Loopdeelenweg Borkum- die Entdeckung

Loopdeelenweg Borkum – Loopdeelenweg heißt der Hozbohlenpfad auf unserer Lieblingsinsel Borkum. Dieser Pfad wurde 2021 eröffnet und ist daher für uns auch eine neue Entdeckung. Mit dem 650 Meter langen Weg hat man die Möglichkeit geschaffen die Insel Küstennah zu umrunden. Das war allerdings nicht unser Begehr, da wir zu Fuß unterwegs sind und dann knapp 30 Kilometer doch etwas zu viel sind. Für Radfahrer ist es durchaus an einem Tag zu schaffen.

Mit dem Loopdeelenweg wurde die „Ronde Plate“ erschlossen. Am Ostrand der „Greunen Stee“, über die ich bereits im Urlaubsbericht Borkum2015 berichtet habe, befindet sich das Naturschutzgebiet „Ronde Plate“. Wir wandern also durch die Greune Stee und an der Stelle, wo damals unsere Runde in Richtung „Kugelbake“ abzweigte, gehen wir nun weiter geradeaus und erreichen den „Loopdeelenweg Dünenkamm RondePlate„.

Vor uns öffnet sich eine völlig andere Landschaft. Man könnte glauben, sich dem Ostland der Insel zu nähern. Auch hier blicken wir auf ein Feuchtgebiet mit Salzwiesen. Ähnlich faszinierend wie die Salzwiesen im Ostland, mit dem Queller, Strandnelken und der Salzmelde. Siehe Reisebericht Borkum 2018.

Sicher gibt es hier zur entsprechenden Jahreszeit die idealen Beobachtungsmöglichkeiten für den Ornithologen und den Tier- und Vogelfotografen. Jetzt hört man zwar viele Vögel, wie die Rohrammer und den Austernfischer, aber der hohe Wuchs des Strandhafers und anderer Pflanzen, verhindert die Sicht auf die Tiere. Wir sehen Brandgänse, Stock- und Schnatterenten und hoch am Himmel kreist eine Weihe. Rotschenkel, Teichrohrsänger, Sumpfrohreule, Korn- und Rohrweihe haben hier ihr zu Hause. Sicher gibt es auch Rohrsänger. Einen Drosselrohrsänger konnte ich in den Gewässern der Hoppheide entdecken. Dennoch zieht die fantastische Landschaft uns völlig in ihren Bann.

Loopdeelenweg – Naturdenkmal Borkumer Dünen

Das Naturdenkmal Borkumer Dünen des DBU, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, hat hier mit finanzieller Unterstützung einen tollen Beitrag für den Naturschutz erbracht und man kann froh sein, so eine Landschaft auch besuchen zu können. Kritiker meinen zwar das die Natur durch die Öffnung für Radler und Fußgänger gestört würde, aber es werden nun Schäden verhindert, die Fußgänger durch das Niedertreten verursachten. Sie gingen von den Wegen im Naturschutzgebiet ab und zertraten die Nester von Bodenbrütern, wie dem Sandregenpfeifer, der hier noch mit 13 Brutpaaren lebt.

Weiter führt uns der Weg über die Holzplanken in Richtung Küste und schließlich kommen wir zu schwarzen Deich. Von hier aus sehen wir in der Ferne bereits den Südstrand von Borkum. Weil der Wind so kräftig über den Deich pfeift, wandern wir lieber wieder durch die Greune Stee, an der Kugelbake vorbei, in Richtung Ausgangspunkt.

Geiskraut
Jakobskrautbär

Jakobskrautbär in der Greunen Stee

Auch in dem „Krüppelwäldchen“ gibt es viel zu sehen. Ich nutze die App „PlantNet“ um die mir zum großen Teil unbekannten Pflanzen bestimmen zu können. So erfahre ich auch vom Greiskraut. Dieses Kraut kommt nicht mehr häufig vor, weil es stets vorzeitig entnommen wird.

