Weihgesang – soll der Titel meines Gedichtes über den treuesten Vogel in unserem Land sein. Das Rotkehlchen erfreut uns das ganze Jahr über mit seinem Gesang. Das Vögelchen begleitet uns al einziges der 314 in Deutschland vorkommenden Arten mit seinem Gesang. Zwar bleiben auch andere Vögel im Winter bei uns, aber diese verbringen die kalte Jahreszeit zumeist schweigend.
Mit etwas Geduld ist es sogar möglich, dass das Rotkehlchen aus der Hand gefüttert werden kann. In der Saarner Aue, meinem bevorzugten Beobachtungs- und Fotografier-Gebiet in der näheren Umgebung, habe ich schön öfter beobachten können wie die Singvögel angelockt werden um von Hand gefüttert zu werden. Das gelingt teilweise sogar bei Meisen.
Weil das Rotkehlchen aber ein besonders netter Vogel ist und überall zu finden ist, habe ich dem Singvogel ein kleines Gedicht gewidmet. Selbst bei der Gartenarbeit hüpft das Rotkehlchen nahezu um unsere Beine, um bloß keinen Regenwurm zu verpassen, den wir bei den Erdarbeiten zu Tage befördern.
Kälte und ein wenig Schnee liegt auf Fluren, Wald und Feld.
Nur ein kleiner roter Vogel singt ein Lied wie`s ihm gefällt.
Sitzt trillierend auf dem Ast. Kein Komponist hat das Lied verfasst.
Die anderen Vögel sind verreist, er singt sein Lied im kalten Eis.
Amsel, Finken und die Meisen,
bevorzugen jetzt das Schweigen .
Der Wind fegt eisig durch die Kiefer,
der kleine Vogel spreizt jetzt sein Gefieder.
Aufgeplustert schützt er sich,
doch das Singen das vergisst er nicht.
Die Wildsau gräbt den Boden um,
unser Vogel freut sich drum.
Findet in der losen Erde
viele schöne frische Kerne.
Kommt auch gern in uns`re Gärten,
um dort etwas abzuernten.
Singend dann aus voller Brust ,
vertreibt er jeglichen Verdruß.
Wie in Lied aus tönernd Erz
Bringt er Frieden in das Herz.
In der Ferne tönt der Glockenklang
Ganz nah erklingt Rotkehlchens Weihgesang
…. und wenn ihr dem Rotkehlchen begegnet und ihm das Gedicht vorlest, würde mich interessieren, ob das Vögelchen daran seine Freude hatte.
tunkt`s Schnäblein ein und hebt sich wieder, stipp, stipp, nipp, nipp !
und schwingt sich wieder in den Flieder.
Es singt und piept ganz allerliebst, zipp, zipp, zipp, zipp trill !
sich eine Abendmelodie.
steckt`s Köpfchen dann ins Federkleid
und schlummert bis zur Morgenzeit.
Wilhelm Busch – Quelle Busch Bildergeschichten
Wilhelm Busch hätte auch Ornithologe werden können, so wie er das Vögelchen in diesem Gedicht beschreibt. Der wippende Flug und der tickende Warnruf sind beide im Gedicht erklärt.
Rotkehlchen
Das Rotkehlchen zeigt nur wenig Scheu und hat sich mit dem Menschen arrangiert. Hält man die Hand mit Futter hin, kann man damit rechnen das das Vögelchen auf der Hand sitzend die Körner entgegen nimmt. Ansonsten findet die Futtersuche hauptsächlich am Boden statt. Würmer, Spinnen und Insekten werden emsig aufgepickt. Aber auch das Futterhaus im Garten wird gerne angenommen. Männchen und Weibchen sind kaum zu unterscheiden. Markantes Merkmal ist natürlich die große rote Brust, aber auch lange Beine kennzeichnen den Vogel, der etwas kleiner als ein Sperling ist.
Fütterung
Der Gesang beginnt bereits in der Frühe, eine Stunde vor Sonnenaufgang und ist ganzjährig zu hören. Nur bei starkem Regen vergeht auch dem kleinen Sänger die Lust am Flöten.
Das Sommer-Rotkehlchen entspricht nicht unbedingt dem Winter-Rotkehlchen. Denn der Vogel der Sommermonate überwintert gerne am Mittelmeer. Der Wintervogel kommt aus dem Norden und mit unseren Temperaturen findet er es gemütlich genug um hier zu überwintern.
