Kernbeisser

Kernbeisser – wissenschaftlicher Name „Coccothraustes coccothraustes“- er ist der Größte und Kräftigste unter den europäischen Finken. Besonders auffallend ist der große, dreieckige Schnabel, mit dem er locker Kirschkerne, Pflaumenkerne und andere Samen knacken kann.

Der rotbraune Kopf sitzt auf einem bulligen, grauen Nacken. Die Färbung erinnert an den Seidenschwanz. Am kurzen Schwanz und an den Flügeln befinden sich weiße Zeichnungen.

Der Kernbeisser baut sein Nest aus kleinen Zweigen und Flechten hoch oben im Baum. Zunächst hilft das Männchen noch mit, überläßt aber schon bald dem Weibchen die weitere Arbeit. Die Brutzeit des Vogel beginnt im Mai. Der prächtige Vogel kann bis zu zehn Jahre alt werden.

Sein Gesang ist ehr mit „Schwätzen“ zu vergleichen. Etwa wie „zick-zick-zick-zie-öh“.

Der Steinbeisser frisst vor allem aus Samen von Laubbäumen und Früchten, im Sommer kommen noch Insekten und deren Larven hinzu . Somit gehört der Vogel zu den Generalisten. Die Art gilt als nicht gefährdet. Er liebt Laub- und Mischwälder mit viel Unterholz. Auch in Auenwäldern und Hainbuchenwäldern findet man ihn. Männchen und Weibchen sind kaum zu unterscheiden.

Wenn die Jungvögel flugfähig sind, etwa nach zwanzig Tagen, werden sie auf die Eltern aufgeteilt, um nach Nahrung zu suchen und zu lernen. Wenn sich ein Nesträuber nähert und das Weibchen betreut noch die Brut, droht sie mit geöffnetem Schnabel und gegebenenfalls versucht sie den Räuber zu beissen. Feinde sind wie bei vielen Vogelarten Katzen, Marder, Sperber, Falke und Habicht.

Ingo Baumgartner schrieb ein Gedicht : Daktylischer Kernbeißer

Der Kernbeißer wippt auf den Zweigen der Fichten,

er weiß, seine Art ist nur schwer zu bedichten;

den Daktylus braucht das störrische Tier,

erlaubt dir kein Metrum nach freiem Pläsier.

Wen wundert`s , dass Schwalben und Spatzen und Raben

die Lerchen im Schwarm mir dem Regen fliegen?

In Liedern und Reimen am Ruhme sich laben?

Die Schuld muß beim Dreitakt des Kernbeißers liegen.

Wolfsleben

Wolfsleben – wir schreiben das Jahr 1997. Ich bin ein Wolf und hatte hier in den polnischen Wäldern eine fantastische Kindheit. Gemeinsam mit meinen Eltern und den vier Geschwistern. Wenn Mama und Papa auf der Jagd waren um etwas zum Essen zu besorgen, passten meine älteren Geschwister auf uns Kleine auf oder brachten uns bei wie man eine Maus oder ein anderes kleines Tier fängt. Kurzum, wir hatten viel Spaß.

Aber dann kam die Zweit wo ich die Rolle der älteren Geschwister übernahm und schließlich war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Ich wollte die Welt erkunden und genau so stark und gut werden wie Papa.

Ich wollte auch eine kleine, eigene Familie haben. Die meisten meiner Kameraden zog es in Richtung Osten. Ich aber wollte in das Land wo wir früher einmal viele waren. Seit fast hundert Jahren soll es dort aber keinen unserer Art mehr geben. Sollte es wirklich eine Region geben wo es keine Wölfe gibt? Ich konnte es kaum glauben. Deshalb wanderte ich in Richtung Westen.