Vom Greiskraut geht eine erhebliche Gefahr für grasendes Nutzvieh und für Weidetiere aus. In größeren Mengen gefressen, wirkt das Gift der Pflanze tödlich. Hier entdecke ich den Jakobskrautbär. Ein Falter der seinen Namen daher hat, dass er das Geiskraut mit Vorliebe frisst. Weil er dadurch auch das Gift an Fressfeinde weitergeben kann, bleibt er von diesen meistens verschont. Schon seine Färbung bedeutet so viel wie „ich bin ungenießbar.“

So erreichen wir bald wieder unseren Ausgangspunkt und sind froh die 15 Kilometer mit dem Loopdeelenweg gemacht zu haben.

Seehunde – Kegelrobben und Eiderenten

Es gibt noch eine Veränderung gegenüber der Vorjahre am Strand. Die Seehundbank, die früher mit dem Pferdegespann angefahren wurde, hat sich verschoben. Nun kann man die Tiere mit einem Tele oder Fernglas auch vom Strand aus beobachten. Träge räkeln sie sich in der wärmenden Sonne. Übrigens gehören beide Arten, Seehunde und Kegelrobben, zu den Robben. Der Seehund, mit dem eher kugelförmigen Kopf ist kleiner als die Kegelrobbe. Diese hat ihren Namen daher, dass der Kopf in der Form an einen Kegel erinnert.

Bei Ebbe konnte ich auf einer anderen Sandbank eine Kolonie Eiderenten beobachten. Im vorgelagerten Priel tauchte dort plötzlich der Kopf einer Kegelrobbe auf. Längere Zeit tauchte sie immer wieder auf, bis sie schließlich den Zugang zum offenen Meer fand. Weil die Gefahr besteht, dass einige unbedarfte Touristen sich auf den Weg zu den Robben machen, die bei Ebbe gut zu erreichen sind, wurden nun Verbotsschilder aufgestellt, die die Annäherung an die Tiere verbieten. Hoffen wir mal das es was nutzt. Im Folgenden zeige ich noch einige Bilder von unserem diesjährigen Urlaub auf der wunderschönen Insel Borkum.

Newsticker Juni 2022 – tierische Nachrichten

Newsticker Juni 2022 – Garten und Vögel

Wer den gefiederten Freunden etwas Gutes tun will, sollte darauf achten, was er im nächsten Jahr anpflanzt.

Beliebt sind die heimischen Pflanzen, nach dem Motto heimische Pflanzen für heimische Vögel. So zum Beispiel die Wildrose. Diese hat in ihren Staubgefäßen Pollen und Nektar, welches sie den Vögeln anbietet. Die wunderschönen Zuchtrosen, mit zwar herrlichen farbenfrohen Blättern, bieten dagegen unseren Vögeln nichts, eben nur Blatt.

Unbeliebt sind auch Rhododendron, Forsythien oder Zierkirsche. Ganz schlimm, wenn nicht gar abschreckend, sind Bambus und Kirschlorbeer. Voll beliebt bei Amsel, Rotkehlchen, Meisen und Co ist der Ilex mit seinen leckeren Beeren.

Rhdodendron

Newsticker – schlechte Zeiten für Katzen

Der Bürgermeister der Stadt Walldorf in Baden Württemberg hat sich bei den Katzenhaltern nicht beliebt gemacht. Bis Ende August verbietet er den Hauskatzen den Aufenthalt im Freien. So soll die Haubenlerche, die in der „Roten Liste“ als “vom Aussterben bedroht” geführt wird, geschützt werden. Wer gegen den Erlass verstößt muss mit bis zu 500 Euro Strafe rechnen.

Newsticker – Flugverbot für Airforce

Der israelischen Airforce hat während der Zugseiten von Störchen, Kranichen und Schreiadlern ein Flugverbot verordnet. Seither kommt es kaum noch zu Kollisionen.

Freier Fall der Trottellummen-Küken

Auf Helgoland kann man jetzt gerade erleben, wie sich die jungen Trottellummen Küken von den Felsen hinunter zu den, am Strand wartenden Eltern stürzen. Meistens überleben die Kleinen den freien Fall unverletzt. Dichter Flaum und Federwuchs, sowie weiche Knochen, federn den Fall selbst an den Felsvorsprüngen ab.

