Rundweg – Abtsküche –

Rundweg – Abtsküche – wahrlich ein seltsamer Name, der auf einen hungrigen Abt des Klosters Werden in Essen zurückgeht. Conrad Graf von Gleichen hielt sich gerne auf dem angrenzenden Hof Hetterscheid auf, um dort die Speisen zu genießen. Als Conrad wegen einer Klosterreform aus der Abtei ausgeschlossen wurden erhielt er lebenslanges Nutzungsrecht im Haus Hetterscheid. So entstand dann der Name „Abtsküche“ für diesen Bereich.

Vom kleinen Abtsküchenteich habe ich in der Vergangenheit bereits viele Bilder vorgestellt und eine Wanderung mit dem gleichen Ausgangspunkt durch das Vogelsangbachtal mit der Kornmühle habe ich beschrieben. Heute fällt uns der Wanderweg mit der Bezeichnung A4 auf und wir beschließen ihn zu erkunden.

Der Abzweig von der Abtsküche führt uns an einem Feld vorbei, auf dem Dicke Bohnen angebaut werden. Deutlich sind die Blüten zu erkennen. Im Juni/Juli werden die Pflanzen dann geerntet, jedenfalls habe ich es so gegoogelt.

Rundweg – Abtsküche – Olaf – Rüdiger und Wolfgang

Wolfgang hat jetzt seine Ruhe

Wir kommen an einem sehr gepflegten Hof vorbei. Uns fallen sogleich die frei laufenden Hühner auf. Auch ein Hahn ist zu sehen. Schon bald erfahren wir, dass es sich um „Olaf“ handelt. Auf einem Schild am Zaun können wir lesen, dass Olaf zwar sehr laut krähen kann um seinen Harem zu beschützen, aber auch, dass er nicht mit sportlichen Höchstleistungen bei den Hennen glänzen kann.

An anderer Stelle herrscht „Rüdiger“, der seinen Kollegen als „Schlauschwätzer“ bezeichnet und sich lieber um die Bedürfnisse seiner Hennen kümmert.

Wieder ein Stück weiter wohnt „Wolfgang“. Er wurde von seinen beiden Artgenossen drangsaliert und bekam von seinen Menschen deshalb ein eigenes Revier mit seinen Damen, wo er sich jetzt „sauwohl“ fühlt.

Auf dem Rückweg unserer Wanderung kommen wir noch einmal an diesem Hof vorbei und kaufen frische Eier und Kartoffeln.

Es geht leicht bergauf und wir genießen die Aussicht über ein Tal mit saftigem Grün und in der Ferne sind die Häuser von Velbert Mitte und dem Ortsteil Birth zu sehen. Nun geht es durch einen dichten Baumbestand. Alles ist urwüchsig und selbst das Fachwerkgebäude wächst regelrecht in die Natur hinein. Alte Bäume, große blühende Stauden und verwittertes Gehölz wirken, als wäre man in einem Märchen mit verwunschenen und verzauberten Dingen.

Bald darauf öffnet sich das Landschaftsbild. Vorbei geht es an einem Kornfeld und einem ehemaligen Hof mit schön dekoriertem Außenbereich. Auf einem alten Karren wurden wohl die Erinnerungen aus vergangenen Zeiten drapiert. Ein hübsches Wanderschild macht uns darauf aufmerksam, dass es nun auf einem schmalen Pfad, quasi durch die Hecke, abwärts geht.

der Rückweg

Eine Schnecke kriecht aus ihrem Haus, ein Specht fliegt aufgeschreckt davon und eine Ziege schaut uns erstaunt an, als wir nun weiter bergab wieder in Richtung Abtsküche, mit dem Abtsküchenteich weiter wandern. Wieder geht es durch einen Wald mit altem Baumbestand. Eichen, Ahorn, Eschen wechseln im Bestand ab. Immer wieder blinzelt die Sonne durch das Laub. Auf der Weide grasen Pferde, die uns neugierig beobachten.

Es ist ein Genuß diesen Wanderweg zu gehen, der doch so dicht an unserem zu Hause liegt. Wer würde schon glauben, dass wir uns mitten im Ruhrgebiet befinden. Klar, wir Ruhri`s wissen wie schön unser Pott ist und ich hoffe diese Bilder der Wanderung überzeugen auch die größten Pessimisten. Deshalb zeige ich auch noch ein paar Bilder vom Abtsküchenteich mit seiner diversen Artenvielfalt.