Nach einigen hundert Kilometern erreiche ich einen großen Fluß, diese zweibeinigen Wesen, die meine Verwandten immer „Menschen“ nannten und die so unangenehm riechen das wir uns lieber von ihnen fernhalten, nennen diesen Fluß „Neiße“. Noch während ich mich umschaue wie ich gut auf die andere Uferseite gelange, nimmt meine Nase einen lieblichen Geruch war. Zwar noch knapp 2 Kilometer hinter mir, aber noch gut zu erschnüffeln. Der Geruch birgt etwas Fähenhaftes. Sollte da ein liebliches Weibchen alleine durch den Wald streifen?

Wolfsleben – eine neue Familie

Ich mache mich vorsichtig auf den Weg und tatsächlich schauen mich plötzlich zwei träumerisch schöne Wolfsaugen an und ich bin sofort hin- und weg. Ab jetzt gehen wir gemeinsam unseren Weg. Nach einigen Wochen bemerken wir, das es Zeit wird den Fluß zu überqueren, wenn wir mit unserem Nachwuchs das Land unserer Vorfahren erleben wollen. Meine kleine Fähe ist nämlich schwanger.

Das Land der Väter

Das Gebiet in dem wir uns ein neues zu Hause aufbauen nennen die Menschen „Muskauer Heide“. Hier haben wir ideale Bedingungen vorgefunden um unser vier „Kleinen“ groß zu ziehen. Der große Kiefernwald beherbergt viele Beutetiere und es gibt weite Lichtungen, die wohl einmal von eisernen Fahrzeugen der Menschen geschaffen wurden. Mein Vater sagte einmal das wären „Truppenübungsplätze“,was immer das auch sein mag. Man kann hier aber sehr gut seine Revier abstecken. Ich will ja das es meiner Familie gut ergeht.

Wir schreiben bereits das Jahr 2000 und in den Chroniken der Menschen wird einmal geschrieben stehen, dass wir das erste Wolfsrudel in Deutschland nach der Ausrottung 1904 sind. Aber es geht uns gut hier. Einen Menschen riecht man nur selten und dann wissen auch die Kleinen, dass sie sich zu verstecken haben.

2003 – In der Nachbarschaft gibt es wohl ein neues Rudel. Ich habe erfahren das man es das „Neustädter Rudel“ nennt und das sie, man höre und staune, neun Welpen haben. Da komme ich mir mit meinen vier Nachfolgern recht mikrig vor, bis ich erfahre das einer von den Eltern ein Hund ist und kein Wolf. Überlebt hat auch keines der Kinder. am Ende des Jahres lebten noch vier. Zwei überlebten den Winter nicht und zwei nahmen die Menschen mit, aber auch diese Beiden starben schon bald.

Wolfsleben – es kommen mehr Kameraden gen Westen

Immer öfter höre ich von anderen Wölfen die ihr Glück im Westen suchen. Auch von meinen „Kleinen“ sind einige schon groß und weiter gezogen. In dem Land „Deutschland“ gibt es uns jetzt schon in Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen, Sachsen Anhalt, Mecklenburg Vorpommern, Thüringen und Bayern. Wie ich hörte sind einige hart gesottene sogar schon bis zu dem Fluß „Rhein“ gekommen und in ein Land das Schleswig Holstein heißt und von zwei Seiten vom Meer umgeben ist.

Wolfsleben und das Mißverständnis mit dem Menschen

Leider höre ich aber immer öfter von Auseinandersetzungen mit den „Menschen“, die wir uns oft nicht erklären können. Da steht auf den Wiesen jede Menge feilgebotenes Fleisch und wenn wir uns etwas davon holen, regen sie sich fürchterlich auf und wollen uns sogar töten. Einige von uns haben sie dann auch tatsächlich hingerichtet. Warum stellt man uns denn die Beute auf den Teller, wenn wir sie nicht nehmen dürfen?

