Das große Vogelkonzert

Das große Vogelkonzert – eine Geschichte für Kinder – Es war einmal ein kleines Dorf, das von vielen verschiedenen Vögeln bewohnt wurde. Jeden Morgen sangen die Vögel ein fröhliches Lied, um den Tag zu begrüßen. Doch eines Tages beschlossen die Vögel, ein ganz besonderes Konzert zu veranstalten.

Die Organisatoren des Konzerts waren ein Rotkehlchen namens Rudi und eine Blaumeise namens Bella. Rudi konnte wunderbar singen und Bella war eine ausgezeichnete Flötenspielerin. Sie versammelten alle Vögel des Dorfes und erklärten, dass sie ein Konzert im Dorfplatz veranstalten wollten.

Alle Vögel waren begeistert von der Idee und begannen, fleißig zu üben. Die Amseln übten ihr Solo auf der Violine, die Spatzen zwitscherten fröhlich vor sich hin, und die Eulen brachten ihre Geigen mit. Sogar die Krähen, die normalerweise mit ihrem lauten Geschrei alle aufweckten, wollten mitmachen und probten auf ihren Trommeln.

Das große Vogelkonzert

Das große Vogelkonzert kann beginnen

Der Tag des Konzerts war endlich gekommen, und der Dorfplatz war voller aufgeregter Tiere. Rudi und Bella standen in der Mitte des Platzes, bereit, das Konzert zu leiten. Als sie begannen, zu spielen und zu singen, füllte sich die Luft mit wunderschöner Musik. Die Vögel spielten und sangen in perfekter Harmonie.

Doch plötzlich passierte etwas Lustiges. Ein Storch, der gerade vorbeiflog, hörte die Musik und konnte nicht widerstehen. Er landete auf dem Dorfplatz und begann, mit seinem langen Schnabel zu klappern.

Die Vögel waren überrascht, aber anstatt sich zu ärgern, fingen sie an, mit dem Storch zu spielen. Bald klapperte der Storch im Takt zur Musik, und die Vögel improvisierten lustige Melodien. Das Konzert wurde zu einem fröhlichen Durcheinander aus Musik und Gelächter. Die Tiere im Dorf lachten so sehr, dass sie Tränen in den Augen hatten. Die Vögel spielten und sangen weiter, und der Storch klapperte fröhlich mit.

Am Ende des Konzerts gab es einen tosenden Applaus von den Tieren im Dorf. Das Konzert war zwar anders verlaufen als erwartet, aber alle hatten eine großartige Zeit. Rudi und Bella lachten herzlich und bedankten sich bei allen Vögeln und dem lustigen Storch.

Das große Vogelkonzert

Seit diesem Tag veranstalteten die Vögel im Dorf regelmäßig Konzerte, bei denen der Storch immer als Ehrengast eingeladen wurde. Und so wurde das Dorf bekannt für seine einzigartigen und humorvollen Vogelkonzerte, bei denen die Musik niemals zu kurz kam und das Lachen nie aufhörte.

Pfuhlschnepfe

Pfuhlschnepfe – auf den Spuren einer besonderen Art: Eine Begegnung im Wattenmeer vor Borkum

Das Wattenmeer vor Borkum, einer der ostfriesischen Inseln in der Nordsee, ist ein faszinierender Lebensraum, der von einer Vielzahl von Vogelarten als Rastplatz und Brutgebiet genutzt wird. Einer der bemerkenswertesten Vögel, die man hier antreffen kann, ist die Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica). Mit ihrem beeindruckenden Erscheinungsbild und ihrem faszinierenden Verhalten, zieht sie Vogelbeobachter aus der ganzen Welt an. Ich konnte sie im Süden der Insel, in der Nähe des Yachthahfens, beobachten. Die Ebbe war schon etwas fortgeschritten und nun suchte sie mit ihrem langen Schnabel das Watt nach Nahrung ab.

