Heimkehr – die Rückreise eines Storches

Heimkehr eines Storches – die Störche sind zu einem großen Teil wieder zurück. Einige brüten bereits oder versorgen schon den Nachwuchs. Was bei der Heimkehr eines Storches auf seinem fast 10.000 Kilometer langen Flug auf der Ostroute zu erleben ist, schildert uns der Storch selbst:

Mit meinen mächtigen Flügeln breche ich auf, um meine jährliche Reise in Richtung Norden anzutreten. Mein Ziel ist es, die Trockenzeit am Tschadsee hinter mir zu lassen und die fruchtbaren Gefilde Deutschlands zu erreichen. Die Luft ist warm und trocken, während ich über den weiten Savannengürtel des Sudan fliege. Von hier aus führt mich meine Reise weiter in unbekannte Gebiete.

Meine Vorfahren haben mir ezählt das der Tschadsee früher einmal faßt so groß war wie die Bundesrepublik Deutschland. Heute ist der See um 90 Prozent verdampft und von über 250.000 Quadratkilometer auf nur noch 2.500 Quadratkilometer geschrumpft. Der Klimawandel macht sich hier stark bemerkbar. Manchmal hat der Tschadsee kaum noch Wasser.

Heimkehr
Föhr

Der Savannengürtel des Sudan

Viele meiner Artgenossen haben ihre Zeit hier im Savannengürtel des Sudan verbracht. Wir Störche sind bei den Bauern sehr beliebt, was nicht überall so ist. Das liegt wohl daran, dass wir Unmengen dieser Heuschrecken fressen, die hier überall auf den Feldern sind. Das Land, der Sudan, ist sechs Mal so groß wie unser Heimatland. Die Hauptstadt ist Khartum. Ich will aber möglichst schnelle weiter, weil es im Sudan aktuell wieder Kriege gibt. Überhaupt fanden hier schon immer Kriege statt. Meistens ging es um das kostbarste Gut, um Wasser.

Heimkehr – Woche 1-2:


Ich überquere die Halbinsel Sinai und bewundere die beeindruckenden Landschaften, die sich vor mir erstrecken. Wenn da nicht die enorm großen Kläranlagen im Süden der Halbinsel Sinai wären. Viele meiner Kameraden haben von dem verschmutzten Wasser der Anlagen getrunken, weil sie durstig vom anstrengenden Flug waren und sind so ums Leben gekommen.

Der Anblick des mächtigen Roten Meeres ist atemberaubend. Als ich weiter nach Norden fliege, erreiche ich Israel. Auch hier ist es für uns ziemlich gefährlich. Unser Flugweg entspricht den gleichen Routen, wie sie die Piloten der israelischen Airlines nutzen. Zum Glück haben die Menschen in der Wüste Radaranlagen errichtet, die die Piloten warnen, wenn wir in größeren Gruppen auf unserem Heim- oder Hinflug vorbeikommen.

Ich überfliege die historischen Stätten von Jerusalem und Tel Aviv, bevor ich meine Route entlang der Küste fortsetze. Ich überquere den Gazastreifen und trete in Ägypten ein.

Nun wird es brenzlig und ich muss sehr genau aufpassen, was da unter mir so abgeht. Ganz schlimm wird es für die kleineren Zugvögel. Millionen von ihnen kommen hier vorbei um den Bosporus zu erreichen. Leider stehen wir Vögel auf der Speisekarte der Menschen dort unten und sie haben auf einer Länge von 700 Kilometern von Lybien bis zum Gaza-Streifen riesige Fangnetze aufgebaut in denen sich die kleinen Vögel verfangen.

Auf uns große Vögel wird geschossen. Mit viel Glück habe ich aber auch diese Gefahr gebannt.

Heimkehr – Woche 3-4:

Der majestätische Nil erstreckt sich vor mir, während ich über Ägypten fliege. Ich kann die antiken Pyramiden von Gizeh in der Ferne sehen und spüre die Präsenz der Geschichte in der Luft. Meine Reise führt mich weiter entlang des Suezkanals, einer wichtigen Wasserstraße zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer.

Ich erreiche die Türkei und überquere den Bosporus, der Europa und Asien verbindet. Die Stadt Istanbul erstrahlt in ihrer ganzen Pracht, als ich über ihre berühmte Skyline hinwegfliege. Ich genieße den Anblick der mächtigen Moscheen und der historischen Gebäude.

