Grömitz beherbergt bei etwa 8000 Einwohnern jährlich ca. 1,45 Millionen Urlaubsgäste. 8 Kilometer Sandstrand und eine 3,5 Kilometer lange Promenade sind die Hauptmerkmale der Stadt. Am Ende der Seebrücke mit einer Länge von 400 Metern, befindet sich eine Taucherglocke. Hiermit kann man auf vier Meter Tiefe in die Ostsee abtauchen.
Sehenswertes in und um Grömitz
Neben dem mondänen Leben und dem Trubel der Promenade gibt es auch den ruhigen Teil. Mit dem Küstenhöhenweg entlang der Steilküste und dem Kurpark mit Teich und Spielplätzen. Außerdem die Nicolaikirche, aus dem 13. Jahrhundert. Etwas abseits liegt Lensterstrand, mit dem naturbelassenen Sandstrand, und einem Kletterpark mit 60 Kletterstationen sowie einem 14 Meter hohen Aussichtsturm. Hier nun mein Bericht von der einwöchigen Reise :
13. Mai bis 20. Mai 2018
Wir starteten um 8:00 Uhr in Essen. Das Wetter weckte bereits die Vorfreude auf die bevorstehenden Urlaubstage. Obgleich die beiden Staustellen zwischen Hamburg und Lübeck, uns eineinhalb Stunden kosteten. In Grömitz angekommen holen wir uns im Büro der Ferienvermietung Albers unsere Schlüssel für die Wohnungen in der Golfresidenz Grömitz ab. Die Werbung im Internet für diese Unterkünfte hatte nicht zuviel versprochen. Modern und hell eingerichtet, mit einer großen Terrasse. Die Einrichtung perfekt. Hier fanden wir eine der schönsten Ferienwohnungen unserer bisherigen Urlaube.
Ortsmitte Grömitz
Nachdem das Gepäck verstaut war, unternahmen wir einen Bummel zur Ortsmitte. Die Fahrt hatte durstig gemacht und wir setzten uns in den Aussenbereich von „Bruno‘ s Klönschnack“ wo wir einige Gläser „Königs Pils“ zu uns nahmen. Zurück im Resort gab es dann noch Rotwein und Kümmerling, was für einen „kummervollen“ Kopf am nächsten Morgen sorgte. Ein ausgiebiger Spaziergang zur nördlichen Promenade sorgte da aber schnell für Abhilfe.
einfach Lecker
Am „Falkenthal Seafood Restaurant“ gibt es auch Fischbrötchen „to go“. Wir promenieren am „Fischhus“ und am „Strandtreff“ vorbei. In der Ortsmitte treffen wir dann, wie verabredet auf Brigitte und Hans. Gemeinsam gehen wir zur „Seefahrtsklause“, schliesslich wird es Zeit für die erste Fischmahlzeit. Ruth’s Dorschfilet und mein Wolfsbarsch waren sehr gut, auch wenn nach meinem Geschmack der Wolfsbarsch etwas zu „fleischig“ ist. Ich ziehe doch einen saftigeren, zarteren Fisch vor. Allerdings liegt das ja nicht am Restaurant, denn die Zubereitungen sind hervorragend. Am Abend unternehmen Ruth und ich noch eine Runde durch den kleinen Wald an der Unterkunft.
Der fallende Schirm
Auch am nächsten Tag haben wir wieder herrlichen Sonnenschein. Ohne Sonnenschirm kann man nicht lange auf der Terrasse sitzen, da man sonst in Gefahr läuft einen heftigen Sonnenbrand zu bekommen. Eine steife Brise weht vom Meer herüber und löst auf dem Balkon der Dachwohnung über uns den Sonnenschirm aus der Verankerung.
Nun hängt dieser auf der Dachkante. Offensichtlich sind die Bewohner nicht im Haus weshalb nur wenige Minuten später der Schirm mit viel Getöse auf der Terrasse von Brigitte und Hans landet. Ihre Wohnung befindet sich gleich neben unserer.
ja wo ist er denn ?
