Projekt Zukunft – Dirk Steffen – Buchrezension

Projekt Zukunft – Große Fragen, kluge Köpfe, Ideen für ein besseres Morgen.

Das Buch ist im Penguin Verlag erschienen und wurde ein Spiegel Bestseller. Seit der industriellen Revolution verändert sich durch den Eingriff des Menschen die Erde und die Atmosphäre. Die großen Fragen des Anthropozän – Zeitalters drehen sich um die Umwelt, das Klima und die daraus entstehenden Folgen für die Menschheit.

Dirk Steffens ist Journalist und stellte für den Sender ARTE eindrucksvolle Naturregionen vor. Er moderiert die Sendung „Terra X“. Für seine Arbeiten erhielt er den Herbert Quandt Medienpreis, den Görlitzer Naturfilmpreis und die Goldene Kamera. Für die Terra x Reihe „Die Reise der Menschheit“ bekam er den Deutschen Fernsehpreis.

Im Buch „Projekt Zukunft“ spricht Dirk Steffen mit zehn Wissenschaftlern, Forscherinnen und Forschern über diese Themen, die er auch in seinem Podcast zu Gehör brachte.

Es geht um die großen Fragen unserer Zeit. Um Vergangenheitsbewältigung, um gemachte Fehler, Versäumnisse und um die Zukunft der Erde und der Menschheit. Gibt es Lösungen für die Probleme denen wir uns stellen müssen. Welche Zusammenhänge gibt es für die Natur den Menschen und die Tiere?

Projekt Zukunft

Die Gesprächspartner im Projekt Zukunft sind:

Antje Boetius, Meeresbiologin beantwortet die Frage ob die Ozeane sterben.

Andrea Beste, Agrarwissenschaftlerin widmet sich dem Thema “ wird auf der Erde die Erde knapp?“

Michael Müller, Professor für Waldschutz geht der Frage nach, ob der Wald noch zu retten ist.

Mojib Latif, Präsident der Akademie für Wissenschaft widmet sich der Rettung des Klimas

Friederike Otto, Physikerin und Klimatologin, stellt die Frage “ ist das noch Wetter oder schon Klimakrise?“

Klaudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik fragt ob wir uns die Zukunft noch leisten können?

Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe stellt sich der Frage, ob die Menschheit ausstirbt

Friedel Hütz-Adams, Experte für Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft : warum sind wir alle Sklavenhalter?

Prof. Dr. Marylyn Addo geht der Frage nach, ob wir Angst vor Seuchen haben müssen.

und schließlich fragt Johannes Kraus, Biochemiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, wann der Mensch ein Mensch ist.

Das Buch „Projekt Zukunft“ gibt die Gespräche zwischen Dirk Steffen und den Experten in leicht verständlicher Sprache wieder. Es ist spannend sich den Themen zu stellen und es gibt vieles, teils überraschendes zu erfahren. Zusammenhänge werden verständlicher und man erkennt das ein Rad in das andere greift.

Wer sich für die Zukunftsfragen der Menschheit interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben.

Treibhaus Erde

Treibhaus Erde könnte der Artikel des Fachjournals PNAS „Proceedings of  National Academy of Sciens“  auch überschrieben sein. Es geht um eine  Erwärmung der Erde bis auf  4-5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Das bedeutet eine erheblich höhere Steigerung der Temperaturen. Mehr als die im  Pariser Klimaschutzabkommen angenommene Erwärmung  um weltweit gerade einmal  2 Grad.

Die Fachzeitschrift spricht bereits von einer neuen „Heisszeit“, welche auf die Menschheit zukommen kann.

Genannt werden in der Studie 10 Punkte die von bisher als „neutral“ oder „hilfreich“ angesehenen Einschätzungen auf „schädlich“ kippen können.

Gase

Der Anteil von CO2 und Methangas spielt in der Zukunft eine massgebliche Rolle. Monotone Landwirtschaft und Massentierhaltung haben daran einen großen Anteil. Von diesen Gasen  wird weit mehr in die Luft abgegeben als von allen anderen, vom Menschen erzeugte Aktivitäten. Deshalb ist es  unbedingt notwendig den Ausstieg aus dem Kohleabbau schnellstens voranzutreiben.

