Gespinstmotte – Knospenmotte – bei unserem so beliebten Rundgang durch die Saarner Aue in Mülheim-Ruhr bemerken wir einige Büsche und Hecken die mit feinem Gespinst überzogen sind. Von einigen Ästen hingen an dünnem Faden kleine Raupen herab. Sofort kommt der Gedanke an den Eichenprozessionsspinner auf. Aber hier handelte es sich ja nicht um Eichen und wie ich später erfahre um ein eher harmloses Gespinst.
Die Recherche ergab das es sich um die Gespinstmotte bzw. Knospenmotte handelt. Das Insekt gehört gehört zu den Schmetterlingen und spinnt Hecken, Büsche und Bäume zu. Obstbäume die von den Raupen heimgesucht werden, müssen bereits zu Beginn des Befalls von den Raupen befreit werden, indem man sie absammelt. Ansonsten besteht die Gefahr das Obst zu verlieren.Die Raupen werden durch das Gespinst vor Fressfeinden wie Vögel und ihrem größten Gegner den Schlupfwespen und Starkregen geschützt. In aller Ruhe können sie nun die Blätter verzehren. Übrig bleiben die kahlen Äste und Stämme. Die befallenen Weiden, Pappeln, Pfaffenhütchen oder Weißdornhecken können sich aber,nachdem die Raupen sich im Juni an den Stammfuß zum Verpuppen zurückgezogen haben, beim Johannistrieb wieder erholen. Johannistrieb nennt man den zweiten Austrieb der Pflanzen.
Die Schmetterlinge schlüpfen Anfang Juli. Die Entwicklung der Gespinstmotte kann bis zu zehn Jahre dauern. Der Klimawandel fördert aber die Voraussetzung für den Schädling, der Wärme liebt, dem aber etwas kältere Winter auch nichts ausmachen. Jedes Jahr entwickelt sich eine neue Generation Gespinstmotten. Die Gespinstmotte ist keine Gefahr für den Menschen.
Im Hoch- bis Spätsommer schlüpfen die Falter. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier ab – in Häufchen von etwa 50 Stück. Nach 3-4 Wochen schlüpfen die kleinen Räupchen. Man unterscheidet 5 Larvenstadien. Die Raupen überwintern im Larvenstadium 1 unter einem bräunlichen Schutzschild. Anfang Mai des nächsten Jahres verlassen die Junglarven dieses Schild und beginnen zu fressen.
In der Forstwirtschaft wird ein Yponomeuta-Befall, der wissenschaftliche Name der Gespinstmotte, deshalb als eine „harmlose, aber auffallende Erscheinung“ eingestuft.
– Infos aus Waldwissen