Weidenbohrer Cossus cossus – sind Schmetterlinge, genauer gesagt Nachtfalter und gehören zu den Holzbohrern – Cossidae . Die Raupe des Falters entdeckten wir bei einem Rundgang durch die Aue. Der Falter wird einmal eine Flügelspannweite von etwa acht Zentimetern haben. Auf einer Baumrinde sind die Insekten wegen ihrer grauen, marmorierten Färbung und der Nachtaktivität kaum auszumachen.
Die Raupe des Weidenbohrer vor uns macht sich wohl auf den Weg, um sich im Mai zu verpuppen. Dann hat sie zwischen zwei und vier Jahre als Raupe in einer Baumrinde verbracht. Die Rinde ist die Nahrung des Tieres. Sie baut bis zu einem Meter lange Gänge und frisst sich so durch die Rinde zur Baumkrone. Die Verpuppung erfolgt in der Erde, nahe des Wirtsbaumes.
Von Weidenbohrern befallene Bäume riechen nach Essig, dem Geruch der Raupe. Ein starker Befall kann für den Baum tödlich sein, weil sich in die Gänge des Insekts Pilze einnisten.
Auch wenn wir eine Raupe in der Größe, ich hatte sie auf sechs bis acht Zentimeter geschätzt, noch nie gesehen habe, gibt es die Art recht häufig. In den Alpen sogar bis auf eine Höhe von 1500 Metern. Die ausgewachsene Raupe misst bis zu 10 Zentimetern.
Der bevorzugte Lebensraum der Weidenbohrer sin die Weiden an fließenden Gewässern, Auen und Parkanlagen. Wir sehen einen roten Rücken der auch auch ins Schwarze gehen kann und einen gelben Bauch und gelbe Seite mit feinen Härchen. Kopf und Nacken sind schwarz gezeichnet. Eine imposante Erscheinung.
Weil unser Weidenbohrer sich mitten auf dem Rad- und Fußweg befand, habe ich ihn in der Mitte mit zwei Fingern in die Hand genommen und in die benachbarte Wiese gelegt. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass die Raupe bei Kontakt ein scharf riechendes Sekret verspritzt und sogar beißen kann, hätte ich das vielleicht nicht getan.
Offenbar war sie aber froh vom Weg wegzukommen, denn ich habe weder das Sekret, noch einen Biss verspürt. Ich würde die Raupe schon gerne einmal als fertigen Nachtfalter bewundern.