Reiher – von ihnen gibt es 62 Arten, die sich durch lange Beine und spitze, lange Schnäbel auszeichnen.
Graureiher – Ardea cinerea – hat sich im Laufe der Jahre zum Kulturfolger entwickelt. Heute sucht er den Fisch sogar in den kleinen Teichen der Gartenbesitzer. Er hat keinerlei Scheu mehr vor den Vororten der Städte.
Der Bestand des Graureihers ist nicht mehr gefährdet. Als Fischjäger wurde er lange Zeit bejagt. Seit 1975 gilt aber im Jagdrecht eine ganzjährige Schonzeit.
In Westfalen gab es 1964 noch ganze 13 Kolonien. 2010 waren es bereits wieder 60 Kolonien. Eine Kolonie besteht aus etwa 20 Horsten.
Den Graureiher findet außer an Feuchtgebieten, Fließgewässern und Seen auch auf den Feldern, wo er Ausschau nach Mäusen und anderen Kleinsäugern hält. Der Reiher wird auch Fischreiher genannt. Als Zugvogel bietet er mehrere Varianten. Einmal Standvogel, ein anderes Mal Kurzstreckenzieher oder Teilzieher. Ein Reiher aus Schweden wurde in Westafrika entdeckt. über 5000 Kilometer Flugstrecke hatte der Vogel da hinter sich gebracht.
Der Graureiher hat eine Flügelspannweite bis zu 175 cm und eine Größe von fast einem Meter. Sein Gewicht geht bis zu drei Kilogramm. Die Brutkolonien befinden sich meistens auf Bäumen. In meinem Wohngebiet gibt es Kolonien in Mülheim, in der Saarner Aue und im Vogelschutzgebiet Essen Heisingen. Dort sind Brutkolonien in Gemeinsamkeit mit den Kolonien der Kormorane.
Im Flug hat der Hals eine s-förmige Haltung. Mit sanftem Flügelschlag schwebt der Reiher durch die Lüfte. Die alten Ägypter nannten ihn auch den „Sonnenvogel“, weil er sich mit dem Sonnenaufgang in den Himmel stieg. Für die Ägypter war der Graureiher, mit seinem weißen Oberkopf und der weißen Stirn, ein heiliger Vogel und auch heute gilt er in China als Glücksvogel.
Der Reiher gilt als in sich ruhend, als Tierbote der Geduld. Stoisch auf einem Fleck stehend verharrt er auf seinem Ansitzplatz und wartet auf eine Beute. Diese wird aber dann blitzartig gefangen und verzehrt. Selbst bei einer nahenden Gefahr verharrt er zunächst prüfend auf seinem Platz, bevor er sich aufschwingt und davon fliegt.
Reiher – der Silberreiher
…..ist in Deutschland seltener zu finden. 2012 brüteten im Nordosten erstmals zwei Paare , die sich unter eine Graureiherkolonie gemischt hatten. Der weiße Vogel hat keine Schmuckfedern am Kopf, dafür aber lange Schulterfedern, die er bei der Balz gespreizt vorzeigt. In den Niederlanden ist der Silberreiher häufiger zu finden
Reiher – der Kuhreiher
…ist weit verbreitet. Der Kuhreiher nutzt das Weideland. In den Niederlanden und Belgien brütet er seit 1998. Er lebt von Insekten und sitzt gerne auf dem Rücken der Weidetiere. Auch dieser Reiher lebt in Kolonien. Er folgt den Weidetieren wie Schafe, Pferde und Ziegen und befreit sie von Parasiten.
Reiher – der Nachtreiher
….hat einen kurzen Federschopf und ist mit einer Größe von maximal 65 Zentimetern deutlich kleiner als der Graureiher. Auffallend ist der untersetzte Körperbau mit dem kurzen Hals und den kurzen Beinen. Die Färbung ist überwiegend grau. Kopf, Nackenfedern, Rücken und Schultern sind schwarz. Den Nachtreiher findet man hauptsächlich in Südeuropa an Salz- und Brackgewässern, sowie an den Ufern der Seen.
Reiher – der Seidenreiher
…ist in Mitteleuropa eher seltener zu finden. Sein Schwerpunkt liegt in Ungarn. Der Vogel ist weiß und hat zwei lange, schmale Federn am Hinterkopf. Die Größe von 65 Zentimetern entspricht der des Nachtreihers. er bevorzugt flache Seeufer, Bäche und Teiche, sowie Sumpfe und Moore. Man findet ihn aber auch auf Viehweiden oder trockenen Feldern.