Der Zwergtaucher, wissenschaftlich bekannt als Tachybaptus ruficollis, ist eine kleine Wasservogelart aus der Familie der Lappentaucher. Er ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet und bewohnt hauptsächlich stehende oder langsam fließende Gewässer wie Seen, Teiche, Flussufer und Sümpfe.
Aussehen: Der Zwergtaucher ist der kleinste Taucher Europas und erreicht eine Körperlänge von etwa 23 bis 29 Zentimetern. Er hat ein charakteristisches Aussehen mit einem dunklen, zylindrischen Körper, einem kurzen Hals und einem spitzen Schnabel. Im Sommer ist das Gefieder oberseits schwarz mit einem kastanienbraunen Hals und einer weißen Unterseite. Im Winter wird das Federkleid eher graubraun.
Verhalten: Zwergtaucher sind ausgezeichnete Taucher und können unter Wasser nach Fischen und anderen Beutetieren jagen. Sie sind in der Lage, für längere Zeit unter Wasser zu bleiben und nutzen ihre Flügel zum Schwimmen. Sie bauen ihre Nester aus Pflanzenmaterialien auf schwimmenden Vegetationsinseln oder in Ufernähe. Diese Nester sind oft gut getarnt und schwer zu entdecken.
Ernährung: Die Hauptnahrung des Zwergtauchers besteht aus kleinen Fischen, Wasserinsekten, Krebstieren und Amphibienlarven. Sie tauchen unter Wasser, um ihre Beute zu fangen, und kehren dann an die Wasseroberfläche zurück, um sie zu verschlucken.
Fortpflanzung: Zwergtaucher sind monogam und bilden während der Brutzeit feste Paarbindungen. Das Weibchen legt normalerweise 4-6 Eier in das Nest, die beide Elternteile abwechselnd über einen Zeitraum von etwa drei Wochen ausbrüten. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Küken, indem sie ihnen Nahrung bringen und sie vor Feinden schützen.
Gefährdung und Schutz: Der Zwergtaucher gilt weltweit als nicht gefährdet, obwohl einige lokale Populationen Rückgänge verzeichnen. Zu den Bedrohungen zählen der Verlust und die Verschmutzung von Lebensräumen sowie Störungen durch menschliche Aktivitäten wie Wassersport und Freizeitnutzung von Gewässern. Verschiedene Schutzmaßnahmen wie der Erhalt von Feuchtgebieten und die Schaffung von Schutzzonen sind wichtig, um den Bestand des Zwergtauchers zu erhalten.