Ostsee – Nordsee – Traumstrände an Deutschlands Küsten. Aber auch Traum-Meere ? Die Nordsee, mit Verbindung zum Atlantischen Ozean, ist ein salzhaltiges offenes Meer mit der Tide, die eine einzigartige Naturlandschaft geprägt hat, das Wattenmeer. Das Klima wird vom Golfstrom geprägt. Der Wasseraustausch mit dem Ozean sorgt für einen Salzgehalt der Nordsee von etwa 3 Prozent. Das heißt in einem Liter Meerwasser sind 30 Gramm Salz gelöst. Der Salzgehalt des Ozeans beträgt 3,5 Prozent. Durch Süßwasser – Zufluss aus den Flüssen liegt er in der Nordsee etwas darunter.
Die der Küste vorgelagerten Inseln tragen dazu bei, dass das Weltnaturerbe und Naturschutzgebiet „Wattenmeer“ entlang der niederländischen, deutschen und dänischen Küste entstanden ist. Millionen Vogel-Arten nutzen das Wattenmeer als Rastplatz auf dem Weg zu den Winterquartieren. Tausende finden hier ihre Brutplätze. Flora und Faune sind intakt. Das Wattenmeer ist ein großer fruchtbarer Platz für Fische, Vögel und sogar für Meeressäugetiere.
Ostsee – das Binnenmeer ohne Tide
Vor Dänemark gibt es einige schmale Verbindungen zum Binnenmeer – der Ostsee. Der große Unterschied zur Nordsee ist der fehlende Salzgehalt und die fehlende Tide. Nur wenig Salzwasser dringt durch die engen Verbindungen. An der Schleswig – Holsteinischen Küste liegt der Salzgehalt der Ostsee noch etwas über 1,5 Prozent. Diese Zahl sinkt, je weiter man nach Osten kommt. Viele Flüsse münden in das Binnenmeer und das schwerere Salzwasser sackt in die Bodensenken der Ostsee ab. Dort wird es vom leichteren Süßwasser überlagert.
Es findet kein Wasseraustausch statt. Sauerstoff wird nicht gebildet. Bei besonderen Wetterlagen kommt es selten, immer seltener durch den Klimawandel, zu einer vermehrten Zufuhr von Salzwasser aus der Nordsee in die Ostsee. Dann können sich die „Totzonen“ durch einen geringen Wasseraustausch etwas erholen.
Auf Grund des fehlenden Sauerstoffs wird die Artenvielfalt in der Ostsee immer weniger. Algen zehren den kleinen Rest von Sauerstoff auf. Durch überdüngte landwirtschaftliche Flächen der angrenzenden Länder, geraten immer mehr Düngemittel über die Flüsse in die Ostsee. Schädliche Algen wachsen immer stärker und entziehen dem Meer bei ihrem Absterben den restlichen Sauerstoff, ohne den die anderen Organismen nicht leben können. Tiere und Pflanzen sterben aus. Die Totzonen der Ostsee, wo keinerlei leben mehr möglich ist, haben bereits ein riesiges Ausmaß angenommen. Das Umweltbundesamt berichtet von drei großen Totzonen in der Ostsee, mit einer Fläche von 84.000 Quadratkilometern. Die Ostsee hat eine Gesamtfläche von 377.000 Quadratkilometern. Erschreckende Zahlen.
Dennoch begeistert das Binnenmeer mit wunderschönen Stränden, herrlichen Steilküsten und den Boddenlandschaften. Bei all der Schönheit dürfen wir aber nicht die Gefahr außer Acht lassen, die sich auf dem Meeresgrund abspielt. Wenn wir die Katastrophe in der Ostsee verhindern wollen, muss der Schaden der durch Menschen verursacht wird abgewendet werden. Die Landwirtschaft darf nicht weiter die Flüsse und damit die Ostsee vergiften. Überdüngung muss dringend gestoppt werden. Aber auch die Wirtschaft sollte beginnen nachzudenken. Was nutzt der Tourismus, wenn das Meer stirbt. Nur damit die Anreise bequemer und etwas kürzer wird sollte man keinen Tunnel unter die Ostsee bauen. Der Fehmarn-Belt-Tunnel wäre/ist eine Katastrophe für die Ostsee.
Der Tunnel soll durch ein Meeresschutzgebiet gebaut werden indem es noch Riffe und Sandbänke gibt, wo noch Leben existiert. Millionen Tonnen Meeresboden müssen ausgebaggert werden und riesige Betonteile eingesetzt werden. Die letzten Schweinswale, die es dort heute noch gibt, werden dann wohl verschwunden sein.
Quellen: Umweltbundesamt, NABU