Heimkehr – die Rückreise eines Storches

Heimkehr eines Storches – die Störche sind zu einem großen Teil wieder zurück. Einige brüten bereits oder versorgen schon den Nachwuchs. Was bei der Heimkehr eines Storches auf seinem fast 10.000 Kilometer langen Flug auf der Ostroute zu erleben ist, schildert uns der Storch selbst:

Mit meinen mächtigen Flügeln breche ich auf, um meine jährliche Reise in Richtung Norden anzutreten. Mein Ziel ist es, die Trockenzeit am Tschadsee hinter mir zu lassen und die fruchtbaren Gefilde Deutschlands zu erreichen. Die Luft ist warm und trocken, während ich über den weiten Savannengürtel des Sudan fliege. Von hier aus führt mich meine Reise weiter in unbekannte Gebiete.

Meine Vorfahren haben mir ezählt das der Tschadsee früher einmal faßt so groß war wie die Bundesrepublik Deutschland. Heute ist der See um 90 Prozent verdampft und von über 250.000 Quadratkilometer auf nur noch 2.500 Quadratkilometer geschrumpft. Der Klimawandel macht sich hier stark bemerkbar. Manchmal hat der Tschadsee kaum noch Wasser.

Föhr

Der Savannengürtel des Sudan

Viele meiner Artgenossen haben ihre Zeit hier im Savannengürtel des Sudan verbracht. Wir Störche sind bei den Bauern sehr beliebt, was nicht überall so ist. Das liegt wohl daran, dass wir Unmengen dieser Heuschrecken fressen, die hier überall auf den Feldern sind. Das Land, der Sudan, ist sechs Mal so groß wie unser Heimatland. Die Hauptstadt ist Khartum. Ich will aber möglichst schnelle weiter, weil es im Sudan aktuell wieder Kriege gibt. Überhaupt fanden hier schon immer Kriege statt. Meistens ging es um das kostbarste Gut, um Wasser.

Heimkehr – Woche 1-2:


Ich überquere die Halbinsel Sinai und bewundere die beeindruckenden Landschaften, die sich vor mir erstrecken. Wenn da nicht die enorm großen Kläranlagen im Süden der Halbinsel Sinai wären. Viele meiner Kameraden haben von dem verschmutzten Wasser der Anlagen getrunken, weil sie durstig vom anstrengenden Flug waren und sind so ums Leben gekommen.

Der Anblick des mächtigen Roten Meeres ist atemberaubend. Als ich weiter nach Norden fliege, erreiche ich Israel. Auch hier ist es für uns ziemlich gefährlich. Unser Flugweg entspricht den gleichen Routen, wie sie die Piloten der israelischen Airlines nutzen. Zum Glück haben die Menschen in der Wüste Radaranlagen errichtet, die die Piloten warnen, wenn wir in größeren Gruppen auf unserem Heim- oder Hinflug vorbeikommen.

Ich überfliege die historischen Stätten von Jerusalem und Tel Aviv, bevor ich meine Route entlang der Küste fortsetze. Ich überquere den Gazastreifen und trete in Ägypten ein.

Nun wird es brenzlig und ich muss sehr genau aufpassen, was da unter mir so abgeht. Ganz schlimm wird es für die kleineren Zugvögel. Millionen von ihnen kommen hier vorbei um den Bosporus zu erreichen. Leider stehen wir Vögel auf der Speisekarte der Menschen dort unten und sie haben auf einer Länge von 700 Kilometern von Lybien bis zum Gaza-Streifen riesige Fangnetze aufgebaut in denen sich die kleinen Vögel verfangen.

Auf uns große Vögel wird geschossen. Mit viel Glück habe ich aber auch diese Gefahr gebannt.

Heimkehr – Woche 3-4:

Der majestätische Nil erstreckt sich vor mir, während ich über Ägypten fliege. Ich kann die antiken Pyramiden von Gizeh in der Ferne sehen und spüre die Präsenz der Geschichte in der Luft. Meine Reise führt mich weiter entlang des Suezkanals, einer wichtigen Wasserstraße zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer.