Bei einigen dieser Bereiche haben wir große Hunde gesehen, die uns klar machen : das hier ist nicht für euch gedacht. Woanders hat man „Gestelle“ um das Fleisch gebaut, an denen wir uns weh tun, da wissen wir dann auch Bescheid, lieber wegbleiben. Andererseits gibt es diese Gestelle die nur einen Teil abgrenzen, da sollen wir uns wohl lediglich einen anderen Eingang suchen. Wenn wir den aber gefunden haben, gibt es wieder Ärger mit den Zweibeinern.

Wie sollen wir das verstehen?. Sind schon seltsame Vögel, diese Menschen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns irgendwann besser verstehen.

Estland – Wolf Nationaltier der Esten

Estland – ein Land an der Ostsee im nordosten Europas. Das Land gehört zu den baltischen Staaten.

Estland wählte jetzt aus einer Reihe Kandidaten den Wolf zum Nationaltier des Landes

In dem Land gehört der Wolf zu den beliebtesten Tieren in den Volksmärchen. Ihm werden mehr als 500 Namen und Geschichten zugeschrieben.

Der Wolf gilt als Symbol für wilde, unberührte Natur. Als Raubtier hat er durch die Kontrolle der Pflanzenfresser erheblichen Anteil an der Formung der Waldlandschaften und der Moore.

Für die Esten prädestinieren die Eigenschaften des Wolfes ihn als Symbol zu wählen. Darin sehen sie den Wolf als stark und äußerst klug an. Mit einer guten Ausdauer ausgestattet und einem ausgeprägten Familiensinn, Für sie hat der Wolf Charisma und er gilt als Überlebenskünstler.

In dem kleinen Land gibt es etwa 200 Wölfe in 20 bis 25 Rudeln, die zumeist zurückgezogen in der Wildnis leben.

Die Volkskundlerin Marju Koivupuu sagt über ihn :“ Der Wolf ist ein natürlicher Teil unserer Umwelt und er läßt niemanden kalt.

Quelle : Estlands Naturisten Gesellschaft und Estnisches Naturkundemuseum, Wolfsschutz-Deutschland


Esten retten Wolf aus dem Eis

In Estland haben Bauarbeiter einen Wolf gerettet, der durch eine Eisdecke in einen Fluß eingebrochen war. Sie legten ihn auf den Schoß und wärmten ihn mit einer Decke. Dann brachten sie ihn zu einem Auto und fuhren ihn in eine Klinik. Erst bei Sichtung der großen Pfoten und durch das Gewicht, bemerkten sie, dass sie keinen Hund, sondern einen Wolf gerettet haben.

Nachzulesen , mit Bildern : englisch

die Erstmeldung auf estnisch

Quelle : https://wolfsschutz-deutschland.de/

Lachmöwe

Lachmöwe – Chroicocephalus ridibundus .

An vielen Gewässern im Binnenland findet man heute die Möwe, die etwa so groß ist wie eine Haustaube. Wie viele ihrer Art bewohnte sie ursprünglich nur die Küstenregionen, irgendwann hat es sie auch die Vorzüge der Binnengewässer entdeckt. In der Nähe dieser Bereiche gibt es, oder gab es, viele Mülldeponien und Abfallhalden, die idealen Nahrungsplätze.

Ihren Namen verdankt sie ihren Lauten, die an ein „Auslachen“ erinnern sollen. Ich kann das allerdings persönlich nicht so richtig nachvollziehen. Da würde ich schon eher dem volkstümlichen Namen „Seekrähe“ nahe stehen. Zumindest in den Sommermonaten passt auch der englische Name „black headed gull. „

Eine besondere Eigenart des Seevogels mit dem roten Schnabel und den roten Beinen, ist die Verwandlung in den Monaten März bis August.

In den Wintermonaten sieht man am weißen Kopf der Möwe lediglich einen dunklen Ohrfleck. Mitte Februar beginnt der Wechsel bis hin zu einem schwarzbraunen Kopf. Die Möwe hat zum Prachtkleid gewechselt.