Bevor der Bosporus überquert wird, sammeln sich Hunderttausende Zugvögel auf der türkischen Seite. Ich warte wie sie alle auf günstige Aufwinde und schwebe über das Wasser auf das europäische Festland zu. Ja, ich weiß, es ist ein Umweg wenn wir über den Bosporus auf der Ostroute die Heimkehr bewältigen, aber ein Flug über die Weite des Mittelmeeres würde für viele von uns den sicheren Tod bedeuten. Viele Störche und große Greifvögel haben schon Schwierigkeiten auf der Westroute, wenn sie die Straße von Gibraltar überqueren müssen. Eine plötzliche Windänderung und ganze Scharen ertrinken im Mittelmeer.

Monat 2

Der Balkan erwartet mich mit seiner Vielfalt an Landschaften und Kulturen. Ich überfliege Länder wie Bulgarien, Serbien und Kroatien und beobachte die unterschiedlichen Lebensweisen der Menschen in diesen Regionen. Ich folge der Donau, die mich weiter nach Norden führt.

Zuvor mache ich aber eine längere Rast im Donaudelta in Rumänien. Über 4000 Tierarten leben im Delta. Der ideale Platz zum Ruhen und neue Kräfte zu sammeln. Der Fischreichtum ist sehr hoch, bevor die Donau in das schwarze Meer mündet. Es gibt von hier aus gleich mehrere Routen um die Gebirge des Balkans zu bewältigen.

Ich erreiche Rumänien und Slowenien, wo ich von der Schönheit der Karpaten und der Alpen fasziniert bin. Die grünen Wälder und die klaren Flüsse sind ein wahrer Augenschmaus. In Slowenien sind Störche überall willkommen. Die Menschen haben schon Brutnester vorbereitet.

Meine Reise geht weiter nach Norden. Auf den großen Feldern in Polen mache ich noch einmal Rast und schließlich erreiche ich mein Ziel: den Norden Deutschlands. Hier haben schon meine Vorväter ihre Jungen geboren und hier warte ich auf meine Partnerin und bereite alles für ihre Ankunft vor. Wenn unser Nachwuchs dann heranwächst, werde ich ihn akribisch auf die weite Reise nach Afrika vorbereiten, damit auch er die Reisen gut übersteht.


Letzte Generation

Letzte Generation – so nennen sich die Aktivisten die in letzter Zeit wegen ihrer Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen. Leider liegt die Aufmerksamkeit in erster Linie auf ihren Taten und nicht auf dem Ziel. Ankleben auf Straßen und das Bewerfen von Bildern (die mit einer Glasscheibe geschützt sind) mit Kartoffelbrei oder Anklebeaktionen auf dem Flughafen BER. Wobei man sich fragt, wie sie eigentlich auf das Flughafengelände kommen konnten. Da kann man ja froh sein, dass es sich um Aktivisten und nicht um Terroristen handelt.

Obwohl Markus Söder und sein Kollege Merz die Leute der „Letzte Generation – Gruppe“ ja bereits als Extremisten, Terroristen und die neue, kommende RAF bezeichnen (Alexander Dobrindt). Nur sind sie nicht mit Kalaschnikows bewaffnet, sondern mit Alleskleber.

Was will die letzte Generation?

Als Fridays for Future Anfang 2019 mit Demonstrationen von sich reden machte, erwartete man eigentlich eine Reaktion der Politik. Allerdings, mehr als ein Lächeln für die Schüler und „sie sollten lieber zur Schule gehen“, kam dabei nicht herum. Die „Letzte Generation“ hat daraus gelernt und fordert nun mit drastischeren Mitteln die Regierenden zum Handeln auf, weil nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sofort gehandelt werden muss, um das gesteckte Ziel von einer Erderwärmung um 1,5 Grad noch zu erreichen. Man geht bereits davon aus, dass es wohl eher um 2,5 Grad gehen wird.

Unter diesen Umständen werden die Kipppunkte fallen. Das Tauen des Permafrostes in Sibirien wird eine Unmenge an Methan ableiten. Methan ist um das 25fache schädlicher als CO². Die Eisschilde der Antarktis schmelzen. Die Jagd auf Ressourcen wird zu Kriegen und regelrechten Völkerwanderungen führen.