Rotkehlchen – der Einzelgänger
Der Singvogel ist ein Einzelgänger. Das Weibchen baut das Nest in Bodennähe unter einer Wurzel oder einem Baumstamm. Die Brut, die etwa zwei Wochen dauert übernimmt ebenfalls das Weibchen. Es wird dann vom Männchen mit Futter versorgt. Bei nahender Gefahr fliegen beide Eltern vom Nest um den Feind abzulenken.
Die Balz
Bei der Balz zeigt der männliche Vogel der Angebeteten gerne die stolze rote Brust und wirft den Kopf in den Nacken, mit den Schwanzfedern heftig wippend. Dennoch gehen die Beiden zunächst getrennte Wege, erst wenn das Weibchen von einem Ansitz aus Lockrufe hören läßt und das Männchen die Dame mit Leckereien füttert, ist der Bund fürs Leben geschlossen und sie bleiben zusammen.
Das Zärtlichkeitsfüttern der Rotkehlchen ist ein Verhalten, das bei vielen Vogelarten beobachtet werden kann. Dabei füttert ein Vogel seinen Partner mit Nahrung, indem er Nahrungsteilchen in dessen Schnabel legt. Dieses Verhalten ist oft ein Ausdruck von Zuneigung und Fürsorge.
Beim Rotkehlchen besteht dasZärtlichkeitsfüttern in der Regel darin, dass das Männchen seiner Partnerin Nahrung bringt. Hierzu fliegt es zu einem Futterplatz und nimmt einen kleinen Teil der Nahrung auf. Dann fliegt es zu seiner Partnerin und bietet ihr die Nahrung an, indem es den Schnabel des Weibchens berührt oder die Nahrung direkt in den Schnabel legt.
Das Zärtlichkeitsfüttern ist besonders während der Brutzeit zu beobachten, wenn das Weibchen im Nest sitzt und das Männchen sie mit Nahrung versorgt. Aber auch außerhalb der Brutzeit können Rotkehlchenpartner sich gegenseitig füttern, um ihre Bindung zu stärken.
Es kann zwischen rivalisierenden Rotkehlchen zu heftigen Kämpfen kommen, die bis in den Tod führen können. Zunächst erfolgt die kommunikative Warnung, mit aufgeplustertem Gefieder. Gibt aber keiner von Beiden nach, beginnt der Kampf. Sie verkrallen sich ineinander und versuchen dem Gegner die Augen auszustechen. Diese Kämpfe können bis zu einer halben Stunde dauern.
Lustig ist es wenn man den Garten umgräbt und das Vögelchen unmittelbar hinter uns den Boden nach Würmern absucht. Auch die Amsel lauert bereits im Hintergrund, aber so mutig wie das Rotkehlchen ist sie nicht.
Bienenwölfe (eine Bienenart) bilden aus einer Mixtur von 45 Substanzen einen Antibiotikum Cocktail, der ihren Nachwuchs vor Schimmelpilzen mit symbiotischen Bakterien schützt.
Bevor eine Hummelsticht, wirft sie sich auf den Rücken und zeigt dem Angreifer ihren Stachel.
Für die Biene bedeutet der Stich den Tod, weil der Stachel stecken bleibt.
Eine angreifende Wespe stößt Pheromone, einen Duftstoff, aus der ihre Artgenossen ebenfalls aggressiv macht.
Baumziegen gibt es im Süden Marokkos. Sie klettern auf den Arganbaum um die Blätter zu fressen und an den Nüssen zu knabbern.
Kurioses bei Vögeln:
Eine junge Pfuhlschnepfe hat den Rekord im Non-Stopp-Flug für Zugvögel aufgestellt. Der fünf Monate alte gesenderte Vogel flog 13.500 Kilometer von Alaska ins australische Tasmanien.
Während der Balz „laufen“ Rothalstaucher kurze Strecken über Wasser. Ihre Rufe klingen wie ein „Wiehern“, weshalb sie auch „Teichhengst“ genannt werden.
Die Feldlerche „steht“ mehrere Minuten während ihres Gesangs in der Luft.
Bartmeisenpaare werden bereits wenige Wochen nach dem Flügge werden ein Paar und bleiben ein Leben lang zusammen.
Bei Gefahr wendet der Wendehals (daher der Name) seinen Hals mit vorgestrecktem Kopf hin- und her um so eine Schlange zu imitieren.
