Stolberg Harz und Rottleberode sind Ortsteile der Gemeinde Südharz. In meiner Kinder und Jugendzeit verbrachte ich nahezu alle Sommer- und Winterferien in dieser Gegend am Rande des Harzes. Beide Gemeinden befanden sich im Ostteil des geteilten Deutschlands, in der DDR . Demzufolge machte ich dann auch bei den Ferienspielen der FDJ mit. Da fanden dann unter anderem Schnitzeljagden in den Wäldern und Höhen des „alten Stolberg“, oder auf dem „Kreiselsberg“ statt.
Im Freibad des „Teichs“ in Rottleberode gingen wir schwimmen und auf dem „Teich“, der eigentlich ein See ist, tauchten wir nach Muscheln, während wir Im Winter auf dem gefrorenen Wasser Schlittschuh liefen. In den Sommermonaten fingen wir in der Tyra die Forellen mit der Hand.
Am frühen Morgen und häufiger noch im Laufe des Tages hörte man das Bimmeln der Dampflok, die die Waggons mit den Urlaubern von Berga Kelbra nach Stolberg brachte.
Stolberg Harz und das Waldbad
In Stolberg verbrachten wir unsere Zeit im Waldbad. Dieses Naturbad wurde aus dem kühlen Gebirgsbach gespeist, weshalb das Wasser auch immer eisig kalt war. Oft sind wir durch den Wald empor aufs „Hainfeld“ gelaufen , von wo man einen herrlichen Blick über die Höhenzüge des Harzes genießen kann. Oberhalb des Harzstädtchens Stolberg befindet sich auch noch heute das „Josephskreuz“.
Stolberg Harz und das Josephskreuz – der kleine Eifelturm
Der Aussichtsturm auf dem „Auerberg“ wurde im Auftrag des Fürsten von Stolberg durch den Architekten Schinkel aus Holz erbaut.
1880 brannte er nach einem Gewitter ab und wurde dann nach dem Vorbild des Eiffelturms aus Stahl neu erbaut. Er wiegt 125 Tonnen und hat die Form eines vierzählig drehsymetrischen Doppelkreuzes.
Bei klarer Sicht kann man, sofern man die zweihundert Stufen erklommen hat, einen Blick zum Brocken erhaschen.
Stolberger Geschichte
Heute hat Stolberg etwa 1400 Einwohner. Aus der ehemaligen Bergmannssiedlung, wo Eisen, Kupfer und Zinn gefördert wurde ist heute eine der schönsten Fachwerkorte der BRD geworden.
Das einst baufällige Schloß mit seinen Gebäuden wurde von der Denkmalbehörde übernommen und wird zur Zeit aufwendig restauriert.
Viele Teile des Schloß Stolberg sind bereits fertig und zu besichtigen, auch Außengastronomie ist bereits wieder vorhanden.
Hotels und gut geführte Ferienwohnungen laden den Urlauber zum Verweilen ein. Die ehemalige Residenz der Grafen zu Stolberg und Heimatstadt des Reformators Thomas Münzer bietet eine gute Gastronomie und am Ortseingang ein modernes Hallen-und Erlebnisbad. Mir hat allerdings das einstige Waldbad mehr Freude bereitet und es wäre sicher eine Attraktion dieses, vielleicht in Verbindung mit einer Ferienanlage wieder zu aktivieren.
ein „Schierker“ in der Harzstube
Nach unsererAnkunft haben wir es uns zur Tradition gemacht zuerst in der „Harzstube“ einfrischendes Pils und einen Schierker Feuerstein zu genießen.
Museum
alte Münze in der Rittergasse.
Eine Sammlung unglaublicher Art. Jede Münze birgt ein Geheimnis.
kleines Bürgerhaus
Eines der ältesten Häuser Stolbergs wurde seit den 1930er Jahren als Heimatmuseum des Ortes genutzt.
Familienfeiern im Bürgergarten oder im Gasthof Kupfer . Zu empfehlen ist auch ein Besuch in Sonja`s Kaffeestube und das FRIWI Kaffee .
In der Rittergasse haben vor einem Jahr engagierte Bürger den Festplatz am Ende der Rittergasse wieder auf Vordermann gebracht.
Harz und Thüringer Wald
Als Ausgangspunkt für Wanderungen oder Ausflüge in den Harz ist Stolberg ideal gelegen. Zum Beispiel Thale, mit dem Hexentanzplatz und dem Bodetal oder die Rappbodetalsperre sind einen Besuch wert. Touren in den nahegelegen Thüringer Wald, zum Kyffhäuser und zum Panorama-Museum bieten sich an. Hierbei handelt es sich um das 1989 eröffnete Panorama Museum in Bad Frankenhausen . Dieses wurde zum Jubiläum der DDR eröffnet und enthält das größte Monumental-Rundgemälde Deutschlands. Gezeigt wird die Menschheitsgeschichte und die Zeit der Bauernkriege.
Höhlenbesuch
In Rottleberode, früher durch das Gipswerk geprägt und heute auch touristisch durchaus interessant. lohnt ein Besuch der „Heimkehle“.
Die Schauhöhle diente im zweiten Weltkrieg als unterirdischer Rüstungsbetrieb für die Herstellung von Zubehör für die JU88 die in Dessau von den Junkerswerken hergestellt wurde. Baustätten waren der „große und der kleine Dom“.
Betrieben wurde das Werk durch Häftlinge eines Außenlagers des KZ „Mittelbau Dora“. Heute ist die Höhle Erinnerungsstätte und im großen Dom gibt es seit 1990 eine Lasershow.
Eine Fahrt in die schöne Fachwerkstadt Stolberg ist immer eine Reise wert. Martin Luther verglich die Stadt bei einer Wanderung über den Höhenweg mit einer Taube. Ein Erlebnis ist auch die Fahrt von Ilfeld oder Nordhausen mit der Harzquerbahn zum Brocken .
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