Die Pfuhlschnepfe ist ein mittelgroßer Watvogel, der sich durch seine charakteristische Gestalt auszeichnet. Sie ist etwa 35 bis 40 Zentimeter groß und hat einen auffällig langen, leicht nach oben gebogenen Schnabel. Ihr Federkleid ist in verschiedenen Brauntönen gehalten, was sie gut in der schlickigen Umgebung des Wattes tarnt. Doch der auffälligste Teil ihres Erscheinungsbildes sind ihre markanten weißen Flügelstreifen, die sich deutlich abheben und sie von anderen Watvögeln unterscheiden. Die Größe entspricht etwa der des Austernfischers.

Die Pfuhlschnepfe ist ein Zugvogel, der weite Strecken zurücklegt. Den Langstreckenflug im Non-Stop-Flug von Alaska bis Neuseeland hält eine weibliche Pfuhlschnepfe. In sieben Tage legte sie 11.500 km zurück. Ein besenderter Vogel erbrachte dieses Ergebnis. Während des Sommers brüten sie in den arktischen Regionen Eurasiens und Nordamerikas, bevor sie im Herbst auf lange Reisen gehen, die sie bis nach Afrika und Australien führen können. Vor Borkum machen sie oft Halt, um sich für die weiteren Flugstrecken zu stärken.

Beim Beobachten dieser faszinierenden Vögel im Wattenmeer vor Borkum fällt auf, wie geschickt sie sich an die Gezeiten und den Lebensraum angepasst haben. Die Pfuhlschnepfen durchstöbern den schlammigen Boden des Wattenmeers nach Nahrung, wobei sie vor allem Weichtiere wie Würmer und Muscheln bevorzugen. Mit ihrem langen Schnabel stoßen sie immer wieder in den schlammigen Boden, um ihre Beute zu finden. Dieses Verhalten kann faszinierend sein, da die Pfuhlschnepfen ihre Schnäbel oft tief in den Schlamm eintauchen, um an ihre Nahrung zu gelangen.

Das Wattenmeer vor Borkum bietet den Pfuhlschnepfen auch einen wichtigen Lebensraum, um sich auszuruhen und Energie zu tanken. Diese Vögel sind oft in großen Gruppen anzutreffen, und ihre charakteristischen Rufe füllen die Luft. Dabei handelt es sich um ein tiefes, trompetenähnliches „Tu-tu“ oder „Tu-ru“, das sowohl im Flug als auch beim Futtersuchen zu hören ist.

Die Pfuhlschnepfe ist auch ein Symbol für die Bedeutung des Wattenmeers als Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Dieses einzigartige Ökosystem ist von großer ökologischer Bedeutung und bietet nicht nur Vögeln wie der Pfuhlschnepfe Schutz und Nahrung, sondern auch vielen anderen Arten.

Die Begegnung mit der Pfuhlschnepfe im Wattenmeer vor Borkum war zweifellos ein besonderes Erlebnis. Diese Vögel, die im Einklang mit den Gezeiten und den natürlichen Rhythmen des Wattes leben, erinnern uns an die Wunder der Natur und die Notwendigkeit, solche empfindlichen Lebensräume zu schützen. Die Pfuhlschnepfe ist ein faszinierendes Beispiel für die Schönheit und Vielfalt der Vogelwelt, die das Wattenmeer bereichert. Deshalb ist die geplante Thermobohrung mit Vorsicht zu betrachten. Es bracuht eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung, ob dadurch nicht das Wattenmeer als Ökosystem gefährdet wird.

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Lieblingsinsel Borkum

Lieblingsinsel Borkum – eine Woche verbringen wir wieder auf der einzigen westfriesischen Insel mit Hochseeklima. Heute lebt man hier nicht mehr vom Walfang wie vor langer Zeit, sondern vom Tourismus. Die 5170 Einwohner kümmern sich aufopfernd um die etwa 240.000 Übernachtungsgäste, die hier jährlich Erholung und Spaß suchen. Mit der Hotel-Pension Loose haben wir die ideale Unterkunft gefunden. Sehr freundlicher Service und allmorgendlich ein wunderbares Frühstück runden das so schöne „Borkumfeeling“ ab.

