Moore – am Steinhuder Meer

Moore haben einen gewichtigen Anteil für die Speicherung von CO² und spielen eine große Rolle beim Klimaschutz. Das Land Niedersachsen, dass Bundesland mit den größten Moorgebieten, hat das längst erkannt. Viel wird getan um Hochmoore und Niedrigmoore zu renaturieren. Hochmoore erhalten ihre Wasserzufuhr durch Regen, während Niedrigmoore durch das Grundwasser bewässert werden.

Das Steinhuder Meer und seine umliegenden Feuchtgbiete bilden ein wichtiges Habitat für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie der Rohrdommel, dem Kranich oder dem Seeadler. Auch für Zugvögel sind die Feuchtgebiete ein wichtiger Standort.

Die Moore am Steinhuder Meer umfassen eine Fläche von etwa 6000 Hektar und sind somit eines der größten zusammenhängende Feuchtgebiete in Deutschland. Sie bestehen aus Lebensräumen wie Feuchtwiesen, Schilfröhrichten, Erlenbrüchen und Hoch- und Tiefmooren.

Die Moore rund um das Gebiet des Steinhuder Meeres sorgen durch Entwässerung dafür, dass das Meer und die Leine auch in Trockenperioden stets gut bewässert ist. Auf der Fahrt von Neustadt am Rübenberge in Richtung Mardorf führt eine Straße mitten durch das Moorgebiet. Die Folge ist eine starke Absenkung der Fahrbahndecke.

Gut sichtbar ist die Absenkung bei dem, neben der Straße verlaufenden, welligen Radweg. Tempo 30 ist auf der Straße vorgeschrieben und wegen der extremen Huckelpiste auch notwendig. Bei einem Neubau der Moorstraße soll eine Art Porenbeton vorgesehen werden, um Absenkungen die besonders bei Trockenheit entstehen, zu verhindern.

Unsere Fahrt zum Steinhuder Meer unterbrechen wir in Wiedenbrück, um eine liebe alte Freundin zu besuchen, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben. Gut gestärkt mit einem zweiten Frühstück geht es dann am frühen Nachmittag weiter in Richtung Neustadt am Rübenberge. Es ist unser zweiter Besuch am Steinhuder Meer und sicherlich nicht der letzte. Wie wohnen im Hotel Neustädter Hof. Ein sehr zu empfehlendes Hotel. Das Frühstück und die Zimmer sind perfekt. Liebnswürdiges, freundliches Personal machen den Aufenthalt zu Erholung und von Neustadt aus lassen sich die Orte und Moore am Steinhuder Meer gut erreichen. Neben dem alten Rathaus gibt es auch das Schloss Landestrost mit Sektkellerei und einem schön angelegten Park.

Steinhuder Meer bei Sonnenuntergang

Unser erster Besuch gilt natürlich der Innenstadt von Neustadt, aber dann fahren wir auch gleich nach Steinhude. In Steinhude verbrachten wir unseren ersten Aufenthalt am Steinhuder Meer. Auch heute scheint die Sonne, auch wenn es im Wind ziemlich kühl ist. An den Strandterrassen ist es aber geschützt und so genießen wir nach einem Brötchen mit Backfisch das Glas Grauburgunder auf der Promenade.

Moore – das Wunstorfer Moor

Die Moore am Steinhuder Meer sind ein wichtiger Bestandteil des Naturparks Steinhuder Meer, der insgesamt eine Fläche von etwa 31.000 Hektar umfasst. Das Ziel am nächsten Vormittag ist das Wunstorfer Moor.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil Des FFH-Gebietes „Steinhuder Meer“ und gehört zum EU-Vogelschutzgebiet „Steinhuder Meer.“ Gelegen am südöstlichen Teil des „Toten Moores“ hat das Schutzgebiet eine Fläche von 650 Hektar. Das Wunstorfer Moor wurde in Teilen renaturiert und wird in anderen Teilen landwirtschaftlich genutzt. Die kultivierten Flächen dienen als Weide- oder Mahdland. Teilweise findet noch Abtorfung statt.

