Telgte – eine Wanderung im Wallfahrtsort

Telgte ist eine Stadt im Landkreis Warendorf im Münsterland. Etwa 12 Kilometer im Osten von Münster gelegen, bietet die Stadt mit rund 19500 Einwohnern eine der schönsten Altstädte in Westfalen.

Wir starten unsere Wanderung unterhalb der „Günter Grass Brücke„, wo wir unser Fahrzeug geparkt haben. Günter Grass hatte mit seinem Buch „Das Treffen in Telgte“ den Namen der Stadt überregional bekannt gemacht. Im Buch geht es um ein fiktives Treffen deutscher Dichter und Schriftsteller kurz vor dem dreißigjährigen Krieg. In Anlehnung an das Treffen der Gruppe 47 nach dem zweiten Weltkrieg.

Telgte – Kraniche am Himmel

Nachdem wir das Rathaus passiert haben, gelangen wir in den Emsauenpark. Es geht an der Ems vorbei, die im Sonnenlicht blau schimmert. Überhaupt haben wir wieder „Steinhuder-Wetter„. Das heißt, mitten im November wieder Sonne, blauer Himmel und Temperaturen um 18 Grad. Auf den noch immer grünen Wiesen sehe ich einen Graureiher und am Baum klopft ein Specht. Möwen umkreisen uns und am Himmel ziehen, wie bereits am Vortag in Velbert zu sehen, hunderte Kraniche mit ihren Rufen über uns hinweg. Als wollten sie allen hier unten am Boden auf Wiedersehen sagen.

Kraniche über Telgte

In der Nähe des Tennisclub Grün-Weiß überqueren wir eine der Emsbrücken und befinden uns in einem Erlenbruchwald. Diese Wälder sind Sumpfwälder in denen die Schwarzerle wächst. Schwarzerle machen zum Beispiel nasse Füsse nichts aus. Die Wanderer werden über einen Holzsteg durch den Auenwald geführt.

Der Dirtbike-Park liegt zu linker Hand. Er wurde neu errichtet und ist eine Trendsportanlage für BMXer und Mountainbike-Fahrer

Wir nähern uns der Einener Straße und befinden uns auf einem Teilstück des alten Kreuzweges. Vierzehn Stationen dieses Weges zeigen in kleinen Kapellen den Leidensweg Jesu. Kreuzwege wurden nach dem Geschehen in der „Villa Dolorosa“ – der „Schmerzreichen Straße“ nachempfunden, um dem Pilgerer den Leidensweg Christi bildhaft nahe zu bringen. Auf unserer Wegstrecke liegen vier dieser Stationen.

Linksseitig der Ems befindet sich ein neuer, moderner Kreuzweg, von Gerhard Bücker erschaffen. Auf einer Strecke von rund einem Kilometer liegen zwölf Stationen mit überlebensgroßen Figuren aus der Passion Jesu Christi.

Wir konnten am heutigen Tag nur den „Judaskuss“ ansehen.

Telgte – Dümmert-Park und Altstadt

Wir erreichen nun den Dümmert-Park am Rande der Altstadt. Hier begegnen wir der Figur des küssenden Judas. Wir blicken auf größere Grünflächen, Spiel- und Ruheplätze und später auf das historische Mühlengebäude. Wasserwege durchziehen den Park mit seinen gepflegten Wegen und zu Beginn bestaunen wir die Fischtreppe am kleinen Wehr.

Diese Anlage wurde 2000 fertiggestellt und ermöglicht es Fischen und Kleinstlebewesen den Oberlauf der Ems zu erreichen. Dadurch findet man in der Ems Döbel, Stichlinge, den Gründling, das Rotauge und die seltene Schmerle sowie die Bachforelle.

