Halde Rheinpreussen und der Waldsee waren das Ziel für unsere Wanderung. Bei angenehmen zwanzig Grad und einer gemächlichen Steigung machen wir uns auf den Weg hinauf auf die Halde.
Halde Rheinpreussen
Die Halde Rheinpreussen liegt auf dem Stadtgebiet von Moers und besteht aus 42 Millionen Tonnen Bergematerial der Schachtanlage Rheinpreussen V/IX. Von 1963 bis 1990 wurde die Halde bis auf eine Umgebungshöhe von 72 Meter ü. NN geschaffen. Die Schachtanlage war damals die erste linksrheinische Steinkohlezeche und begann 1876 den Betrieb, der 1971 eingestellt wurde. In Spitzenzeiten waren hier 11.051 Menschen beschäftigt. Die Zeche hatte Anlagen in Duisburg Homberg und in Moers Rheinkamp.
Man sieht das die Natur sich seit dreißig Jahren die Halde erobert. Viel Grün, schöne Bäume und viele blühende Büsche und Pflanzen sind zu sehen und an den Disteln erfreuen sich zig Hummeln und Wildbienen. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf das Ruhrgebiet. Es ist ein Vergnügen bei einem sanften Anstieg die Halde zu begehen.
Halde Rheinpreussen – das Geleucht
Um eine Landmarke auf der Halde Rheinpreussen zu erstellen unterstützt ab 2001 der RVR (Regionalverband Ruhr) den Entwurf des Künstlers Otto Piene. Als dann als Sponsor noch Thyssen Steel AG 2005 mit ins Boot kommt und die Bauplanung übernimmt, geht alles recht schnell. Bereits 2007 wird das „Geleucht“ auf der Halde fertiggestellt.
Es handelt sich um eine 115 Tonnen schwere Stahlkonstruktion, mit einer Höhe von 10 Metern. Alleine der Haken dieser Grubenlampe, deshalb der Name „das Geleucht“, hat eine Höhe von 5 Metern. Das Geleucht ist begehbar und lichkünslerisch inszeniert. Unterhalb des „Hakens“ befindet sich eine Aussichtsplattform um den Blick über das Ruhrgebiet schweifen zu lassen.
Der Waldsee
Wir wandern allerdings nicht ganz hinauf, sondern biegen unterhalb des „Gipfels“ nach rechts, hinunter an den Fuss der Halde. Hier befindet sich der Waldsee. Dieser See ist eine renaturisierte Kiesgrube und gehört zum Naherholungsgebiet „Baerler Busch„. Um uns herum befindet sich ein sehr schönes Waldgebiet mit vielen Eichen, auch Robinien und große Farne begrenzen den Weg, der aus gut begehbarem Sandboden besteht.
Weil der See ein Landschafts- und Natutschutzgebiet ist, gilt hier ein Badeverbot. Wassersportarten sind ebenfalls nicht erlaubt. Dennoch sehen wir eine Person hier baden und natürlich springen auch die Hunde mal ins Wasser, was eigentlich auch verboten ist. Allerdings macht hier keiner deshalb eine Welle. Immer wieder fällt der Blick des Wanderers auf das Geleucht an der anderen Uferseite. Der Waldsee grenzt unmittelbar an die Halde Rheinpreussen an.
Deshalb bietet es sich geradezu an, beide Objekte in diese schöne Wanderung einzubeziehen.