Im Schutzgebiet gibt es Lebensraum für viele bedrohte Arten. Die Tier- und Pflanzenwelt bietet eine große Artenvielfalt. So fällt mir bereits nach kurzer Zeit eine Goldammer auf. Die Ammer ist etwas größer als ein Haussperling und offensichtich handelt es sich um ein männliches Exemplar. Die weiblichen Vögel sind deutlich schlichter und sind im April auch schon mit der ersten Brut beschäftigt. Das Männchen hat einen gelben Kopf und eine gelbe Brust, einen braunen Rücken und braune Flügel. Die Vögel ernähren sich überwiegend von Samen und Getreide, aber auch von Insekten und kleinen wirbellosen Tieren.

Der Gesang der Goldammer ist charakteristisch und besteht aus einer Kombination zwischen Trillern und langsamen Phasen. Von April bis Juni betreuen die Goldammern zwei Bruten. Die Art steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Tiere.

Moore  - die Goldammer
Goldammer

Ein Rotmilan schraubt sich über die Aufwinde in die Höhe und dann vernehmen wir den jubilierenden Gesang einer Feldlerche. Es scheint als würde sie vor überschäumender Freude die Sonne begrüßen zu wollen. Die Lerche wird oft als Symbol für den Frühling angesehen.

Der Vogel ernährt sich von Insekten, Samen und Pflanzen. Man kennt den aufsteigenden Gesang bei dem sich die Lerche in die Luft erhebt und in großer Höhe melodisch und komplexe, abwechslungsreiche Melodien über mehrere Minuten hervorbringt.

In unseren Kulturlandschaften zählt die Feldlerche zu den häufigsten Feldvögeln. Durch die Intensiviering der Landwirtschaft gehört der Singvogel aber leider zu einer Art, die stark gefährdet ist und deren Bestände immer weniger werden.

Die Nester bauen Feldlerchen am Boden von Wiesen, Weiden und Äckern. Nicht nur die Mahd bedroht die Brut, auch mit Pestiziden behandelte landwirtschaftliche Flächen bedrohen die Art.

Moore - die Feldlerche
Feldlerche

In der Ferne erkennen wir ein Storchennest. Über das Teleobjektiv sehe ich einen der Störche im Nest. Der Partner flaniert derweil in unserer Nähe auf dem Feld und sucht offensichtlich Nahrung.

Eine Überraschung erleben wir an der Abzweigung die zum Beobachtungsturm führt. Plötzlich fliegt ziemlich nah ein Kranich an uns vorbei. Damit habe ich natürlich nicht gerechnet, aber es gelingt dennoch ein Belegfoto dieses fantastischen Vogels.

Moore - der Kranich
Kranich

Während meine Frau und ihre Schwester sich am Abstellplatz für Fahrräder auf einer Bank ausruhen, begebe ich mich auf den etwa 500 Meter langen Pfad durch das Moor hin zum Aussichtsturm „Ostenmeer“. Der Pfad führt teilweise über Holzbohlenpfade durch verwunschenes Gebiet. Es gibt noch Relikte aus dem Torfabbau zu sehen und am Ende des Weges bietet sich vom Turm aus ein herrlicher Panoramablick über das Steinhuder Meer.

das Hagenburger Moor

Bei Winzlar erreichen wir am nächsten Tag das Hagenburger Moor. Hier waren wir bereits im Oktober 22. Damals war alles ausgetrocknet und wir konnten nicht eine Beobachtung verzeichnen. Heute haben wir die Hoffnung den Seeadler zu sehen. Leider wird sich diese Hoffnung nicht erfüllen. Aber sofort erkennen wir, dass es viele Naßbereiche und Wasserflächen gibt, die im Oktober 22 alle verschwunden waren.