Lachmöwe – Nahrung , Nachwuchs , Vorkommen

Bei der Nahrungssuche ist die Lachmöwe nicht sehr wählerisch. Sie ernährt sich von Fischabfällen, Kleintieren bis zur Größe einer Maus, lebt vom Beuteraub bei anderen Vögeln und von Inhalten der Müllhalden und Abfalldeponien.

Am Wattenmeer ist die Lachmöwe in großer Zahl zu finden. 130.000 Paare brüten dort und wenn die heimischen in den Wintermonaten weiter nach Südosten ins Landesinnere ziehen, kommen 40.000 Lachmöwen aus dem Osten ins Watt. (Schutzstation Wattenmeer)

Die Brutnester in den Brutkolonien befinden sich meist am Boden in Gewässernähe. Die meisten anderen Möwenarten bauen ihre Nester auf Klippen und Felsen. Dort legen sie mehrmals im Jahr zwei bis drei Eier. Die Kolonie brütender und erziehender Möwen ist ein Zeichen sozialen Zusammenhalts.

Die Gemeinschaft bietet Schutz vor Feinden. Marder, Iltis, Fuchs und größere Möwenarten, sowie Hunde und Katzen wollen die Nester plündern. Nähert man sich während der Brutzeit den Nestern, können die Möwen sehr aggressiv werden. Die erwachsenen Vögel werden von Seeadler, Habicht, Falken und Uhu gejagt.

Das Fleisch der Möwen gilt beim Menschen als ungenießbar. Anders ist es mit dem Ei der Lachmöwe, das galt einmal als Delikatesse. Das Ei wird 12 Minuten gekocht und in eine Schüssel mit Salz aufrecht gestellt. Anschließend wird es der Länge nach aufgeschnitten.

Die in der Mitte gelegene rosa Dotter wird herausgelöffelt und mit Essig und Butter, Pfeffer und Salz „geknetet“ und wieder in den Hohlraum zurück gelegt. Erst dann wird das komplette Ei ausgelöffelt. Dazu wird natürlich ein klarer Schnaps getrunken. (aus „Möweninsel erstmalig ohne Lachmöwen.“ – „das virtuelle Klassentreffen.“)

Raubmöwe – Skua

Skua sind Verwandte der Möwen. Sie zählt zu den größten der Raubmöwen mit einer Flügelspannweite von bis zu 140 cm. Das Hauptvoerkommen ist im arktischen Bereich der West Paläarktis, wie Islans, Norwegen un den Färöern und schottischen Inseln.

Raubmöwen leben von Fisch und dem Rauben der Beute anderer Seevögel. Diese attakieren sie solange bis sie ihren Fang wieder auswürgen. Kommen Menschen den Nestern des Skua zu nahe, werden diese auch von den Vögeln angegriffen. Durch die Attacken kann es zu schmerzhaften Kopfverletzungen kommen. Zur Abwehr sollte man einen Stock in die Höhe halten, oder die Hände gebetsartig über den Kopf halten, weil der Skua immer den höchsten Punkt angreift.

Skua – aufgenommen von Jochen Mohr


Möwen in Deutschland

Neben der kleinen Lachmöwe gibt es in Deutschland noch andere Möwenarten zu sehen. In den Küstengebieten der Nord- und Ostsee findet man noch die Silbermöwe.

Eine seltenere Art ist die Heringsmöwe. Diese findet man auf dem Meer in der Nähe der Fischkutter, auf der Jagd nach Fischresten. Die Heringsmöwe überwintert in Afrika.

Die kleinere Sturmmöwe findet man neben den Küstenzonen auch etwas weiter im Binnenland, da auch sie die Vorzüge der Müllhalden kennt. Die Dreizehenmöwe ist in Deutschland nur noch auf der Hochseeinsel Helgoland zu finden, weil sie ein ausgesprochener Seevogel ist.