Newsticker – Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel wirkt sich auch auf das Verhalten der Vögel aus. Durch die milden Winter, den früh einsetzenden Frühling mit warmen Temperaturen beginnen sie ihren Gesang noch in der Winterzeit.

Störche, die die Westroute einschlagen, verzichten auf den Überflug Mittemeer mit Ziel Sahel-Zone und verbleiben auf den Mülldeponien im Süden Spaniens.

Stunde der Gartenvögel

Überraschendes meldet Berlin. In der Bundeshauptstadt werden bei der Zählung doppelt so viele Mauersegler registriert wie 2021. Bundesweit liegt der Haussperling an erster Stelle, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Star.

Newsletter – es wird bunt

Forscher der Universität Sheffield bestätigen in einer neuen Studie, dass die Vögel am Äquator das farbigste Gefieder der Ornis haben. Vögel in den geschlossenen Wäldern der Tropen sind bunter als die Tiere der Offenlandschaften. Es wird vermutet, dass die Färbung durch die Nahrungsaufnahme gefördert wird.

Flamingos werden weiß geboren und erhalten ihre rötliche Färbung durch die Aufnahme von Carotinoiden (natürliche Farbstoffe – Pigmente) in der Nahrung. Diese besteht aus Algen und Krebsen.

Neues vom Bartgeier im Berchtesgadener Land

Leider wurde Wally tot aufgefunden. Sie wurde 2021 gemeinsam mit Bartgeierweibchen Bavaria dort ausgesetzt. Die Todesursache ist noch unklar. Es könnten ein Kampf mit einem Steinadler oder ein Unwetter als Ursache in Frage kommen.

Zwei neuer Bartgeier aus der gleichen spanischen Zucht werden jetzt ausgesiedelt. Noch haben die beiden keine Namen, wie Bavaria und heißen BG 1145 und BG 1147.

Wünschen wir beiden Bartgeiern ein langes und gesundes leben in den Bayerischen Alpen.

Windräder – Gefahr oder Segen?

Windräder – Immer wenn die Regierung Beschlüsse zu Windrädern fasst, ruft das Befürworter und Gegner auf den Plan. Gerade beschließt die Bundesregierung das die Hindernisse für einen zügigen Ausbau der Windenergie durch Schaffung bundeseinheitliche Regularien beseitigt werden sollen.

Einige Bundesländer haben in der Vergangenheit versucht durch Mindestabstände zwischen Windrad und Wohnbebauung, die Errichtung von Windenergieanlagen zu verhindern. Nach dem Motto: „Windenergie ja, aber nicht bei mir.“ In Bayern liegt der Flächenanteil für Windenergie gerade bei 0,7 Prozent. Als Vorgabe wird von Bayern dann bis Ende 2026 nach den neuen Beschlüssen 1,1 Prozent und bis 2032 dann 1,8 Prozent gefordert.

Erst im April 2022 änderte man in dem Bundesland die Mindestabstandregelung vom 10Fachen der Höhe eines Windkraftrades in Metern. Im Schnitt sind haben Windräder eine Höhe von 160 Metern, dass wäre dann also eine Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung von 1,6 Kilometern. Da gibt es dann nicht viele Möglichkeiten ein Windrad zu errichten.

Windräder, Vögel und Insekten

Sogleich setzen in den sozialen Medien die Debatten ein. Da sind die Vogelschützer, die den Vogelschlag an den Windrädern anprangern. Dem widersprechen dann die Befürworter und vergleichen diese Zahlen mit der Zahl der durch Katzen getöteten Vögel, die ja bei weitem die der an Windrädern umgekommenen Tiere übertreffe. Ihnen wird dann natürlich sogleich eine Katzenfeindlichkeit vorgeworfen sie und nennen die Zahl der an Glasschlag getöteten Tiere.