Moore - die Löffelente
Löffelente
Brandgans - im Vordergrund Graugans
Brandgänse im Vordergrund Graugans

Graugänse fleigen zeternd über uns hinweg, ein Falke befindet sich im Rüttelflug. In der Ferne, am Rand der Felder grasen unter einer Baumgruppe Pferde und bereits am ersten Gewässer entdecke ich Löffelenten und Brandgänse. Auch eine einzelne Schnatterente ist zu sehen. Die Goldammer im Baum ist hier zu finden und zu meiner Freude sitzt auf einem Zaunpfahl ein Wiesenpieper.

Wiesenpieper haben etwa die Größe unseres Haussperlings und leben in der Nordhälfte Europas. Der Vogel liebt Feuchtwiesen, Moore und Weideflächen. Seine Nester baut er in Marschen, Dünen, in der Heide oder Offenlandschaften.

Moore  - Wiesenpieper
Wiesenpieper

Die Art hat ein braun- grau gesprenkeltes Gefieder und erinnert etwas an eine Singdrossel, die aber deutlich größer ist. Wiesenpieper verbringen den Winter in Afrika, südlich der Sahra. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Spinnen, Würmern und Samen. Häufig hört man seinen trillernden Gesang von einem erhöhten Standort, wie einem Zaunpfahl. Auch diese Art ist durch die Landwirtschaft und den Menschen gefährdet.

Wir erreichen die Sperre zum kleinen Vogelschutzgebiet. Sie wurde errichtet um zu verhindern das Fahrräder mit in das Schutzgebiet genommen werden. Bereits an der ersten Beobachtunghütte staune ich über die großen Naßgebiete. Schwäne und Gänse befinden sich auf den Wasserflächen und an der zweiten Beobachtungshütte fliegt immer wieder ein Kiebitz aufgeregt und flatterhaft hin und her. Auf dem Stacheldraht vor mir sitzt eine Rohrammer, als wenn sie für mich posieren würde.

Als der kleine Vogel nun anfängt zu singen, erklärt sich auch warum er als Rohrspatz bezeichet wird. Das Kerlchen scheint irgendwie unmusikalisch zu sein. Zudem klingt die Stimme rau und unkontrolliert. Ihm schreibt man auch den Ausspruch „schimpfen wie ein Rohrspatz“ zu. Man erkennt die Rohrammer gut am schwarzen Kinn und dem schwarzen Kopf mit dem weißen Schnauzbart. Das Weibchen hat einen helleren, eher gelblich- braunen Kopf, an dem man aber auch den „Schnauzbart“ erkennen kann.

Moore - Rohrammer
Rohrammer
Moore - Kiebitz
Kiebitz

Den Nachmittag verbringen wir im ruhigeren Seeort im Norden des Steinhuder Meeres. Wir sind in Mardorf mit der Uferpromenade und dem Naturparkhaus. Hier kann man sich über die Entstehung und die Beschaffenheit der Moore informieren. Es gibt auch Infos über die Flora und Fauna der Moore.

Von hier aus sind auch andere Moore zu erreichen. Ein weiteres Ziel ist das große Vogelschutzgebiet und die Meerbruchwiesen mit Wasserbüffeln und Kranichen und vielleicht auch dem See- und dem Fischadler. Diese Ziele müssen wir aber auf einen nächsten Besuch am Steinhuder Meer verschieben. Leider ist unsere Zeit nun um.

Goldammer
Goldammer
Moore

Faktenpapier Moorklimaschutz, „Eckpunkte für das Klimaschutzprogramm 2030,“09/2019 1 – Greifswald Moorzentrum :

Venner Moor

Das Venner Moor mit einer Größe von heute etwa 150 Hektar befindet sich südwestlich von Münster und gehört zur Gemeinde Senden.

Das Hochmoor entstand vor rund 6000 Jahren. Es wuchs im Laufe der Jahre nicht nur in die Höhe, sondern verbreitete sich bis in die benachbarten Erlenwälder. Es entstand ein Hochmoor mit einer Fläche von 280 Hektar und einer drei Meter mächtigen Torfablagerung.