Die Zwergmöwe brütet ebenfalls in Kolonien wie ihre größeren Artgenossen, allerdings an Süßwasser. Sie hält sich gerne in der Nähe von Lachmöwen und Seeschwalben auf. Sie ist etwa ein Drittel kleiner als die Lachmöwe. Auf dem Bild ist eine Zwergmöwe im Jugendkleid zu sehen.

Menschen dürfen das salzhaltige Meereswasser nicht trinken. Möwen haben dazu eine Salzdrüse entwickelt, in der das aufgenommene Salz gesammelt und über die Nasenlöcher wieder ausgeschieden wird.

Lachmöwe in NRW

In NRW sind die Bestände der Lachmöwe rückläufig, was damit zusammen hängt, dass es immer weniger Mülldeponien gibt und Flächen entwässert wurden. Am Dümmer gab es einmal große Kolonien. Im Zwillbrocker Venn waren in den 80er Jahren 15.000 Paare. 2017 noch etwa 2000. In den Rieselfeldern Münster haben sich mittlerweile 35 paare niedergelassen (Stand 2017). In NRW gab es 2017 etwa ein Dutzend Standorte mit 4000 Paaren. (Quelle : Stiftung Rieselfelder Windel)

Christian Morgenstern verfasste das Möwenlied:

Die Möwen sehen alle aus, 
als ob sie Emma hießen. 
Sie tragen einen weißen Flaus 
und sind mit Schrot zu schießen. 

Ich schieße keine Möwe tot, 
ich lass sie lieber leben – 
und füttre sie mit Roggenbrot 
und rötlichen Zibeben. 

O Mensch, du wirst nie nebenbei 
der Möwe Flug erreichen. 
Sofern du Emma heißest, sei 
zufrieden, ihr zu gleichen.

Schießbefehl auf Dani

Schießbefehl auf Dani – der Wolf mit der Bezeichnung GW 924m soll gemäß dem Umweltminister Albrecht -( Partei die „Grünen“ )

abgeschossen werden. Bei einer Demonstration von Nutztierhaltern und Bauern kommt es zu häßlichen, unwürdigen Szenen. Ein überdimensionaler Stoff – Wolf hängt an einem Galgen. Offen wird vom „Lynchen der Wölfe“ gesprochen. In Kommentaren zu einem Bericht über an Ortseingangsschildern hängende Wölfe in Italien, reagiert man mit „richtig, auch Kuschler sollte man so strunzdumm wie ihr seid sterben lassen !“ (Name bekannt).

Zaunkontrollen durch den NABU und einzelner Personen haben einen unzureichenden Schutz zu Tage gebracht. Zäune zeigten Lücken, oder führten keinen Strom. Die richtige Höhe war nicht gegeben. In Kommentaren klagen die Schäfer das der Zaunbau lästig ist und zuviel Arbeit sei. Auch an einer Übernahme des Herdenschutzes durch das Land besteht kein Interesse.

Der Minister untergräbt mit seinem Handeln den Naturschutz. Es werden selbst die Zahlen ignoriert, die das Umweltministerium jüngst veröffentlichte.

Im vergangenen Jahr wurden 47 Vorfälle untersucht. Dabei starben 64 sogenannte „Nutztiere“. Ohne Zweifel wurden 21 von Hunden getötet. Lediglich 4 Risse waren vom Wolf. Alle anderen Todesfälle konnten nicht bestimmt werden.

Schießbefehl – In Schleswig Holstein gibt es lediglich vier Wölfe.

Von 2010 bis 2014 gab es 70 gerissene Tiere durch Hunde und nur 5 durch den Wolf. (SHZ 2019 – shz.de/15960831).

Über die durch Hunde getöteten „Nutztiere“ gibt es nicht einmal eine Diskussion. Dafür zeigen die Hetzkampagnen der Jagd- und Bauernverbände mit Unterstützung von Politikern (Julia Klöckner) und der „BILD Zeitung“ (hier wird der Wolf nur als reißende Bestie abgebildet) Wirkung. Mit immer mehr Erfolg werden Ängste geschürt, die völlig an den Tatsachen vorbei gehen.