So geht es weiter bis zu den Stellplätzen für Windräder, zum Beispiel im Wald oder in Naturschutzgebieten. In Naturschutzgebieten verbietet sich das Aufstellen von Windrädern, argumentieren die Naturschützer und die Waldbauern fordern Windräder auf Kahlschlagstellen oder auf Höhen die durch den Borkenkäfer oder durch Stürme zu Freiflächen geworden sind. So wollen sie ihre Verluste durch Beteiligungen minimieren.

Aber worum geht es eigentlich?

Windräder gegen den Klimawandel

Um uns von den fossilen Energieträgern verabschieden zu können, wird ein Anteil von 2 Prozent je Fläche der einzelnen Bundesländer für die Windenergie gebraucht. Schaffen wir es nicht den Klimawandel zu bekämpfen, werden 2 Drittel der Vogelarten verschwinden. Andere Tierarten werden wegen Futtermangel in nördliche Länder ziehen. Die Folgen für die Menschheit sind bereits häufig beschrieben worden.

Die Zahlen des Vogelschlages an Windrädern liegen in den diversen Ländern Europas zwischen 0,007 und 1,5 Prozent. Erschreckender klingen da die Zahlen der toten Insekten. In Deutschland etwa fünf Milliarden Insekten. Setzt man dem aber die Zahlen der Insekten gegenüber, die durch Insektizide in der Landwirtschaft getötet werden und die Zahl der von Vögel gefressenen Insekten, dass sind 400 Mal so viele, relativiert sich diese Zahl aber auch.

Viel wichtiger ist aber, wie kann man die Zahl der durch Windräder ums Leben kommenden Vögel so gering wie möglich halten. Jeder einzelne Vogel und jede Fledermaus oder jedes Insekt ist schützenswert.

Es hat in der Vergangenheit bereits Gespräche zwischen den Energieträgern, dem NABU und BUND gegeben, bei denen man sich auf Maßnahmen verständigen konnte. So sollen Windräder nicht in unmittelbarer Nähe der Forste von Greifvögeln errichtet werden. Heute kennt man die Flugwege und Flugzeiten der Vögel in die Winterquartiere. Durch besenderte Vögel und durch Beobachtungen der Ornithologen sind auch Brutgebiete und Brutzeiten bekannt. Zu entsprechenden Zeiten können die Anlagen abgeschaltet werden oder entsprechend an alternativen Standplätzen errichtet werden. Kamerasysteme können vorausschauend nahende Vogelschwärme erkennen und die Anlagen können reagieren.

In einem norwegischen Institut fand man heraus, dass schwarze Rotorblätter den Vogelschlag um 72 Prozent reduzieren. Ein Workshop des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende bezeichnet die Maßnahme zwar als vielversprechend, meint aber es müsse erst erforscht werden ob unsere Vögel sich bei den bei uns typischen rot-weißen Blattspitzen, anders verhalten als bei den norwegischen schwarzen Blättern.  

Bundesamt für Naturschutz: „Ein zeitnaher Nachweis einer Wirksamkeit der Maßnahme ‚schwarzes Rotorblatt‘ in Deutschland ist angesichts zahlreicher offener Fragen zum Beispiel zum Artenspektrum, zu möglichen Untersuchungsmethoden, zur Anzahl an Standorten usw. nicht zu erwarten. Denkbar wäre die Konkretisierung möglicher Untersuchungen über eine Machbarkeitsstudie.“ – Eine typisch deutsche Reaktion. Wieso kann man eine Studie der Nachbarn nicht einfach akzeptieren?

Britische Studien stellten fest, dass die hellgraue Farbe der Windräder Insekten regelrecht anzieht und das Fledermäuse auf das rote Warnlicht reagieren. Man kann also alleine durch Farbänderungen bereits ohne viel Aufwand etwas verbessern. Wir müssen nur dazu bereit sein und manchmal lohnt auch der Blick über den Tellerrand.