Grüner See und Silbersee in Ratingen

Grüner See und Silbersee sind die Namen zweier Seen in Ratingen, die durch Sand- und Kiesabbau entstanden sind. 1952 begann man mit dem Abbau. Aus zunächst zwei Seen, die man schließlich zusammenführte, entstand der Grüne See.

Das Gewässer ist umgeben vom 110 Hektar großen Landschaftspark und Erholungspark „Volkardey“. Das Gut Volkardey ist eine große Reitsportanlage in Ratingen. Der Name entstammt einem ehemaligen Rittergut aus dem Jahr 1458.

Grüner See – viele Freiezeitmöglichkeiten

Wir parken am Wanderparkplatz „Nösenberg“. Am Zugang zum See-Rundweg befindet sich ein Kiosk und eine öffentliche Toilette. Es gibt viele Freizeitmöglichkeiten am Grünen See. Eine Hundelaufwiese , Fahrradwege, Trimmpfade und mehrere Kinderspielplätze.

Das Baden im See ist nicht erlaubt. Wie an den meisten Baggerseen besteht eine Gefahr durch Unterströmung und Strudel. Es gibt aber einen Windsurfing Club.

Viele Kanadagänse mit einer großen Schar Küken sind zu sehen. Weil diese Gänse keine natürlichen Feinde haben, könnte ihr großes Aufkommen bald zu Problemen führen.

Wir haben uns entschlossen einer Wanderung zu folgen die in der WanderApp „Komoot“ zu finden war. Ein sehr gut beschilderter Wanderweg ist vor Ort aber der etwa 4,5 Kilometer lange Wanderweg mit der Nummer 10. Der erste Teil unserer Wanderung, die mit dem Silbersee etwa 7,5 Kilometer beträgt, folgt der ausgeschilderten Route. Wir passieren ebenfalls den Schwarzbach, der in Mettmann entspringt und nach 36 Kilometern bei Kaiserswerth in den Rhein mündet. Der Bach ist von einem Laubmischwald umgeben.

Auf dem beschilderten Ökopfad kommen wir zum Abschnitt „Baum“. Hier steht eine sehr schöne Schwarzkiefer. Außerdem findet man die Taubeneiche, die den sandigen und lehmigen Boden liebt. Eiche, Weide und Sandbirke sind zu sehen.

An anderer Stelle finden wir mitten auf einer Wiese einen schwarzer Anker. Dieser steht in Verbindung mit dem Schnellboot „S 79 Wiesel“ der Deutschen Marine. Die Stadt Ratingen hielt die Patenschaft über dieses Boot. Nachdem wir den Grünen See umrundet haben, folgt der Silbersee.

Anker

Grüner See – Silbersee zum Schutz der Natur

Der Weg führt zunächst durch eine Alle. Zur Rechten liegt der Reiterhof Volkardey. Komoot führt uns schließlich vom Allee Weg ab auf einen unbefestigten, angeblichen Wanderweg, der aber nicht anderes als ein Reitweg ist, der noch dazu durch den Regen der vergangenen Tage sehr matschig ist. Es ist kein Vergnügen diesen Weg zu gehen, auch wenn er uns unmittelbar am Vogelschutzgebiet entlang führt. Vögel sind kaum zu sehen, weil wir uns ganz auf den Weg konzentrieren müssen.

Irgendwann kommen wir schließlich auf einen wieder befestigten Weg. Von hier aus hat man an einer Stelle einen Zugang der uns den Blick über den Silbersee gönnt.

Dieser ist zwischen 1979 und 1993 entstanden und hat eine Größe von 27 Hektar. „Grüner See“ hat eine Größe von 18 Hektar.

Der Silbersee ist ein Vogelschutzareal und ansonsten nur aus der Ferne zu sehen. Durch einen Biotopbereich kommen wir wieder zum Schwarzbach und auf den öffentlichen Rundweg.

Es ist ratsam diesem öffentlichen Weg zu folgen. Dieser führt auch noch an einem alten eiszeitlichen Gehöft vorbei und bietet noch ein paar andere sehenswerte Dinge. Außerdem sollte man sich auf die Wochentage konzentrieren, da das Erholungsgebiet Grüner See an den Wochenenden stark frequentiert ist.

Eignerbach Velbert

Rund um den Eignerbach in Velbert Tönisheide :

Eignerbach ist der Name des kleinen Wasserlaufs der die Wanderung begleitet. Der Weg führt durch ein Gelände der Firma Rheinkalk, die hier Kalk abgebaut hat.  Der ehemalige Klär- und Schlammteich hat sich im Laufe der Jahre zu einem wunderbaren idyllischen Feuchtbiotop gewandelt. Start der Wanderung ist am Restaurant „kleine Schweiz“.

