Parasiten – die Qual der Vögel

Parasiten – die Qual der Vögel. Die warmen Sommermonate sind angebrochen und die Zahl der Parasiten steigt. Viele Vögel leiden nun unter den Quälgeistern. Die verschiedensten Arten verfangen sich im Federkleid und zerstören die Struktur der Federn oder beißen sich in die Haut der Vögel um das Blut zu saugen. Nicht selten geht das tödlich für den Vogel aus.

Federlinge setzen sich im Federkleid fest. Die sogenannten Federläuse fressen Hautschuppen und erzeugen so einen starken Juckreiz. Dieser ist so stark , dass der Vogel unter Schlafmangel leidet, was wiederum sein Immunsystem so stark schwächt, dass er anfällig für Krankheiten wird.

Federmilben setzen sich unter die Federn, andere Milbenarten beschädigen den Federkiel und die Federspulen und erzeugen Entzündungen. Die Federn fallen aus.

Hautparasiten saugen Blut aus der Haut und ernähren sich von lebendem Gewebe. Juckreiz und starke Schmerzen sind die Folge. Manche Vögel sterben an Blutarmut.

In der warmen Jahreszeit kann man mit bloßem Auge die Lausfliegen an den Vögeln beobachten und die Vogel- und Taubenzecken kriechen in das Gefieder, um von dort aus an die Haut zu gelangen.

Bild von Nicooografie auf Pixabay

Parasiten – die Qual der Vögel – Sandbad hilft gegen die Peiniger

Häufig sieht man Vögel die ein Bad im Sand nehmen. Vor allem die Sperlinge machen das sehr häufig. Auch andere Vögel nutzen dieses Bad um die lästigen Parasiten los zu werden.

Die Singdrossel auf den folgenden Bildern hat ein Sandbad genutzt und ruht anschließend mit geöffnetem Schnabel, um sich etwas abzukühlen.

Wer den Vögeln im Kampf gegen die Parasiten helfen will, kann eine größere Schüssel Sand im Garten aufstellen.

Manchmal kann man Vögel beobachten die den Schnabel längere Zeit wiederholt durch die Federn ziehen. Sie streichen auf diese Weise Ameisen durch die Federn. Die Ameisen geben dabei Ameisensäure ab, die gegen Bakterien und Pilze wirken.

Sandbad

Krankheiten durch Parasiten

Weit bekannt ist das USUTUS Virus, dem Jahr für Jahr viele Amseln zum Opfer fallen. Vom Usutu Virus befallene Amseln wirken apathisch und orientierungslos. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen.

Erst vor kurzer Zeit kam es zu einem rätselhaften Sterben der Blaumeisen, dieses wurde durch „Sutonella ornithocola“ hervorgerufen.

Das Blaumeisen-Bakterium erzeugt schwere Lungenentzündungen. Kennzeichen ist der verkrustete Schnabel und stark aufgedunsene Körper , sowie Atemnot.

Trichomaden, Geißeltierchen, breiten sich durch den Kontakt zwischen Vögeln aus. Es handelt sich hierbei um den Erreger „Trichomonas gallinae“. 2009 führte der Erreger zu einem Massensterben von Grünfinken.

Zugenommen haben in den letzten Jahren die Vogelpocken. Häufig werden Meisen damit befallen. Zu erkennen an haselnussgroßen Wucherungen.

Wer kranke Vögel findet sollte sie mit Handschuhen anfassen, um nicht vom Schnabel verletzt zu werden und das Tier in der Mitte anfassen. Man lagert den Vogel in einem Karton mit Löchern. Danach kann man Hilfe über eine NABU Wildpflegestation oder auch über die Facebook-Gruppe „Wildvogel Rettung“ bekommen

Quellen: plantura.garden/gruenes-leben/voegel/vogel-krankheiten , wp.wildvogelhilfe.org/de

Amsel – Schwarzdrossel


Amsel – Schwarzdrossel, wissenschaftlicher Name Turdus merula, ist einer der häufigsten Vögel in Deutschland. Auch wenn bei der letzten Zählung der Wintervögel in einigen Regionen besorgte Beobachter keine Amsel gefunden haben, ist der Bestand nicht in Gefahr.

Es hat allerdings einen deutlichen Rückgang gegeben. War die Amsel bei der Zählung 2018 noch auf Platz 1 der häufigsten Vorkommen, ist sie in 2019 nur noch auf Platz fünf.

In Gebieten in denen USUTU erstmals vorkommt, sterben mehr Amseln als in Regionen die schon in den vorausgegangenen Jahren betroffen waren. Es sieht so aus, als würden dort die Vögel Resistenzen bilden. Im Jahr 2019 rechnet man bei den Amseln insgesamt mit einem Rückgang um 12 Prozent.

Das Amselvirus, wie USUTU auch genannt wird, stammt ursächlich aus Afrika. Es zählt zu den Arboviren, so bezeichnet man Viren die von Gliederfüßlern übertragen werden. Dazu zählen Mücken, Moskitos, Sandfliegen und Zecken. Diese nennt man auch Arthropoden.

Den großen Sänger, die Amsel, zeichnen gelbe Augenringe aus. Das Männchen ist tiefschwarz, mit einem gelben Schnabel und das Weibchen ist in schlichtem braun gefärbt.

Die Amsel, oder Schwarzdrossel ist Standvogel und Teilzieher. Etwa ein Viertel zieht in Richtung Süden, die meisten bleiben aber auch in den Wintermonaten im Lande. Die milden Winter sorgen dafür das sich immer mehr Vögel zum Bleiben entscheiden.

Amsel – Nahrung und Familie

Die Hauptnahrung besteht aus Insekten und Würmern. Im Garten sieht man sie deshalb auch meistens am Boden, wo sie stetig hin- und herhüpft um das Laub mit dem Schnabel umher zu werfen und zu wenden. So findet die Amsel die Insekten . Ab und zu fliegt sie sogar ins Futterhaus und pickt ein paar Körner. Sie landet dann zunächst auf dem Dach des Vogelhauses und braucht dann mehrere Versuche um hinein zu gelangen.

Unser Grundstück ist auf einer Seite von einer kleinen Mauer begrenzt. Obenauf hüpft das Männchen mit vorgestrecktem Kopf, tänzelnd vor dem Weibchen um zu imponieren. Schließlich hatt er sein Ziel erreicht und schon bald wird das Nest, im Rhododendronbusch vor unserer Terrasse, hergerichtet. Einige Zeit später sieht man die beiden Vögel auch mit Futter im Schnabel das Nest anfliegen.

Irgendwann habe ich dann ein Lücke im Busch entdeckt, wodurch ich die beiden Nestlinge mit dem Fernglas und dem Teleobjektiv erkennen kann.

Meine beiden Amseln zählen in diesem Jahr zu den Frühbrütern. Es ist nämlich gerade erst Ende Februar. Frühbrüter haben meist nur zwei Junge, die späteren Vögel legen bis zu fünf Eier ab. Durch das frühe Brüten kann es bis zu drei Bruten im Jahr geben.

Jeden Morgen ist es meine erste Tätigkeit auf der Terrasse nach „meinen Amseln“ zu sehen. Eines Tages macht mich das laute Schimpfen der Eltern aufmerksam und ich bemerke eine Elster die in den Rhododendron geflogen ist.

Ich weiß nicht wer von beiden sich mehr durch mein lautes Rufen erschreckte, die Elstern oder meine Nachbarn, jedenfalls ergriff die Elster die Flucht. Am nächsten Tag sah ich zwar die Eltern hüpfend am Boden, aber sie flogen nicht mehr das Nest an. Auch sah ich keinen der Jungvögel durch das Fernglas, deshalb befürchtete ich schon das Schlimmste.

Wie groß war dann die Freude, als ich am nächsten Tag beobachten konnte das die Eltern einen Jungen am Boden fütterten. Mit Erstaunen bemerkte ich, dass der gefleckte Jungvogel bereits nahezu die gleiche Größe hatte wie die Eltern. Es war schön anzusehen, wie der Kleine hinter dem Vater herlief. Irgendwann versteckte er sich dann wieder unter einem Busch und wartete auf die nächste Fütterung.

Aus anderen Berichten erfuhr ich dann, dass die Jungvögel vor den ersten Flugversuchen immer aus dem Nest fallen und erst am Boden die ersten „Starts“ ausprobieren. Es war wohl Glück, dass „meine Jungen“ bereits soweit waren, dass sie wohl schon bald selbst aus dem Nest gefallen wären. So hatte die Elster den Vorgang durch ihre Attacke wohl nur beschleunigt, denn einen weiteren Tag später sah ich auch den zweiten Nestling.

Geblieben ist nur einer der beiden jungen Vögel. Ein Männchen, bei dem ich schön beobachten konnte wie er sich entwickelt. Langsam wurde er auch immer dunkler und ein Jahr später wurde auch der Schnabel gelb. Man kann also bei jungen Männlichen Amseln am Schnabel erkennen, ob es sich um einen Vogel des Vorjahres handelt, weil der Schnabel noch nicht so kräftig gelb ist, wie bei einem älteren Vogel.

Ich bin froh, dass meine Schwarzdrosseln vom USUTU Virus verschont blieben und hoffe das es so bleibt. In Feiheit lebende Amseln können bis zu fünf Jahre alt werden.

Amsel – Gedicht

Ich habe ein schönes Gedicht entdeckt, das das leben der Schwarzdrossel gut beschreibt.

Es entsprang der Feder von Hans Werner Kulinna :

Die Amseln bauen bald ihr Nest, dort in der Hecke hängst es fest.
Mit kleinen Zweigen etwas Moos und Innen drin was Weiches bloß.
Die Eier werden fix gelegt, die Brut wird tagelang gepflegt.
Bald schlüpft so jedes Amselkind, die Eltern jagen fest geschwind.
Die Kleinen können sich bewegen, geschützt vor Sonne und auch Regen.
Sie singen froh von früh bis spät, kommt näher nun und seht.
Schaut ruhig mal zum Nest hinauf, vier kleine Schnäbel gehen auf.
Die Eltern haben Würmer, Schnecken und niemand wird sich gleich verstecken.
Sie öffnen ihre Schnäbel weit, denn jeder ist jetzt freßbereit.
Die Mutter sie fliegt hin und her, gar vier zu füttern, das ist schwer.
Und ähnlich geht`s dem Amselmann, der muß den ganzen Tag lang ran. Sie fliegen hier und flattern dort, bald kennen sie des Futters Ort.
Sie ruhen erst, wenn alle satt, oh welche Müh das Pärchen hat.

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