Kleine Eiszeit – oder wie sich 2 Grad auswirken

Kleine Eiszeit – Durch einen Zufall stieß ich auf eine Zeit, die noch gar nicht so lange her ist, die es aber Wert ist, sich einmal näher damit zu befassen. Schließlich verzeichnen wir ja momentan einen Klimawandel in die andere Richtung. Wie sich ein weltweiter Temperaturanstieg auf das Klima auswirkt, wird seit langem debattiert. Das Ziel ist es, den Anstieg der Temperatur auf 1,5 Grad Celsius zu halten. Viele bezweifeln, dass das gelingen kann und gehen eher von einem Anstieg um 2 – 3 Grad Celsius aus.

Schon mehrfach habe ich in verschiedenen Berichten auf die Folgen des Klimawandels hingewiesen. Beim Studium des Kursus „Lebensraum Feldflur“ der NABU/Naturgucker Akademie, stieß ich im Kapitel Historie der Landwirtschaft, vom einfachen Feldanbau über die Zweifelder- und Dreifelder Wirtschaft bis zur Flurbereinigung der jüngsten Vergangenheit, auf die „kleine Eiszeit.

Die „Kleine Eiszeit,“ auch Little Ice Age genannt, währte zwischen 1450 und 1850 nach Christus. Warum die Temperaturen in dieser Zeit um bis zu 2,5 Grad gesunken sind, ist noch nicht ganz geklärt. Zum Einen wird ein Zusammenhang zu vermehrten Vulkanausbrüchen und einer geringeren Tätigkeit der Sonne vermutet . Zum Anderen auch durch vermehrtes Brachland und Verwilderung, verbunden mit mehr Wald durch einen Bevölkerungsrückgang. Die Entdeckung Amerikas 1492 fiel in diesen Zeitraum . Andere Forscher vermuten einen Zusammenhang mit dem Meereis, aber auch natürliche Schwankungen im Klimasystem bilden eine Theorie.

Die Auswirkungen der damaligen kleinen Eiszeit auf das Leben der Menschen, durch eine Temperatur, die sich um etwa 2 Grad veränderte, zeigt uns aber drastisch was auch im umgekehrten Fall, bei einem Anstieg der Temperatur geschehen kann. Es kam zu Ernteausfällen wegen zu hart gefrorener Böden, heute eher wegen Trockenheit und Dürre. Aus diesem Grunde litt Frankreich unter einer Hungersnot. In Spanien und Italien waren weite Gebiete vom Schnee bedeckt.

Die Armut stieg drastisch an, die Pest hielt Einzug und schlechte Ernten beeinflussten auch den Dreißigjährigen Krieg (1618 -1648). Ressourcen waren gefragt. Die Bauern zogen für Geld in den Krieg, weil sie nichts mehr ernten konnten. Eine Folge von Knappheit ist häufig der Krieg, da suchen Kriegsherren die Beute in den Errungenschaften anderer Länder, dass kann auch die Ernte sein und begründen den Einmarsch mit Glaubensthemen. — Zufall?

Die Ostsee und die Flüsse froren zu. Alpengletscher zerstörten bis ins Tal kleine Dörfer. In den Niederlanden waren die Grachten und Kanäle im Jahr 1683 über Monate zugefroren und behinderten den Transport von Waren. Das letzte Ereignis der kleinen Eiszeit war die große Hungersnot in Irland 1845 – 1850. Erst 1850 erwärmte sich die Erde wieder. Dieses Jahr gilt als das Ende von „Little Ice Age“.

Die Folgen eines Anstieges der Temperatur um zwei Grad bringen natürlich kein Eis und Schnee, aber welche Folgen es in umgekehrter Richtung durch Hitze und Trockenheit ergibt, kann man sich jetzt vielleicht etwas eher vorstellen. Die Welternährung hängt immer auch vom Klima ab, weil dieses einen riesigen Einfluß auf die Landwirtschaft hat.