Sehr schön gelegen mit Biergarten und hervorragender Küche. An der Parkplatzseite gibt es einen schönen Blick ins Tal mit saftigen Wiesen, auf denen Rehe grasen. 

Wasserfall am Eignerbach Velbert

Der Eignerbach kommt nun von der Anhöhe als kleiner Wasserfall herunter . Wenn man dem Bachverlauf hinterherschaut sieht man den Grund des Kalkabbaus.  Auch auf dieser Fläche wird irgendwann eine neue Landschaft erntstehen.  Rechts den Hang hoch führt der Rundweg über Serpentinen auf das Plateau.

Ein kurzes Stück geht es durch Wohnbebauung, aber dann geht es stetig am Wasser entlang. Auf einem Teil des Schutzgebietes wurden Auerorchsen angesiedelt und am Westrand des Weges hat man einen imponierenden Blick auf das Kalkabbaugebiet Rohdenhaus.

Auf der Hochebene sind verschiedene Aussichtspunkte zu finden. Zum Schutz der Tiere vor den Besuchern und für die Schonung der Landschaft. Das beeinträchtigt aber keineswegs den Betrachter.

Der  Rückweg führt leicht bergab über neu angelegte Wanderwege durch die neu gestaltete Landschaft. Immer begleitet von dem im neuen Bachbett verlaufenden Gewässer.

Stiepel – Wanderung

Stiepel ist ein vornehmer Ortsteil im Süden der Stadt Bochum . Mit einer Fläche von  12,46 km², ist er der  größte Stadtteil Bochums. Die Wanderung beginnt am Parkplatz  Friedhof und evangelische Dorfkirche Stiepel. Ein Abstecher auf das Kirchengelände ist dringend zu empfehlen. Alte Grabplatten erzählen Geschichte.

Wir durchqueren den gegenüberliegenden Friedhof und gelangen nach einem kurzen Abstieg das Ufer der Ruhr. Über den Leinpfad wenden wir uns nach rechts.  Gegenüber liegt auf der Höhe die Burg Blankenstein. 

Hattingen Burg Blankenstein

Die Burg aus dem 13. Jahrhundert diente der Kontrolle und der Überwachung des Handelsweg an der Ruhr. Im Laufe der folgenden 200 Jahre verfiel die Burg zur Ruine und wurde 1860 umfunktioniert zu einer Fabrik die Garn herstellte. Die Stadt Bochum erwarb 1922 die Burg und sanierte sie wieder. Heute befindet  sich ein Burgrestaurant in den Gemäuern.

Schleuse  Stiepel

Nach knapp zwei Kilometern erreichen wir  das Schleusenhaus. 1777 wurde die Schleuse in Holzbauweise errichtet. Der Bergbau erforderte die Schiffbarmachung der Ruhr und so wurden 16 Schleusenanlagen errichtet. Die Anlage steht seit 1988 unter Denkmalschutz. 

Vor der Brücke wenden wir uns nach rechts und  über die Brockhauser Straße wenden wir uns wieder in Richtung Dorfkirche. Es geht an einem eleganten Reiterhof vorbei, wo man auch einkehren kann.

An der Hausnummer 126 entdecken wir eine alte Zechen Lore  und ein altes Gemaäuer. Im Hintergrund ein Eingang zu einem Stollen. Wie sind an der Zeche „vereinigte Pfingsblume“. Hier residiert der Stiepeler Verein für Heimatforschung.  Ein kleines Cafe lädt zum Besuch ein.  Die Einnahmen kommen  dem Betrieb und der Unterhaltung des denkmalgeschützten Ensembles zu Gute. Es existiert ein  Betriebsgebäude und das Stollenmundloch der im Jahre 1884 stillgelegten Steinkohlenzeche. 

evangelische Dorfkirche Stiepel

die Kirche zählt mit seiner mehr als tausendjährigen Geschichte zu den ältesten Bauwerken der Stadt Bochum. Eine Besonderheit sind die mittelalterlichen Wandmalereien. Das Bauwerk steht seit 1988 unter Denkmalschutz.

Der Bochumer Künstler Christoph Werdelmann installierte anlässlich des Kultursommer 2012 seine Arbeit „Kopf-Stein-Pflaster“ in einer Ecke des alten Friedhofes an der Dorfkirche.

 

Wanderkarte auf Komoot

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