Ich erreiche die Türkei und überquere den Bosporus, der Europa und Asien verbindet. Die Stadt Istanbul erstrahlt in ihrer ganzen Pracht, als ich über ihre berühmte Skyline hinwegfliege. Ich genieße den Anblick der mächtigen Moscheen und der historischen Gebäude.

Bevor der Bosporus überquert wird, sammeln sich Hunderttausende Zugvögel auf der türkischen Seite. Ich warte wie sie alle auf günstige Aufwinde und schwebe über das Wasser auf das europäische Festland zu. Ja, ich weiß, es ist ein Umweg wenn wir über den Bosporus auf der Ostroute die Heimkehr bewältigen, aber ein Flug über die Weite des Mittelmeeres würde für viele von uns den sicheren Tod bedeuten. Viele Störche und große Greifvögel haben schon Schwierigkeiten auf der Westroute, wenn sie die Straße von Gibraltar überqueren müssen. Eine plötzliche Windänderung und ganze Scharen ertrinken im Mittelmeer.

Monat 2

Der Balkan erwartet mich mit seiner Vielfalt an Landschaften und Kulturen. Ich überfliege Länder wie Bulgarien, Serbien und Kroatien und beobachte die unterschiedlichen Lebensweisen der Menschen in diesen Regionen. Ich folge der Donau, die mich weiter nach Norden führt.

Zuvor mache ich aber eine längere Rast im Donaudelta in Rumänien. Über 4000 Tierarten leben im Delta. Der ideale Platz zum Ruhen und neue Kräfte zu sammeln. Der Fischreichtum ist sehr hoch, bevor die Donau in das schwarze Meer mündet. Es gibt von hier aus gleich mehrere Routen um die Gebirge des Balkans zu bewältigen.

Ich erreiche Rumänien und Slowenien, wo ich von der Schönheit der Karpaten und der Alpen fasziniert bin. Die grünen Wälder und die klaren Flüsse sind ein wahrer Augenschmaus. In Slowenien sind Störche überall willkommen. Die Menschen haben schon Brutnester vorbereitet.

Meine Reise geht weiter nach Norden. Auf den großen Feldern in Polen mache ich noch einmal Rast und schließlich erreiche ich mein Ziel: den Norden Deutschlands. Hier haben schon meine Vorväter ihre Jungen geboren und hier warte ich auf meine Partnerin und bereite alles für ihre Ankunft vor. Wenn unser Nachwuchs dann heranwächst, werde ich ihn akribisch auf die weite Reise nach Afrika vorbereiten, damit auch er die Reisen gut übersteht.


Weihnachten 2022

Weihnachten 2022 – während in Deutschland noch überall die Weihnachtsmärkte festlich beleuchtet die Besucher und Kunden anlocken und die Wohnungen kuschelig warm sind, haben tausende Menschen in der Ukraine nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf.

Zugegeben, so manche Beleuchtung ist etwas geringer ausgefallen als in den letzten Jahren und in Essen ist die Eislaufbahn auf dem Weltkulturerbe Zollverein jetzt eine Rollschuhbahn. Um Energie zu sparen, ersetzt man das Eis mit einer Rodelbahn. Der Westen hat Angst, dass sich die Gasspeicher schnell leeren könnten und es dadurch zu Ausfällen in der Infrastruktur kommt. Wärme und Energie kann die Ukraine ihren Menschen kaum noch bieten. Täglich erfolgen Angriffe auf die Energie- und Wasserversorgung.

Bei uns feiern wir Weihnachten 2022 und einige machen sich Sorgen das Silvester weniger geballert wird.

Weihnachten 2022 und Protest

Jugendliche der „letzten Generation“ kleben sich mit Alleskleber auf Straßen fest. Aus Sorge vor einer Zukunft, in der das Leben nicht mehr lebenswert ist und vor Katastrophen, die menschgemacht sind. Politiker haben nichts besseres zu tun als sie zu kriminalisieren. Obwohl diese Politiker genau wissen, dass eigentlich sie es sind, die gegen das Grundgesetz verstoßen, weil sie der Pflicht nicht nachkommen für die Unversehrtheit und das Recht auf Freiheit der Jugend in der Zukunft zu sorgen.

Wir feiern Weihnachten 2022, obwohl wir wissen nicht genug für die Wahrung der Schöpfung, für den Erhalt der Arten, getan zu haben.

