Nüsse sind bei Körnerfressern durchaus eine willkommene Abwechslung. Ihre Schnäbel sind geeignet die Schale der Nüsse zu knacken und wenn die Walnuss oder die Haselnuss zu hart ist, haben Rabenvögel eine besondere Taktiken entwickelt um an den Kern der Nüsse heranzukommen.
Sie fliegen zur nächsten Straße und lassen die Nuss von vorbeifahrenden Autos knacken, oder lassen sie einfach auf das Straßenpflaster fallen. Die Proteine und Fette sind besonders vor dem nahenden Winter oder der anstehenden Brutsaison begehrt.
Bei uns zählen der Specht, der Stieglitz, das Rotkehlchen, Gimpel, Kleiber die Rabenvögel und die Meisen zu den Körnerfressern. Man kann auch zerkleinerte Nüsse zum Vogelfutter geben, allerdings nicht als alleiniges Futter. Außerdem bitte keine salzigen oder öligen Nüsse als Futter auslegen.
Neulich waren wir wieder einmal in der Saarner Aue in Mülheim. Dort wird immer Futter auf den Brückengeländern abgelegt. Auch dort nutzen die Krähen und Elstern die Möglichkeit die Nuss auf das Wegepflaster fallen zu lassen, damit sie aufplatzen. Wir hatten einige Erdnüsse dabei und konnten beobachten wie die Kohlmeise ein Loch in eine Seite der Schale pickte um sie dann mit dem Schnabel zu fassen, hoch zu fliegen und sie genau wie die Rabenvögel auf das Pflaster fallen zu lassen. Sie hat sich also die Taktik der schwarzen Vögel angeeignet. Sonst haben die kleinen Meisen immer darauf gewartet, dass die Raben Reste der aufgebrochenen Nüsse übrig ließen.
Das Beobachten der anderen Vogelart hat sich offenbar für die Kohlmeise gelohnt. Nun braucht sie nicht mehr auf Reste zu warten.
Übrigens gehören Erdnüsse nicht zu den Nüssen, wie man eigentlich vermuten würde, sie zählen zu den Hülsenfrüchten. Eine tolle Methode um Erdnüsse für die Körnerfresser anzubieten habe ich ebenfalls entdeckt. Man fädelt die Erdnüsse einfach auf, bildet so einen „Erdnusskreis“ und hängt ihn an einen Baum. Es wird nicht lange dauern bis sich ein Eichelhäher für die Nüsse interessiert.