Nach unserer Einquartierung beschließen wir im nahegelegenen „Aikes“ etwas zu essen. Origineller Weise findet dort am heutigen Sonntag ein bayerischer Abend statt. Na gut, Leberkäs mit Brezel oder Schweinshaxe hatten wir auf unserer Lieblingsinsel Borkum auch noch nicht.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zu den Hoppweiden. Ich möchte gerne Ausschau nach einigen Vögeln halten. Zunächst regnet es leicht und der hauseigene Knirps von der Pension überlebt den etwas stärkeren Wind am heutigen Tag nicht. Es mag dem nicht so tollen Wetter geschuldet sein, dass wir lediglich ein paar Kiebitze zu sehen bekommen.

Lieblingsinsel Borkum - Kiebitze

Als wir die Gleise am Bahnhof Borkum überqueren, kommt eine Frau aus der „Seekiste“ gesprungen um uns zu begrüßen. Nun ist die Seekiste natürlich keine „Kiste“, sondern ein Bierlokal an der Bismarckstraße und die Frau ist Bea, die wir aus der alten Schmiede in Essen kennen. Ja, die Welt ist klein und erst wollen wir auch weitergehen um ein Fischbrötchen zu holen, kehren aber dann doch mit ein in die Seekiste. Das Fischbrötchen muss noch etwas warten, kommt aber später auf dem Heimweg noch zu Ehren. Bei Ruth hat der Fisch dann kurz darauf eine „durchschlagende Wirkung“.
Am Abend erleben wir auf der Uferpromenade noch einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Der Yachthafen unserer Lieblingsinsel Borkum

Bei unseren bisherigen Aufenthalten ist es uns noch nicht möglich gewesen das Feuerschiff Borkumriff am Yachthafen zu besichtigen, weshalb wir uns am Dienstag in das Auto setzen, um dort hinzufahren. Ich habe dabei noch den Hintergedanken an der Vogel-Beobachtungshütte anzuhalten, aber leider gibt es dort keine Parkmöglichkeit. Diese finden wir aber am Yachthafen. Früher lagen die Feuerschiffe als schwimmende Leuchttürme auf ihren Positionen. Heute beherbergt das letzte, 1988 ausser Dienst gestellte Schiff dieser Art, eine Nationalpark – Ausstellung und viele Informationen zu Leuchttürmen.

Feuerschiff


Wir begeben uns auf die Landzunge zwischen dem Yachthafen und der Nordsee. Gerade ist Ebbe und deshalb kann ich ausser den vielen Möwen auch andere Vogelarten beobachten. Hunderte Austernfischer stochern im Schlickboden nach Nahrung und dann erkenne ich noch ein paar Pfuhlschnepfen. Zu meiner großen Freude entdecke ich auch den großen Brachvogel mit dem langen gebogenen Schnabel. Von Juli bis zum Wintereinbruch verbringen viele dieser größten Watvogelart ihre Zeit am Wattenmeer und so ist es kein Wunder, dass ein ganzer Schwarm an uns vorbeifliegt. Die Pfuhlschnepfe hat ebenfalls einen langen, leicht nach oben gebogenen Schnabel. Der Vogel aus den nordischen Sümpfen und der Tundra ist ein regelmäßiger Durchzügler im Wattenmeer. Auch von dieser Art zieht ein Schwarm am Himmel entlang. Brandgänse sowie Heringsmöwen sind zu sehen und am Zugang zu den Salzwiesen beobachtet uns ein Reh.

Im Café Hafenmeister gönnt Ruth sich Kibberlinge und ich genieße die Muscheln „rheinische Art“. Den Abschluss bildet später noch der Rundweg vom Südstrand über den Nordstrand und durch Borkum wieder zurück zur Pension.


