Weihnachten der Vögel – In einer kalten, sternenklaren Nacht, als der Winterwind durch die Felder strich und die Sterne am Himmel funkelten, fanden die Schwalben Schutz im Gebälk eines bescheidenen Stalles. Unbemerkt von den Menschen, die im Dorf schliefen, erlebten die Schwalben als erste das Wunder der Geburt im Stall.
Zunächst hörten sie ein leises Weinen, das von der Krippe kam. Dort, inmitten von Stroh und Tieren, lag das neugeborene Jesuskind. Über der Krippe schwebte ein Engel, dessen sanfte Stimme die Geburt des Heilands verkündete. Die Schwalben konnten nicht anders, als Zeugen dieses magischen Moments zu sein.
Sofort flogen sie hinaus in die Welt, um den anderen Vögeln von diesem außergewöhnlichen Ereignis zu berichten, so wie es auch die Engel taten. In kürzester Zeit bildete sich ein großer Schwarm weißer Tauben, die eilends zum Stall flogen. Jede Taube trug einen Ölzweig im Schnabel, als Zeichen des Friedens und der Freude über die Geburt des Messias.
Die Tauben rupften sich kleine weiße Daunenfedern aus ihren Brüsten und umhüllten damit das Christkind in der Krippe. Die Federn erwärmten das Neugeborene, und so lag es behaglich zwischen den Tieren, geschützt vor der Kälte der Nacht. Der Kuckuck, der das Geschehen mitverfolgte, rief den Menschen zu: „Geht gucken, geht gucken!“
Die Meisen und die anderen Singvögel versammelten sich und bildeten den größten Chor, den die Welt je gehört hatte. Gemeinsam sangen sie das Lied von der stillen Nacht, ihre zarten Stimmen vermischten sich mit dem Flügelschlag der Tauben und dem Kuckucksruf. Die Melodie der Freude und des Friedens erfüllte die Luft und verbreitete sich weit über das Dorf hinaus in die ganze Welt.
Die Freude der Vögel über die Geburt Christi war so groß, dass sie in vielen Teilen der Bibel Erwähnung finden. Ihre Gesänge und ihre Teilnahme an diesem göttlichen Moment machten die Nacht unvergesslich. Noch lange danach erzählten sich die Vögel die Geschichte von der Nacht, als sie das Jesuskind im Stall willkommen hießen und die Welt mit ihrem Lied erfüllten.
Weihnachten der Vögel – Vögel in der Bibel
Die Bibel verweist in den Erzählungen und Gleichungen häufig auf diverse Vogelarten. Nebukadnezar wuchsen Haare, so lang wie Eulenfedern.
Im Psalm 84,4 und 102,8 wird auf den Sperling verwiesen, der seine Wohnstätte in den Vorhöfen des Hauses des HERRN findet.
Jes 38,14 berichtet über die Schwalbe als das Symbol der Geborgenheit des Gottsuchers und ihr Zwitschern steht als Bild für das innige Beten.
Der Storch ist für seine Barmherzigkeit und für die Fürsorge der Alten und Jungen bekannt. Hiob 39,13 schreibt von des Storches Fittich und Gefieder.
Auch der Wiedehopf wird in der Bibel erwähnt. Er soll die Einladung König Salomons an die Königin Saba durch die Länder getragen haben. Die äthiopischen Juden nannten ihn den „Moses-Vogel“, der sie nach Zion führen sollte.
Hos 7,11 / Ephraim ist wie eine Taube geworden, die sich betören lässt.
Hos 11,11 Sie werden zitternd herbeikommen aus Ägypten wie ein Vogel und wie eine Taube aus dem Land Assur. Die Taube steht für die neue Schöpfung und die Gegenwart Gottes. Sie verkündet Noah das trockene Land.
Weil es im Matthäusevangelium heißt, dass Jesus den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herkommen sah, als er aus dem Wasser stieg, gilt die Taube fortan als das Symbol des Heiligen Geistes.
Matthäus 6,26 : Seht, die Vögel unter dem Himmel, sagt Jesus, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernährt si doch.