Veränderung – ich dachte eigentlich das sich das Leben nach fünfzig Jahren nicht mehr groß wandeln würde. Als ich dann mit zweiundfünfzig Jahren noch das Glück meines Lebens fand und diese herrliche Frau ein paar Jahre später auch noch geheiratet habe, gab es keinen Grund anzunehmen das noch vieles geschehen könnte, was das Dasein verändern könnte.
Das ich mich in dieser Hinsicht irrte, bemerkten wir knapp zehn Jahre nach unserem Kennenlernen. Da wurden wir innerhalb eines Jahres gleich zweimal mit Enkelkindern beschenkt.
Als wir dann das erste Mal so ein kleines Wesen in den Armen hielten, war schnell klar, dass sich etwas ändern würde.
Zunächst ein Mädchen, das uns am Tag unserer Fahrt zu einer Hochzeit im Harz mit ihrem Erscheinen überraschte und uns mit viel Freude im Herzen zu dieser Hochzeit fahren ließ.
Nur ein paar Monate später dann ein Junge, der im Arm der strahlenden jungen Mutter im Bett liegt und diese glückselige Frau ist die Tochter, bei der man sich in der Vergangenheit noch nach jedem Großdiskobesuch gefragt hat, was die Zukunft bringt.
Meine Frau dieses wundersame Wesen, die nie eigene Kinder hatte, hält in beiden Fällen so ein zerbrechliches Wesen im Arm, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
VERÄNDERUNG – OMA UND OPA
Das ein Kind in den Armen einer Frau diese völlig verändert, werde ich noch öfter feststellen. Da brechen wohl uralte Instinkte durch. Anders ist es nicht zu erklären, das aus einem Satz wie :“ein Kind wickeln, wenn die Windel bis oben hin voll ist, könnte ich nicht !“ An diese Worte erinnere ich mich, als sie mich ruft und bittet einen Fuß des Babys hochzuhalten um die, bis zum Bersten gefüllte Windel, unter dem Popo hervor zu ziehen. Da ist kein Wort wie „Igitt“ zu hören, da gibt es nur ein Strahlen, nachdem das Kind sauber und gepudert in der frischen Windel liegt.
Ein paar Jahre später wird sie laut lachen, wenn der kleine Junge ihr voller Stolz die „dicke Wurst“ in der Kloschüssel präsentiert.
Das Leben als Oma und Opa hat uns noch einmal völlig verändert. Jetzt sitzen wir plötzlich wieder mit Bauklötzchen auf dem Boden und ich dichte Lieder um. Aus der „Schwäbschen Eisenbahne“ wird dann eine Ruhrgebietsbahn die mit „umtscha, umtscha , über viele Haltstationen von Essen West nach Wattenscheid fährt und vor lauter „umtscha“ schläft das Kind auf meinen Armen ein.
Veränderung – Spiel und Spaß als Mittelpunkt
Nichts kann noch viel wichtiger sein, als der Spaß der Enkelkinder wenn sie bei uns sind und die beste Frau der Welt erzählt bei Treffen mit ihren Freundinnen und Bekannten zunächst die Neuheiten aus dem Treiben der Kinder, da rücken H&M und C&A erst einmal in den Hintergrund.
Und die Töchter? Aus den jungen Frauen wurden umsorgende Mütter und Ehefrauen. Selbst die, die ständig „auf Achse“ war und immer nach Neuem suchte, denkt jetzt nur noch an ihre Familie, den Mittelpunkt ihres Lebens und belohnt so ihren Mann, der doch lange um ihre Gunst gekämpft hat, bevor sie schließlich „ja“ sagte.
Bei Allen sieht man das pure Glück in den Augen, die wie die Sterne am Nachthimmel leuchten.
VERÄNDERUNG DURCH ENTWICKLUNG
Jede neue Entwicklung bei den Kindern wird begeistert aufgenommen. Der erste erfolgreiche Versuch den Löffel mit Essbarem in den Mund zu führen, das erste Krabbeln und das spannende Warten auf das erste Wort. Wir warten auch gespannt ob „Oma“ oder „Opa“ zuerst dran sind.
Bei uns ist die Aufregung groß, als es um die erste Übernachtung geht. In der Mitte das Kind, an den Außenseiten, am äußersten Rand, Oma und Opa die Angst haben sich zu bewegen, aus Furcht sich zu drehen und in der Mitte der „Kleine“ der mittlerweile „quer“ liegt und den Platz genießt.
Glücklich haben wir „Alten“ dann die erste Nacht überstanden und der neue Tag beginnt mit „…und was machen wir jetzt ? „
Einige Jahre sind vergangen, in denen der erste Tag bei der Tagesmutter und der erste Kindergartentag lag. Die ersten Geburtstage wurden mit der entsprechenden Anzahl an Kerzen gefeiert und der Tag der Einschulung erinnerte trotz der Einschränkungen durch den Corona Virus an ein südländisches Clan-Treffen.
Mit dem ersten Schultag hat nun wieder ein neuer Lebensabschnitt für uns alle begonnen. Sechs Jahre voller Erlebnisse sind vergangen und wir fragen uns nicht mehr, ob sich unser Leben noch verändert. Wir wissen das es so ist und sind dankbar für all diese Momente die wir miterleben dürfen.
Manchmal bedauere ich, nicht früher daran gedacht zu haben, wie wir mit unserer Erde umgegangen sind. Vieles haben wir Menschen in der Vergangenheit angerichtet um in immer mehr Luxus und Komfort zu leben und haben dabei die Ressourcen der Welt über ihre Möglichkeiten hinaus ausgenutzt.
Viel zu spät denken wir und leider auch nicht alle, daran wie wir die Schäden aufhalten und vielleicht auch noch beheben können, die wir der Natur, dem Klima und unserer Umwelt zugefügt haben. Dabei ist es doch so wichtig die Natur zu erhalten, damit auch der kleine Junge, das kleine Mädchen in einer nicht all zu weiten Zukunft noch zu ihren Kindern sagen können :“ gehen wir in Opas Wald ?“