Auf all diese Missstände will die „Gruppe Letzte Generation“ aufmerksam machen, will sie die Politik endlich zum Handeln bewegen, bevor es zu spät ist.

Offenbar können Söder und Merz diese Situation in der nahen Zukunft nicht erfassen, weshalb sie sich mehr Sorgen um ein beschmiertes Bild machen. Söders Haltung zeigt auch die Aussage bei Markus Lanz, die jungen Leute könnten sich ja in der Staatskanzlei an die Wand kleben, er würde ihnen dann auch noch eine Suppe bringen. Der Kollege Merz bezeichnet die Gruppe gar als „Weltuntergangssekte der Klima-Idioten“ (Morgenpost Berlin). Das sagt wohl genügend darüber aus, wie ernst es Merz im Bezug auf den Klimawandel ist.

Politik verstößt gegen das Grundgesetz

In Bayern sollen die Aktivisten gar in vorbeugende Haft genommen werden. Wann muss eigentlich ein Politiker in Haft, weil er permanent gegen das Grundgesetz verstößt? Das machen die Politiker nämlich gemäß einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2019.

Das Fehlen von Vorgaben zur Emissionsminderung ab 2031 ist mit den Grundrechten nicht vereinbar. Gefahren des Klimawandels werden damit zulasten der jüngeren Generation verschoben. Das Erreichen der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad ist so nur mit akuten dringenden Maßnahmen machbar, die die Freiheitsrechte der Jugend einschränken. – so das Bundesverfassungsgericht.

Bis Ende 2022 verpflichten die Richter den Gesetzgeber die Minderungsziele der Treibhausgasemissionen ab 2031 besser zu regeln. Zwar sind die Treibhausminderungsziele jetzt in der Änderung des Klimagesetztes verbindlich festgelegt worden, um die Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu senken, aber der CO² Ausstoß ist im Jahr 2021 noch weiter angestiegen. Es fehlen also die entsprechenden Maßnahmen. Durch die Energiekrise und den Ukraine Krieg sind sogar die Laufzeiten der AKW`s verlängert und der Abbau des Braunkohletagebaus weiter fortgeschrieben worden. Bayern tut sich beim Bau von alternativen Energien wie Windrädern sehr schwer und fordert lieber von Niedersachsen das Umweltfeindliche Öl-Fracking anzuwenden. Groningen lässt grüßen. Dort sind zig Häuser durch das Fracking und die Erderschütterungen schwer beschädigt.

Wie soll da bei den jungen Menschen der Optimismus aufkommen, dass unsere Politik die Lage beim Klimawandel im Griff hat? Selbst Angela Merkel gab einmal das Versprechen die Schöpfung zu bewahren. Merz und Söder scheint das fremd zu sein, sonst würden sie sich anders verhalten. Um Stimmen aus dem rechten Lager zu fangen, eignen sie sich deren Sprachwahl an.

Der Präsident des Verfassungsschutzes Thomas Haldenweg bescheinigt den Aktivisten von „letzte Generation“ fest auf dem Boden der Demokratie zu stehen. Zwar können man mit derartigen Instrumenten der Allgemeinheit nicht seinen Willen aufzwingen…. das macht sie aber nicht zu Extremisten… stattdessen fordern die Klima-Aktivisten die Regierung zu entschiedenem Handeln auf (Frankfurter Allgemeine)

Windräder – Gefahr oder Segen?

Windräder – Immer wenn die Regierung Beschlüsse zu Windrädern fasst, ruft das Befürworter und Gegner auf den Plan. Gerade beschließt die Bundesregierung das die Hindernisse für einen zügigen Ausbau der Windenergie durch Schaffung bundeseinheitliche Regularien beseitigt werden sollen.

Einige Bundesländer haben in der Vergangenheit versucht durch Mindestabstände zwischen Windrad und Wohnbebauung, die Errichtung von Windenergieanlagen zu verhindern. Nach dem Motto: „Windenergie ja, aber nicht bei mir.“ In Bayern liegt der Flächenanteil für Windenergie gerade bei 0,7 Prozent. Als Vorgabe wird von Bayern dann bis Ende 2026 nach den neuen Beschlüssen 1,1 Prozent und bis 2032 dann 1,8 Prozent gefordert.

