Der Nistplatz – als kleine Meise kann ich euch sagen, dass das Finden eines geeigneten Nistplatzes eine echte Herausforderung ist. Zuerst müssen wir uns durch viele potenzielle Orte kämpfen, um das perfekte Zuhause zu finden. Manchmal sind die vorhandenen Löcher zu groß, zu klein oder einfach nicht sicher genug vor Raubtieren, oder ein Mensch hat einen Nistplatz aufgehängt, der aber zur Wetterseite zeigt und bei Sturm und Regen nicht zu gebrauchen ist. Ja und dann, wenn man eine geeignete Stelle gefunden hat, beginnt die Suche nach dem richtigen Nistmaterial!
Ich fliege von Ort zu Ort, sammle Zweige, Blätter, Federn und alles, was ich für den Nestbau brauche. Aber glaubt mir, das ist nicht so einfach, wie es klingt. Die Zweige sind manchmal zu groß oder zu steif, die Blätter nicht weich genug und die Federn… nun, die Federn sind eine ganz eigene Geschichte! Sie können so leicht sein, dass sie vom Wind verweht werden, oder so schwer, dass ich kaum mit ihnen fliegen kann. Aber mit ihnen kann ich das Nest schön weich und warm ausfüttern.
Dann beginnt der mühsame Prozess des Nestbaus. Der Nistplatz will erst einmal geschaffen werden. Es ist eine wahre Kunst, das Material zu einem stabilen und gemütlichen Nest zu formen. Ich fliege hin und her, balanciere Zweige und Blätter auf meinem Schnabel und stecke sie geschickt zusammen, bis das Nest die perfekte Form hat. Manchmal stürzt alles ein und ich muss von vorne anfangen, aber ich gebe nicht auf! So ein Tag in der Bauphase scheint kein Ende zu nehmen.
Endlich, nach vielen Tagen harter Arbeit und unzähligen Flügen, ist das Nest fertiggestellt. Ich sitze stolz in meinem kleinen Zuhause und betrachte meine Arbeit. Es ist warm, sicher und gemütlich – genau das, was ich für meine Familie brauche. Und wenn ich dann meine Partnerin hereinkommen sehe und ihr zufriedenes Zwitschern höre, weiß ich, dass sich all die Mühe gelohnt hat. Es ist ein wundervolles Gefühl, ein Zuhause zu schaffen, das unserer kleinen Meisenfamilie Schutz und Geborgenheit bieten wird.