Wir feiern Weihnachten 2022, obwohl wir wissen das viele Menschen nicht mehr satt werden und an Hunger sterben. Obwohl wir wissen, dass tausende auf der Flucht sind, weil in ihren Ländern das Leben unerträglich geworden ist.

Weihnachten 2022 – persönlich

Viele unserer Freunde und Bekannten befinden sich bereits im letzten Drittel ihres Lebens und es wird immer klarer wie endlich doch das Leben ist. Einige hatten im Jahr 2022 schmerzliche Verluste. Familienangehörige sind von uns gegangen, Corona ist bei einigen zur Belastung geworden. Wir wünschen allen das sie ihre Schmerzen stillen und Wunden heilen können.

Mir ist auch klar geworden, dass ich wohl nicht alle Ziele erreichen kann. So fehlen mir von den 314 bei uns brütenden Vogelarten noch glatt 159 Arten, die ich noch nicht fotografiert habe. Da könnte ich noch einige Berichte schreiben :-). Mit Stolz sehen wir auf die Kinder und Enkelkinder und wünschen uns für sie ein sorgenfreies Leben in Frieden und in erträglichen Verhältnissen (siehe Klimawandel).

Hoffen und wünschen wir uns, dass wir Weihnachten 2023 besser über uns reden können. Das dieser unsägliche und unmenschliche Krieg in der Ukraine ein schnelles Ende findet wird. Wir hoffen, dass die Einsicht wächst, etwas für das Klima zu tun und nicht für Lobbyisten. In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes aber auch ein besinnliches Fest und hoffentlich ein besseres, wertvolles Jahr 2023 – Ruth und Uli

Letzte Generation

Letzte Generation – so nennen sich die Aktivisten die in letzter Zeit wegen ihrer Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen. Leider liegt die Aufmerksamkeit in erster Linie auf ihren Taten und nicht auf dem Ziel. Ankleben auf Straßen und das Bewerfen von Bildern (die mit einer Glasscheibe geschützt sind) mit Kartoffelbrei oder Anklebeaktionen auf dem Flughafen BER. Wobei man sich fragt, wie sie eigentlich auf das Flughafengelände kommen konnten. Da kann man ja froh sein, dass es sich um Aktivisten und nicht um Terroristen handelt.

Obwohl Markus Söder und sein Kollege Merz die Leute der „Letzte Generation – Gruppe“ ja bereits als Extremisten, Terroristen und die neue, kommende RAF bezeichnen (Alexander Dobrindt). Nur sind sie nicht mit Kalaschnikows bewaffnet, sondern mit Alleskleber.

Was will die letzte Generation?

Als Fridays for Future Anfang 2019 mit Demonstrationen von sich reden machte, erwartete man eigentlich eine Reaktion der Politik. Allerdings, mehr als ein Lächeln für die Schüler und „sie sollten lieber zur Schule gehen“, kam dabei nicht herum. Die „Letzte Generation“ hat daraus gelernt und fordert nun mit drastischeren Mitteln die Regierenden zum Handeln auf, weil nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sofort gehandelt werden muss, um das gesteckte Ziel von einer Erderwärmung um 1,5 Grad noch zu erreichen. Man geht bereits davon aus, dass es wohl eher um 2,5 Grad gehen wird.

Unter diesen Umständen werden die Kipppunkte fallen. Das Tauen des Permafrostes in Sibirien wird eine Unmenge an Methan ableiten. Methan ist um das 25fache schädlicher als CO². Die Eisschilde der Antarktis schmelzen. Die Jagd auf Ressourcen wird zu Kriegen und regelrechten Völkerwanderungen führen.

Auf all diese Missstände will die „Gruppe Letzte Generation“ aufmerksam machen, will sie die Politik endlich zum Handeln bewegen, bevor es zu spät ist.

Offenbar können Söder und Merz diese Situation in der nahen Zukunft nicht erfassen, weshalb sie sich mehr Sorgen um ein beschmiertes Bild machen. Söders Haltung zeigt auch die Aussage bei Markus Lanz, die jungen Leute könnten sich ja in der Staatskanzlei an die Wand kleben, er würde ihnen dann auch noch eine Suppe bringen. Der Kollege Merz bezeichnet die Gruppe gar als „Weltuntergangssekte der Klima-Idioten“ (Morgenpost Berlin). Das sagt wohl genügend darüber aus, wie ernst es Merz im Bezug auf den Klimawandel ist.