Am nächsten Tag müssen wir uns beeilen um den Bus noch zu erwischen, den wir an der Haltestelle „neuer Deich“ wieder verlassen. Zu Fuß geht es dann über den Loopdeelenweg durch die Salzwiesen. Leider bekomme ich ausser dem Silberreiher keine andere Vogelart der Salzwiesen zu Gesicht. Dafür wird es dann durch die einsetzende Ebbe am Deich interessant. Zuerst bemerke ich Steinwälzer, die auf ihre eigene Art den durch die Ebbe zurückgebliebenen Tang durchwühlen. Mit seinem leicht nach oben gebogenen Schnabel dreht der etwa drosselgroße Vogel die kleinen Steine, Algen und Tang, um darunter Schnecken, Krebse, Muscheln oder Würmer zu finden.

Lieblingsinsel Borkum - Steinwälzer

Dann entdecke ich mehrere noch kleinere Vögel, die unaufhörlich hin und herwuselnd den abfließenden Wellen folgen. Auch diese Vögel kommen aus dem Norden und der Tundra und halten sich als Durchzügler am Wattenmeer auf. Es sind Sanderlinge, die mit schnellen Trippelschritten an der Wasserlinie entlang rennen und dann vor den anlaufenden Wellen wieder flüchten.

Sanderlinge

Auf dem Loopdeelensteeg der der durch das Naturschutzgebiet führt, entdecke ich dann auch noch den Strandpieper, der ebenfalls aus dem hohen Norden und der Tundra den Weg in das Wattenmeer gefunden hat. Da der Strandpieper ein Einzelgänger ist, sehe ich auch nur dieses einzige Exemplar.

Strandpieper

Es ist ein längerer Weg , vom neuen Deich bis zum Südstrand und deshalb beschließen wir an der Milchbude etwas zu essen und zu trinken. Hier treffen wir das Paar wieder, das wir in der Seekiste kennengelernt haben. Sie waren mit Bea dort, die am Vortag aber bereits mit ihrem Mann Ralf wieder abgereist sind.

Es regnet und es stürmt am nächsten Tag und wir hoffen das der Regen gegen Mittag aufhört, dafür soll der Sturm dann allerdings heftiger werden. Warten wir es also ab.

Wir sind um kurz nach 12Uhr losgegangen um die etwa 6 Kilometer währende  Runde durch Borkum zu machen. Der Weg führt am alten Leuchtturm vorbei. Den neuen Leuchtturm lassen wir rechts liegen. Ach ja,  beim neuen Leuchtturm gibt es noch etwas zu berichten. Es gibt drei Uhren im Turm, je eine Richtung Norden, Westen und Süden. In Richtung Osten hat man sich die Uhr gespart, weil es in diese Richtung nur einen Bewohner gab. Gerüchten nach erhielt dieser Einwohner als Ersatz eine Taschenuhr.

Hohe Wellen brechen sich an der Küste, obwohl die Ebbe eingesetzt hat, als wir an der Promenade ankommen. Der Sturm ist stärker geworden und der Sand peitscht uns ins Gesicht. Dennoch verharren wir eine Weile, weil ein einzelner Mensch im Wasser zu erkennen ist. Es ist ein Surfer, der versucht an den langen höheren Wellen entlang zu „reiten“. Die meisten seiner Versuche scheitern allerdings nach kurzer Zeit.
Es ist trocken und wir haben Glück, denn kurz bevor wir wieder die HotelPension Loose erreichen,  kommen die ersten Tropfen. Als erstes werde ich duschen, denn es herrscht ein Klima wie Föhn in Bayern und es ist ziemlich warm.

So geht ein kurzer, aber wie immer wieder schöner Urlaub auf unserer Lieblingsinsel Borkum zu Ende. Wir verabschieden uns von der Insel mit ihren 5100 Einwohnern und von den 120 Brutvogelarten und den unzähligen Zugvögeln des Wattenmeeres. Sechs neue Arten kann ich meiner Sammlung hinzufügen und wir freuen uns schon auf die nächste Reise.

Lieblingsinsel Borkum

Hirschbrunst – Liebe, Kämpfe und Leidenschaft im Wald

Hirschbrunst – in der Fachsprache Hirschbrunft – Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich der Wald in eine Bühne voller Leidenschaft, Spannung und Drama. Die Hirschbrunst, auch bekannt als die Paarungszeit der Hirsche, ist eine der aufregendsten und faszinierendsten Naturerscheinungen, die man beobachten kann.

