Admiral – Ein Frühlingsbote unter den Schmetterlingen
Am 4. und 5. März dieses Jahres hatte ich das Glück, einen Admiral-Schmetterling vor die Linse zu bekommen. Viele fragten mich daraufhin erstaunt: „Wie kann es sein, dass man schon so früh im Jahr einen Schmetterling sieht?“
Der Admiral (Vanessa atalanta) kann bis zu 280 Tage alt werden – eine beeindruckende Lebensspanne für einen Schmetterling! Während die meisten Falter nur wenige Wochen leben und mit dem Herbst sterben, gehört der Admiral zu einer kleinen, außergewöhnlichen Gruppe langlebiger Arten. Dazu zählen auch der Große und Kleine Fuchs, der C-Falter, das Tagpfauenauge und der Zitronenfalter.
Doch wie übersteht der Admiral die kalten Wintermonate? Anders als viele Schmetterlinge, die als Ei, Raupe oder Puppe überwintern, überlebt der Admiral als erwachsener Falter. Er versetzt sich in eine Winterstarre , eine Art natürlicher Winterschlaf, bei dem sein Körper in einen Energiesparmodus schaltet. Verstecke findet er in Efeuhecken, Holzstapeln oder anderen geschützten Orten . Nahrung braucht er in dieser Zeit nicht. Ein wahrer Überlebenskünstler!
Noch erstaunlicher ist der Zitronenfalter – er ist der einzige heimische Schmetterling, der den Winter draußen verbringt. Eine spezielle chemische Substanz in seiner Körperflüssigkeit schützt ihn sogar vor dem Erfrieren, selbst wenn er im Gras liegt.
Ein Edelfalter mit Charakter
Der Admiral gehört zur Familie der Edelfalter . Besonders spannend ist sein auffälliges Farbenspiel : Die Oberseite seiner Flügel leuchtet in kräftigem Schwarz, Rot und Weiß, während die Unterseite unauffällig gemustert ist – eine perfekte Tarnung, wenn er mit zusammengeklappten Flügeln ruht.
Wusstest du, dass Schmetterlinge auf vier Beinen sitzen ? Ihre vorderen Beine sind verkürzt und dienen ihnen als hochentwickelte Sinnesorgane – sie können damit fühlen, riechen und sogar schmecken .
Was frisst der Admiral?
Die erwachsenen Falter ernähren sich vor allem von Blütennektar , wobei sie Flieder, Efeublüten und im Herbst auch Fallobst bevorzugen. Doch ihre Raupen sind wählerisch : Sie fressen ausschließlich Brennnesseln .
Ein Schmetterling auf Wanderschaft
Früher zog der Admiral zum Überwintern über die Alpen ans Mittelmeer, wo er sich fortpflanzte und neue Generationen heranwuchsen. Heute jedoch hat sich eine mitteleuropäische Population etabliert, die den Winter hier verbringt. Manche Admirale reisen in den Sommermonaten sogar bis nach Skandinavien und kehren im Herbst nach Mitteleuropa zurück. Damit gehört er zu den Wanderfaltern – einer seltenen Gruppe von Schmetterlingen, die weite Strecken zurücklegen.
Der Admiral ist also weit mehr als nur ein hübscher Falter – er ist ein Überlebenskünstler, Weltenbummler und Frühlingsbote zugleich!
