Fischadler, eine Entdeckung im Pott

Fischadler, eine Entdeckung im Pott – nein, keine Sorge hier geht es nicht um einen Adler im Kochtopf, sondern um eine seltene Entdeckung im Ruhrgebiet. Genauer gesagt an der Ruhr, in der Ruhraue in Mülheim – Saarn.

Seit etwa zwei Wochen hält sich hier ein junger Fischadler auf. Wahrscheinlich hat ihm die Gegend so gut gefallen, dass er seine Reise nach Afrika in das Winterquartier unterbrochen hat. Das warme Wetter und der Fischreichtum der Ruhr bietet ihm ja auch alles was er benötigt. Dennoch rechnet niemand damit, dass er womöglich bleibt.

Schön wäre es natürlich, wenn er im Winterquartier eine Partnerin findet und sich dann an die Ruhrauen erinnert. Wer weiß, vielleicht läßt er sich mit ihr dann hier nieder.

Fischadler – ein Adler der kein Adler ist

Fischadler der kein Adler ist? was soll denn der Satz, es heißt doch schon im Wort „Adler“. Tatsächlich ist der Fischadler kein „echter Adler.“ zu den echten Adlern gehören 12 Arten. Dazu gehören der Steinadler, der Schreiadler oder Kaiseradler und andere. Diese gehören zur Familie der „Habichtartigen“. Eine Unterfamilie der Habichtartigen bildet die Familie der „Bussardartigen“. Zu dieser Unterfamilie gehören auch der Seeadler und der Steinadler.

Alle gehören zur Ordnung der Greifvögel. Hier bildet der Fischadler eine eigene Greifvogel-Familie. Der Fischadler bildet eine monotypische Familie, dass heißt das eine Gattung nur eine einzige Art umfasst.

Fischadler
Fischadler

Der neue an der Ruhr

Ich hatte bereits davon gehört, dass ein Fischadler beobachtet wurde und da war es ja nur logisch, dass Ruth und ich uns auf die Suche machten. Tatsächlich sahen wir ihn einmal kurz kreisend über der Ruhr, aber bald darauf war er auch wieder verschwunden. Ich ahnte wo der Sichtungsort gewesen sein könnte und wir machten uns auf den Weg dort hin. Am Ufer saßen zwei Angler und gleich hinter ihnen befand sich am Weg eine frei Bank. Wir setzen uns und warteten. Fast hätte ich den Fischadler überhaupt nicht bemerkt, wenn nicht einer der beiden Angler gesagt hätte:“ da drüben sitzt er.“

Tatsächlich hatte er sich auf einem Ast im obersten Teil eines Baumes niedergelassen und ich konnte ihn in aller Ruhe fotografieren. Deutlich ist der weiße Kopf mit dem dunklen Augenstreif zu sehen. die helle Brust hebt sich vom dunkleren Federkleid ab und die einzelnen Schwung-Federn sind noch mit einem hellen Rand versehen. Genau so ist es am Schwanz des Vogels. Das ist ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Greifvogel aus diesem Jahr handelt.

Plötzlich wird er unruhig. Eigentlich aufrecht auf dem Ast sitzend, duckt er sich jetzt zusammen und der aufgerissene Schnabel weist daraufhin, dass ihm etwas nicht gefällt. Eine Elster hat sich ihm genähert und mustert wohl den „Neuen“ im Revier. Beide scheinen heftig zu debattieren und schließlich reicht es wohl unserem Fischadler und er macht sich schimpfend davon.