Venner Moor
Venner Moor

Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals 1964 und weitere Entwässerungen sorgten dafür, dass lediglich eine abgetorfte Fläche von 6 Hektar übrig blieb.

Venner Moor
Dortmund Ems Kanal

1970 begann man die Entwässerungsgräben abzudichten und 1990 wurde das Venner Moor unter Schutz gestellt. Das Moor kehrt nur sehr langsam zurück. Nur langsam sterben auch die unzähligen Birken ab und das Moor wächst jährlich lediglich um knapp einen Millimeter. Für die Freihaltung der Heideflächen wird gesorgt, um die Heideflora zu erhalten.

Venner Moor

Kreuzotter und Krickente sind wieder zu entdecken und die Moorlibellen sind zu sehen.

Imposant ist im Südteil des Moores der Altbestand eines Buchenwaldes. Hier sollte man unbedingt eine Weile ausharren. Einige Vogelarten genießen diesen Teil ebenso gerne wie wir. Der Buntspecht beobachtet die ersten Anflüge des Jungvogels. Ansonsten besteht der Baumbestand im und am Venner Moor aus Birken und Kiefern. Durch einen Teil des Moors führt ein Holzbalkenweg. Wenn man eine der Kreuzottern sehen will, muss man schon sehr umsichtig sein, weil sie durch die Bewegungen die unsere Schritte auf den Balken ausmachen, schnell verschwinden. Uns ist es einmal gelungen Kreuzottern auf einem Balkenweg im Müritz Nationalpark zu sehen.

Venner Moor

Duemmer Meer

Duemmer Meer – vielen besser bekannt als der Dümmer See, ist der zweitgrößte See Niedersachsens. Die flachen, stillen Gewässer, die sich zwischen Mulden und Erdmoränen in der Eiszeit gebildet haben, werden allerdings als „Meere“ bezeichnet. Der See hat eine maximale Tiefe von 1,50 Metern. Die Region Duemmer zeichnet sich durch eine Anzahl von Mooren aus. Dazu gehören auch das Rehdener Geestmoor, das Diepholzer Moor, das Ochsenmoor, das Goldensteder Moor, Uchter Moor, Oppenweher Moor und andere.

Dümmer Meer
Ochsenmoor

1950 wird der Duemmer eingedeicht und entwässert um die Nutzung durch intensive Landwirtschaft zu ermöglichen. Die Folge daraus ist die Verschmutzung des Dümmer See durch Gülle, die Flucht der Arten aus der Region, denen Lebensraum genommen wurde. Zuvor hatte man im 20. Jahrhundert noch 276 Wat- und Wiesenvögel gezählt. Erst 1976 – 1990 wurden große Teile der Dümmer Niederung wieder unter Schutz gestellt. Auf Initiative des damaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, der sich auch schon einen Namen durch die Schaffung des Kulturerbes Wattenmeer geschaffen hatte, wurde 1986 mit der Renaturisierung begonnen und es hatte tatsächlich Erfolg. Die Arten kamen zurück und nahmen den alten/neuen Lebensraum wieder in Besitz. Bewässerungsanlagen sorgen heute dafür, dass die Feuchtwiesen immer den richtigen Wasserstand beinhalten.

Dümmer Meer
Bar du Mar

Naherholung am Duemmer Meer

Der westlich Teil des Dümmer „See“ ist der Freizeit gewidmet. Camping und Wohnmobilflächen, Bade- Segel- und Rudermöglichkeiten, Strandleben ist hier vorzufinden. Der Bereich im Süd/Osten mit dem Ochsenmoor bringt dem Naturfreund die Erfüllung.