Quelle: NABU/Naturgucker, wiki bildungsserver

Eller Forst und der Unterbacher See

Eller Forst – gelegen im Südosten der Landeshauptstadt Düsseldorf, ist mit 95 Hektar das älteste Naturschutzgebiet der Stadt. In frühen Jahren war die Fläche ein Sumpfgebiet. Im Rahmen der Stadtentwicklung wurde die Region immer mehr entwässert. Dennoch kann man noch heute erkennen, dass Wasser das Schutzgebiet bestimmt. Das Grundwasser steht ziemlich hoch. In manchen Monaten sind die Bäume noch heute von Wasser umschlungen. Ein Grund für die Erlenbruchwaldform die den Eller Forst prägt. Nur auf den höher gelegenen Gebieten sind Eiche, Buche, Esche und Ahorn zu finden. Diese Arten mögen nicht so gerne nasse Füße.

In den Tümpeln und Feuchtgebieten im Norden findet man Kröten, Frösche und Molche. Ein Mäusebussard fliegt nur knapp über unseren Köpfen hinweg ins nahe Gehölz. Wer jetzt wen aufgeschreckt hat, bleibt ungewiss. Ich konnte jedenfalls nicht schnell genug reagieren um ein Bild zu „schießen“.

Die Gesänge der Vögel, vor allem die der Singdrossel sind überall zu vernehmen. Leider kann man durch das dichte Laub kaum einmal einen Vogel zu Gesicht bekommen. Nur am Unterbacher See habe ich die Gelegenheit eine Bachstelze abzulichten, die sich hier vom Stress der Kindererziehung erholt. Deutlich ist der zerzauste Kopf zu erkennen. Offensichtlich haben die Kopffedern beim Ein- und Abflug zur Fütterung aus einer Baumhöhle gelitten.

Hier im Eller Forst gelingt es mir heute nicht. Auch den Schwarzspecht den es hier gibt, bekommen wir nicht zu sehen. Ein älterer Herr auf dem Fahrrad hat mich extra darauf hingewiesen, dass es hier an den alten Bäumen immer wieder den schwarzen Specht zu sehen gibt.

Über 41 Brutvögel beherbergt der Eller Forst nach Informationen von Stadtgrün Düsseldorf. Auch der Teichrohrsänger ist hier nachgewiesen. Wir starten unsere Wanderung am Parkplatz „Bootshafen Unterbacher See.“

Eller Forst – der Unterbacher See

Der See ist 2,5 Kilometer lang und ein Baggersee. Auf dem See befinden sich vier Inseln, die als Vogelschutzgebiet ausgewiesen sind. Ein Rundweg um den See ist etwa 6 Kilometer lang und entspricht etwa der Länge unserer heutigen Wanderung durch den Eller Forst.

Am Bootshafen herrscht reges Treiben. Spielplätze, Klettergerüste, Kiosk und Strandcafé, Grillplätze und eine kleine Strandpromenade, sowie eine Segelschule sind zu finden. Auf der gegenüber liegenden Seite ist ein Freibad mit Liegewiese und Sandstrand zu sehen. An einer Freifläche des NABU geht es vorbei in den Eller Forst.

Unterbacher See – der ruhige Teil

Schon kehrt wieder Ruhe ein. Der Forst scheint gut betreut zu werden. Es gibt viele Bänke, teilweise sogar mit Tischen. Nirgendwo liegt Abfall, selbst wie sonst so häufig, nicht neben den Abfalleimern.

Bei den hohen Temperaturen heute, ist es angenehm im Halbschatten der Bäume zu wandern. Auch wenn die Erlen mit den Füßen, Wurzeln, wohl im Feuchten stehen, die Wege sind trocken und weil wir ja auf den Wegen bleiben bekommen wir auch in keinem Sumpf nasse Füße. Außerdem ist es in Naturschutzgebieten ja eh verboten von den Wegen abzuweichen.

Bei unserem nächsten Besuch müssen wir uns wohl entscheiden ob wir die obere Hälfte des Eller Forstes erkunden, oder die Runde um den See machen. Ich denke wir werden einfach noch zwei Mal kommen, um alles gesehen zu haben.

Rastplatz im Eller Forst
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