Hervester Bruch

Hervester Bruch – ist der Name eines Feuchtgebietes im Norden der Stadt Dorsten in Nordrhein Westfalen. Bruch – beizeichnet eine Sumpf oder Moorlandschaft und wird mit einem lang gezogenen „u“ ausgesprochen.

Früher wurden die Flächen des heutigen Hervester Bruch über Entwässerungsgräben für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt. Durch den Steinkohlenbergbau kam es aber immer wieder zu Bergsenkungen, was das Gebiet für die Landwirtschaft unbrauchbar machte. So kam es in den 1990er Jahren zur Rückentwicklung und es entstand das heutige Feuchtbiotop.

Wasserbüffel und Heckrinder sorgen dafür das die Weidelandschaft und die Offenlandschaft beständig bleiben.

Wasserbüffel sind gute Schwimmer und kühlen sich gerne im Pfuhl. Dann liegen sie lange Zeit im Wasser. Die Tiere können ganzjährig in der Natur verbleiben. Im Winter vertragen sie durch ihr dichtes Fell Temperaturen von minus 24 Grad Celsius (KRAWCZYNSKI 2010).

Wasserbüffel
Wasserbüffel

Auch die Heckrinder sind robuste Rinder, die Feuchtgebiete gewohnt sind. Es ist eine Nachzucht des Auerochsen, allerdings sind die heutigen Heckrinder kleiner als der Ur. Die Stiere des Ur = Auerochse, sind schwarz, mit einem hellgrauen Strich auf dem Rücken. Sie Kühe sind etwas heller, von hellgrau bis schwarz. Auch die Kälber sind zunächst braun und ändern später die Farbe.

Heckrind

Dem Besucher des Hervester Bruch stehen mehrere Indormationstafeln zur Landschaftsgeschichte und zum Leben der heimischen Tier- und Pflanzenarten zur Verfügung. Es gibt eine große Biotopvielfalt für seltene Tiere und Pflanzen.

Der Wienbach, der die Landschaft wesentlich mitgestaltet, ist Teil von Natura 2000 . Der Bach ist kaum belastet und beherbergt deshalb viele Fisch- und Rundmaularten, wie Fluß- und Meerneunauge. Der Wienbach trägt zur Erneuerung der Fließgewässersysteme im Flachland bei und fließt in die Lippe.

Es gibt im Hervester Bruch zwei Aussichtskanzeln um die Natur beobachten zu können. Über einen Holzsteg geht es ein Stück durch das Schilf zu einer Plattform wo man auf ein großes Feuchtgebiet sehen kann. Im Schilf singt die Rohrammer und auf den Wiesen ist der Kiebitz zu Hause. Neben den Wasserbüffeln sucht die Bachstelze nach Nahrung.

Storch

Auf der Rundwanderung begleitet uns der Gesang der Singvögel, wobei die Mönchsgrasmücker deutlich die Oberhand gewonnen hat. Die Grauammer hockt auf einem Zaunpfahl und läßt sich beim Sonnenbad nicht stören.

Auf den beiden Storchennestern haben sich Störche eingerichtet, ob sie bereits Junge haben können wir leider nicht erkennen.

Goldammer
Schnatterente

Wir sind froh den Hervester Bruck erkundet zu haben. Bisher war uns das Gebiet noch fremd, obwohl es nur etwas über dreißig Minuten von Essen entfernt ist.

Hervester Bruch
Bachstelze

Urdenbacher Kämpe3

Urdenbacher Kämpe3 – weil es unser dritter Besuch im „Feld“ bei Düsseldorf ist. Feld – weil der Begriff „Kämpe“ für das Wort „Feld“ steht.

Erstmals waren wir im Juni 2107 hier. Es war sehr warm, aber auch damals waren wir von der „Urdenbacher Kämpe-Runde begeistert. Bei dem Besuch 2019 war die Kämpe ausgetrocknet. Es bot sich ein trostloser Anblick.

Urdenbacher Kämpe3 – im April 2020

Jetzt aber, im April 2020 haben wir wohl genau den richtigen Zeitpunkt getroffen. Bereits zu Beginn sehen wir vor dem wolkenlosen blauen Himmel einen Milan in der Luft seine Kreise ziehen. Die Blumenwiesen leuchten im Schein der Sonne und das Gelb der Sumpfdotterblume und das Weiß des Wiesenschaumkrauts, das Lila und blau anderer Pflanzen, deren Namen mir jetzt nicht einfallen, berauschen die Sinne.

