Turmfalke – ein besonderer Papagei – da werden Sie sich sicher fragen, was der Quatsch soll. Der Turmfalke ist dich ein Greifvogel und kein Papagei ! Tatsächlich birgt die Systematik der Falken eine Überraschung. Traditionell siedelte man den Falken in der Gattung der Greifvögel an. DNA Untersuchungen der neueren Zeit brachten aber ans Licht, dass der Vogel näher mit den Papageien und den Sperlingsvögeln verwandt ist.
Aus diesem Grund bildete man eine neue Gruppe, die der „Falkenartigen“. Die Gattung der „Habichte und Sperber“ bekamen den Namen „Greifvögel.“
In der Mythologie ist der Falke der Vogel der Krieger. Er galt wegen seiner scharfen Augen und wegen seines Mutes als tapfrer Krieger. Die slawische Mythologie sieht im Falken eine Figur der Sonne und des Lichtes.
Turmfalke – Aussehen und Verhalten
Das Turmfalken – Männchen ist, wie auch beim Wanderfalken, kleiner als als sein weibliches Pendant. Wenn er über die Weiden und Wiesen fliegt hört man deutlich seinen stakkatoartigen Ruf : kick-kick-kick-kick. Häufig findet man Dohlen oder Krähen in seiner Nähe. Auf der Suche nach Nahrung begibt der Vogel sich nach der Sichtung in den Rüttelflug. Er verharrt mit heftigen Flügelschlägen auf der Stelle, um sich zum richtigen Zeitpunkt hinab zu stürzen. Kurz vor dem Boden stoppt er erst etwas ab und krallt sich sein Opfer.
Im Gegensatz zum größeren Wanderfalken, der seine Beute im Flug fängt und dabei bis zu 390 km/h schnell wird, greift sich der Turmfalke seine Beute am Boden. Dabei erreicht er etwa 60 km/h
Falken sind bei Landwirten sehr beliebt, besonders bei den Obstbauer, reduzieren sie doch die Population der Mäuse und Wühlmäuse die, wie auch andere kleine Nager und Säuger, sowie Insekten, auf dem Speiseplan der Falken stehen. Die Flügelspannweite beträgt beim Wanderfalken 80 – 120 cm und beim Turmfalken 65 – 82 cm.
Der männliche Turmfalke unterscheidet sich vom größeren Weibchen auch durch die etwas bräunlichere Färbung. Dem Weibchen fehlt außerdem die graublaue Färbung am Kopf.
Beiden ist der hakenförmige Schnabel gemein. Der Schwanz ist lang, breit und hat eine schwarze schmale Endbinde. Deutlich sind der Augenstreif und der Bartstreif zu sehen. Die Schwingen weisen Flecken auf und im Flug sieht man die gefleckte Unterseite an der Brust. Auch die Bänderung an den Flügel kann man gut erkennen.
Der Falke in Stadt und Land
Weil der Turmfalke seinen Lebensraum auch auf die Städte und Dörfer ausgedehnt hat, wo man ihn an den Türmen der Kirchen findet, ist er den Menschen vertraut geworden. Im Jahr 2007 wurde der Turmfalke zum Vogel des Jahres gekürt
Ich finde es äußerst interessant zu erfahren, dass der Turmfalke trotz seiner Zugehörigkeit zur Gruppe der Greifvögel aufgrund von DNA-Untersuchungen näher mit den Papageien und Sperlingsvögeln verwandt ist. Die Natur hat oft Überraschungen parat, die unsere Vorstellungen von Artenverwandtschaft herausfordern können.