Bluthänfling

Bluthänfling – wissenschaftlicher Name Linaria Cannobina. Ich sah diesen Singvogel, der etwa die Größe eines Sperlings hat, bei einem Ausflug in das Naturschutzgebiet am Forstbach in Mülheim an der Ruhr.

Zuvor hatte ich noch keine Beobachtung eines Bluthänflings und auch noch kein Foto von ihm. Hier sah ich nun gleich mehrere, die gemeinsam mit Stieglitzen die Sonnenblumen nach Resten von Samen oder Körnern absuchten. Am Feldrain befindet sich eine größere Blumenwiese, die wohl genau ihren Ansprüchen gerecht wird.

Bluthänfling

Die Entfernung ist relativ groß und ich kann zunächst nicht erkennen was für Vögel sich da tummeln. Auf dem vorgelagerten Acker habe ich einige Bachstelzen beobachten können und zunächst nehme ich an, dass auch auf der Blumenwiese diese Vögel wären, allerdings passt das farblich nicht und so mache ich einfach ein paar „Schüsse“ ins Blaue.

Zu Hause am PC konnte ich dann sehen, dass ich zu voreilig gewesen bin. Die Bilder waren leider nicht zu gebrauchen. Das es aber Bluthänflinge und Stieglitze waren, die über der Wiese umherhuschten, war zu erkennen.

So machen wir uns am nächsten Tag noch einmal auf den Weg, in der Hoffnung das Versäumte nachholen zu können.

Auf einem Baum am Wegesrand sehen wir eine Schar Stare, die sich in dem Geäst versammelt haben und auf einer Hecke an einem Bauernhof sind Haussperlinge zu sehen.

An der besagten Blumenwiese angekommen, merken wir schnell das die Schwärme vom Vortag nicht mehr da sind. Aber ein paar vereinzelte Stieglitze und auch Bluthänflinge sind noch zu sehen. Viel einfacher wird das Fotografieren nicht. Die Vögel sind sehr aktiv und ständig in Bewegung.

Nun erkenne ich aber auch die kastanienbraune Oberseite und den gegabelten Schwanz. Die Brust ist ebenfalls rot, was auch gegen meine gestrige Annahme spricht es wären Girlitze gewesen. Die haben eine gelbliche Brust.

Der Kopf des Hänflings ist graubraun und auf der Stirn ein roter Fleck. Wenn der Vogel sitzt, erkennt man die weiße Außenfahne an den Handschwingen.

Oft wird der Bluthänfling mit dem Birkenzeisig verwechselt, der aber deutlich kleiner ist, einen gelben Schnabel hat und ein schwarzes Kinn. Der Hänfling gehört zu den Finken Sein Ruf ist ein hartes Stakkato, aber sein Gesang sehr melodisch.

Der Bluthänfling wird auch noch in Käfighaltung und Volieren gehalten, weil sein Gesang so beliebt ist. Die Jagd und der Fang sind natürlich verboten.

Bei uns ist der Hänfling ganzjährig in der Offenlandschaft zu finden. Einige Vögel ziehen in den Süden, dafür kommen dann andere aus dem Norden zu uns. Ähnlich ist es ja bei den Rotkehlchen.

Das Nest bauen die Vögel in Hecken und kleineren Bäumen. Dort brütet das Weibchen alleine und wird in der Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt.

Sein wissenschaftlicher Name leitet sich von den Begriffen Hanf und Lein ab. Hanf = Cannabis , Lein = Linum , daher „Linaria Cannabina“.

Der LBV verweist auf den englischen Komponisten John Blow (1649 – 1708), der die Elegie/Ode John Drydens (englischer Dichter 1631 – 1700) auf den Tod des Komponisten Henry Purcells (1659 – 1695) vertonte. Der Titel: „Mark how the Lark and Linnet sing:  with rival notes they strain their warbling throats“. – etwa Bemerke wie die Lerche und der Bluthänfling singen: sie wetteifern aus tiefster Kehle um das Frühjahr zu begrüßen.

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch eine besondere Begegnung mit einem Turmfalken. Meine Frau holt noch Blumen in einem Blumenmarkt und ich kann diesen wunderbaren Falken aus kurzer Nähe beobachten. Die Bilder möchte ich dem Leser nicht vorenthalten.

Turmfalke - Bluthänfling

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