Mönchsgrasmücke
Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke – Sylvia atricapilla –

Mönchsgrasmücke  –  zu finden ist dieser Singvogel in dichten Waldbeständen, sowie in Gärten und Parkanlagen. Der Vogel frißt Insekten, stellt aber vor dem Flug in das Winterquartier seine Nahrung auf Beeren um.  Der Zuckergehalt der Trauben ermöglicht es der Mönchsgrasmücke Fettreservern zu bilden, die er für den weiten Flug bis ans Mittelmeer braucht. Die südlicheren Grasmücken fliegen auch über die Sahara nach Afrika. Ornithologen in Schweden, Deutschland, Belgien der Schweiz, Großbritannien und Spanien haben durch gesenderte  Vögel den Flug der Mönchsgrasmücke erforscht.

Mönchsgrasmücke
Mönchsgrasmücke männlich

Der Fernsehsender ARTE hat darüber eine Dokumentation erstellt. Die Mönchsgrasmücke bereitet sich nicht nur durch die Änderung der Ernährung auf den Winterflug vor. Bereits längere Zeit vorher wird aus dem tagaktiven Vogel ein nachtaktives Tier. Auch die Jungen müssen mindesten 21 tage die Nacht kennenlernen. Das macht auch Sinn, weil Mönchsgrasmücken aus Sicherheitsgründen nur in der Nacht zu ihren Winterquartieren starten.

Auch die Frage wie sich der Vogel in der Nacht orientieren kann, wurde beantwortet. Die Rotation des Sternenhimmels hilft ihnen den richtigen Weg zu finden. Aber was ist bei bedecktem Himmel? Dafür besitzen die Augen eine besondere Eigenschaft, mit der sie die Krümmung des Magnetfeldes erfassen können und so erkennen wieviel Kilometer sie fliegen müssen.

Mönchsgrasmücke
weibliche Mönchsgrasmücke

Die schwedische Population machte  Rast in Belgien, wo sie bei ihrem Flug sämtliche Fettreserven aufgebraucht hatten. Nun bleiben die Mönchsgrasmücken am Pausenplatz und fressen etwa fünf Tage wieder eine Traube nach der anderen um neue Fettreserven aufzubauen.

Die Forscher stellten auch fest, dass jede Mönchsgrasmücke individuell ihre Reise startet. Die Flugroute liegt den Tieren in den Genen. Es gibt eine östliche Route, in Richtung Balkan und eine westliche Route in Richtung Spanien. Man hat daraufhin einen Vogel der östlichen und einen der westlichen Richtung zusammen gebracht um festzustellen wofür sich der Hybrid entscheidet. Zur Überraschung der Forscher wählten diese Vögel für ihren Winterflug die direkte Südrichtung. 

Die Ornithologen befürchteten das die Vögel der Südrichtung diesen Flug nicht überstehen würden, weil sie die Alpen überqueren müssen. Um so größer war die Überraschung, dass die Tiere das ohne Probleme schafften.

Bei den in Spanien ansässigen Mönchsgrasmücken und den Besuchern aus dem Norden existiert so etwas wie Konkurrenzkampf. Die heimische, spanische Mönchsgrasmücke ist kräftiger als der „Gast“, insofern kann man sie sogar unterscheiden.

Mittlerweile verändert sich das Zugverhalten der Vögel. Immer mehr verbleiben am Standort, wohl bedingt durch den Klimawandel. Ein besonderes Phänomen wurde in Belgien registriert. Dort zog es die Mönchsgrasmücke nach Großbritannien und es werden immer mehr die diese Route wählen. Auf die Frage warum sie gerade über das Meer nach England fliegen, meint man die Antwort gefunden zu haben. Die Engländer sind ausgesprochen große Vogelfreunde und fast in jedem Garten befinden sich Futterstellen für Vögel. Das haben die Mönchsgrasmücken wohl herausgefunden. 

Der Name“Attricapilla“ weist auf das „Schwarzköpfchen“ hin, wegen der schwarzen Kopfplatte des Männchen.  Die Weibchen haben lediglich eine rot braune Kopfplatte. Die Mönchsgrasmücke ist etwa 14 bis 15 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von etwa 20 bis 23 Zentimetern. Das Gefieder der Männchen ist überwiegend grauschwarz, während das der Weibchen eher bräunlich-grau gefärbt ist. Beide Geschlechter haben eine helle Kehle und einen weißen Augenring.

Der Schnabel ist fein und spitz zulaufend. Meist sitzt die Mönchsgrasmücke  weit oben in den Bäumen am Waldrand oder im lichten Laubwald. Von hier erschallt dann ihr wunderschöner Gesang. Während des lauten Teils ihres Gesangs zittert der ganze Körper und die Kehlfedern sind gesträubt. Der leisere Vorgesang ist fast nicht wahrzunehmen.

Mönchsgrasmücken sind Standorttreu und kommen immer wieder zu ihrer Geburtsstätte zurück.

Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist eine Vogelart aus der Familie der Grasmücken (Sylviidae) und gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes). Sie ist in weiten Teilen Europas sowie in Asien und Nordafrika verbreitet und bewohnt vor allem Wälder, Parklandschaften, Gärten und andere baumbestandene Lebensräume.

Das Nest wird meist in dichtem Gebüsch oder in Bäumen gebaut und besteht aus Zweigen, Gräsern und Moos. Das Weibchen legt 4 bis 6 Eier, die es allein ausbrütet. Die Jungvögel werden dann von beiden Elternteilen gefüttert.

Die Mönchsgrasmücke ernährt sich vor allem von Insekten wie Käfern, Schmetterlingen und Spinnen sowie von Beeren und Früchten. Sie ist ein sehr scheuer Vogel und versteckt sich oft im dichten Blattwerk der Bäume, wo sie nur selten zu sehen ist. Ihr Gesang ist jedoch unverkennbar und besteht aus einer abwechslungsreichen Melodie aus Trillern, Pfeifen und Schnarren.

Die Grasmücke ist in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets eine häufige Vogelart und wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft. Allerdings hat sie in manchen Gegenden aufgrund von Lebensraumverlusten durch Abholzung und intensive Landwirtschaft abgenommen. Um den Bestand der Mönchsgrasmücke zu schützen, sind daher Maßnahmen wie die Erhaltung von naturnahen Lebensräumen und die Förderung extensiver Landnutzung wichtig.

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