Rosapelikan in SH

Rosapelikan in Schlewig Holstein – das hätte ich nicht geglaubt wenn ich es am 08. Oktober 2019 nicht selbst erlebt hätte.

Eigentlich war ich ja auf der Suche nach Limikolen. Da sah ich etwas großes, weißes, auf mich zugeflogen kommen. Schnell war klar das es sich nicht um einen Reiher oder Schwan handelte und als er immer näher kam, erkannte ich auch den Pelikan. Es war als wollte er sagen: „hier bin ich, mach mal ein schönes Foto von mir.“ Uns trennten keine 30 Meter voneinander und ich war überwältigt von dem gemächlich dahinfliegenden Rosapelikan. Das es sich um einen „Rosapelikan“ handelte erfuhr ich erst etwas später aus dem Internet. Einige Zeitungen hatten wohl vorher bereits über die Sichtung des Pelikan in SH berichtet.

Rosapelikan

Wir begegneten später an der Küste noch eine Dame die mit ihrem Sohn wegen des Pelikans aus Glücksburg angereist war. Diese Beiden haben ihn beobachten können wie er im Wasser landete.

Rosapelikane benötigen flaches Wasser auf der Suche nach Fischschwärmen. Auch weil sie zum Starten einen Anlauf nehmen müssen. Während eine Möwe bis zu 180 Flügelschläge in der Minute benötigt, reichen dem Pelikan gerade einmal 70 Flügelschläge, bei einer Spannweite von 260 bis 360 cm und einer Körperlänge von 150 bis 170 cm. Damit gehört er zu den größten flugfähigen Vögeln. Der Pelikan nutzt die Thermik um sich während des Fluges auszuruhen.

Nach Medienberichten wurde auch 2013 ein Rosapelikan in Schleswig Holstein gesichtet und 2014 wurde ein erschöpfter Vogel gefunden. Von „meinem Pelikan“ gibt es Hinweise seit Juni 2109.

Die Vögel sind eigentlich nur auf der Durchreise in Frankreich, Kroatien, Finnland und Dänemark zu sehen. Es wäre also möglich das sich „unser Rosapelikan“ aus Dänemark an das Wattenmeer und die Feuchtgebiete um Meldorf mit dem Kronenloch und dem Dithmarschen Speicherkoog verirrt hat. Die Lebensbedingungen kommen ihm hier zu Gute.

Für mich „Ruhrpottler“ war es natürlich das Highlight unseres Urlaubs in Büsum, über den ich dann später noch berichten werde.

aus dem Artikel „Der Falke“ – Rosapelikan

„Der Falke“ berichtet in der November Ausgabe 2019 , Sparte „Vogelwelt“, über den Rosapelikan aus Schleswig Holstein.

Am 21. Juni wurde im Meldorfer Speicherkoog (das Kronenloch ist ein Teil davon) ein vorjähriger Rosapelikan entdeckt und später 50 Kilometer weiter nördlich im Beltringhader Koog wiedergefunden. Am nächsten Tag startete er in Richtung Dänemark und wurde am 26. Juni an der Südspitze Norwegens gesichtet.

Am 01. Juli war er dann wieder am Meldorfer Speicherkoog, wo er einige Wochen blieb.

Mitte August bis Ende August wurde er zusammen mit Weißstörchen im Landkreis Cuxhaven und Mitte September bei Bremen fotografiert. Ich entdeckte ihn wieder im Meldorfer Speicherkoog am 08. Oktober.

Offenbar hat er am Speicherkoog einen besonderen Gefallen gefunden. Das dokumentiert er auch dadurch, dass er zeitweise auf Hausdächern und Hochspannungsmasten Schlafplätze aufsuchte. Es handelt sich auch immer um den gleichen Vogel, das konnte anhand der Gefiederung klar festgestellt werden. Die Herkunft des Rosapelikan ist ungewiß, weil er keine Beringung hat.

Mittlerweile gibt es Hinweise das auch hierzulande Rosapelikane erwartet werden können. Darauf deutet auch die Entdeckung von gleich drei Tieren in Niedersachsen. Die drei Vögel waren ebenfalls unberingt und wurden im Landkreis Nienburg am 15. und 16. Juli 2019 fotografiert.

In Österreich wurde ein aus Ungarn stammender, beringter Pelikan beobachtet. Der Ursprungsort des Vogels war Israel, wo er im November 2018 geschwächt aufgefunden wurde. Nach einem Monat Erholung wurde er wieder freigelassen.

Ergänzung aus Heft 2 /2020 :

am 28. Oktober wurde der Rosapelikan beobachtet wie er den Speicherkoog vormittags in Richtung Süden verließ. Am gleichen Tag meldete man Sichtungen am Jadebusen und am Dollart. Einige Tage rastete der Vogel dann bei Leeuwarden in den Niederlanden, bevor er am 02. November mit einigen Weißstörchen nach Nordosten flog. Am 04. November sah man ihn bei Cuxhaven und am 06. November war er tatsächlich wieder im Meldorfer Sopeicherkoog.

Ab Mitte November wurde der, am Gefieder zu erkennende, gleiche Pelikan an verschiedenen Stellen im niederländischen Binnenland fotografiert.

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