Artensterben der Feldvögel und der Tiere aus Brach- und Freiflächen. Den Löwenanteil daran hat die intensive Landwirtschaft mit der Vernichtung der Lebensräume durch die Vernichtung der Brachflächen die früher zwischen den Äckern und Wiesen vorhanden waren. Die dichte Bepflanzung nimmt den Tieren weiteren Lebensraum. Sie können sich nicht genug bewegen.
Brachflächen
Nutzbare Brach- und Freiflächen finden die Tiere heute eigentlich nur noch im Siedlungsbereich der Menschen. Parks, Anlagen, Auen an Flußgebieten, wie die Saarner Aue in unserer näheren Umgebung werden zu Rückzugsgebieten für die Tiere. Das Problem dabei ist der Mensch. Es gibt keine dieser Flächen, die nicht auch vom Menschen genutzt werden. Spaziergänger, Wanderer, Rad- und Inliner , demnächst noch Nutzer von Elektrorädern bewegen sich innerhalb dieser Flächen, die von den angekommenen Feldtieren als Zufluchtsort gewählt worden sind.
Selbst ausgewiesene Ruheflächen in Schutzgebieten, wo auf Hinweisschildern darum gebeten wird diese Flächen nicht zu betreten, werden von rücksichtslosen Hundehaltern für sich oder ihre Vierbeiner in Anspruch genommen. Eine durchgehende Ruhephase für die bewohnenden Tiere ist also nahezu unmöglich.
Artensterben durch Landflucht
Die wenigsten der Tiere innerhalb der Ortschaften sind Kulturfolger. Das Rotkehlchen oder der Höckerschwan, der sein Nest unmittelbar am Weg baut, haben sich an den Menschen gewöhnt. Die Kanadagänse und Nilgänse etwa haben sich an den Menschen gewöhnt und lassen sich nicht stören. Ein Singschwan oder ein Kuckuck würde niemals so nahe an den Menschen kommen. Die Scheu vor diesem ist in den Genen der Tiere und nicht nur in denen der Vögel, durch frühere Bejagung verankert.
Natürliche Scheu
Die natürliche Scheu ist auch der Grund das weniger Nachwuchs gezeugt wird. Die Tiere werden im Brutverhalten immer wieder durch den Menschen oder seine Haustiere gestört. Rücksichtslose Bewohner haben in der Saarner Aue sogar die Schwaneneier aus dem Nest gestohlen. Selbst nach mehreren Generationen wird die natürliche Scheu vor dem Menschen nicht abgebaut.
Der Verlust des Lebensraumes und der neue Lebensraum, in dem ein normales, ungestörtes Leben nicht möglich ist, sorgen dafür das die Populationen rückläufig werden.
Artensterben durch die Jagd
Kommt es dann noch zur Bejagung einzelner Arten, ist das Aussterben vorprogrammiert. Die riesige Anzahl von Zugvögeln die auf ihren Flügen in die Winterquartiere getötet oder gefangen werden, sprechen da eine deutliche Sprache. Der Ortolan ist dafür ein gutes Beispiel.
Darwin fand 1859 heraus, dass es keine Ausnahme von der Regel gibt, dass jedes organische Wesen sich auf natürlichem Wege so stark vermehrt, dass die Erde von den Nachkommen eines einzigen Tieres bedeckt sein würde, wenn die Nachkommen nicht vorzeitig sterben würden, bevor sie sich weiter vermehren können.
Die Bestände der organischen Wesen regulieren sich auf natürliche Weise. Sterben durch irgendwelche Umstände z.B. Umweltkatastrophen oder Jagd, viele ihrer Art, vermehren die Überlebenden sich stärker. Im umgekehrten Fall verringert sich die Geburtenzahl, um ein Überleben zu gewährleisten.
Ein Grund, weshalb die momentane Diskussion um eine Bestandsregulierung durch Beschuß bei dem gerade zurückgekehrten Wolf völlig sinnlos ist.
Gerät dieses System aus den Fugen,durch den Verlust des Lebensraumes, durch zusätzliche Bejagung und einem neuen, eigentlich nicht geeigneten Lebensraum, ist eine natürliche Regulierung nicht mehr möglich. Die Bestände sinken dramatisch und es kann zum Aussterben kommen.
In einem Gespräch zwischen Peter Wohlleben und dem stellvertretenden Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbandes, Torsten Reinwald, macht Peter Wohlleben darauf aufmerksam das der Bestand des Feldhasen drastisch zurück geht, dieser aber dennoch weiterhin bejagt wird. T. Reinwald beantwortet das damit, dass der Feldhase nur noch da bejagt wird, wo die Bestände noch in Takt sind. – Das heißt nichts anderes, als das die letzten Refugien die dem Feldhasen noch geblieben sind für das Tier zu Panikorten werden.
Die kurioseste Antwort kam auf die Frage nach der angeblichen Bestandsregulierung durch die Jagd. Weil man nicht genau weiß, wie groß die Bestände beim Wild in Deutschland sind, würde man aus dem Abschuß der Tiere verläßliche Werte über die Bestandsgröße schließen können. (Wohllebens Welt – GEO Naturmagazin-Sommer 2019)
Es gibt nur eine Möglichkeit eine größeres Artensterben der Feld- und Flur- Tiere zu verhindern. Der natürliche Lebensraum muß wieder hergestellt werden. Es muß endlich Schluß sein mit der Versiegelung von Flächen. Böden werden auf Dauer unbenutzbar. Landwirte und Verbraucher müssen sich umstellen. Auch im Sinne des menschlichen Überlebens. Ohne die Tierwelt, wird auch der Mensch nicht existieren können.