Die Terrassen beider Unterkünfte haben eine Verbindung und so nehme ich den Schirm und lege ihn in der Parterre vor die Eingangstür. So habe ich es mit der Ferienvermittlung Albers telefonisch vereinbart. Gegen Abend kommt dann auch die Anfrage von „oben“, ob wir ihren Sonnenschirm gesehen hätten. Da Brigitte zuvor noch an der Stelle wo der Schirm landete in der Sonne gelegen hat, sind wir froh das nichts weiter passiert ist.
Promenade
Eine ausgiebige Begehung der Promenade vom nördlichen Ende bis zum Yachthafen steht auf dem Programm des nächsten Tages. Die Stärkung erfolgt in Form eines leckeren Fischbrötchens. Der Landungssteg mit der Taucherglocke ist an diesem Tag wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir sind überrascht über die Größe des Yachthafen. Yachten in nahezu allen Größen und Klassen sind hier zu sehen.
Jede Menge Vögel
Der Blick von unserer Terrasse zum Wald führt den Betrachter über einen Wall der mit den verschiedensten Hecken und Pflanzen bestückt ist. Ein Paradies für viele Vogelarten wie der Heckenbraunelle, der Dorngrasmücke und Meisen. An jedem Morgen werden wir durch den vielstimmigen Gesang der Singvögel geweckt. Täglich ziehen ganze Scharen Saatkrähen ihre Kreise. Zur anderen Hausseite befindet sich ein kleines Feuchtgebiet, wo wir ein Grauganspaar mit dem Nachwuchs entdecken.
Noch einmal die Promenade
Die Promenade ist immer wieder ein schöner Weg zum Bummeln, beobachten und geniessen. Es ist schon toll wenn man die verschiedensten Leute betrachtet, wie die einen sich zum Bummeln schick machen, andere locker, leger gekleidet auftreten und wieder andere stolz ihre Bäuche präsentieren. Ein Treffpunkt den wir mit Brigitte und Hans ausmachten, weil Brigitte wegen ihrer Hüft OP vor kurzer Zeit noch nicht so gut zu Fuß unterwegs ist, wurde der „Pferdestall“, ein reines Bierlokal wie auch Brunos Klönschnack. Beide Lokale sind „Raucherkneipen“ die in Schleswig Holstein, im Gegensatz zu NRW, noch erlaubt sind.
Kloster Cismar
Bei herrlichem Sonnenschein führt unsere Wanderung zunächst über Feldwege, die durch Baumbestand schönen Halbschatten bieten. Es folgt ein Abschnitt wo man der Sonne ausgesetzt ist und es ist ratsam eine Kopfbedeckung zu tragen. Im Anschluß folgt eine Allee mit alten Eichen und schließlich geht es am Waldrand entlang und einen kurzen Anstieg empor zum Kloster Cismar.
Das Cafe
Wir löschen unseren Durst in einem kleinen Cafe am Kloster, das früher einmal das Refektorium war (Refektorium – Speisesaal der Mönche). Eine Urkunde erklärt, dass das Cafe zu einem der schönsten Cafes Deutschlands gehört. Die ausgestellten Torten sprechen sehr dafür, allerdings ist es uns um 11:30 für Kuchen dann doch noch zu früh um bereits so etwas herzhaftes zu uns zu nehmen.
Abtei
Das 1245 von Benediktinermönchen gegründete Kloster ist heute ein Kulturzentrum mit Museum und Ausstellungen. die Abtei ist die Größte in Ostholstein und wegen ihres schönen Altarraums bekannt. Heute ist es eine evangelische Kirche. Schließlich machen wir uns auf den knapp 6 Kilometer langen Rückweg. Unsere WanderApp bescheinigt uns später einen neuen Schrittrekord erreicht zu haben.
Lensterstrand
Der erste Abschnitt ist der gleiche Weg wie bei der Wanderung zum Kloster Cismar. Nach Erreichen der Campingplätze biegen wir allerdings nach rechts ab und erreichen schließlich den Strandabschnitt „Lensterstrand“. Ein beliebtes Ziel für Familien mit Kindern. Hier gibt es einen Kletterpark und einen Aussichtsturm mit einer langen Rutsche. Der Strand ist nicht durch Strandkörbe verstellt. Man kann am Wasser entlang Richtung Grömitz laufen oder benutzt die Wege am Deich, die schließlich wieder in die Strandpromenade Grömitz übergehen.