Fischtreppe

Über eine Brücke erreichen wir die schöne Altstadt. Am Marktplatz befinden sich mehrere Restaurant, Café, Eisdiele und Gasthäuser. Überall sitzen die Menschen und genießen den fantastischen Herbsttag. Sämtliche Außenplätze sind belegt, aber wir finden einen Platz im „alter Gasthof Seiling„. Wir hatten jeder ein anderes Gericht. Lachs, Putenbrust und Leber, so können wir sagen, dass alle Gerichte vorzüglich geschmeckt haben und der Service hervorragend war.

mythologischer Brunnen

In der Altstadt treffen wir auf den „Mythologischen Brunnen“ von Prof. Jörg Heydemann. Ein gesichtsloses Mädchen ist umringt von skurrilen Figuren, von denen eines dem Mädchen einen Spielgel vorhält. Im Spiegel sieht das Mädchen einen Querschnitt des Lebens, der sich gleichzeitig im Wasser spiegelt. Die Figuren sind den fantastischen Wesen am Notre Dame oder am Freiburger Münster angelehnt.

mythologischer Brunnen

An der St. Clemens Kirche (1526) befindet sich auch die Wallfahrtskapelle – Marienkapelle, die 1654 entstand. In der Kirche findet man eine steinerne Madonna mit Apfel (1450) , eine Mondsichelmadonna aus Holz (1700) und ein Prunkkelch (1710).

Durch den Dümmert-Park gelangen wir schließlich wieder zu unserem Auto und ein wunderschöner Tag liegt hinter uns. Wir planen einen erneuten Besuch im Frühjahr in die Emsauen bei Telgte.

Sechs-Seen-Platte Erholungsgebiet in Duisburg

Sechs-Seen-Platte, gelegen im Duisburger Süden hat seinen Namen nach den sechs Seen mit einer Wasserfläche von 150 Hektar. 18 Kilometer Wanderwege befinden sich an den Seen. Umgeben von dichten Wäldern der Huckinger Mark liegen die Seen aneinandergereiht. https://www.ruhrgebiet-industriekultur.de/ bezeichnet die Region als die „Mecklenruhrische Seenplatte.“

Tatsächlich erinnert vieles an die Mecklenburgische Seenplatte. Der „Erstgeborene“ war der Masurensee, ihm folgten der Wambachsee, der Bollertsee, der Wildförstersee und der Wolfssee mit Schwimmbad. Am Maurensee entsteht gerade ein neuer Stadtteil, weil die Fläche des ehemals riesigen Rangierbahnhofs frei geworden ist. Am nördlichen Rand entsteht eine 30m breite barrierefreie Promenade. Der riesige Verschiebebahnhof wurde 2006 stillgelegt.

Für den Bau der Siedlung Wedau und den Rangierbahnhof wurden damals große Mengen Kies und Sand benötigt, die in der Nachbarschaft mit großem Vorkommen zu finden waren. Man baggerte das Material unterhalb des Grundwasserspiegels ab und so entstand die Sechs-Seen-Platte.

Der Sportpark Duisburg ist über die Landesgrenzen bekannt und die Duisburger Regattabahn ist ein internationaler und nationaler Austragungsort im Kanu-, Ruder- und Motorbootsport. Regelmäßig finden hier Meisterschaften statt.

Auf dem Wolfsberg stand ehemals ein hölzerner Turm, der 2002 einem Brand zum Opfer fiel. Der Wolfsberg war ursprünglich ein Schutt- und Schlackehalde und hat eine Höhe von dreiundsechzig Metern. Heute ragt dort ein stählerner Aussichtsturm empor und bietet einen wunderbaren Blick über das Ruhrgebiet. Zu sehen sind die Industriekulturen von Bottrop mit dem Tetreader über Tiger und Turtel in Duisburg bis an den Rhein nach Düsseldorf. Bei klarer Sicht kann man sogar bis in den Kölner Raum blicken. Natürlich auch auf die schöne Landschaft der Sechs-Seen-Platte.

Das Freibad am Wolfssee bietet in den Sommermonaten für jeden etwas an. Neben dem reinen Schwimmen bieten Planschbecken und Piratenschiff für die Kleinen und Beachvolleyball, Badminton, Beachsoccer und die Möglichkeit entgeltlich StandUpPaddling Boards für die Großen.

Viele Vögel, wie diesen Baumläufer kann man in den Wäldern finden
Tiger und Turtel kann man vom Wolfsberg aus sehen.

Heidesee – Erholung in der Kirchhellener Heide

Heidesee – ein Gewässer in der Kirchhellener Heide, die Teil des „Naturpark Hohe Mark“ ist. Die Region ist geprägt von Grün und Heidelandschaften, sowie noch gesundem Mischwald und Äckern, die sich an die Bewaldung anschmiegen.