Überall ist noch das Wasser des alten Rheinarmes zu sehen. Auf den Gewässern tummeln sich Enten, Blässhühner, Gänse und andere Wasservögel. Die Luft ist erfüllt vom Gesang der Singvögel. Den ersten Kuckuck in diesem Jahr hören wir und der Grünspecht läßt sein Lachen ertönen. Viele Tiere haben bereits erfolgreich gebrütet, während andere noch ruhig auf ihren Nestern sitzen. Einige führen bereits ihren Nachwuchs aus. Besonders schön sind die noch sehr kleinen Küken der Rostgänse, die im Gras aber meisten nicht, oder nur kurz zu sehen sind.

In den abgestorbenen Stämmen der Bäume sind die Löcher die die Stare als Nisthöhlen benutzen. An der Brücke wo man mit Glück auch den Eisvogel beobachten kann, sehe ich einen Buntspecht ganz in der Nähe und nebenan singt aus voller Kehle eine Mönchsgrasmücke. Beide sind aber bereits wieder verschwunden als ich meine Kamera zum Einsatz bringen will.

Immer wieder öffnen sich neue Ansichten dieses herrlichen Feuchtgebietes. Zwischendurch sind Bänke die zum Verweilen einladen. Jede Bank trägt eine Inschrift wie „meine Zeit ist der Sommer“ oder „In der Ruhe liegt die Kraft“.

Der letzte Teil des Rundweges führt über einen Feldweg, der auf der einen Seite vom bereits gepflügten Feld gesäumt wird und auf der anderen Seite von prachtvollen alten Eschen begrenzt ist. Der letzte Kilometer führt direkt über eine der wunderschönen Blumenwiesen durch das Naturschutzgebiet.

Der gesamte Weg beträgt etwa 8 Kilometer. Ein Weg den wir am Abend auf dem Balkon noch einmal an uns vorbei ziehen lassen. Ganz spontan sagt meine Frau dann: “ So ein Bild vor Augen zu haben und dann sterben… das ist schön“.

Graureiher

Revanche

Die Revanche der Erde für die Vergehen an der Natur scheint gerade im großen Stil voran zu schreiten.

Die Häufigkeit von Epidemien und Pandemien steigt und geht mit Corvid-19 einem Höhepunkt entgegen. Entstanden durch den unkontrollierten Umgang mit Wildtieren und der Zerstörung der Umwelt. Die Erde scheint aber nicht nur Revanche an den Menschen zu nehmen.

Ein massenhaftes Sterben schreitet gerade von Rheinland Pfalz über Hessen und Thüringen bei den und anderen Singvögeln voran. Tausende Vögel sind der bisher unbekannten Infektionskrankheit zum Opfer gefallen. Bei den Blaumeisen hat das zur Folge das man bereits die Bestandsfrage stellt.

Ursache gefunden: siehe Nachtrag 1 – weiter unten im Text

Seit einigen Jahren greift das USUTU Virus bei den Amseln um sich. Jeden Sommer sterben unzählige Vögel an dem Virus, das sich von Jahr zu Jahr weiter in Richtung Norden ausbreitet. Von 2011 bis 2016 ging der Bestand an Amseln um 16 Prozent zurück. Neuerdings wurden bei Vögeln in sieben Fälle des West-Nil – Virus in Ostdeutschland entdeckt, das auch für den Menschen ansteckend ist.

Aus Asien kommt der Bsal-Pilz – auch Salamanderpest genannt. Von der Eifel über das Ruhrgebiet breitet sich die Pest aus und tötet unzählige Feuersalamander. Der Hautpilz droht den Bestand der Tiere zu vernichten.

Verheerenden Bränden in Australien, ausgelöst durch den voranschreitenden Klimawandel, fielen 1,25 Milliarden Tiere zum Opfer. Eine Fläche in der Größe von Österreich litt unter den schwersten Buschbränden die der Kontinent je erlebte. Tausende Koalas, Vögel, Kakadus und Kängurus verendeten in den Flammen. 30 Prozent der Koala Bestände sind verloren.

In den Regenwäldern des Amazonas vernichtet der Mensch die uralten Wälder. 9000 Brände wurden zum größten Teil von Menschen gelegt und breiteten sich durch die Trockenheit schnell aus. Es starben tausende Säugetiere, seltene Arten, Amphibien und Vögel. Das ist alles sicher nicht die Revanche der Erde an die tierischen Bewohner, es ist die Revanche an den Menschen, unter der nun als Folge auch die Tiere leiden müssen.