Fischadler
Ansitzplatz

Ein tolles Erlebnis liegt hinter uns. Hoffentlich bleibt er noch ein paar Tage. Gerne würde ich ihn einmal auf der Jagd beobachten. Wenn er mit seinen Krallen einen Fisch erbeutet, dabei glatt ein Stück unter geht und nachdem er seine Beute gegriffen hat, wieder auftaucht und mit schlagenden Flügeln abhebt um das Wasser aus den Flügeln zu drücken. Dabei hat er die Beute fest im Griff, denn eine seiner Zehen ist eine „Wendezehe“. Diese Zehe kann er nach hinten drehen, sodass sie sich in den Fischkörper verhakt. Auch eine Besonderheit gegenüber den „Adler-Kollegen“. Der Fischadler gehört zu den „Grifftötern“. Das Opfer wird bereits mit den Krallen getötet. Diese verletzen die Organe des Fisches so stark, dass er sofort stirbt. Andere Greifvögel, wie der Falke, sind sogenannte „Bisstöter“, diese töten ihr Opfer durch einen Genick- oder Kopfbiss.

die Debatte
Fischadler an der Ruhr

Die Flügelspannweite einer adulten (erwachsenen) Fischadlers beträgt etwa 140cm. Seine Körpergröße entspricht etwa der des Mäusebussards. Die männlichen Vögel sind kleiner als die weiblichen Tiere. Der Seeadler ist deutlich größer und hat eine Flügelspannweite von etwa 230 cm. Ihn konnten wir beobachten, als wir einen Urlaub an der Müritz verbrachten

im Flug
Flugbild

Ergänzung : Zwei Tage nach der Schaffung dieses Artikels war ich noch einmal in der Saarner Aue. Hier erfuhr ich dann das der Fischadler erstmals am 06. Oktober 22 hier gesichtet wurde. Heute ist der 28. Oktober 22. Er hält sich also bereits vier Wochen in der Aue auf. Höchstwahrscheinlich wird er nun bald wieder aufbrechen. Er sieht gut aus um seine weite Reise anzutreten. Mir sind noch ein paar weitere Bilder gelungen. Leider ist es ihm nicht gelungen in zwei Versuchen einen Fisch zu ergattern.

Fischadler an der Ruhr
Fischadler an der Ruhr

In der kommenden Woche sind wir einige Tage am Steinhuder Meer. Sicher werde ich dann auch darüber einen Bericht schreiben. Ich hoffe eventuell den Seeadler anzutreffen und mit etwas Glück könnte ich dort eventuell auch auf Kraniche treffen. Mittwoch sind wir zurück und sicher werde ich mich am Donnerstag erkundigen, ob unser Fischadler an der Ruhr noch da ist.

Flugrekord – die schnellsten Vögel

Flugrekord – die schnellsten Vögel – Der schnellste Vogel im Senkrechtflug ist mit 300 km/h der Wanderfalke, darüber haben wir ja bereits in dem vorherigen Artikel berichtet. Im horizontalen Flug galt bisher der Mauersegler mit etwa 110 km/h als der Spitzenreiter. Mauersegler verbringen ihr gesamtes Leben in der Luft. Mauersegler verbringen lediglich die Zeit der Brut und Aufzucht der Jungen nicht in der Luft. Ansonsten essen, jagen und schlafen sie während des Fluges.

Flugrekord - Turmfalke
Turmfalke – ein Papagei?

Die Liste über die schnellsten Vögel muss nun aber korrigiert werden. Wissenschaftler fanden heraus, dass der Temporekord nicht von einem Vogel, sondern von einer Fledermaus gehalten wird. Fledermäuse gehören zu den Säugetieren und nicht zu den Vögeln. Die Weibchen der brasilianischen Freischwanz-Fledermäuse erreichen im Flug 160 km/h. Bei so plumpen Tieren sollte man das eigentlich nicht meine, aber die Freischwanz-Fledermäuse verdanken ihren Flugrekord langen schmalen Flughäuten, wie sie andere Fledermausarten nicht haben. Sie haben einen aerodynamischen Körperbau und für Fledermäuse überdurchschnittlich lange Flügel. Die Geschwindigkeit konnte durch sehr leichte Sender am Körper der Tiere ermittelt werden.

Flugrekord – die schnellsten Vögel – war das schon eine herbe Niederlage gegen ein Säugetier, folgt sogleich ein die zweite :

In diesem Artikel über die schnellsten Vögel muss die Vogelwelt noch einen weiteren schweren Schlag hinnehmen. Wie in Deutschland findet auch in Neuseeland eine Wahl zum Vogel des Jahres statt. Veranstaltet wird die Wahl von „Forest und Bird“. Die Organisation kümmert sich um die Pflanzen- und Tierwelt in Neuseeland.

