte Sophie“ am 15. Mai erledigten ihren Job. Selbst die sonst so zuverlässige „Schaftskälte“ hat uns in diesem Jahr im Stich gelassen.

Die Schaftskälte Im Juni hat ihren Namen von den geschorenen Schafen die stark gefährdet sind, wenn im Juni noch einmal ein Kälteeinbruch kommt. So waren die Wespen in diesem Jahr in der Lage sich ungehindert vermehren zu können. Das Ergebnis liegt jetzt vor. Durch die Hitze und die Trockenheit haben die Wespen die idealen Bedingungen vorgefunden

Dummerweise suchen sie offensichtlich regelrecht die Nähe der Menschen. Der Duft der Deos und anderer chemischer Erzeugnisse lockt sie ebenso an wie die Süssigkeiten die im Hochsommer gerne auf der Terrasse oder dem Balkon bereit stehen.

Ideal sind auch die Grill- und Picknickplätze an den Gewässern und in Parks. Eigentlich sollen die Wespen ja die Larven anderer Insekten verspeisen, aber in den Städten gibt da offensichtlich kein ausreichendes Angebot. So bleibt oft kein anderer Weg als das gemütliche Kaffeetrinken mit Kuchen auf „Balkonien“ in den Innenraum zu verlegen.

Wespe – wie können wir uns wehren ?

um es vorwegzunehmen, die meisten gut gemeinten Ratschläge nutzen nichts. Da heißt es einmal nicht hektisch nach ihnen schlagen, sondern lediglich langsam mit der Hand abwehren. Meistens gelingt das eh nicht weil man automatisch anders reagiert, wenn eine Wespe um die Nase oder die Augen herumschwirrt. Das Problem ist nur das dann oft auch die Wespe hektisch reagiert und sich das in Form eines Stiches auswirkt.

Auch das Töten eines Insekts bringt keine Abhilfe, das in beiden Fällen ein Alarmpheromon (Duft) ausgestossen wird, der den „Kameraden“ mitteilt, dass hier gerade ein Feind am Werke ist und ein Gegenangriff einzuleiten werden muss. Für den Menschen ist es dann angeraten frühzeitig den Rückzug anzutreten.

die „Deutsche Wespe“ und die „Gemeine Wespe“

Verständlich scheint da der Name unserer weitest verbreiteten heimischen Wespe zu sein – „Gemeine Wespe“. Ebenso verbreitet ist die ihr sehr ähnliche „Deutsche Wespe“.  Die Letztere war wohl der Anlass für die AfD sich mit einer kleinen Anfrage an den Landtag NRW zu wenden. Wieviele Verstöße es gegen die geschützten Tiere gegeben habe und wie hoch die Strafen waren.

Jedoch ist die Antwort dann der Ernüchterung gewichen. In den letzten fünf Jahren wurde lediglich nur in einem Fall ein „Vergehen“ gegen ein Nest der „Deutschen Wespe“ mit einem Verwarnungsgeld von 45 Euro geahndet. Die Wespe bleibt euch also erhalten und bei der vorhergesagten weiteren Erwärmung und Trockenheit wohl auch noch bis in den November hinein. Genug Zeit um sich durch einen Besuch zu revangieren.

Flug der Störche

Flug der Störche in die Winterquartiere bereits begonnen, liegt es an der Trockenheit? So lautete die Überschrift eines Artikels den ich neulich las und tatsächlich habe ich am 18. August 2018 über Essen im Ruhrgebiet zwanzig Störche auf dem Weg in den Süden beobachten können. Auch mir kam es so vor als wären die Vögel noch nie so früh in ihre Winterquartiere abgeflogen.

Jungstörche

Meine Nachforschungen brachten dann zu Tage das die Jungstörche meistens eine ganze Zeit vor den Alt-Vögeln starten. In der letzten Zeit hat es ja auch wieder etwas Regen gegeben und es ist wohl dadurch auch genug Fressbares zu finden. Es sind sich allerdings  nicht alle Storchenkenner einig, ob es da dennoch einen Zusammenhang mit der Dürreperiode gibt. 