Schießbefehl bringt nichts

Durch das Abschießen der Wölfe wird der Bestand nicht reguliert. Ab einer gewissen Bestandszahl reguliert sich die Menge durch andere Geburtenraten selbst. Sollte es zu Problemen mit einem bestimmten Wolf kommen, soll zunächst das „Verschrecken“ als Mittel eingesetzt werden. Das wurde in SH erst gar nicht in Betracht gezogen.

Das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf funktioniert in anderen Ländern, mit weit größerem Wolfsbestand, ohne Probleme.
Seit einigen Jahren vertraut in Brandenburg der Schäfer Knut Kucznik seiner Herde in den Weiden und Mooren, französischen Pyrenäenberghunden an. Kuczniks 480 Schafe und 50 Ziegen grasen mitten im Wolfsland.

Es kam zu keinem Zwischenfall, weil ein Wolf im Grunde große Angst vor einem Kampf um Beute hat . Er könnte sich verletzen, was ihn wiederum für spätere Beutezüge schwächt.

Naturschutz besteht nicht aus sinnlosem Töten einer Art. So wird der Mensch zur eigentlichen „Bestie“. Das Bestreben, den besonderen Schutz des Wolfes immer wieder auf verschiedene Arten aufzuweichen, muß ein Thema für den Europäischen Gerichtshof werden.

Nachtrag zum Artikel 23.Februar 2019

Schießbefehl – auch Roddy darf getötet werden

Der Wolf „Roddy“ aus dem Rodewalder Rudel in Niedersachsen darf geschossen werden. Ein Einspruch beim Gericht wurde negativ beschieden.

Skurrile Urtreilsbegründung – Zaun unzumutbar

Die Genehmigung gilt bis zum 28. Februar. Dem Leitwolf des Rudels sind angeblich nachweisbar zwei Risse von Rindern zuzuordnen. Das Gericht begründet den Entschluss damit, dass der Wolf in einer Herde mit erwachsenen, wehrfähigen Rindern sein Opfer gerissen hat.

Außerdem sei eine Behirtung und eine Unterbringung der Tiere in einem Nachtpferch nicht zumutbar. Auch die Anschaffung eines Elektrozauns zum Schutz der Herde sei dem Halter nicht zuzumuten.

Fazit . Das Gericht hat sich offensichtlich nicht mit den Gegebenheiten in der Natur vertraut gemacht. Eine Rinderherde, die es noch nie mit einem Wildtier zu un hat, ist überhaupt nicht in der Lage zu reagieren. Dinge wie Fluchtinstikt oder Abwehr- beziehungsweise Schutzhaltungen als geschlossene Herde, müssen erst wieder gelernt werden.

Im Yellowstone Nationalpark hatte der wiedereingegliederte Wolf zunächst ebenfalls leichte Beute weil seine Opfer ihn nicht kannten. Heute gelingt dem Wolf längst nicht jede Attacke gegen seine Beutetiere, weil diese ihn mittlerweile früh wittern und früher die Flucht ergreifen. Das mußten sie aber erst durch Erfahrung lernen.

Gericht in Österreich sieht den Zaun als zumutbar an

Im Falle einer von Rindern getöteten Wanderin, die in Österreich mit ihrem Hund an einer Rinderherde mit Kälbern vorbeikam und von diesen angegriffen wurde, entschied das Gericht auf Schmerzensgeld für die Familie. In der Urteilsbegründung hielt das Gericht dem Herdenhalter vor , keinen Zaun errichtet zu haben. Das sei aufgrund des geringen Aufwandes zumutbar. Offensichtlich sind in Deutschland Zäune nicht zumutbar, weil sie ein paar Euro kosten ?

Nicht die Natur muß sich auf den Menschen einstellen. Der Mensch muß sich auf die Natur einstellen und zu dieser gehört auch der Wolf.

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