Im letzten Jahr hatten wir nur etwa die Hälfte Blühfläche im Garten. Nun haben wir in diesem Jahr aufgestockt um die Insekten zu unterstützen. Wildblumen und heimische Pflanzen lassen den kleinen Garten erblühen. Aber wo bleiben die Insekten?
Einige Hummeln und ein paar Schwebfliegen sind ja zu sehen, aber im Vergleich zum letzten Jahr sind es viel, viel weniger. Auch an den beiden Insektenhotels im Garten tut sich sehr wenig. Hat man früher auf der Terrasse Kaffee getrunken und etwas Kuchen gegessen, wurde man umschwirrt, da kam es vor das man sich dann lieber wieder in die Wohnung zurückgezogen hat. Alles nicht mehr notwendig. Außer zwei , drei Kohlweißlinge ist auch nur selten einmal ein Schmetterling zu sehen.
An den Pflanzen die aus den Wildwiesen Saatmischungen des NABU und der Sielmann Stiftung entstanden sind, sehe ich ab und an ein bis zwei Hummeln nach Nektar suchen. Aber ich denke es sind viel zu wenige.
Kann die extreme Wärme mit der Trockenheit im Juni damit zu tun haben? Ist es der Klimawandel? Eigentlich hatten wir hier in der Stadt, einem Vorort von Essen, noch immer mehr Insekten als auf dem Land. Auch die Vogelarten aus dem Frühjahr waren beständig. Die Bestände der Rotkehlchen und der Heckenbraunelle, sowie der Kohl- und Blaumeise kamen mir sogar höher vor als im letzten Jahr. Insofern hatte ich auch Hoffnung das die Zahl der Insekten steigen würde, aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Hier scheint es drastisch nach Unten zu gehen. Wie sind die Erfahrungen der Leser? Würde mich interessieren, ob es nur hier so ist.
Bei mir (Hamburg, Wohngebiet mit Gartenanteil und etwas Baumbestand) ist es ähnlich. Auch ich habe im eigenen Garten im Vergleich zum Vorjahr den Anteil an Wildstauden erhöht und vorhandene Rasenfläche weiter zugunsten von Wildbereichen verringert (mit entsprechenden Saatmischungen umgestaltet). Trotz allem ist der Insektenbestand zurückgegangen.
Die Hitze der letzten Zeit hat mit Sicherheit mit dazu beigetragen. Trotz Gießen der Bereiche in exponierter Lage und Wassergabe an die meisten Blühpflanzen, ließ sich feststellen, dass einerseits das Wachstum gebremst verlief und die Blühzeiten extrem kurz ausfielen und andererseits die Triebe nach der Kraftanstrengung bei den hohen Temperaturen besonders unter Stress standen und oft wegknickten oder oberirdisch verdorrten. Insekten fanden – wenn nicht Gartenbesitzer Tränken anboten – so gut wie kein Wasser und offensichtlich auch zu wenig Pollen und Nektar.
Wie sich letztendlich schon der letzte Sommer, speziell zum Ende der langen und heißen Monate 2018 hin, auf die Insektenpopulation auswirkte, kann ich nur vermuten: Ich denke, es wurde bereits da ein Rückgang eingeleitet.
Was ich beobachte, ist, dass es mittlerweile teilweise einen Artenwechsel in unserer Region gibt. Mit den trockeneren Zeiten und Böden, den höheren Temperaturen etc. hat eine Verschiebung stattgefunden. Einige Falter verschwinden zunehmend, andere sehe ich dafür das erste Mal. Wenier Schnecken, kaum Blattläuse – was vielleicht den Gärtner freut, aber auch Zeichen gibt.
Bestimmte Käfer sind wie ausgestorben, neue besuchen den Garten. Nur alles in auffällig geringeren Zahlen. UND hier im Norden ist leider – zumindest auf Stadtgebiet – auch tatsächlich schon der Vogelbestand zurückgegangen, was nicht allein auf den Usutu-Virus zurückgeführt werden sollte.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Schön ist diese Entwicklung momentan nicht …
LG Michèle
das stimmt mit meinen Beobachtungen überein. An der Vogeltränke sind immer wieder Schwebfliegen die ihren Durst stillen.
LG Uli
Heute ist der 07.07.19 – nach Wochen hat es gestern Abend und in der Nacht etwas geregnet und heute sind doch einige Insekten an den Blüten der Gewächse. Offensichtlich tut auch ihnen das bischen Regen so gut, dass sie jetzt in größerer Zahl vorhanden sind.