Sturnus vulgaris – Der Star

Sturnus vulgaris – der Star – ein Vogel der mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Wenn die riesigen Schwärme wie eine Wolke tanzend über den Himmel ziehen, in immer neuen Wellen, bietet sich dem Zuschauer ein wunderbares Schauspiel. Der Zug der Stare ist wieder so ein Wunder der Natur.

Die Einheit die die Vögel im Flug bilden schützt vor Angreifern, weil sie den Predator verwirrt. Er findet einfach kein einzelnes Ziel. Leider können wir diese Attraktion immer seltener sehen, weil der Bestand der Stare stark abgenommen hat.

Sturnus vulgaris – das Aussehen

Im Sonnenlicht fällt das schwarze Gefieder mit den weißen Punkten sofort auf. Man meint lauter kleine Diamanten leuchten zu sehen. Der Bürzel ist am Ende leuchtend grün. Wie beim Eisvogel unterscheiden sich die Farben der Schnabelunterseite in den Geschlechtern. Die Unterseite beim Männchen ist blaugrau, beim Weibchen weiß-gelb. Ansonsten ist der Schnabel beim Star gelb. Im Herbst verfärbt dieser sich in ein schwaches braun.

Neben Käfern und Insekten frisst der fast amselgroße Vogel auch Beeren und Trauben. Bereits nach dem ersten Ausflug aus dem Nest, schließen sie sich  in großen Gruppen zusammen. Beeindruckend sind die Schwarmflüge in den Abendstunden. Mit etwa 90 Gramm Gewicht ist Sturnus vulgaris minimal kleiner als die Amsel.

Der Star brütet bis zu zweimal im Jahr. Das Nest baut er gerne in Höhlen. Häufig in Baumhöhlen oder in Starenkästen. Wir konnten ihn an den alten Bäumen in der Urdenbacher Kämpe bei der Fütterung der Jungen beobachten. Mit der Treue nimmt es Herr Star nicht so genau. Während der Brutperiode kann es zu mehreren Paarungen gleichzeitig kommen. Die Brutzeit beginnt im April und kann bis in den Juli hinein gehen.

Sturnus vulgaris – der Stimmen Imitator des Vogelreichs

Der Star ist ein begeisterter Sänger. Häufig bringt er von seinen Reisen in die Überwinterungsgebiete neue Gesänge mit. Das kann vom Motor eines Rasenmähers bis zum Bellen eines Hundes oder der Autohupe gehen. Auch die Stimmen seiner größten Feinde, dem Milan, Sperber oder Falken kann er ohne Probleme imitieren. Zu den Prädatoren gehören aber auch Katzen und der Mensch, der Millionen Stare in Fangnetzen einfängt.

Durch die industrielle Landwirtschaft, mit der Ausgabe von Pestiziden auf den Feldern, ging die Zahl der Insekten drastisch zurück. Das hat auch Auswirkungen auf den Bestand der Stare. Wiesen und Felder , Waldrändern werden intensiv genutzt. Vor zwanzig Jahren gab es noch 20 Millionen Stare mehr als zur heutigen Zeit. Das ermittelte der NABU. Um fast vierzig Prozent gingen die Brutpaarzahlen in Deutschland zurück.

Bei unserem Aufenthalt in Edesheim in der Pfalz vor zehn Jahren, galt der Zug der Stare noch als ein Schreckgespenst. Zu Tausenden fielen sie in die Weinberge ein und machten sich über die Trauben her. Heute ist davon nicht mehr viel zu merken. Längst ist der Schwarm kein Schrecken mehr, weil er seltener geworden ist und die Schwärme längst nicht mehr so groß sind.

Als wir Urlaub in Büsum machten, wurden wir Zeuge als sich die Stare für den Flug in den Süden versammelten. Immer wieder flogen sie unterhalb des Deiches von einem Feld auf, zogen einige Kreise und landeten wieder. Bei jedem Rundflug wurde der Schwarm größer und schließlich stand ich nur wenige Meter daneben, als sie sich wieder einmal in die Lüfte erhoben. Ein unvergessliches Erlebnis.

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