Dümmer Meer
junge Rauchschwalben

Ein Sandboden im Wechsel mit Stein und Ton aus der Eiszeit mündet im Westen in die Niedermoorauflage. Hochstauden, Wald, Gebüsche und Kleingewässer bilden hier den Lebensraum für viele Vogelarten. Rotschenkel, Kiebitz, Rohrammer, Rohrweihe, Teichrohrsänger, das Blaukehlchen und viele andere Arten können hier beobachtet werden

Dümmer Meer
Kiebitz
Dümmer Meer
Rotschenkel
Rotschenkel

In den Herbstmonaten ab Oktober bis in den Dezember hinein ist der Dümmer DER Rastplatz für tausende Kraniche. Ein Schauspiel ist es von einem der Beobachtungstürme das Schauspiel zu betrachten, wenn die Kraniche in die Schläfplatzflächen einfliegen. Es wäre wünschenswert, wenn sich die zahlreichen Beobachter an die 500 Meter Abstandsregel halten würden und die ausgewiesenen Beobachtungsangebote nutzen würden. Leider gibt es immer wieder Unvernünftige die sich nicht daran halten und die Vögel bei ihrem Anflug stören. Oft landen sie dann nicht dort, wo sie es eigentlich wollten.

Kohlenstoffspeicher

Kohlenstoffspeicher – Kohlenstoff ist in fossilen Brennstoffen gebunden, verbrennt man diese wird  CO2 freigegeben und gelangt in die Atmösphäre. Es entsteht ein Ungleichgewicht an CO2 , welches schließlich zur Erderwärmung führt.

Kohlenstoffspeicher

Es ist also wichtig Kohlenstoffspeicher  zu haben. Diese werden aber leider sehr oft, um nicht zu sagen zu oft, vom Menschen zerstört. Moore, die zu den besten Speichern gehören werden trocken gelegt und Wälder vernichtet.

Die Bundeswehr läßt Raketenübungen im ausgetrockneten Moor stattfinden und setzt so das Moor in Brand. In einer Zeit wo überall vor der Brandgefahr in diesem heissen Sommer gewarnt wurde. Ein immenser Schaden entsteht durch Gedankenlosigkeit.

Zur Zeit findet mit der vorgesehenen Rodung des Restbestandes vom Hambacher Forst gerade ein Paradoxum statt. Der Wald mit seinen uralten Bäumen ein idealer Kohlenstoffspeicher, wird vernichtet, um dem schlimmsten Klimagefährder, dem Braunkohlekraftwerk zur Rohstoffgewinnung Platz zu bereiten.

Ich bin davon überzeugt, dass mit etwas guten Willen seitens des RWE Konzerns die 200 Hektar Wald bestehen bleiben könnten. Das Gebiet des Braunkohle-Tageabbaus ist so groß, dass der Wald umgangen werden könnte. Zumal die Zeit für den Kohleabbau abläuft und ein hoffentlich baldiges Ende abzusehen ist. 

Der Baum – Klimaschützer

Der Baum speichert Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Alte Wälder speichern mehr CO2 als junge Wälder. Die Speicherkapazität eines Baumes hängt von der Holzdichte ab. Eine 35 Meter hohe Buche mit dem gleichen Umfang und der gleichen Höhe wie eine Fichte, speichert knapp 1 Tonne CO2 im Jahr mehr als die Fichte.

1 Hektar Wald (1 Hektar = 0,01 km² ) speichert im Jahr etwa 13 Tonnen Kohlenstoff. Bei den geplanten Rodungen von 100 Hektar Hambacher Forst gehen also etwa 1300  Tonnen Speicherplatz verloren.

Der Klimawandel – Folgen für den Kohlenstoffspeicher 

Bäume und Moore sind für den Erhalt des Klimas überaus wichtig. Der Klimawandel ist in vollem Gange, wie wir es in diesem Sommer deutlich vor Augen geführt bekommen haben.  Die Folgen des Klimawandels belasten auch die Bäume in besonderem Maße. Schädigungen entstehen durch Trockenheit, Dürreperioden, Waldbrände und durch invasive Käfer, die durch die Erwärmung neue Gebiete erobern und Krankheiten einführen, auf die die heimischen Bäume nicht vorbereitet sind.

