Grünrüssler und andere Insekten – Ich war einmal wieder auf dem Weg durch die Aue und an diesem Tag ohne Begleitung. Ich hatte also viel Zeit um mich auch einmal näher mit den „kleinen Dingen“ zu befassen.
Zunächst dachte ich daran mich auf Schmetterlinge zu konzentrieren und als ich dann den ersten Kohlweißling auf einer Blüte erwischte, sah ich ganz in der Nähe eine schöne gelbe Blume, eine „Sumpf Schwertlilie“ und auf dieser Blume entdeckte ich, halb verdeckt, einen Käfer. Dieser brachte mich auf die Idee, die Blätter der Büsche und Hecken näher in Augenschein zu nehmen, um nach kleinen Krabblern Ausschau zu halten.
Die Sumpf – Schwertlilie wächst bis zu einer 80 cm hohen Stauder heran. Die Irisblüte misst 10 Centimeter. Häufig findet man sie an Gartenteichen, feuchten Wiesen und, wie in unserem Fall, in einer Aue. Die Pflanze liebt feuchtes, leicht sonniges Gebiet und wird von Insekten, wie der Schwebfliege oder der Hummel, wegen ihres Nektars geliebt.
Insekten – der Grünrüssler im Dauereinsatz
Der Grünrüssler gehört zu den Rüsselkäfern. Seine lateinische Bezeichnung lautet Phyllobius betulae. Ich entdecke ihn auf einem Blatt, während der Kopulation. Das ist auch der Grund, warum er so regungslos zu fotografieren ist. Eigentlich frisst er das Blatt, auf dem er sich gerade aufhält. Bei seinem momentanen Vorhaben krallt sich das männliche Tier allerdings stundenlang an einem Weibchen fest, um während der Kopulation über mehrere Minuten regungslos zu verharren.
Der Grünrüssler ist zwischen 3,5 und 8 mm groß und zählt zu den Schädlingen, weil er sich an den Blättern der Laubbäume und Stauden bedient.
Der Gemeine Weichkäfer – offenbar ein Akrobat
Weichkäfer, mit dem lateinischen Namen Cantharis fusca haben eine Körperlänge von 12 bis 18 Millimetern. Der Körper ist lang und flach. Die Flügeldecken enthalten Chitin, was auch der Grund für die Deutsche Bezeichnung „Weichkäfer“ ist. Chitin ist eine weiche, hornige Substanz.
Die Farben des Käfers sind kräftig leuchtend. Weichkäfer ernähren sich von Pflanzen, Pollen und kleinen Insekten. Gerät der Käfer in Gefahr spritzt er ein giftiges, ätzendes Sekret aus.
Die Gemeine Strauchschrecke
Als ich dieses Insekt entdecke, denke ich zunächst an eine Heuschrecke. Schließlich erfahre ich, dass es sich um die Larve der Gemeinen Strauchschrecke, Pholidoptera griseoaptera, handelt.
Die Schrecke ist flugunfähig und gehört zu den Laubheuschrecken. In Mitteleuropa ist die Art häufig anzutreffen. In der Saarner Aue findet das Insekt den idealen Lebensraum. Wasserflächen, Wiesen und dichte Pflanzenvegetation werden bevorzugt.
Zum Nahrungsspektrum gehören Blattläuse, Raupen und Pflanzen. Zu meinem Glück scheint bei meinem Besuch die Sonne wohlig warm, was die Strauchschrecke liebt, um ein Sonnenbad zu nehmen.
Der Erdfloh – nach dem Grünrüssler das kleinste Insekt des Tages
Der Erdfloh misst zwischen 1,3 und 3 Millimetern. Er gehört zur Familie der Blattkäfer und heißt mit lateinischer Bezeichnung Psylliodes, obwohl der Name suggeriert er würde zu den Flöhen gehören. Das stimmt allerdings nicht, auch wenn er gut springen kann. Der Käfer und die Larven fressen Blätter. Ob eine Blatt Besuch vom Erdfloh hat, erkennt man an den kreisrunden Löchern im Blatt. Bisse vom Erdfloh erzeugen einen unangenehmen Juckreiz. Obwohl sie eigentlich nicht beißen, weil sie keine Zähne haben, aber der Speichel wirkt wie ein gefühlter Biss auf der Haut.