Silberreiher
Silberreiher

Silberreiher in der Ruhr-Aue

Silberreiher – den Schreitvogel konnte ich bisher nur als Einzelgänger an den Wiesen der Ruhr-Aue beobachten. Nun aber entdecke ich kurz vor den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2022 ein Pärchen in der Saarner Aue. Das sie zusammengehören ist unverkennbar und sie lassen sich auch nicht von den Grau- und Kanadagänsen stören. Ein anderer Fotograf, der neben mir steht, hat sie ebenfalls ins Visier genommen und er erklärt, sie würden hier am Röhricht-Gürtel sogar brüten.

Da werde ich dann wohl im April/Mai mein Augenmerk auf das Gebiet lenken, denn das wäre dann doch noch selten, wenn hier ein Silberreiher-Paar brüten würde, möglich wäre es natürlich. Die Voraussetzungen sind ideal. Silberreiher bauen ihr Nest bodennah im Schilf und dort brüten sie bis zu fünf Eier gemeinsam aus. Für eine Saison leben die Vögel monogam und nach etwa vier Wochen schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 1 1/2 Monaten flügge werden.

Die Jungvögel gehen dann bald, etwa im Juli, auf Wanderschaft. Nur ein Drittel der Jungen wird das erste Lebensjahr überdauern. In jedem Jahr werden sie aber zu ihren Brutplätzen zurückkehren. Casmerodius albus, so der wissenschaftliche Name des Silberreihers, erreicht eine Größe von etwa einem Meter. Die Flügelspannweite beträgt etwa zwei Meter.

Silberreiher
Silberreiher

Die Tiere sind auf der Erde weit verbreitet, bei uns allerdings ist er eher selten zu sehen. Etwas häufiger in den Wintermonaten, die einige Reiher hier als Überwinterungsgast verbringen. Aber der Bestand nimmt zu und immer öfter ist er auch als Standvogel zu sehen. Brutgebiete sind allerdings erst selten festgestellt worden. Insofern wäre es natürlich toll im Frühjahr eine Brut in den Auen nachweisen zu können. Der Lebensraum entspricht auch voll seinen Ansprüchen. Fische und Amphibien, Wasserinsekten und Mäuse gibt es hier reichlich zu erbeuten.

Silberreiher bestechen durch das klare Weiß des Gefieders. Nur der Schnabel ist gelb und die Beine schwarz. Im Prachtkleid und während der Brutzeit zieren das Männchen gespreizte lockere Schulterfedern. Im Gegensatz zu dem artverwandten Seidenreiher. Auch dieser ist weiß, hat aber einen schwarzen Schnabel, schwarze Beine und gelbe Füße. Ihn zieren dann Schmuckfedern auf dem Kopf und Seidenreiher sind deutlich kleiner als Silberreiher.

Nun wird vielleicht der ein oder andere Leser sagen, ich habe aber Silberreiher mit schwarzem Schnabel und nicht mit gelbem Schnabel gesehen. Das mag durchaus sein, weil der Silberreiher während der Paarungszeit eine kleine Verwandlung erfährt. Nur in dieser Zeit wird der Schnabel nämlich schwarz.

Natürlich werde ich an dieser Stelle von meinen kommenden Beobachtungen bezüglich der Paares berichten, wenn es tatsächlich zu einer Brut kommen sollte.

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