Der Heidesee ist durch einen Damm und eine Holzbrücke in einen südlichen und einen nördlichen Teil geteilt.

Die Wander App „Komoot“ will uns unmittelbar am See entlang führen. Das ist aber mittlerweile verboten, weil das Ufergebiet als Biotop besonders geschützt werden soll. Leider müssen wir feststellen, dass die Einzäunung am App – Weg bereits zerstört wurde. Wenn man auf dem normalen Weg bleibt, ist einem später auch der Blick auf den Weg gegönnt. Es gibt am See zwei gekennzeichnete Liegeplätze an denen man sich am Wasser entspannen kann.

Als Teil des Naherholungskonzept Ruhrgebiet spielt der See und die Umgebung eine große Rolle beim Artenschutz und Bioptopschutz. Es haben sich einige schützenswerte Arten aus dem Pflanzen- und Tierbereich hier angesiedelt.

Im Heidesee befinden sich in der Unterwasservegetation fünf Arten der Armleuchteralgen. Die Armleuchteralgen sind eine phylogenetisch urtümliche Organismengruppe von Wasser-„Pflanzen“.

Entstanden sind die Seen in der Kirchhellener Heide durch Kiesausgrabungen

Der Heidesee ist mit 54 Hektar deutlich grösser als der etwas weiter nördlich gelegenen Heidhofsee mit 4,8 Hektar Fläche. Dort befindet sich auch der Heidhof, ein Waldkompetenzzentrum, das bei Familien sehr beliebt ist. Kinder können hier, wie auch Erwachsene, viel über den Wald und die Natur lernen. Es gibt auch einen großen Waldspielplatz und einen Kiosk.

?Das Gebiet wurde 1973 in das Naherholungskonzept des Ruhrgebiets aufgenommen und in Teilflächen im Sinne des Biotop- und Artenschutzes gestaltet. Es hat sich zu einem bedeutsamen Lebensraum für schützenwerte Pflanzen und Tiere entwickelt. Der Heidesee beherbergt eine landesweit bedeutsame Unterwasserpflanzenvegetation (unter anderem 5 Armleuchteralgenarten).

Wenn man dem Weg folgt überquert man den Schwarzbach der, wie auch der Rotbach, noch unbegradigt durch die Heide fließt. Zu einer Heide gehört natürlich auch der Gedenkstein an den Heidedichter Hermann Löns.

Eignerbach Velbert

Rund um den Eignerbach in Velbert Tönisheide :

Eignerbach ist der Name des kleinen Wasserlaufs der die Wanderung begleitet. Der Weg führt durch ein Gelände der Firma Rheinkalk, die hier Kalk abgebaut hat.  Der ehemalige Klär- und Schlammteich hat sich im Laufe der Jahre zu einem wunderbaren idyllischen Feuchtbiotop gewandelt. Start der Wanderung ist am Restaurant „kleine Schweiz“.

Sehr schön gelegen mit Biergarten und hervorragender Küche. An der Parkplatzseite gibt es einen schönen Blick ins Tal mit saftigen Wiesen, auf denen Rehe grasen. 

Wasserfall am Eignerbach Velbert

Der Eignerbach kommt nun von der Anhöhe als kleiner Wasserfall herunter . Wenn man dem Bachverlauf hinterherschaut sieht man den Grund des Kalkabbaus.  Auch auf dieser Fläche wird irgendwann eine neue Landschaft erntstehen.  Rechts den Hang hoch führt der Rundweg über Serpentinen auf das Plateau.

Ein kurzes Stück geht es durch Wohnbebauung, aber dann geht es stetig am Wasser entlang. Auf einem Teil des Schutzgebietes wurden Auerorchsen angesiedelt und am Westrand des Weges hat man einen imponierenden Blick auf das Kalkabbaugebiet Rohdenhaus.

Auf der Hochebene sind verschiedene Aussichtspunkte zu finden. Zum Schutz der Tiere vor den Besuchern und für die Schonung der Landschaft. Das beeinträchtigt aber keineswegs den Betrachter.

Der  Rückweg führt leicht bergab über neu angelegte Wanderwege durch die neu gestaltete Landschaft. Immer begleitet von dem im neuen Bachbett verlaufenden Gewässer.

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