Kuckuck – mit wissenschaftlichem Namen Cuculus Canorus. Von Mai bis Juli wird der Kuckuck aktiv. Sein Ruf, der ihm seinen Namen gab, schallt weit über die Ebene. Es ist sehr schwer diesen etwa taubengroßen Vogel zu sehen. Im Flug erinnert er an einen Sperber, die Figur und die intensive Bänderung des Bauches zeigt eine große Ähnlichkeit mit dem Sperber auf. Alleine der Schnabel ist aber lang, spitz und gebogen, im Gegensatz zum Sperber.
Ich habe ihn seit zwei Tagen ständig rufen hören. Auf unseren Wanderungen am Dümmer begleitet uns sein „kuckuck“, „Kkuckuck“ ständig. Aber obwohl wir zu Zweit sind, können wir ihn nicht entdecken. Bis der Wald abrupt aufhört und der Schilfgürtel des Dümmer See das Landschaftsbild prägt. Das Ochsenmoor grenzt unmittelbar an.
Wieder erschallt der Ruf des Vogels und ganz oben im Baum, auf der äußersten Spitze des Astes kann ich ihn nun sehen und ein paar Bilder machen. Klar ist die Entfernung selbst für das 400er Tele viel zu weit, aber ein Belegfoto möchte ich doch haben, wo es doch so selten ist, dass man ihn sieht.
Dem Rufer wird das Überleben in Deutschland erschwert durch die Veränderung seines Lebensraumes. Das Sterben der Insekten, das Hauptnahrungsmittel, und die veränderte Klimasituation macht dem Vogel zu schaffen. Ansonsten ist er überall zu finden. Selbst in Asien und Japan gibt es Vorkommen dieses Vogels. Besondere Bekanntheit hat er durch seine „Faulheit“ keine Eier selbst auszubrüten, erlangt. Brutparasitismus – ist die Bezeichnung dafür, wenn ein Vogel dem anderen Vogel ein „faules Ei“ unterlegt.
Zu den Wirtsvogelarten zählen etwa 45 Singvogelarten. Das erwachsene Kuckucksweibchen orientiert sich auch später an die Wirtsvogelart, die ihn selbst großgezogen hat.
Der Teichrohrsänger gehört zu den beliebtesten Wirtsleuten für den Kuckuck. Die eigenen Eier sind in Form und Farbe bereits den Eiern des Rohrsängers angepasst. Das ist auch eine besondere Gabe des Kuckuck, dass er die Eier quasi in die Farbe und Form des „Wirtvogels“ angleichen kann. Das Kuckuckspaar beobachtet eine ganze Zeit das Verhalten des Teichrohrsängers um abzuwarten, wann dieser seine Eier im Nest abgelegt hat. Ein Kuckucksweibchen kann mehr als zwanzig Eier erzeugen, die von Mai bis Juli untergebracht werden müssen. In der Regel sind es allerdings zehn Eier, die im Abstand von zwei Tagen in die Nester abgelegt werden.
Nun heisst es Warten bis das Nest verlassen ist. Unter Umständen lenkt das Kuckucksmännchen die „Gastvögel noch ab, damit Frau Kuckuck ein Ei vom Gelege fressen kann und dafür ihr eigenes Ei hineinlegt. Nichts ahnend wird dann später das „Kuckucksei“ mit ausgebrütet.
Entdeckt der Wirtsvogel das „Kuckucksei“, versuchet er das Ausbrüten zu vermeiden. Das kann durch die Zerstörung des Eis erfolgen, oder dadurch das der Vogel ein neues Nest über das alte Nest mit dem Kuckucksei baut.
Eine weitere Methode ist die „Umfärbung“ der Eier. So kann der Vogel das fremde Ei erkennen. Aber auch der Kuckuck kennt diese Methode und stellt sich darauf ein. Wird das fremde Ei nicht erkannt, wird es ausgebrütet und der junge Vogel versorgt.
Der geschlüpfte kleine Kuckuck ist in der Lage so lautstark zu betteln, das man meint es wäre eine komplette Brut im Nest. So fällt es kaum auf, dass er nach und nach die anderen, viel kleineren Jungen aus dem Nest wirft. So wird der Kuckuck durchgefüttert, bis er schließlich das Nest verläßt und davon fliegt.
Der Klimawandel macht dem Kuckuck allerdings seine „Arbeit“ immer schwerer. Während seine Wirtsvögel sich auf den Wandel eingestellt haben und bereits früher anfangen zu brüten, kommt der Kuckuck, der sich noch nicht umgestellt hat, zu spät aus dem Winterquartier zurück. Weil die Brut im „faulen Nest“ bereits früher schlüpft als der Kleine im Kuckucksei, schlägt das Schicksal nach seinem Schlupf erbarmungslos zu und er wird selbst aus dem Nest geworfen.
Der Kuckuck lebt hauptsächlich von Insekten, wie auch sein Wirtsvogel, Libellen, Käfern und Ohrwürmern.
Der Kuckuck legt sein faules Ei, dem Teichrohrsänger ins Nest hinein.
Der Kleine wird schon bald ein „Riese“, der Teichrohrsänger kriegt die Krise.
Doch irgendwann ist es vorbei, der Kuckuck fliegt in die Türkei.
Seit gut 40jähriger Vogelbeobachtung, hatte ich nur 2mal das Glück, einen Kuckuck zu fotografieren.
ja stimmt, den Kuckuck aufs Bild zu bekommen ist extrem schwierig. Ich staune oft über die Bilder vom Kuckuck, die fast in Lebensgröße und mit allen Details zu sehen sind. Aber wer weiß ob diese Bilder in der freien Natur gemacht worden sind. Ich war froh ihn überhaupt gesehen zu haben.