Für die Vögel selbst zählt aber offensichtlich die richtige Wetterlage mehr um sich für den Zeitpunkt des Abfluges zu entscheiden. Störche benötigen die richtigen Aufwinde für ihre Reise. Aufgrund der großen Flügelspannweite nutzen sie die Thermik und haben durch den Gleitflug lediglich einen Energieverbrauch von 15 – 30 Prozent. Auf ihrem Flug erreichen sie Geschwindigkeiten von 50 – 100 km/h und können am Tag 120  bis 350 Kilometer hinter sich bringen.

Flug ueber zwei Routen

Das veränderte Klima in Europa hat bereits dazu geführt das einige Störche ganz auf den strapaziösen Flug in die Winterquartiere verzichten und hier überwintern. Die anderen Vögel entscheiden zwischen der Ostroute und der Westroute.

Während die Ostroute über den Bosporus führt, müssen die Störche der Westroute den Weg über Gibraltar benutzen um in den Senegal oder den Tschad zu gelangen. Die „Bosporus-Flieger“ nutzen Quartiere in Israel, im Sinai, Sudan oder Ost- und Südafrika.

Für beide Routen gilt aber das die Überquerung des Meeres für viele der großen Vögel den Tod bedeutet. Sie sammeln sich tagelang auf dem Festland um den Moment abzuwarten, der ihnen die günstigsten Winde beschert. Nach dem Abflug bleibt nur die Hoffnung das die Thermik ausreicht um den Afrikanischen Kontinent zu erreichen. Ohne den nötigen Aufwind stürzen viele  entkräftet ins Meer. 

Wanderung Hohensyburg

Wanderung Hohensyburg mit dem Hengsteysee, so lautet der Name des ältesten Ruhrstausees. Er ist  von den Städten Hagen, Dortmund und Herdecke eingerahmt.  Das Wehr befindet sich im Hagener Stadtteil „Hengstey“, der  ihm den Namen gibt. Die mächtige Eisenbahnbrücke die den See überspannt ist ein Erkennungsmerkmal für den Zufluß  von Ruhr und Lenne.  Gleich im Anschluß an den See befindet sich auf Wittener Gebiet bereits der nächste Ruhrsee, der Harkortsee.

Wanderung Hohensyburg

Zufluss von Ruhr und Lenne

Ebbe und Flut

Hier ist ein Phänomen zu beobachten. Manchmal steigt oder fällt der Wasserstand des Sees, ähnlich den Gezeiten an der Nordsee. Das wiederum hängt mit dem Pumpspeicherwerk „Koepchenwerk“ am Hengsteysee zusammen. Zu Tageszeiten, an denen im Netz der RWE mehr Strom zur Verfügung steht als verbraucht wird, wird  Wasser aus dem Hengsteysee in ein 160 Meter höher gelegenes Speicherbecken gepumpt. Bei hohem Strombedarf, wird dieses Wasser abgelassen. Dieses  wiederum führt zum veränderten Pegel im Harkortsee. In den 1980er Jahren wurde das Pumpwerk allerdings stillgelegt. Aus dem Grund kann die Tide heute nicht mehr gesehen werden.

Wanderung Hohensyburg - Hengteysee

Hengsteysee mit dem „Koepchenwerk“

Wanderung Hohensyburg – Auf geht es 

Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz gleich hinter der Fußgänger und Autobrücke. Wir gehen eine längere Strecke über den Fußgänger und Radweg am See entlang. Nach der Eisenbahnbrücke mit den Zuläufen von Ruhr und Lenne wandern wir an der stark befahrenen Eisenbahnlinie entlang und biegen schließlich scharf nach links auf den Waldweg ab. Nun sind wir Fußgänger unter uns .

St. Peter zu Syberg

Auf der Höhe ankommen, befindet sich links die evangelische Kirche St. Peter zu Syberg. Erstmals erwähnt wird das Bauwerk 776. Im Inneren befinden sich Grabplatten aus der Merowinger und Karolinger Zeit. Ein 1000 Jahre altes Taufbecken und drei Chorfenster, sowie Glasarbeiten von Walter Benner sind ebenfalls in der kleinen Kirche, die gerne für Hochzeiten genutzt wird, zu finden. Auf dem kleinen Friedhof rund um die Kirche sieht man 500 Jahre alte Gräber. Man hat einen wunderbaren Blick in das Tal und auf die Höhenzüge. Eine gute Gelegenheit für tolle Bilder.