Hausrotschwanz
Kurz vor erreichen der Region am Hundestrand entdecke ich ein Hausrotschwanzpärchen und freue mich vor allem über das farbenprächtige Männchen mit der rostorangen Oberschwanzdecke. Auch Stare tummeln sich hier am Deich. Am Abend gehen wir zum „Griechen“ und kehren anschließend bei Bruno ein.
vor dem Abschied
Den vorletzten Tag beginnen wir mit einem kurzen Einkauf beim Discounter. Von dort aus fahren wir dann zum mittleren Strandabschnitt, wo wir das Auto abstellen. Die Promenade ist wieder gut besucht, was ja auch am Freitag vor Pfingsten zu erwarten ist. Wir genehmigen uns ausnahmsweise einmal keinen Fisch, sondern eine deftige Currywurst mit Pommes. Nach einer Stunde des Flanierens, mit kleineren Pausen auf einer der zahlreichen vorhandenen Bänke, beschließen wir tanken zu fahren um danach die Bauernscheune in Cismar aufzusuchen. Von dort geht es dann noch einmal zum Kloster um es Brigitte und Hans zu zeigen. Wir erinnern uns natürlich sofort an den Kuchen und kaufen für den Nachmittag zu Hause ein. Es stimmt, der Stachelbeerkuchen ist fantastisch, allerdings fehlt dem Käsekuchen ein bisschen der „Biss“. Der Tag klingt dann langsam auf der Terrassen relaxend aus.
Steilküste
Der letzte Tag unserer Grömitz Reise ist angebrochen. Der Himmel ist um 06:30 Uhr noch bedeckt. Durch die geöffnete Terrassentür klingt der vielstimmige Chor der Singvögel, es ist als ob jede Art die andere übertönen will. Als eindeutige Sieger gehen Singdrossel und Amsel hervor, unmittelbar gefolgt von der Kohlmeise. Sanft klingt dagegen der weiter entfernte Ruf des Kuckuck.
Wir sehen uns den Markt in Grömitz an. Dort ist auch das Hotel Gosch , von welchem unsere Bekannten und Verwandten so begeistert waren. Unmittelbar am Markt gelegen und an der Abzweigung der Haupt – und Fußgängerstraße ist es hier Recht lebhaft. Der Vorteil ist eine zentrale Lage, aber die Entfernung zum Strand beträgt auch knapp einen Kilometer. Gegenüber liegt die Nikolai Kirche und der Kurpark. Wir gehen nun in Richtung Yachthafen, vorbei an den Stellplätzen für Wohnmobile. Dann geht es auf einen Fußgänger- und Radweg, der hinauf führt zum Küstenwald.
Küste
Wir befinden uns nun etwa 20 Meter oberhalb der Küste. Schroff fällt der Hang der zur Küste hinab, gleichermaßen wie abgeschnitten. In die lehmigen Wänden haben Küstenschwalben ihre Höhlen gegraben und ganze Scharen umschwirren die Nester. Der Weg führt nun durch den Küstenwald und gibt immer wieder einen anderen Blick auf die Steilküste frei. Vor Bliesdorf wandern wir hinunter auf den Strand und wenden uns wieder in Richtung Grömitz. Glatte und vom Wasser rund geschliffene Steine, säumen das Ufer. Daneben ist feinster Sandstrand. Urlauber haben an manchen Stellen kleine Steintempel aufgebaut und alte Holzpfähle zeigen interessante Gebilde.
Yachthafen
Schließlich erreichen wir wieder den Yachthafen von Grömitz, stärken uns mit einem nicht so richtig guten Bismarckbrötchen, weshalb dann an einem anderen Stand noch eine „Krakauer“ angesagt ist, und machen uns auf den Heimweg. Zunächst folgt eine Pause auf der sonnigen Terrasse und dann heißt es Koffer packen. Es war eine wunderschöne Woche mit einem Wetter das nicht zu toppen ist in einer unvergesslichen Urlaubsregion .
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