Ab einem gewissen Punkt der erreichten Erderwärmung ist eine Grenze erreicht.  An diesem Punkt ist eine Korrektur nicht mehr möglich. Danach spielen auch weitere  Anstrengungen zum Stopp einer Aufheizung des Klimas keine Rolle mehr. Momentan steuert die Erde exakt auf diesen Grenzwert, der den Ausdruck „Treibhaus Erde“ erhalten hat,  zu.

Treibhaus Erde

Wir sind also auf dem besten Weg unsere eigene Existenz und die der Erde leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Durch den extrem heissen Sommer in diesem Jahr ist die Aufmerksamkeit für das Thema groß. Folgt aber im nächsten Jahr ein nicht so extremer Sommer , verfallen wir schnell wieder in  eine Lethargie die uns vorgaukelt noch Zeit zu haben.

Gründe für diese Erwärmung bestehen in der Eisschmelze  der Antarktis und im Auftauen der Permafrostböden in Russland, Kanada und Nordeuropa.  Hinzu kommt die  Zerstörung des Regenwaldes. All diese Prozesse sind miteinander verbunden. Die Zerstörung eines Systems,  zieht die Veränderung des anderen mit sich.

Kipppunkt ereicht ?

Ab einem gewissen Punkt ist dieser Vorgang nicht mehr aufzuhalten. Der „Kipppunkt“ ist erreicht. Wann ist es so weit? Haben wir den Zeitpunkt bereits verpasst und es ist bereits 5 nach 12 ?

Zukunft

Zukunft  – oder wie gehen wir mit der Erde um.

Zukunft kommt auf jeden Fall und niemand ist in der Lage sie aufzuhalten.  Sie bestimmt unser Leben und wir müssen sie selbst  gestalten. Haben wir eigentlich die nötige Ruhe uns darauf zu konzentrieren? Präsidenten mit kindlichem, narzistischem gehabe stellen Vergleiche an – wer hat den „Größten?“ – auch wenn es hier „nur“ um den Atomknopf geht.

Staaten die erst vor kurzer Zeit eine diktatorisches Regimehinter  sich ließen und Demokratie erkämpft haben wenden sich rechten, nationalistischen Systemen zu. Die Versuche ein geeintes Europa, welches in den letzten Jahren der Garant für Frieden war, zu verhindern, werden immer stärker.

Empathielosigkeit greift um sich. Fernsehsender zeigen in Filmen brutalste Szenen die im wahren Leben Nachahmer finden. All das nötigt es uns ab bereits am frühen Morgen die Blicke auf die Medien zu richten, in Erwartung neuer Horrormeldungen.

Massenproduktion in der Landwirtschaft, werden durch immer mehr Pestizide erreicht. Massentierhaltung bei der Fleischerzeugung. Das Obst wird mehr als zehnmal im Jahr gespritzt. Äcker versinken in der Gülle und diese in Erdreich und Grundwasser. Alles mit dem Argument, für die Ernährung der  immens wachsenden Menschheit sorgen zu müssen.

In Europa wird mit Fleisch geprasst, während in anderen Erdteilen Menschen verhungern. Gehen wir sorgsamer mit unseren Ressourcen um, einmal Fleisch in der Woche würde doch auch reichen, auch wenn es durch umsichtige Produktion teurer würde. Mit einer Umverteilung würde die Menschheit auch ohne vergiftete Felder ernährt werden können.

Außerdem sind die Folgen der verseuchten Erde noch nicht abzusehen. Die Ruhe, Zeit auf Besinnung, Einkehr und Konzentration auf die wahren Werte des Lebens kommen dabei zu kurz. Das sind aber Vorraussetzungen um richtige humane Investitionen in die Umwelt und in die Zukunft der Menschheit, unserer Kinder und Enkelkinder zu schaffen.

Laßt uns wieder auf das Morgen konzentrieren, auf ein lebenswertes Leben.

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