Erst im April 2022 änderte man in dem Bundesland die Mindestabstandregelung vom 10Fachen der Höhe eines Windkraftrades in Metern. Im Schnitt sind haben Windräder eine Höhe von 160 Metern, dass wäre dann also eine Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung von 1,6 Kilometern. Da gibt es dann nicht viele Möglichkeiten ein Windrad zu errichten.

Windräder, Vögel und Insekten

Sogleich setzen in den sozialen Medien die Debatten ein. Da sind die Vogelschützer, die den Vogelschlag an den Windrädern anprangern. Dem widersprechen dann die Befürworter und vergleichen diese Zahlen mit der Zahl der durch Katzen getöteten Vögel, die ja bei weitem die der an Windrädern umgekommenen Tiere übertreffe. Ihnen wird dann natürlich sogleich eine Katzenfeindlichkeit vorgeworfen sie und nennen die Zahl der an Glasschlag getöteten Tiere.

So geht es weiter bis zu den Stellplätzen für Windräder, zum Beispiel im Wald oder in Naturschutzgebieten. In Naturschutzgebieten verbietet sich das Aufstellen von Windrädern, argumentieren die Naturschützer und die Waldbauern fordern Windräder auf Kahlschlagstellen oder auf Höhen die durch den Borkenkäfer oder durch Stürme zu Freiflächen geworden sind. So wollen sie ihre Verluste durch Beteiligungen minimieren.

Aber worum geht es eigentlich?

Windräder

Windräder gegen den Klimawandel

Um uns von den fossilen Energieträgern verabschieden zu können, wird ein Anteil von 2 Prozent je Fläche der einzelnen Bundesländer für die Windenergie gebraucht. Schaffen wir es nicht den Klimawandel zu bekämpfen, werden 2 Drittel der Vogelarten verschwinden. Andere Tierarten werden wegen Futtermangel in nördliche Länder ziehen. Die Folgen für die Menschheit sind bereits häufig beschrieben worden.

Die Zahlen des Vogelschlages an Windrädern liegen in den diversen Ländern Europas zwischen 0,007 und 1,5 Prozent. Erschreckender klingen da die Zahlen der toten Insekten. In Deutschland etwa fünf Milliarden Insekten. Setzt man dem aber die Zahlen der Insekten gegenüber, die durch Insektizide in der Landwirtschaft getötet werden und die Zahl der von Vögel gefressenen Insekten, dass sind 400 Mal so viele, relativiert sich diese Zahl aber auch.

Viel wichtiger ist aber, wie kann man die Zahl der durch Windräder ums Leben kommenden Vögel so gering wie möglich halten. Jeder einzelne Vogel und jede Fledermaus oder jedes Insekt ist schützenswert.

Es hat in der Vergangenheit bereits Gespräche zwischen den Energieträgern, dem NABU und BUND gegeben, bei denen man sich auf Maßnahmen verständigen konnte. So sollen Windräder nicht in unmittelbarer Nähe der Forste von Greifvögeln errichtet werden. Heute kennt man die Flugwege und Flugzeiten der Vögel in die Winterquartiere. Durch besenderte Vögel und durch Beobachtungen der Ornithologen sind auch Brutgebiete und Brutzeiten bekannt. Zu entsprechenden Zeiten können die Anlagen abgeschaltet werden oder entsprechend an alternativen Standplätzen errichtet werden. Kamerasysteme können vorausschauend nahende Vogelschwärme erkennen und die Anlagen können reagieren.

In einem norwegischen Institut fand man heraus, dass schwarze Rotorblätter den Vogelschlag um 72 Prozent reduzieren. Ein Workshop des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende bezeichnet die Maßnahme zwar als vielversprechend, meint aber es müsse erst erforscht werden ob unsere Vögel sich bei den bei uns typischen rot-weißen Blattspitzen, anders verhalten als bei den norwegischen schwarzen Blättern.  

Bundesamt für Naturschutz: „Ein zeitnaher Nachweis einer Wirksamkeit der Maßnahme ‚schwarzes Rotorblatt‘ in Deutschland ist angesichts zahlreicher offener Fragen zum Beispiel zum Artenspektrum, zu möglichen Untersuchungsmethoden, zur Anzahl an Standorten usw. nicht zu erwarten. Denkbar wäre die Konkretisierung möglicher Untersuchungen über eine Machbarkeitsstudie.“ – Eine typisch deutsche Reaktion. Wieso kann man eine Studie der Nachbarn nicht einfach akzeptieren?