Um uns herum stirbt die Natur. Aus dem Blickwinkel geraten sind dabei die weiterhin existierende Schweinepest und die Vogelgrippe. Die Vernichtung der Ressourcen und die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen sorgten für das große Insektensterben. Die Lebensgrundlage der Feldvögel wurde zerstört und 70 – 90 Prozent dieser Arten sind bereits verschwunden. Massenhafter Zufluß von Gülle, die über die Flüsse die Ostsee erreichen, sorgen dafür das ganze Bereiche der Ostsee bereits tot sind. Dort existiert kein Leben mehr.

Die Reihe der menschgemachten Zerstörungen kann noch lange fortgesetzt werden. Die Überfischung der Meere, die Massentierhaltung, Austrocknung der Moore zu Gunsten der Landwirtschaft, Vernichtung alter Wälder für die Holzwirtschaft und und und…

Gegen den Corona Virus wird durch Politik und Bevölkerung konsequent vorgegangen. Da wird sogar auf persönliche Freiheiten verzichtet, Bewegung eingeschränkt, auf Urlaubsreisen verzichtet. Plötzlich ist kaum noch ein Flugzeug am Himmel, wo sonst alle drei bis vier Minuten ein Flugzeug zu sehen war (Essen-Bredeney-Maschinen im Anflug oder Abflug von un nach Düsseldorf).

Werden wir uns künftig auch im Kampf für unser Klima, für die Umwelt und die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder so heftig einsetzen wie gegen das Virus? Geben wir der Erde künftig keinen Anlass mehr für eine Revanche ?

Nachtrag 1 zum Meisensterben – 21.04.2020der Erreger ist ein Bakterium mit dem Namen „Suttonella Ornithocola“. Erstmals 1996 in England und Wales aufgetreten, 2018 erstmals in NRW registriert. Eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere besteht nichtDie befallenen Tiere erleiden eine Lungenentzündung und Darmerkrankungen. gem. niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Nachtrag 2April 2020 – Im Raum Basel fallen die Stadttauben vom Himmel. Auch Meisen, Enten und andere Vogelarten sterben. Als Ursache wurde die Taubenpest nachgewiesen.

Die ansteckende Krankheit verbreitet sich über die Schnabelöffnung, die Bindehaut, sowie Nasensekret und Augensekret.

Als Überträger kommen Insekten Nagetiere und auch der Mensch in Frage. Die Krankheit endet bei den Tieren fast immer mit dem Tod. Auch Menschen können sich infizieren. Symptome sind Grippeerscheinungen und Bindehautentzündungen.

Zu Beginn der Paramyxovirus-Infektion beim Vogel treten allgemeine Symptome wie Fieber, Schnupfen (Rhinitis), Bindehaut-Entzündungen und wässriger, grünlicher oder gelblicher Durchfall auf. Erkrankte Vögel wirken oft weggetreten, sind schläfrig und matt. Außerdem können Probleme beim Atmen auftreten.

Das Paramyxovirus breitet sich immer weiter im Körper des Vogels aus und befällt neben den Atemwegen auch den Verdauungstrakt, die Nieren und das zentrale Nervensystem. Die Blutgerinnung ist gestört. Dadurch entstehen kleine, punktförmige, mitunter aber auch großflächige Blutungen in den beteiligten Organen. Haben sich die Paramyxoviren im Nervensystem angesiedelt, treten Nervenstörungen auf: Der erkrankte Vogel hält zum Beispiel den Kopf schief, zittert, seine Flügel und Beine können gelähmt und die Stimme verändert sein (aus Tiermedizinportal)

Zwillbrocker Venn

Zwillbrocker Venn – gelegen am Westrand des Münsterlandes, unmittelbar an der Niederländischen Grenze im Ortsteil Zwillbrock ist ein Teil der Gemeinde Vreden.

Die Tour startet an der Biologischen Station Zwillbrock. Hier ist der Zugang zum Rundweg um das Venn gut ausgeschildert. Gleich zu Beginn sehen wir die interessante Barockkirche St. Franziskus. Das Altarbild ist wie bei einer Theaterkulisse verschiebbar.

Der Weg durch das Zwillbrocker Venn liegt die meiste Zeit schön im Halbschatten. Zahlreiche Eichen und Birken säumen den Weg. Aus allen Ecken und Winkeln erschallt der Gesang der Vögel. Mehr als sechzig Vogelarten sind im Venn beheimatet.