Vor zwei Jahren hatte ich in Stolberg – Harz die Gelegenheit, die Hirschbrunst live von einem Hochsitz aus zu erleben. In diesem Bericht befasse ich mich deshalb noch einmal mit dem atemberaubende Spektakel der Hirschbrunst.

Die Hirschbrunst ist kein Zufallsereignis, sondern ein sorgfältig choreografiertes Ritual. Wochen vorher beginnen die Hirsche, ihre Kräfte zu stärken und ihre Geweihe zu polieren. Sie gehen in einen intensiven Futterzyklus, um genügend Energie für den bevorstehenden Kampf und die Hirschbrunst zu haben. In dieser Zeit sammeln die Hirsche auch ihren Harem, eine Gruppe von Hirschkühen, um die sie kämpfen werden.

Hirschbrunst

Hirschbrunst – der Ruf der Liebe

Wenn die Zeit reif ist, beginnt das beeindruckendste Element der Hirschbrunst – das Brunftschreien der Hirsche. Ihre lauten und donnernden Rufe erzeugen eine Atmosphäre im Wald, die von Aufregung und Adrenalin erfüllt ist. Die Hirsche setzen ihr Brunftschreien ein, um ihre Konkurrenz herauszufordern und zu zeigen, wer der stärkste ist. Dieser Ton erzeugt eine Mischung aus Faszination und Ehrfurcht bei den Beobachtern.

Sobald sich ein Rivale nähert, beginnt der Kampf der Hirsche. Die beiden Kontrahenten stehen sich Kopf-an-Kopf gegenüber und stoßen ihre beeindruckenden Geweihe zusammen. Dieser lautstarke Zusammenprall kann das ganze Waldgebiet erschüttern. Nur der Stärkste und Fitteste wird als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervorgehen und das Recht erlangen, sich mit den Hirschkühen zu paaren.

Hirschbrunst

Die Kür der Hirschkühe

Während die Hirsche kämpfen, stehen die Hirschkühe aufmerksam zur Seite und wählen den stärksten und eindrucksvollsten Hirsch aus. Für sie ist die Hirschbrunst die Zeit, um den besten Partner für die Fortpflanzung zu finden. Sie beobachten die Kämpfe und die Dominanz der Hirsche und treffen dann ihre Entscheidung. Die Hirschkühe sind äußerst wählerisch, da sie die besten Gene für ihre Nachkommen wollen.

Hirschbrunft – Die Fortpflanzung

Nachdem der stärkste Hirsch seine Dominanz bewiesen hat und den Harem der Hirschkühe erobert hat, beginnt die Paarung. Die Hirsche und Hirschkühe verbringen einige Wochen zusammen, um sich zu paaren und Nachkommen zu zeugen. Dieser Teil der Hirschbrunst ist eher privat und diskret, da die Hirsche ihre Hirschkühe vor anderen Rivalen schützen.

Das Ende der Hirschbrunst. Sobald die Paarungszeit vorbei ist, kehrt der Wald zur Ruhe zurück. Die Hirsche verlieren nach und nach ihre Geweihe und bereiten sich auf den Winter vor. Die Hirschkühe ziehen sich zurück und gebären ihre Nachkommen im Frühling. Der Kreislauf des Lebens beginnt erneut, und die nächste Generation von Hirschen wird die Bühne der Hirschbrunst betreten.

Die Hirschbrunst ist ein Naturereignis, das Zeugnis von der Schönheit, Kraft und Bestimmtheit der Hirsche ablegt. Von den Vorbereitungen bis zum Kampf um die Liebe, von der Wahl der Hirschkühe bis zur Paarung. Die Brunst ist ein Schauspiel, das jeden in seinen Bann zieht. Die Betrachtung dieses eindrucksvollen Spektakels ermöglicht uns einen Einblick in die Komplexität und das Wunder der Natur.

