Baumrekorde – Auf der Erde existieren 60.065 Baumarten. In Deutschland sind etwa 90 Baumarten zu finden. Bei einer so stattlichen Menge an Bäumen muss es natürlich auch Baumrekorde geben. Schließlich gibt es kleine, große, dünne, dicke, niedrige und hohe Bäume.
Fichte, Buche, Kiefer und Eiche sind bei uns die häufigsten Arten. Sehr selten ist mittlerweile die Eibe (Taxus) geworden. Im letzten Bericht habe ich über „Pando“ geschrieben, aus dem einzelnen Baum entstand ein ganzer Wald im Fishlake National Forest in Utah, Amerika. Pandos Alter wird auf 80.000 Jahre und mehr geschätzt.
Baumrekorde – die ältesten Bäume
„Old Tjikko“ in Schweden gilt als der älteste Baum der Welt. An anderer Stelle habe ich schon einmal über die alte Fichte (Picea) im Zusammenhang mit Peter Wohllebens Buch „das geheime Leben der Bäume“ berichtet. Das Alter des Baumes wird auf mindestens 9550 Jahre geschätzt. Der Baum in Mittelschweden ist lediglich fünf Meter hoch.
Der wohl älteste Baum in Deutschland steht in Schenklengsfeld in Hessen. Der Durchmesser der Krone beträgt 25 Meter und das Alter wird auf etwa 1200 Jahre geschätzt. Die Krone wird teilweise von einem Gerüst getragen. Die Dorflinde (Tilia) besteht durch Blitzeinschläge aus vier Teilen, die aber alle einen einzigen Wurzelstamm haben. In der Geschichte wurden unter der Dorflinde Gerichtssitzungen abgehalten, Tanzfeste veranstaltet und Jahrmärkte abgehalten.
Baumrekorde – das teuerste Holz
Adlerholzbäume (Aquilaria malaccensis) liefern nach dem Befall mit einem bestimmten Pilz besonders wertvolles Holz. Durch den Pilz erzeugt der Baum extrem viel Harz, um sich gegen den Befall zu wehren. Dadurch erhält der Stamm einen Duft, der in der Parfumindustrie heiß begehrt ist. Dieser Duft entsteht aber nur in acht der 44 Adlerholzbaumarten. Weil horrende Summen für das Holz gezahlt werden, wurde die Baumart in Thailand, China, Indien, Bangladesch und im südasiatischen Regenwald in so großer Zahl gefällt, dass er mittlerweile nahezu verschwunden ist. Adlerholzbäume sind immergrüne Laubbäume und werden auch als Agrarbaum bezeichnet.
Baumrekorde – der höchste Baum
115 Meter misst der wohl höchste Baum der Welt. Es handelt sich um einen Küstenmammutbaum ( Sequoia sempervirens ) mit einem Alter von 2500 Jahren. Der Baum steht im Redwood Nationalpark, an der kalifornischen Pazifikküste. Der Küstenmammutbaum mit dem Namen „Hyperion“, benannt nach dem Titanen Hyperion aus der griechischen Mythologie, ist ein immergrüner Nadelbaum. Der genaue Standort des Baumes wird bewusst nicht bekannt gegeben, weil sein flaches Wurzelwerk durch viele Besucher gefährdet werden könnte. Viele Besucher verdichten den Boden und könnten das Wurzelwerk so beschädigen.
Deutschlands höchster Baum steht in Freiburg und wächst jährlich um etwa 30 cm. Der junge Baum, er ist gerade einmal 107 Jahre alt, befindet sich also im Jugendalter, ist 67 Meter hoch. Es handelt sich um eine Douglasie (Pseudotsuga menziesii) mit dem Namen Waltraud vom Mühlwald. Waltraud wurde 1913 gepflanzt. Douglasien stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind somit keine einheimische Art.
Baumrekorde – die dickste Linde – der dickste Baum
Europas dickste Linde (Tilia) steht wohl in Heede im Emsland. Die tausendjährige Linde hat einen Stammumfang von 17,80 Metern. Um den Stamm zu umfassen, benötigt man dreizehn Erwachsene.
Der dickste Baum der Welt ist Árbol del Tule , Baum von Tule. Es handelt sich um eine Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) mit einem Alter von 1400 – 1600 Jahren. Der Baum steht in Mexiko und hat einen Umfang von 46 Metern. Somit ist er der dickste Baum der Welt.
Baumrekorde – ein lebendes Fossil
Als ein lebendes Fossil gilt der Gingko (Ginkgo biloba). Diese aus China stammende Baumart existiert seit hunderten Millionen Jahren und entstand noch vor den Nadelbäumen am Ende des Erdaltertums. Das auch Paläozoikum genannte Erdaltertum umfasst den Zeitraum von ca. 541 Millionen Jahre bis ca. 251,9 Millionen Jahre vor heute.
Bäume können also viel erzählen und brechen sämtliche Rekorde. Ein Baum von 30 Metern Höhe hat etwa 120.000 Blätter. 80 Buchen speichern im Jahr etwa eine Tonne CO². Die Buche wird auch als Mutter des Waldes bezeichnet… und Mütter haben schließlich unseren Respekt verdient….
Quellen: Planet-Wissen, Freiburg.de, wikipedia , baumpflegeportal, heede-ems.de