Haben sie Geld locker?

…. dann sind Sie in der Spielbank Hohensyburg , eine von vier Spielbanken in NRW, am richtigen Ort. Der Architekt Harald Deilmann errichtete die Spielbank 1983 -1985 in der unmittelbaren Nähe der Hohensyburg.

Wanderung Hohensyburg und Kaiser Wilhelm

Die Hohensyburg war einst eine mittelalterliche Burganlage von 775 n. Chr.  Die sogenannte sächsiche Siggiburg wurde durch Karl den Großen erobert. Noch bis ins 17. Jahrhundert wurde die Burg genutzt, aber  der ständige Verfall ließ sich bereits nicht mehr aufhalten. Heute stehen noch die Grundmauern und Teile der Außenmauern und der Türme. Im Inneren des „Palas“ befindet sich ein aus Ruhrsandstein hergestelltes Kriegerdenkmal von Prof. Friedrich Bagdorn.

Wanderung Hohensyburg

Der Vincketurm wurde 1857 als Aussichtsturm im neugotischen Baustil  errichtet und hat eine Höhe von 20 Metern.

Kaiser und Kanzler tronen über dem Hengsteysee

Landschaftsprägend ist auch das Kaiser Wilhelm Denkmal, welches wie auch der Vincketurm, bereits aus der Ferne und vom Tal aus zu sehen ist. 1902 wurde es errichtet, mit einem Reiterstandbild des Kaisers und einem Standbild des Reichskanzlers Otto Graf von Bismarck und dem Generalfeldmarschall Graf von Moltke.

Nun geht es wieder bergab ins Tal. Über Serpentinen geht von 235 Meter auf 123 Meter und wer möchte, macht den Ab- und Aufstieg gleich doppelt indem er den zusätzlichen „Syberger Bergbauwanderweg  einbaut. Das bedeutet eine extra Tour von 2 Kilometern. Zu sehen gibt es verschiedene Stollen und Schachtpiepen (Einsturzstollen) sowie gewaltige Steinbrüche. Ansonsten erreichen wir nach kanpp 6 Kilometern Gesamtweg wieder unseren Ausgangspunkt

 

Karte der Wanderung auf Komoot

Eignerbach Velbert

Rund um den Eignerbach in Velbert Tönisheide :

Eignerbach ist der Name des kleinen Wasserlaufs der die Wanderung begleitet. Der Weg führt durch ein Gelände der Firma Rheinkalk, die hier Kalk abgebaut hat.  Der ehemalige Klär- und Schlammteich hat sich im Laufe der Jahre zu einem wunderbaren idyllischen Feuchtbiotop gewandelt. Start der Wanderung ist am Restaurant „kleine Schweiz“.

Sehr schön gelegen mit Biergarten und hervorragender Küche. An der Parkplatzseite gibt es einen schönen Blick ins Tal mit saftigen Wiesen, auf denen Rehe grasen. 

Wasserfall am Eignerbach Velbert

Der Eignerbach kommt nun von der Anhöhe als kleiner Wasserfall herunter . Wenn man dem Bachverlauf hinterherschaut sieht man den Grund des Kalkabbaus.  Auch auf dieser Fläche wird irgendwann eine neue Landschaft erntstehen.  Rechts den Hang hoch führt der Rundweg über Serpentinen auf das Plateau.

Eignerbach Velbert

Ein kurzes Stück geht es durch Wohnbebauung, aber dann geht es stetig am Wasser entlang. Auf einem Teil des Schutzgebietes wurden Auerorchsen angesiedelt und am Westrand des Weges hat man einen imponierenden Blick auf das Kalkabbaugebiet Rohdenhaus.

Auf der Hochebene sind verschiedene Aussichtspunkte zu finden. Zum Schutz der Tiere vor den Besuchern und für die Schonung der Landschaft. Das beeinträchtigt aber keineswegs den Betrachter.

Der  Rückweg führt leicht bergab über neu angelegte Wanderwege durch die neu gestaltete Landschaft. Immer begleitet von dem im neuen Bachbett verlaufenden Gewässer.

Eignerbach Velbert
Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial