Eichhörnchen in Not ?

Eichhörnchen, mit dem wissenschaftlichen Namen „Sciurus vulgaris“, sind korrekterweise  eurasische Eichhörnchen. Typisches Merkmal sind der buschige Schwanz und die etwa 5 cm langen „Ohrpinsel“, die auch das Unterscheidungsmerkmal zum grauen amerikanischen Grauhörnchen darstellen.

Eichhörnchen

Oft werden bei uns graue Eichhörnchen irrtümlich für das amerikanische Pendant gehalten. Es ist allerdings ein Irrglaube das unsere heimischen Tiere alle rötlich braun gefärbt sind. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Fabrschattierungen. An den  Greifzehen befinden sich kräftige Krallen mit denen sie sich an jedem Baum und Ast festhalten können. Der buschige Schwanz der nahezu die gleiche Länge hat wie der Körper, dient zum „Balancieren“ und dem Gleichgewicht.


Nachwuchs der Eichhörnchen

Die Tragezeit der Mutter beginnt bereits im Januar. Das ist für das weibliche Tier eine echte Anstrengung, da im Winter, je nach Witterung, das Nahrungsangebot begrenzt ist und sie gerade jetzt besonders energiereiches Futter benötigt. Der Nachwuchs, meistens fünf Junge, kommt gegen März/April zur Welt und wird vier Monate im „Kobel“ versorgt. Der Kobel ist ein kugelförmiges Gebilde aus Reisig und Ästen in etwa fünf bis fünfzehn Meter Höhe in alten Bäumen.

Leider überleben nur etwa 20 % der Jungen das erste Jahr. Neben der Witterung liegt das an den natürlichen Feinden wie  Greifvögel und Marder. Überhaupt ist die Lebenserwartung des Eichhörnchens in der Natur nicht sehr hoch. Etwa zwei bis drei Jahre, wogegen es in Gefangenschaft bis zu 12 Jahre alt werden kann. Strenge Winter mit viel Schnee und Frost bedeuten Hunger und Tod. Die Hörnchen finden ihre Vorräte dann nicht mehr wieder.

Winterfutter

Nun wird viel darüber diskutiert, ob man die Tiere in diesem Winter füttern sollte. Einige Experten geben zu bedenken, dass der heiße, trockene Sommer dazu führt das Bucheckern und Haselnüsse nur wenig Frucht beinhalten und das Futter deshalb knapp wird.

Grundsätzlich spricht ja auch nichts gegen eine Beifütterung. Wer einen großen Garten hat in welchem sich eventuell bereits ein großes Vogelhaus befindet, fügt einfach genug Nüsse bei. Eichhörnchen und Vögel vertragen sich bestens und der Singvogel hat nichts gegen den Nager.

Im Handel gibt es Futterstationen für kleines Geld und man kann die Tiere schön beobachten wenn sie versuchen an das Futter zu kommen. Da die Eichhörnchen nicht sonderlich scheu sind, werden sie auch gerne von Hand gefüttert.

Aber bitte keine Erdnüsse verfüttern. Gerade über die Weihnachtstage hat man davon oft genügend auf Vorrat und meint sie den Hörnchen geben zu können. Es handelt sich aber bei der Erdnuss um keine heimische Nuss und zumeist hast sie bereits einen weiten Weg hinter sich. Aus diesem Grund setzt sie an der Luft schnell Schimmel an und kann zur Gefahr für die Tiere werden. Haselnuss oder Walnuss, Sonnenblumenkerne, Bucheckern und Kürbiskerne nehmen sie gerne an, aber auch Obst, Gemüse und Pilze. Im März, April, wenn die Jungen zur Welt gekommen sind, wäre es schön geschälte Nüsse dem Futter beizugeben, da die Kleinen noch nicht in der Lage sind die Schalen zu knacken.

Eichhörnchen sind eigentlich Allesfresser. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern lediglich eine Winterruhe. Das heißt, sie fahren ihre Aktivitäten herunter um Energie zu sparen. Das ist vor allem für die tragende Mutter wichtig und auch um ihr über den Winter zu helfen, ist eine Zufütterung durchaus angebracht.

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