„Hier zerfleischt ein Wolf eine Schafherde…..“ so lautet der reißerische Titel zu einem BILD – Video über den Angriff eines Wolfs auf eine Schafherde. Er hätte sogar einen Elektrozaun übersprungen.
Nur nebenbei wird erwähnt, dass der Zaun eine Höhe von 90 cm hat. Das ist nun wirklich keine Höhe die für einen Wolf nicht zu überwinden wäre. Empfohlen ist eine Zaunhöhe von 145 cm.
Natürlich ist dann sofort wieder die Forderung zum Abschuß des Wolfes ein Thema in der Öffentlichkeit.
Schafherde und Wolf in den Karpaten
Wie das Zusammenleben funktioniert zeigen Wolf und Schäfer in den rumänischen Karpaten. In Europas größtem Wolfsgebiet gibt es rund 3000 Wölfe.
Der französische Naturfilmer Guillaume Maidatchevsky zeigt in seinem Film „Ein Leben mit Wölfen“ wie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier funktionieren kann. Zu sehen ist diese tolle Dokumentaion auf GEO – Television
Tagsüber wandern die Schäfer mit ihren Schafherden über die Weiten der Karpaten. Sie haben keine Schutzzäune gegen den Wolf. Ihr Erfolgsrezept sind Schutzhunde.
rumänisch-karpatische Schäferhunde
Der Romanian Carpahian Shepard Dog, oder Karpaten Schäferhund begleitet die Herde und hält jeden Wolf von der Herde fern. Eine GEO Dokumentation zeigt einen beeindruckenden Film über einen einzelnen Wolf auf seinem Zug durch die Karpaten. Das Tier sucht eine Partnerin um eine neue Familie gründen zu können. Bei der Jagd auf Nahrung wird auch ein Phänomen erzählt, von dem ich bisher nicht wußte.
Krähe und Wolf bilden auf der Wanderung durch die Natur eine bewundernswerte Zweckgemeinschaft. Aus der Luft kann die Krähe Beute für den Wolf schon früh sichten. Sofort fliegt der Vogel zum Wolf und führt in zu seiner Jagdbeute. Auch der Wolf läßt die Krähe nicht aus dem Auge, um stets den richtigen Weg zu finden.
So findet der Wolf auch den Weg zu den Schafherden. Auch wenn er viel Geduld hat und tagelang versteckt mit der Herde mitzieht. All seine Bemühungen sind umsonst. Wegen der Hütehunde traut er sich nicht nahe genug an die Herde heran. Schäfer und Hunde haben den heimlichen Begleiter längst bemerkt und sind wachsam.
Auch wenn Schafhirte und Wolf keine Freunde sind, so weiß der Hirte aber das der Wolf für ihn eine große Rolle spielt. Ohne den Wolf wäre das ökologische System für seine Schafe gestört. Die Jagd des Wolfes auf Rehe , Hirsche und Wildschweine sorgt dafür, dass für seine Herde genug Futter bleibt. Somit ist wieder einmal nachgewiesen, dass die Natur, dieser nahezu unbegreifliche Teil der Schöpfung, in genialer Weise alles reguliert. Es sei denn der Mensch greift an irgendeiner Stelle zerstörerisch in diesen Kreislauf ein.