Der Wanderfalke erreicht im Sturzflug über 300 km/h – und der Turmfalke ist eigentlich ein Papagei
Vögel teilen ihren Artgenossen mit ,wenn ein Insekt nicht schmeckt. Sie lassen das Insekt fallen und reiben danach ihren Schnabel durch hin und herbewegen am Boden oder einem Ast ab, so erkennen die anderen Vögel das dieses Insekt nicht schmeckt.
Mangroven und Grünreiher lassen gefangene Insekten an der Wasseroberfläche schwimmen um so Fische anzulocken.
Die älteste bekannte Blaumeise wurde nach der Beringung 11 Jahre und 7 Monate alt. Das Durchschnittsalter beträgt bei Blaumeisen 2,7 Jahre.
Der Spruch „sich freuen wie ein Schneekönig“ bezieht sich auf den Gesang des Zaunkönigs im Winter, wo er er trotz Schneefalls noch singt.
Drosseln nutzen Steine als Untergrund um Schneckengehäuse aufzubrechen. Man nennt es „Drosselschmiede“.
Wenn ein Rotkehlchen die Schwanzfedern auffächert, ist man ihm zu nahe gekommen.
Der Name der Stockente rührt daher, das Stockenten teilweise in Bäumen ihre Nester bauen, Stock=Baum.
inklusive der Füße sind die Beine des Mauerseglers nur 10-12 mm lang. Deshalb lautet der altgriechische Name für den Mauersegler „apus“ ohne Füße.
An heißen Tagen bekoten Weißstörche ihre Beine als Schutz vor der Hitze. Die Feuchtigkeit im Kot bewirkt durch Verdunsten den Entzug von Wärmeenergie aus dem Körper.
Wisdom – heißt „Weisheit“ und ist der Name einer Albatros Dame, die im Alter von mindestens 67 Jahren (entspricht einem Menschenalter von 100 Jahren) noch ein Ei gelegt hat und wohl der älteste Vogel der Welt ist. Wisdom wurde 1957 beringt. Albatrosse brüten frühestens ab einem Alter von fünf Jahren das erste Mal, in der Regel mit acht/neun Jahren.
Im Oktober 2022 hält sich seit vier Wochen ein Fischadler in Mülheim an der Ruhr in den Ruhrauen auf.
Durch spreizen ihrer Rippen bildet die Schmuckbaumnatter „Tragflächen“ womit sie als einzige Schlange von Baum zu Baum fliegen kann.
Der schnellste Flug in der Tierwelt wird nicht von einem Vogel, dem Mauersegler mit 110 km/h gehalten, sondern von einem Säugetier – der brasilianischen Freischwanz – Fledermaus, diese fliegt 160km/h im horizontalen Flug.
In Neuseeland wurde die Lappenfledermaus zum Vogel des Jahres 2021. Das Säugetier schaffte aus die Auswahlliste und gewann.
Estmals hat ein Kuhreiherpaar im Altmühltal gberütet und Nachwuchs bekommen. Somit gibt es einen neuen Brutvogel in Deutschland.
In Schleswig Holstein ist die Schellente Dank vieler Bruthilfen angekommen und breitet sich weiter aus.
Wiederentdeckt
Nach 170 Jahren wiederentdeckt wurde der Schwarzbraun-Mausdrossling. In Indonesiens Regenwälder entdeckten, fingen und fotografierten die Einwohner eines Dorfes in der Provinz Südkalmantan den Vogel, der seit 170 Jahren nicht mehr gesehen wurde.
DieSchwarznacken-Fasanentaube wurde seit 1882 nicht mehr gesehen. Ein Forscherteam der Cornell University hat nach 140 Jahren jetzt den Nachweis dieses Vogels erbracht. Ihnen gelang auf Fergusson Island auf Papa Neuguinea ein fotografischer Nachweis.
Auf der afrikanischen Inselkette Sao Tomé und Principe haben Wissenschaftler eine neue Eulenart entdeckt. Ihr Name lautet „Otus bikeglia“ und sie wird den Zwergeulen als Art zugeordnet. Auf einem Lebensraum von 15 Quadratkilometern existieren etwa 1000-1500 Tiere
Nordamerika hat in den letzten 10 Jahren ein Viertel der Vögel verloren.
Wenn du wissen möchtest, wann welche Zugögel im Wattenmeer zu finden sind, hier ein An- und Abflugplan aus dem Wattenmeer Besucherzentrum in Cuxhaven