Dompfaff – oder auch Gimpel, mit dem wissenschaftlichen Namen Pyrrhula pyrrhula lebt vegetarisch, jedenfalls als adulter (erwachsener) Vogel. Körner, Samen und die Knospen der Bäume und Büsche und die leckeren Beeren aus dem Mischwald, den Parks oder den Gärten stehen auf seinem Speiseplan.
Die Bilder in diesem Beitrag entstanden Ostersonntag 2019 in unserem wirklich nur kleinen Garten. Dadurch, dass etwas tiefer gelegen noch eine kleine Terrasse ist, konnte ich meinen Gimpel unbemerkt auf Augenhöhe ablichten.
Während Frau Dompfaff mit dem Sammeln von Nistmaterial beschäftigt war, saß der Herr des Hauses erhöht auf einem Busch und überwachte seine Angebetete bei der Arbeit.
Dompfaff – mit der schwarzen Kappe
erinnert er zusammen mit dem leuchtend roten Rumpf, an das kirchliche Ornat eines früheren Domherren. Das brachte ihm dann schließlich auch den Namen „Dompfaff“ ein. Im Gegensatz zu den leuchtenden Farben des Männchens wirkt das Weibchen eher graubraun und schlicht. Auffallend ist der weiße Bürzel.
Den lauten Pfeiffton des Gimpel, der eher etwas traurig und wehmütig wirkt, hört man sehr oft. Aber er kann auch anders. Jungen Gimpeln kann man sogar Lieder beibringen. Ein Grund, weshalb man den Vogel früher oft auch in Gefangenschaft hielt.
Leimrute – schlimm Falle für die Vögel
Eine Fangmethode, auf die besonders oft der Gimpel hereinfällt, ist die sogenannte „Leimrute“. Diese Vogelfalle wird noch heute in Südeuropa, Frankreich, Italien, Spanien und Zypern benutzt. Ein Rute, mit einer klebrigen, zähen Masse Vogelleim beschmiert, wird an Lock- oder Ködereinrichtungen angebracht. Der Vogel klebt dann an dieser Masse und kann sich nicht mehr befreien. Meistens endet das mit dem Tod des Vogels wenn er nicht vorher von seinen Häschern daraus befreit wird, was aber nichts an seinem Schicksal ändert. Seine einzig Hoffnung ist die Befreiung durch die ehrenamtlichen Helfer des Kommitees gegen den Vogelmord. Diese Organisation setzt sich europaweit gegen die Vogeljagd ein
Der Gimpel steht auch für das Schimpfwort „du Gimpel“. So bezeichnet man einen Menschen der Jemandem leicht auf den Leim geht (Leimrute), oder als einfältig gilt. Der zu den Finken gehörende Vogel baut sein Nest in Bäumen und Sträuchern. Das Gelege von bis zu sechs Jungen, wird alleine vom Weibchen bebrütet. In dieser Zeit wird sie von ihm mit Futter versorgt. Nach dem Schlupf werden die Jungen noch knapp drei Wochen im Nest von beiden Elternteilen gefüttert.
Dompfaff – auch ein Synonym für ein Schimpfwort
Leider werden Dompfaffe oder Gimpel noch immer lebend zum Verkauf angeboten, weil man ihm Lieder beibringen will. Aber wer singt schon gerne hinter Gittern?
Ich habe ein kleines Gedicht über den Vogel geschrieben, weil ich im Netz keines gefunden habe.
Wird wie ein Domherr gern benannt, wegen seines leuchtenden Gewand.
Auch die schwarze Kappe auf dem Kopf, erinnert an den Kirchenboß.
Das Männchen strahlt im Himmelsblau, das Weibchen ist da eher grau.
Doch unzertrennlich ziehen Beide, am Himmel ihre Kreise.
„Dompfaff“ ist ihm viel zu simpel, drum nennen wir ihn „Gimpel“.