Politik verstößt gegen das Grundgesetz

In Bayern sollen die Aktivisten gar in vorbeugende Haft genommen werden. Wann muss eigentlich ein Politiker in Haft, weil er permanent gegen das Grundgesetz verstößt? Das machen die Politiker nämlich gemäß einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2019.

Das Fehlen von Vorgaben zur Emissionsminderung ab 2031 ist mit den Grundrechten nicht vereinbar. Gefahren des Klimawandels werden damit zulasten der jüngeren Generation verschoben. Das Erreichen der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad ist so nur mit akuten dringenden Maßnahmen machbar, die die Freiheitsrechte der Jugend einschränken. – so das Bundesverfassungsgericht.

Bis Ende 2022 verpflichten die Richter den Gesetzgeber die Minderungsziele der Treibhausgasemissionen ab 2031 besser zu regeln. Zwar sind die Treibhausminderungsziele jetzt in der Änderung des Klimagesetztes verbindlich festgelegt worden, um die Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu senken, aber der CO² Ausstoß ist im Jahr 2021 noch weiter angestiegen. Es fehlen also die entsprechenden Maßnahmen. Durch die Energiekrise und den Ukraine Krieg sind sogar die Laufzeiten der AKW`s verlängert und der Abbau des Braunkohletagebaus weiter fortgeschrieben worden. Bayern tut sich beim Bau von alternativen Energien wie Windrädern sehr schwer und fordert lieber von Niedersachsen das Umweltfeindliche Öl-Fracking anzuwenden. Groningen lässt grüßen. Dort sind zig Häuser durch das Fracking und die Erderschütterungen schwer beschädigt.

Wie soll da bei den jungen Menschen der Optimismus aufkommen, dass unsere Politik die Lage beim Klimawandel im Griff hat? Selbst Angela Merkel gab einmal das Versprechen die Schöpfung zu bewahren. Merz und Söder scheint das fremd zu sein, sonst würden sie sich anders verhalten. Um Stimmen aus dem rechten Lager zu fangen, eignen sie sich deren Sprachwahl an.

Der Präsident des Verfassungsschutzes Thomas Haldenweg bescheinigt den Aktivisten von „letzte Generation“ fest auf dem Boden der Demokratie zu stehen. Zwar können man mit derartigen Instrumenten der Allgemeinheit nicht seinen Willen aufzwingen…. das macht sie aber nicht zu Extremisten… stattdessen fordern die Klima-Aktivisten die Regierung zu entschiedenem Handeln auf (Frankfurter Allgemeine)

Windräder – Gefahr oder Segen?

Windräder – Immer wenn die Regierung Beschlüsse zu Windrädern fasst, ruft das Befürworter und Gegner auf den Plan. Gerade beschließt die Bundesregierung das die Hindernisse für einen zügigen Ausbau der Windenergie durch Schaffung bundeseinheitliche Regularien beseitigt werden sollen.

Einige Bundesländer haben in der Vergangenheit versucht durch Mindestabstände zwischen Windrad und Wohnbebauung, die Errichtung von Windenergieanlagen zu verhindern. Nach dem Motto: „Windenergie ja, aber nicht bei mir.“ In Bayern liegt der Flächenanteil für Windenergie gerade bei 0,7 Prozent. Als Vorgabe wird von Bayern dann bis Ende 2026 nach den neuen Beschlüssen 1,1 Prozent und bis 2032 dann 1,8 Prozent gefordert.

Erst im April 2022 änderte man in dem Bundesland die Mindestabstandregelung vom 10Fachen der Höhe eines Windkraftrades in Metern. Im Schnitt sind haben Windräder eine Höhe von 160 Metern, dass wäre dann also eine Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung von 1,6 Kilometern. Da gibt es dann nicht viele Möglichkeiten ein Windrad zu errichten.