Fitis

Zilpzalp, Fitis, Goldammer und viele andere Arten sind zu sehen und zu hören. Im Venn wurde ursprünglich Torf abgestochen. Später füllten sich die Senken mit Wasser. Heide, Stillgewässer , Feuchtwiesen und Moore prägen die Landschaft. Die Flachgewässer sind der ideale Lebensraum für die Flamingos. Das Zwillbrocker Venn ist die einzige Stelle wo es in Deutschland frei lebende Flamingos gibt. Auch der blaue Moorfrosch ist im März/April mit seinem Balzruf zu hören. Dafür waren wir aber wohl zu spät dran.

Goldammer

Flamingos im Zwillbrocker Venn

Zunächst siedelten sich Chile Flamingos im Venn an. Schließlich folgten europäische Rosaflamingos. Heute sind 40 Flamingos im Venn und bis Ende Mai rechnet man mit etwa 50 Tieren. Die Jungvögel kommen im Mai / Juni zur Welt und kehren nach einigen Jahren wieder in ihr Brutgebiet zurück. Die Wintermonate verbringen die Flamingos am Ijsselmeer, im Rheindelta und am Veluwemeer in den Niederlanden.

Im Hintergrund sieht man riesige Lachmöwenkolonien. 5000 Brutpaare sollen hier heimisch sein.

Flamingos

Es war unser dritter Besuch im Zwillbrocker Venn. Bei unserem ersten Besuch 2017 waren noch deutlich weniger Flamingos zu sehen und der Besuch im Jahr 2019 blieb uns in schlechter Erinnerung. Es war damals sehr heiß und die Monate vorher waren von viel Trockenheit und Dürre geprägt. Das Venn hatte kein Wasser mehr. Wo sonst die Flamingos und Möwen zu sehen war, war nichts mehr. Zudem war es die Zeit des Eichenprozessionsspinner, überall standen Warnschilder und Eichen gibt es hier sehr viele. Man war also mehr auf den eigenen Schutz bedacht, als auf die Natur zu achten. Wir hatten schon Sorge das die Flamingos für immer wegbleiben würden.

Jetzt aber, Ostern 2020 war das Bild ein völlig anderes. Feuchte Wiesen in saftigem Grün, angenehme Temperaturen, der Gesang der Vögel und die Möwen und Flamingos auf den Gewässern waren eine helle Freude. So hat man auch gerne eine der Bänke in Anspruch genommen, einen kleinen Imbiss genossen und die Seele baumeln lassen.

Auch wenn die Beobachtungs- und Aussichtstürme wegen der Corona Krise geschlossen waren, konnte man an genügenden Stellen das Treiben auf dem Wasser beobachten.

Auf der Heimfahrt schwärmten wir noch von dem schönen Tag im Zwillbrocker Venn.

Graugänse
2019 – das ausgetrocknete Venn

Ostern 2020

Ostern 2020 – herrliches Wetter, die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Bei nahezu sommerlichen Temperaturen wetteifern Amsel und Rotkehlchen mit ihrem Gesang. Da wirkt der Ruf der Buchfinken geradezu langweilig.

Es ist Mittwoch und am nächsten Tag beginnt Ostern 2020. Vor dem Discounter stehen die Leute in gewissem Abstand und warten auf die Ausgabe eines desinfizierten Einkaufswagen. Viele haben Schutzmasken auf. Einige gekaufte, aber auch viele selbst genähte Masken. Anleitungen zum selber nähen gab es im Internet viele, selbst die Feuerwehr gab eine Anleitung heraus.

Vieles ist anders in diesem Jahr. Die Szenerie die ich aus dem Auto beobachte, weil meine Frau zum Einkauf alleine in den Laden geht, wirkt bedrückend, fast unheimlich. Aber wir sind hier in keinem Horrorfilm von Stephen King, es ist Realität an Ostern 2020. Der Corona Virus, Corvid-19 , hat die Gesellschaft fest im Griff.

Wieder zu Hause begibt sich meine Frau in den kleinen Garten hinter dem Haus. Ein Rest an Arbeiten ist noch zu erledigen, der vor einigen Tagen nicht mehr geschafft wurde.

Der Leser wird nun sicher anmerken wieso der „Kerl“ da nicht hilft und auf dem Balkon sitzt. Das liegt daran das ich seit ein paar Jahren an COPD erkrankt bin, da fällt die Arbeit im Garten schwer. Auch ein Grund warum ich ich zur Risikogruppe gehöre. Vom Alter her gehören wir allerdings beide bereits in diese Kategorie.