Die Lappenfledermaus steht dort immer mehr im Blickpunkt des Interesses. Aus diesem Grunde stellte man die Fledermaus mit auf die Liste zum Vogel des Jahres, obwohl sie ja nicht zu den Vögeln gehört. Tatsächlich bekam die Lappenfledermaus durch die Internet-Abstimmung die meisten Stimmen und so wurde ein Säugetier zum „Vogel des Jahres.“ Neuseelands Lappenfledermaus war auf den Inseln bis zur Ankunft der Europäer das einzige Säugetier.

In Deutschland stehen in diesem Jahr die Mehlschwalbe, Feldsperling, Steinschmätzer, Wiedehopf und Bluthänfling zur Wahl des Vogel des Jahres.

Turmfalke – ein besonderer Papagei

Turmfalke – ein besonderer Papagei – da werden Sie sich sicher fragen, was der Quatsch soll. Der Turmfalke ist dich ein Greifvogel und kein Papagei ! Tatsächlich birgt die Systematik der Falken eine Überraschung. Traditionell siedelte man den Falken in der Gattung der Greifvögel an. DNA Untersuchungen der neueren Zeit brachten aber ans Licht, dass der Vogel näher mit den Papageien und den Sperlingsvögeln verwandt ist.

Aus diesem Grund bildete man eine neue Gruppe, die der „Falkenartigen“. Die Gattung der „Habichte und Sperber“ bekamen den Namen „Greifvögel.“

In der Mythologie ist der Falke der Vogel der Krieger. Er galt wegen seiner scharfen Augen und wegen seines Mutes als tapfrer Krieger. Die slawische Mythologie sieht im Falken eine Figur der Sonne und des Lichtes.

Turmfalke

Turmfalke – Aussehen und Verhalten

Das Turmfalken – Männchen ist, wie auch beim Wanderfalken, kleiner als als sein weibliches Pendant. Wenn er über die Weiden und Wiesen fliegt hört man deutlich seinen stakkatoartigen Ruf : kick-kick-kick-kick. Häufig findet man Dohlen oder Krähen in seiner Nähe. Auf der Suche nach Nahrung begibt der Vogel sich nach der Sichtung in den Rüttelflug. Er verharrt mit heftigen Flügelschlägen auf der Stelle, um sich zum richtigen Zeitpunkt hinab zu stürzen. Kurz vor dem Boden stoppt er erst etwas ab und krallt sich sein Opfer.

Im Gegensatz zum größeren Wanderfalken, der seine Beute im Flug fängt und dabei bis zu 390 km/h schnell wird, greift sich der Turmfalke seine Beute am Boden. Dabei erreicht er etwa 60 km/h

Falken sind bei Landwirten sehr beliebt, besonders bei den Obstbauer, reduzieren sie doch die Population der Mäuse und Wühlmäuse die, wie auch andere kleine Nager und Säuger, sowie Insekten, auf dem Speiseplan der Falken stehen. Die Flügelspannweite beträgt beim Wanderfalken 80 – 120 cm und beim Turmfalken 65 – 82 cm.

Der männliche Turmfalke unterscheidet sich vom größeren Weibchen auch durch die etwas bräunlichere Färbung. Dem Weibchen fehlt außerdem die graublaue Färbung am Kopf.

Beiden ist der hakenförmige Schnabel gemein. Der Schwanz ist lang, breit und hat eine schwarze schmale Endbinde. Deutlich sind der Augenstreif und der Bartstreif zu sehen. Die Schwingen weisen Flecken auf und im Flug sieht man die gefleckte Unterseite an der Brust. Auch die Bänderung an den Flügel kann man gut erkennen.

Turmfalke

Der Falke in Stadt und Land

Weil der Turmfalke seinen Lebensraum auch auf die Städte und Dörfer ausgedehnt hat, wo man ihn an den Türmen der Kirchen findet, ist er den Menschen vertraut geworden. Im Jahr 2007 wurde der Turmfalke zum Vogel des Jahres gekürt

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