Borkum – mit Behinderung? Ja, wir sind ja quasi nur mit 1 1/2 Fuß der Ehfrau unterwegs. Nach dem Sprunggelenkbruch fällt das Gehen noch schwer und wir haben uns etwas einfallen lassen müssen, um auch weitere Wege zu bewältigen. Dazu später mehr. Wir haben wie schon einige Male vorher im Gasthuus Ulenhoff in Westoverledingen einen Zwischenstopp gemacht, um meinen Bruder und seine Frau zu besuchen. Weil die Fähre am nächsten Tag erst um 14:00 Uhr fährt, machen wir einen Abstecher zum Leuchtturm Campen auf dem Krummhörn, um schon einmal einen Blick auf das Weltkulturerbe Wattenmeer zu werfen.
Vor der Auffart auf die Fähre der AG Ems Reederei muß der Beifahrer erstmals das Auto verlassen und mit dem „Fußvolk“ auf das Schiff. Nur der Fahrer darf sich im Auto befinden – ohne wäre auch schlecht. Einiges Durcheinander gibt es bereits an dieser Stelle, weil einige Gäste nur einen gemeinsamen Fahrschein haben, also PKW mit Fahrer und die Begleitperson/en auf einem Papier, weil sie Online gebucht und ausgedruckt haben. Diese Leute müssen sich dafür am Schalter erst einmal Einzeltickets geben lassen, damit die begleitende Person einTicket vorweisen kann.
Noch größer wird das Durcheinander beim Verlassen des Schiffs auf Borkum. Anhalten, um seinen Mitfahrer aufzunehmen darf man nicht und man soll den nächsten Parkplatz aufsuchen. Den kennt aber die Begleitperson nicht. Ich bleibe einfach stehen – ist mir egal, steige aus und suche Ruth, die gerade mit ihrem Rollator und einer anderen ziemlich verärgerten Frau um die Ecke kommt und lade sie ein. So macht man sich bei den Gästen nicht beliebt, zumal viele der Leute eine Behinderung haben und mit Stöcken oder Rollatoren unterwegs sind. Hinzu kommt, dass es unerträglich warm auf dem Schiff war. Entweder hat die Fähre keine Klimaanlage, oder diese ist defekt, oder man hat sie einfach nicht eingeschaltet. Die Luft auf den Decks kann man quasi zerschneiden. Ich habe mich schon geffragt, ob eventuell die DB die Reederei übernommen hat.
Wir sind froh, als wir die Pension Loose erreichen. Das wunderschöne große Kapitänszimmer läßt uns das Vergangene vergessen. Wie bereits vor einem Jahr fühlen wir uns in der Hotel Pension sofort wohl.
Der Tag war doch ziemlich anstrengend und so beschließen wir ihn draußen vor dem Haus zunächst im Freien und wegen des doch zügigen Windes, bei strahlend blauem Himmel, schließlich im windgeschützten Pavillon mit einer Flasche Moselwein ausklingn zu lassen. Wir wollen gleich auch den ESC verfolgen.
Morgen werden wir dann am Fahrradverleih Dynamo unser vorbestelltes „Uranus E-Mobile“ abholen. Jetzt werden wohl einige von Euch sagen, ihr habt euch doch ein mobiles Fahrzeug zugelegt. Ja, stimmt, ich habe es auch auseinandergebaut, hätte aber den Rücksitz dennoch umlegen müssen und es jedesmal auseinander und zuasammenbauen müssen. Aus diesem Grunde haben wir uns einfach ein E-Mobile bei Dynamo vorbestellt. So fördern wir auch das Angagement der jungen Borkumer Bevölkerung. So berichtete das Fernsehen vor einiger Zeit über die Jungunternehmer auf der Ferieninsel Borkum und dazu gehörte auch der Fahrradvereih Dynamo mit seinem jungen modernen Chef, der es ermöglicht auch bereits Online solche Dinge wie ein E-Mobile vorzubestellen. Lassen wir uns überraschen, ob das Morgen alles gut klappt.
Wenn es Euch interressiert, wie es weitergeht, schaut wieder rein zum 2. Teil von Borkum mit Behinderung.