Britische Studien stellten fest, dass die hellgraue Farbe der Windräder Insekten regelrecht anzieht und das Fledermäuse auf das rote Warnlicht reagieren. Man kann also alleine durch Farbänderungen bereits ohne viel Aufwand etwas verbessern. Wir müssen nur dazu bereit sein und manchmal lohnt auch der Blick über den Tellerrand.

Projekt Zukunft – Dirk Steffen – Buchrezension

Projekt Zukunft – Große Fragen, kluge Köpfe, Ideen für ein besseres Morgen.

Das Buch ist im Penguin Verlag erschienen und wurde ein Spiegel Bestseller. Seit der industriellen Revolution verändert sich durch den Eingriff des Menschen die Erde und die Atmosphäre. Die großen Fragen des Anthropozän – Zeitalters drehen sich um die Umwelt, das Klima und die daraus entstehenden Folgen für die Menschheit.

Dirk Steffens ist Journalist und stellte für den Sender ARTE eindrucksvolle Naturregionen vor. Er moderiert die Sendung „Terra X“. Für seine Arbeiten erhielt er den Herbert Quandt Medienpreis, den Görlitzer Naturfilmpreis und die Goldene Kamera. Für die Terra x Reihe „Die Reise der Menschheit“ bekam er den Deutschen Fernsehpreis.

Im Buch „Projekt Zukunft“ spricht Dirk Steffen mit zehn Wissenschaftlern, Forscherinnen und Forschern über diese Themen, die er auch in seinem Podcast zu Gehör brachte.

Es geht um die großen Fragen unserer Zeit. Um Vergangenheitsbewältigung, um gemachte Fehler, Versäumnisse und um die Zukunft der Erde und der Menschheit. Gibt es Lösungen für die Probleme denen wir uns stellen müssen. Welche Zusammenhänge gibt es für die Natur den Menschen und die Tiere?

Projekt Zukunft
Projekt Zukunft

Die Gesprächspartner im Projekt Zukunft sind:

Antje Boetius, Meeresbiologin beantwortet die Frage ob die Ozeane sterben.

Andrea Beste, Agrarwissenschaftlerin widmet sich dem Thema “ wird auf der Erde die Erde knapp?“

Michael Müller, Professor für Waldschutz geht der Frage nach, ob der Wald noch zu retten ist.

Mojib Latif, Präsident der Akademie für Wissenschaft widmet sich der Rettung des Klimas

Friederike Otto, Physikerin und Klimatologin, stellt die Frage “ ist das noch Wetter oder schon Klimakrise?“

Klaudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik fragt ob wir uns die Zukunft noch leisten können?

Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe stellt sich der Frage, ob die Menschheit ausstirbt

Friedel Hütz-Adams, Experte für Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft : warum sind wir alle Sklavenhalter?

Prof. Dr. Marylyn Addo geht der Frage nach, ob wir Angst vor Seuchen haben müssen.

und schließlich fragt Johannes Kraus, Biochemiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, wann der Mensch ein Mensch ist.

Das Buch „Projekt Zukunft“ gibt die Gespräche zwischen Dirk Steffen und den Experten in leicht verständlicher Sprache wieder. Es ist spannend sich den Themen zu stellen und es gibt vieles, teils überraschendes zu erfahren. Zusammenhänge werden verständlicher und man erkennt das ein Rad in das andere greift.

Wer sich für die Zukunftsfragen der Menschheit interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben.

Gesundheitsrisiko – Erderwärmung

Gesundheitsrisiko Erderwärmung. Die globale Mitteltemperatur (Bildungsserver Klimawandel) hat sich besonders seit 1980 stark erhöht  Bis Ende des 21. Jahrhunderts gehen Wissenschaftler von einer Erhöhung um drei Grad aus.

