Acker ohne Pestizide

Acker ohne Pestizide – mit Wildblumenstreifen machen den Einsatz von Pestiziden überflüssig.

Wie das funktionieren kann und dabei sogar die Erträge gesteigert werden, zeigt eine Studie des CEH (Centre of Ecology and Hydrology) in England. Dort werden auf 15 großen Äckern, in einem Abstand von jeweils 100 Metern, sechs Meter breite Blühstreifen gepflanzt. Das erlaubt den GPS gesteuerten Mähmaschinen ein genaues Abmähen, ohne die Blühstreifen zu zerstören.

Die Blühflächen bestehen aus „Ochsenauge“ (Korbblütler), Rotklee (Wiesenklee), Gemeiner Ambrosia (gemeiner Beifuß) und Wildkarotte. Eingesetzt wurden sie auf Äckern mit Winterweizen, Ölraps und Sommergerste.

So werden Wildbienen und Insekten, wie die Schwebfliege, unterstützt, die dann eine natürlich Schädlingsbekämpfung übernehmen. Früher wurden lediglich die Randstreifen der Felder mit Wiesenblumen bepflanzt. Die natürlichen Schädlingsbekämpfer kamen so aber nicht an die Nutzpflanzen in der Ackermitte heran und wurden wohl eher noch durch den Pestizideinsatz vernichtet.

Die Blühstreifen die in dem Versuch in regelmäßigem Abstand entstanden sind, ermöglichen den Insekten jetzt den Zugriff auf Blattläuse und andere Schädlinge über das gesamte Feld. Ein Pestizid Einsatz ist damit überflüssig geworden.

Die Wildblumenstreifen nehmen lediglich 2 Prozent der Nutzfläche in Anspruch. Wie der Versuch zeigt, sind die Erträge sogar, gegenüber der Zeit in der Pestizide eingesetzt wurden, gestiegen.

Ähnliche Versuche laufen auch in der Schweiz. Dort werden Mohnblumen, Koriander, Buchweizen und Dill eingesetzt.

Ein wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung widerspricht sogar der Aussage von weltweiten Regulierungsbehörden, wonach der Pestizid Einsatz, nach industriellen Normen, notwendig sei. Der oben beschriebene Feldversuch bestätigt eigentlich genau diese Aussage. Mit nur 2 Prozent der gesamten Produktionsflächen kann man nicht nur Gutes für den Boden und die darauf gedeihenden Nutzpflanzen tun, sondern man tut auch etwas für die Gesundheit der Menschen.

In Deutschland ist man noch bemüht flächendeckend eine Feldrain Bepflanzung zu schaffen, was dem Acker kaum etwas nutz, solange weiter Pestizide gespritzt werden. Welche Insekten überleben das schon, auch wenn der Feldsaum blüht. Andere Länder scheinen da einmal mehr einen Schritt voraus zu sein.

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