Friesentour

Friesentour – ein Kurztrip

Mit Vorfreude und einer Prise Abenteuerlust im Herzen begeben wir uns erneut auf eine Reise in das bezaubernde Ostfriesland. Unsere Ziele in dieser malerischen Region sind die Regionen Moormerland, Krummhörn und das Rheiderland. Unsere bevorzugte Anlaufstelle, das Gasthuus Ulenhoff, erwartet uns schon. Hier erleben wir wieder unvergessliche Abende im malerischen Biergarten oder im gemütlichen Restaurant.

Die Morgenstunden begrüßen uns stets mit einem perfekten Frühstück, und das alles zu einem bemerkenswerten Preis-Leistungsverhältnis. Bevor wir einquartieren, beginnt unsere Friesentour aber in Ditzum am Dollart, einem zauberhaften Ort mit einem malerischen kleinen Hafen. Der Anblick der Fischerboote im Hafen versetzt uns sofort in maritime Stimmung. Am Parkplatz treffen wir meinen Bruder und seine Frau, was die Freude über diesen Tag noch steigert. Dann ist da auch noch die Sonne! Als ob Engel persönlich auf unserer Seite wären, begleitet sie uns während des gesamten Aufenthalts. Erst auf der Rückfahrt nach Essen wird uns ein kurzer Regenschauer begleiten – ein kleiner Wermutstropfen in einem ansonsten sonnendurchfluteten Erlebnis.

Gasthuus Uhlenhoff

Unser kulinarisches Erlebnis führt uns in das Fischrestaurant „Altes Fährhaus“ in der Kirchstraße, wo uns die herzliche Gastgeberin Frau Robbe mit offenen Armen empfängt. Ihre Gastfreundschaft spiegelt sich in den köstlichen Gerichten wieder, die sie uns serviert. Bevor wir zurück zum Hotel aufbrechen, verabreden wir uns für den folgenden Nachmittag zu einem Grillfest bei meinem Bruder. Doch das wird noch zu einem unerwarteten Ereignis führen.

Ditzum

Am nächsten Morgen, nach einem wiederum exzellenten Frühstücksbuffet, führt uns unsere Friesentour nach Emden. Unser erster Besuch vor einigen Monaten endete im Regen und das Ottohuus war damals geschlossen. Doch heute sind uns die Wettergötter hold. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche erkunden wir den imposanten Hafen und entscheiden uns spontan für eine Hafenrundfahrt. Die Dimensionen des Emdener Hafens überraschen uns während der zweieinhalbstündigen Rundfahrt. Sehnsüchtig verfolgen wir den Katamaran der gerade den Außenhafen verlässt, weil wir wissen das er nach Borkum fährt. Dann begegnen wir auch noch der Fähre „Ostfriesland“, die uns in vier Wochen auf unsere Lieblingsinsel bringen wird.

Neben den vielen Schiffen erregt eine Bake an Land die Aufmerksamkeit der Rundfahrtteilnehmer. Es handelt sich um eine Gedenkbake für Verstorbene, die durch Seebestattung beigesetzt wurden. An den „Armen“ der Bake können Angehörige Namensschilder anbringen lassen. Auf der „Middelmantje“, so heisst die schmale Bucht die an der Stelle mit Bänken zum Verweilen und Gedenken ausgerüstet ist, haben sie so die Möglichkeit sich an die Verstorbenen zu erinnern. Jeden Sonntag gibt es von den Organisatoren der Bake eine Schiffsfahrt für die Angehörigen der Verstorbenen auf die Nordsee.

Die Rundfahrt führt unter Hebebrücken hindurch und durch eine Schleuse. Cargoschiffe für den Autotransprt und Schwerlasten, mit imposanten Größen liegen im Hafen. Seit Kurzem auch die Fregatte „Schleswig Holstein“ der Marine und in den Hafenanlagen lagern die Bauteile für die Offshore – Windräder.

Friesentour
Friesentour

Nachdem wir im Binnenhafen wieder an Land gehen, besuchen wir das Ottohuus, wo viele Erinnerungen an die Gecks von Otto Waalkes in Erinnerungen gerufen werden. Wir können uns an so vieles erinnern und als Andenken kauft Ruth eine „Ottotasse“ mit den berühmten „Ottifanten“.