Windräder, Vögel und Insekten

Sogleich setzen in den sozialen Medien die Debatten ein. Da sind die Vogelschützer, die den Vogelschlag an den Windrädern anprangern. Dem widersprechen dann die Befürworter und vergleichen diese Zahlen mit der Zahl der durch Katzen getöteten Vögel, die ja bei weitem die der an Windrädern umgekommenen Tiere übertreffe. Ihnen wird dann natürlich sogleich eine Katzenfeindlichkeit vorgeworfen sie und nennen die Zahl der an Glasschlag getöteten Tiere.

So geht es weiter bis zu den Stellplätzen für Windräder, zum Beispiel im Wald oder in Naturschutzgebieten. In Naturschutzgebieten verbietet sich das Aufstellen von Windrädern, argumentieren die Naturschützer und die Waldbauern fordern Windräder auf Kahlschlagstellen oder auf Höhen die durch den Borkenkäfer oder durch Stürme zu Freiflächen geworden sind. So wollen sie ihre Verluste durch Beteiligungen minimieren.

Aber worum geht es eigentlich?

Windräder gegen den Klimawandel

Um uns von den fossilen Energieträgern verabschieden zu können, wird ein Anteil von 2 Prozent je Fläche der einzelnen Bundesländer für die Windenergie gebraucht. Schaffen wir es nicht den Klimawandel zu bekämpfen, werden 2 Drittel der Vogelarten verschwinden. Andere Tierarten werden wegen Futtermangel in nördliche Länder ziehen. Die Folgen für die Menschheit sind bereits häufig beschrieben worden.

Die Zahlen des Vogelschlages an Windrädern liegen in den diversen Ländern Europas zwischen 0,007 und 1,5 Prozent. Erschreckender klingen da die Zahlen der toten Insekten. In Deutschland etwa fünf Milliarden Insekten. Setzt man dem aber die Zahlen der Insekten gegenüber, die durch Insektizide in der Landwirtschaft getötet werden und die Zahl der von Vögel gefressenen Insekten, dass sind 400 Mal so viele, relativiert sich diese Zahl aber auch.

Viel wichtiger ist aber, wie kann man die Zahl der durch Windräder ums Leben kommenden Vögel so gering wie möglich halten. Jeder einzelne Vogel und jede Fledermaus oder jedes Insekt ist schützenswert.

Es hat in der Vergangenheit bereits Gespräche zwischen den Energieträgern, dem NABU und BUND gegeben, bei denen man sich auf Maßnahmen verständigen konnte. So sollen Windräder nicht in unmittelbarer Nähe der Forste von Greifvögeln errichtet werden. Heute kennt man die Flugwege und Flugzeiten der Vögel in die Winterquartiere. Durch besenderte Vögel und durch Beobachtungen der Ornithologen sind auch Brutgebiete und Brutzeiten bekannt. Zu entsprechenden Zeiten können die Anlagen abgeschaltet werden oder entsprechend an alternativen Standplätzen errichtet werden. Kamerasysteme können vorausschauend nahende Vogelschwärme erkennen und die Anlagen können reagieren.

In einem norwegischen Institut fand man heraus, dass schwarze Rotorblätter den Vogelschlag um 72 Prozent reduzieren. Ein Workshop des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende bezeichnet die Maßnahme zwar als vielversprechend, meint aber es müsse erst erforscht werden ob unsere Vögel sich bei den bei uns typischen rot-weißen Blattspitzen, anders verhalten als bei den norwegischen schwarzen Blättern.  

Bundesamt für Naturschutz: „Ein zeitnaher Nachweis einer Wirksamkeit der Maßnahme ‚schwarzes Rotorblatt‘ in Deutschland ist angesichts zahlreicher offener Fragen zum Beispiel zum Artenspektrum, zu möglichen Untersuchungsmethoden, zur Anzahl an Standorten usw. nicht zu erwarten. Denkbar wäre die Konkretisierung möglicher Untersuchungen über eine Machbarkeitsstudie.“ – Eine typisch deutsche Reaktion. Wieso kann man eine Studie der Nachbarn nicht einfach akzeptieren?