Hohe, alte Bäume haben die höchste Speicherkapazität für CO2 , sind aber der aufkommenden großen Sonneneinwirkung schutzlos ausgeliefert. Die Laubkronen überragen alle anderen Bäume und die Trockenheit zwingt den Baum dazu mehr Energie für das Pumpen von Nässe in die Blätter aufzubringen. Heftigere Stürme, durch den Klimawandel entstanden, belasten ihn zusätzlich. Sein Speicher wird geringer. Das Laub fällt ab und die kleineren Bäume, die vorher von seinem Schatten profitierten, werden ebenfalls der direkten Sonneneinwirkung ausgesetzt. 

Wir müssen endlich aufhören, die von der Natur gegebenen Ressourcen zu vernichten und nach wirksamen Alternativen suchen, beziehungsweise diese zu nutzen. Es muß auch darüber nachgedacht sich den neuen Klimaverhältnissen anzupassen. Dazu gehört auch die Anpflanzung neuer Baumarten in Erwägung zu ziehen. Jeder Einzelne kann dazu beitragen weniger Energie zu verbrauchen um so noch schneller von dem schmutzigsten aller Energieträger Abschied nehmen zu können. Noch ist die Braunkohle mit einem Drittel an der Energieversorgung beteiligt.

Ödland in Biotope verwandeln

Ödland – Lebensraum aus Ödlandschaften zu schaffen ist eine  Idee von Professor Berthold, dem mittlerweile eremitierten, führenden Ornithologen Deutschlands. Biotope aus Landschaftsteilen die für Landwirte uninteressant sind, hat er bereits am Bodensee umgesetzt. In nur kurzer Zeit hat sich die Biodiversität auf diesen Flächen ständig vergrößert. Immer neue Arten haben sich in dem neuen Lebensraum niedergelassen.

Auf Spenden angewiesen

Sein Traum ist die Schaffung eines Biotopen –  Verbundes in ganz Deutschland. Im Abstand von 10 Kilometern sollen dies paradiesischen Inseln zu finden sein. Einen wichtigen Partner hat er mit der Heinz Sielmann Stiftung bereits gefunden. Neue Anlagen in Baden Württemberg könnten folgen. Immer mehr Gemeinden und Landesregierungen sehen die Notwendigkeit, etwas zum Artenschutz und zum Erhalt der Insekten und Vögel tun zu müssen.

Rettet  die Vögel….

lautetet der Titel einer Fernsehsendung im ZDF, die heute 12.08.18 um 09:03 ausgestrahlt wurde.  Die Sendung kann auch jetzt noch in der Mediathek angesehen werden. Mit dabei ist Johanna Romberg, Journalistin, Hobby Ornithologin und Autorin des Buches „Federnlesen“. Sie berichtet vom Naturschutzgebiet am „Dümmer“, dem 2.größten See Niedersachsens. 

Dümmer

Am West- und  Südufer des Dümmer ist ein Naturschutzgebiet entstanden. Mit dem Ochsenmoor  und weiteren Niedermooren ist hier ein Lebensraum für viele Arten entstanden. Röhrichte, Buchenwälder und Grünland auf 1030 ha  bieten Platz für Brut und Rastvögel,  wie Kampfläufer, Bekassine  und Graugans. Mit den Mooren weiter nördlich, ist dort schon ein Verbund entstanden. Rhedener Moor, Diepholzer Moor, Freistätter Moor und nördliches Wietingsmoor sind Heimstätten selbst für den Kranich der zum Teil hier überwintert, aber in großer Zahl auf den Flugpausen hier im Herbst zu sehen ist.

Renaturisierungen

Auch im Ruhrgebiet ist durch die Renaturisierung der Flüsse neuer Lebensraum entstanden. Das Ende der renaturisierungs Maßnahmen an der Emscher ist abzusehen. Die Emschergroppe, eine seltene Fischart ist im Nebenlauf der Emscher, im Borbecker Mühlenbach zu finden und in einem Dortmunder Seitenarm laichen wieder Forellen. 

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