Als letzte Tätigkeit bekommen die Vögel noch einmal Futter und die Vogeltränke wird gereinigt und mit frischem Wasser versehen.

Es ist Post im Briefkasten. Der Absender läßt auf keine gute Nachricht schließen. Stadt Essen – der Oberbürgermeister, schon überlege ich ob ich in letzter Zeit irgendwann zu schnell gefahren bin und geblitzt wurde. Es ist aber nur ein Brief den die Stadt an alle Bürger über 60 geschickt hat, um noch einmal die Verhaltensregeln aufzuführen. Seit mehreren Wochen hören wir das allerdings täglich- “ bleibt zu Hause „.

Allerdings werden ja auch Spaziergänge an der frischen Luft empfohlen um das Immunsystem zu stärken. Als COPD Patient ist die Bewegung fast schon Pflicht, um die Lunge zu erweitern. Die Hotspots in Essen, wie der Baldeneysee oder Zeche Zollverein sind uns zu belebt, da ist das Abstand halten schwierig. Der Grugapark ist geschlossen, was für viele nicht sehr logisch ist.

Deshalb fahren wir am Ostersamstag auch zum Zwillbrocker Venn um dort die Flamingos in freier Natur zu erleben.

Zwillbrock liegt unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden, am westlichsten Rand des Münsterlandes. Auf dem Weg dort hin, schickt uns das Navi ein Stück durch Holland und an der Grenze winkt uns die Polizei (deutsche Polizei) an die Seite. Was wir denn in Holland wollen, einkaufen oder an die Küste? Als ich dann antworte, dass wir im Zwillbrocker – Venn Vögel beobachten wollen, kann die Polizistin damit nichts anfangen und irgendwie macht sie einen verdutzten Eindruck als sie uns weiter winkt.

Zur Gemeinde Vreden gehört der Ortsteil Zwillbrock mit der Biologischen Station, die aber auch wegen Corona geschlossen ist, ebenso wie die Aussichts- und Beobachtungstürme im Venn.

Wenn sie einmal nach Zwillbrock fahren, wird ihnen gleich die barocke Kirche St. Franziskus am Zugang zum Rundweg durch das Venn auffallen. Ein Kuriosum befindet sich im Inneren dieser Kirche. Das Altarbild läßt sich wie eine Kulisse verschieben. Das gibt dem Küster die Möglichkeit zu den Weihnachtstagen ein anderes Altarbild anzubieten. Der Küster wird so zum Kulissenschieber.

Auch der Ostersonntag ist wieder ein richtig schöner Sommertag, mit Temperaturen um die 22 Grad. Unsere „Bochumer“ haben angerufen um gleich einmal kurz mit unserem Enkel Tom vorbei zu kommen.

Wieder eine Besonderheit an Ostern 2020. Wir stehen in der Wohnungstür und unterhalten uns mit den Kindern die im Treppenhaus stehen. Normalerweise würden wir jetzt alle zusammen in der Küche das Osteressen einnehmen. So aber wird es nur ein kurzer Besuch um sich gegenseitig ein „schönes Fest“ zu wünschen. Luisa, die Enkelin und ihre Eltern rufen wenig später an. Eigentlich wären sie jetzt im Osterurlaub auf einem Bauernhof in Niedersachsen. Dort säßen sie am Abend an dem großen Osterfeuer. Das ist nun eine kleine Feuerstelle in ihrem Garten.

So sieht die Kommunikation eben an Ostern 2020 aus. Keiner möchte Schuld haben, wenn einer der „Alten“ sich durch einen Besuch infizieren würde. So bleibt nur die Betrachtung des kleinen Osterpräsent auf dem Wohnzimmertisch und der Gedanke an bessere Tage.

Ganz schlimm ist es allerdings das wir unsere 94 jährige Mutter im Altenheim nicht besuchen können, zumal sie wegen eines Sturzes vor kurzer Zeit nicht sehr beweglich ist.

Irgendwann, wenn sich alles wieder normalisiert hat, werden wir hoffentlich alle in gemütlicher Runde beisammen sein und an die Corona-Zeit denken. Vielleicht kann man dann dieser Zeit sogar ein paar gute Dinge zuschreiben. So könnten die Verkäufer/innen ja auch künftig durch Plastik an den Kassen geschützt bleiben und das Drängen an den Kassen gibt es eventuell auch nicht mehr. Vielleicht erkennen viele auch, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit der Natur ist, um das Risiko weiterer Pandemien zu minimieren.

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