Britische Studien stellten fest, dass die hellgraue Farbe der Windräder Insekten regelrecht anzieht und das Fledermäuse auf das rote Warnlicht reagieren. Man kann also alleine durch Farbänderungen bereits ohne viel Aufwand etwas verbessern. Wir müssen nur dazu bereit sein und manchmal lohnt auch der Blick über den Tellerrand.

Kleine Eiszeit – oder wie sich 2 Grad auswirken

Kleine Eiszeit – Durch einen Zufall stieß ich auf eine Zeit, die noch gar nicht so lange her ist, die es aber Wert ist, sich einmal näher damit zu befassen. Schließlich verzeichnen wir ja momentan einen Klimawandel in die andere Richtung. Wie sich ein weltweiter Temperaturanstieg auf das Klima auswirkt, wird seit langem debattiert. Das Ziel ist es, den Anstieg der Temperatur auf 1,5 Grad Celsius zu halten. Viele bezweifeln, dass das gelingen kann und gehen eher von einem Anstieg um 2 – 3 Grad Celsius aus.

Schon mehrfach habe ich in verschiedenen Berichten auf die Folgen des Klimawandels hingewiesen. Beim Studium des Kursus „Lebensraum Feldflur“ der NABU/Naturgucker Akademie, stieß ich im Kapitel Historie der Landwirtschaft, vom einfachen Feldanbau über die Zweifelder- und Dreifelder Wirtschaft bis zur Flurbereinigung der jüngsten Vergangenheit, auf die „kleine Eiszeit.

Die „Kleine Eiszeit,“ auch Little Ice Age genannt, währte zwischen 1450 und 1850 nach Christus. Warum die Temperaturen in dieser Zeit um bis zu 2,5 Grad gesunken sind, ist noch nicht ganz geklärt. Zum Einen wird ein Zusammenhang zu vermehrten Vulkanausbrüchen und einer geringeren Tätigkeit der Sonne vermutet . Zum Anderen auch durch vermehrtes Brachland und Verwilderung, verbunden mit mehr Wald durch einen Bevölkerungsrückgang. Die Entdeckung Amerikas 1492 fiel in diesen Zeitraum . Andere Forscher vermuten einen Zusammenhang mit dem Meereis, aber auch natürliche Schwankungen im Klimasystem bilden eine Theorie.

Die Auswirkungen der damaligen kleinen Eiszeit auf das Leben der Menschen, durch eine Temperatur, die sich um etwa 2 Grad veränderte, zeigt uns aber drastisch was auch im umgekehrten Fall, bei einem Anstieg der Temperatur geschehen kann. Es kam zu Ernteausfällen wegen zu hart gefrorener Böden, heute eher wegen Trockenheit und Dürre. Aus diesem Grunde litt Frankreich unter einer Hungersnot. In Spanien und Italien waren weite Gebiete vom Schnee bedeckt.

Die Armut stieg drastisch an, die Pest hielt Einzug und schlechte Ernten beeinflussten auch den Dreißigjährigen Krieg (1618 -1648). Ressourcen waren gefragt. Die Bauern zogen für Geld in den Krieg, weil sie nichts mehr ernten konnten. Eine Folge von Knappheit ist häufig der Krieg, da suchen Kriegsherren die Beute in den Errungenschaften anderer Länder, dass kann auch die Ernte sein und begründen den Einmarsch mit Glaubensthemen. — Zufall?

Die Ostsee und die Flüsse froren zu. Alpengletscher zerstörten bis ins Tal kleine Dörfer. In den Niederlanden waren die Grachten und Kanäle im Jahr 1683 über Monate zugefroren und behinderten den Transport von Waren. Das letzte Ereignis der kleinen Eiszeit war die große Hungersnot in Irland 1845 – 1850. Erst 1850 erwärmte sich die Erde wieder. Dieses Jahr gilt als das Ende von „Little Ice Age“.

Die Folgen eines Anstieges der Temperatur um zwei Grad bringen natürlich kein Eis und Schnee, aber welche Folgen es in umgekehrter Richtung durch Hitze und Trockenheit ergibt, kann man sich jetzt vielleicht etwas eher vorstellen. Die Welternährung hängt immer auch vom Klima ab, weil dieses einen riesigen Einfluß auf die Landwirtschaft hat.

Quelle: NABU/Naturgucker, wiki bildungsserver

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