Kleptoparasitismus – dieses Wort kannte ich bisher auch noch nicht und wird bisher nur dem Tierreich zugeschrieben. Es ist die Bezeichnung für das Ausnutzen bestimmter Lebensleistung anderer Lebensformen.
So ist die Nutzung einer Nisthöhle die eine andere Gattung gebaut hat Kleptoparasitismus, weil die Nisthöhle von einer anderen Vogelart gebaut wurde als die Art die sie jetzt nutzt. Die Spechthöhle wird gerne von anderen Vogelarten genutzt, aber auch von anderen Säugetieren und Insekten wie dem Siebenschläfer, der Fledermaus oder der Hornisse.
Das Eichhörnchen in meinem Futterhaus nimmt sich auch Sachen die eigentlich für die Vögel gedacht sind. Der Grundgedanke des Futterhauses ist eben die Nutzung durch Vögel.
Kormorane verhindern mit ihrem Kot das Wachstum von Bäumen und halten so Flächen frei, was sich Gänse, Enten und andere Wasservögel nutzen dann diese Flächen für die Nahrungssuche.
Hochseevögel versuchen den Fang anderer Seevögel im Flug zu erbeuten. Manche Männchen versuchen sich den Erfolg eines anderen Männchen bei der Bruthilfe zu erschleichen um sich an das Weibchen ohne eigene Bemühungen heranzumachen und sich zu paaren.
Kleptoparasitismus bei den Pinguinen. Wenn die Pinguine versuchen aus dem Nachbarnest Nistmaterial zu stehlen um es im eigenen Nest zu verwenden, oder Nahrung aus dem Nest stibitzen, wird das Beuteparasitismus benannt, eine Unterart des Kleptoparasitismus.
Die Beute wird schmarotzert – Parasitos = Schmarotzer – Kleptomanie – der Drang zum stehlen.
Der Begriff Kleptoparasitismus wird stets im Zusammenhang mit dem Tierreich genutzt. Ich meine das man den Begriff durchaus auch auf die Menschen übertragen kann.
Wenn durch Vertreibung eines Menschen dessen Besitztum, das er sich selbst aufgebaut hat, von einem anderen einfach übernommen wird, wie es in den Siedlungsgebieten Palästinas geschieht, ist das für mich auch nicht anders zu bezeichnen, als die Inbesitznahme einer Spechthöhle durch eine andere Vogelart. So könnte man auch den Begriff „Enteignung“ in einem neuen Licht betrachten.