Friesentour - Otto-Huus

Wie verabredet fahren wir anschließend zu meinem Bruder. Sein Schäferhund Basco begrüßt uns mit begeistertem freudigem Gebell. Trotz seiner Stürmigkeit ist er ein lieber Hund, der sich besonders über das Grillfest zu freuen scheint. Doch die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung als Rainer feststellen muss, dass das Fleisch, auf dem in der Küche gelagerten Teller, verschwunden ist.

Basco hatte sich sein eigenes Festmahl gegönnt und die leere Verpackung liegt auf der Wiese vor der Tür. Weil das Herrchen nun natürlich heftig mit ihm schimpft, sucht der Schäferhund Trost an meinen Beinen, wohl im Bewußtsein, einen Fehler begangen zun haben. Hätte ich einen Schritt zur Seite getan, wäre er wohl umgekippt. Ein unterhaltsamer Vorfall, der diesen Tag noch unvergesslicher macht. Ach ja, es waren noch einige Stücke Fleisch übrig, die bereits am Grill lagen und auch das war genug für alle.

Am Abend kehren wir zurück ins Gasthuus Ulenhoff und stoßen mit ein paar Gläsern Bitburger an. Ein perfekter Abschluss für einen geselligen Tag.

Am Samstag führt uns unsere Friesentour nach Weener, der einzigen Stadt im historischen Rheiderland. Die Stadt zeigt sich an diesem Tag recht ruhig, da die Vorbereitungen für ein Weinfest am Hafen in vollem Gange sind, das erst um 17:00 Uhr beginnen wird.

Als meine Frau dringend eine Toilette benötigt, gestaltet sich die Suche nach einer öffentlichen Einrichtung schwierig. Die einzige ausgeschilderte Toilette ist geschlossen. Doch sie findet Hilfe in einem Antiquitätengeschäft, wo ihr großzügigerweise Zugang zur Toilette gewährt wird, obwohl der Laden an diesem Tag seinen letzten Tag hat. Die Besitzerin erzählt mit starkem holländischem Akzent von ihren Plänen, mit ihrem Partner die Welt in einem Wohnmobil zu erkunden, nachdem sie mit 65 Jahren das Geschäftsleben hinter sich lässt. Der holländische Einfluss ist in Weener spürbar, da 4,4 Prozent der Einwohner Niederländer sind.

Friesentour

Im Ort besichtige ich ein historisches Juwel, die Georgskirche mit der Schnitger-Orgel von 1710. Im 13.Jahrhundert wurde die romanisch gotische Kreuzkirche als Ersatz für die um 900 erbaute Holzkirche, die Johanneskirche, erbaut. Besonders Interessant für uns als Essener ist es, dass die Johanneskirche von Mönchen des Klosters Werden (heute eine Stadtteil von Essen) erbaut wurde. Die Altstadt von Weener bezaubert uns mit ihren prächtigen alten Häusern, und die großzügige Marina erweist sich als lebendiger Mittelpunkt des Stadtlebens.

Nachdem wir feststellen müssen, dass keine Restaurants oder Imbissstände geöffnet haben, entscheiden wir uns noch einmal nach Ditzum zu fahren, da wir ja bereits im Rheiderland sind. In Opa Krino’s Bäckercafe verwöhnen wir uns mit leckeren Stücken Pflaumenkuchen, Erdbeerkuchen und einem Bienenstich, begleitet von einer Tasse duftendem Kaffee. Mit diesen süßen Köstlichkeiten gestärkt machen wir noch einen Rindgang durch den Fischereihafen und lassen den Tag am Abend am Hotel ausklingen.

Friesentour

Am nächsten Morgen verlassen wir schweren Herzens das bezaubernde Ostfriesland, beenden unsere kurze Friesentour und machen uns auf den Heimweg über Papenburg. Kaum haben wir das flache Land hinter uns gelassen, werden wir von einem kurzen, erfrischenden Regenschauer überrascht, der unsere Reise perfekt abrundet.

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