Auch wenn die Staaten sich im Pariser Abkommen aus dem Jahr 2015 dazu verpflichtet haben alles dafür zu tun, die Erderwärmung auf 1,5 Grad, aber auf jeden Fall unter 2 Grad zu halten, geht man davon aus, dass es wohl kaum unter 3 Grad sein werden. Eine erfolgreiche Anpassung der Menschheit an eine Erderwärmung von drei Grad Celsius halten Wissenschaftler für sehr unwahrscheinlich.

Gesundheitsrisiko durch fremde Arten

Stechmücken aus dem afrikanischen und asiatischen Raum dringen nach Europa vor und verbreiten Tropenkrankheiten wie „Chikungynya“ – eine tropische Infektionskrankheit (Deutschlandfunk – asiatische Tigermücke in Europa). Im Jahr 2019 hatten wir den ersten Fall des „West-Nil-Virus“ zu verzeichnen (Robert-Koch-Institut).

Bedingt durch den Klimawandel verändern sich ganze Ökosysteme und Lebensräume von Wildtieren, die sich immer mehr dem Lebensraum der Menschen annähern. Die Folge ist die höhere Ausbreitung von Zoonösen. Die Virusübertragungen vom Tier auf den Menschen, wie wir es ja zur Zeit von dem Corona Virus kennen, das sich vermutlich über Fledermäuse auf den Menschen übertragen hat, werden immer häufiger vorkommen.

Der IPBES (Weltbiodiversitätsrat) schätz, dass 1,7 Millionen Viren in Säugetieren und Vögeln schlummern, von denen 631.000 bis 827.000 den Menschen infizieren können. (Wissenschaftliche Dienste- Deutscher Bundestag – WD9-3000-110/20)

Gesundheitsrisiko – Klimawandel

Wissenschaftler sehen die Erderwärmung als größtes Gesundheitsrisiko des 21.Jahrhunderts an. 85 Prozent der Erdbevölkerung (2020 waren es 7,9 Milliarden Menschen) ist bereits jetzt durch den Klimawandel beeinflusst. Im Dezember 2019 hat das Europäische Parlament den Klimanotstand ausgerufen. Ziel soll es sein die CO² Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken, um Europa bis 2050 klimaneutral werden zu lassen. Heute, 2022, verzeichnen wir allerdings den höchsten jemals gemessenen Kohlendioxyd Gehalt in der Luft. (Wissenschaft.de)

Seit Jahren wird vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Dürren mit hohen Ernteverlusten führten zu Engpässen in Deutschland. Landwirte forderten Entschädigungen für erhebliche Ernteausfälle.

Im Jahr 2018 verzeichnete Deutschland durch die Hitze Periode 20.200 Todesfälle bei den älteren Menschen ab 65 Jahren (Ärztezeitung Medizin). Bis etwa 2085 treten überdurchschnittlich heiße Tage dreimal so häufig auf, wie noch zu Beginn des Jahrtausends.

Hitzeaktionspläne des Bundesministeriums für Gesundheit sind bereits in Arbeit:

Die Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ hat unter der Federführung des Umweltbundesamtes Handlungsempfehlungen als eine Art Blaupause für die kommunalen Behörden erarbeitet, um regional angepasste Hitzeaktionspläne zu entwickeln. Ziel dieser Pläne ist es, hitzebedingte und UV-bedingte Erkrankungen und Todesfälle durch Prävention zu vermeiden

Seit 2021 informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zudem auf dem Internetportal klima-mensch-gesundheit.de zu den Auswirkungen des Klimawandels und der steigenden Temperaturen auf die menschliche Gesundheit. 

Wenn in der Talkshow von und mit Markus Lanz die Umweltministerin dafür kritisiert wird, dass sich auch andere Ministerien, wie das Wirtschaftsministerium, das Außenministerium und das Kanzleramt den Klima- und Umweltschutz in ihren Ressorts aktiv aufgenommen haben, kann man angesichts der geschilderten Lage nur den Kopf schütteln. Da fragt der Moderator doch tatsächlich was denn das Umweltministerium dann noch tun würde.

Wir sollten froh sein das endlich die verschiedenen Ministerien zusammenarbeiten und nicht wie in der Vergangenheit das Landwirtschaftsministerium (damals noch unter Julia Klöckner) gegen das Umweltministerium agierte, wenn es um den Abbau von Pestiziden ging. Nur alle Zusammen können dazu beitragen das Klima auf einen für alle erträglichen Grad zu halten.

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