Vogelnamen – woher haben Vögel den Namen

Vogelnamen – Sie haben Namen wie „Gimpel“ , „Kuckuck“ , „Zilpzalp“ oder „Rotkehlchen“, aber woher kommen diese Bezeichnungen, wie sind sie entstanden?

Einige Vögel bekamen ihren Namen durch die Laute die sie von sich geben. Den Kuckuck hört man indeutig seinen Namen rufen. Selbst aus weiter Entfernung ruft er laut und deutlich „kuckuck“, selbst wenn an ihn überhaupt nicht sieht. Auch der Zilpzalp, der sich so gerne auf Friedhöfen aufhält, weil es dort so viele alte , schöne Bäume gibt, ruft ganz klar seinen Namen und das sehr häufig und ausdauernd „zilp-zalp, zilp zalp“.

Den Distelfink kennt man auch unter dem Vogelnamen „Stieglitz“. Diesen Namen erhielt er ebenfalls aus seiner Lautsprache die wie „stig-lit“ klingt. Das „kräh, kräh“ verweist deutlich auf die Bezeihnung der Krähe, wie auch der über Kilometer zu hörenden Uhu – Ruf. Dem höheren „Uh“ folgt ein tieferes „hu“.

Das spöttische Lachen der Lachmöwe gab ihr ihren Namen. Die Benennung Möwe wiederung stammt wohl aus dem germanischen Wortlaut “ mǣwō „, was dem Ruf der Möwe entsprechen soll. Deutlicher ist der „kiju-wit“ – Alarmruf der dem Kiebitz seinen Namen gab.

Das bayerisch – österreichische Wort für „hüpfen“ das „Gumpen“ gab dem Gimpel seinen Vogelnamen. Der weitere Name des Gimpel, die Bezeichnung „Dompfaff“, hat aber eine andere Herkunftsart.

Vogelnamen nach dem Erscheinungsbild

„Dompfaff“ heisst der Vogel wegen seiner äußeren Gestalt. Sein Federkleid mit der dunklen Haube und der Färbung erinnert deutlich an die damalige Kluft der Domherren, der Pfaffen. Rot- und Blaukehlchen verdanken ihrer entsprechend gefärbten Kehle ihren Namen und so ist es auch bei der Blaumeise, mit ihrer blauen Haube. Ds mittelhochdeutsche Wort „meise“ entspricht dem altdeutschen „maisa“, das wiederum dem germanischen Adjektiv für „klein, winzig entspricht. Also bezeichnet „Meise“ den kleinen Vogel. Der Vogelname der Blau- oder Kohlmeise setzt sich also aus dem äußeren Erscheinungbild zusammen.

Name nach dem Verhalten

Den Tölpel entdecketen ursprünglich Sesfahrer auf einem Schiff. Der Vogel zeigte kein bischen Scheu und blieb beharrlich auf seinem Platz sitzen. Die Seeleute schriebn ihm deshalb Dummheit zu, weil er einfach nicht fleihen wollte. Sie sprachen ihm ein tölpelhaftes Benehmen zu und schon war der Name „Tölpel“ entstanden.

Der Kleiber ist dafür bekannt, dass er die Baumhöhlen der Spechte übernimmt und sie mit einer lehmartigen Masse so zuklebt, dass nur er noch in die Bruthöhle gelangen kann. In früheren Zeiten gab es bei den Handwerkern den „Kleiber“, dass war die Bezeichnung für den Handwerker der Lehmwände baut und so erhielt auch der Maurer der Vögel, der Kiebitz, diese Bezeichnung.

Vogelnamen nach Mythen

Wo wir gerade beim Specht sind. Der Name „Specht“ ist nicht auf einen Laut oder auf sein Äußeres zurück zu führen. Die Bezeichnung – Specht – hat einen anderen Hintergrund. Der Naturforscher und Sammler diverser Arten Carl von Linné (1707 – 1778) begründete die binäre Nomenklatur. Die wissenschaftliche Benzeichnung der Arten aus dem Gattungsnamen und dem Artnemen. Dabei bediente er sich in einigen Fällen auch der griechischen Sage.

Der Prinz „Picus“ war ein Sohn des grichischen Gottes Saturn und ein außergewöhnlich schöner Jüngling. Bei einer seiner Jagden durch die Wälder erblickte ihn „Circe“, die Zauberin und sie verliebte sich sofort in den jungen Mann. Dieser liebte aber eine andere, nämlich die Nymphe „Canens“ die Tochter von „Janus“ und deshalb wies Picus die Zauberin ab. Vor lauter Wut über die schroff Abfuhr verzauberte sie den Prinzen in einen Vogel.

Voller Frust über sein Schicksal hieb Picus mit dem langen Schnabel heftig und wütend auf das Holz der Bäume ein. So entstand der lateinische Name für die Gattung der Spechtarten „Picus“.

Es ist spannend, sich einmal näher damit zu befassen, woher eigentlich die Vogelnamen kommen und so kann man Geschichten wie die vom Specht entdecken.

König der Vögel

König der Vögel – oder wie der Zaunkönig zu seinem Namen kam

Wieder einmal tagte der Rat der Vögel im Schatten der mächtigen Platanen, als die Eule sich meldete und vermerkte, dass es überall im Tierreich Könige gibt. So sei der Herrscher der Landtiere der Löwe und der König der Meere ist der Hai, im Wald herrscht der Bär. Die Tiere der Lüfte hätten aber keinen König und ob man nicht einen solchen wählen solle.

Leider konnten die Vögel sich aber nicht auf einen ihrer Art einigen, der den Titel tragen sollte und so beschlossen sie einen Wettkampf auszurichten, dessen Sieger dann der König der Lüfte werden soll.

Zaunkönig

Wahl der Vögel

Der kluge Adler schlug daraufhin vor, wer die größte Höhe in der Luft erreicht, der soll doch der König der Vögel werden. Dabei wußte er natürlich, dass keiner der anderen Vögel höher fliegen konnte als er selbst und er frohlockte bereits bald der Regent zu sein, denn alle stimmten dem Vorschlag zu.

Am nächsten Morgen startete dann der Wettkampf und viele hunderte Vögel erhoben sich in den strahlend blauen Himmel, aus dem die Sonne das Geschehen belächelte. Immer weniger Vögel konnten dem mächtige Adler in die Höhe folgen und schließlich, auch er wurde langsam müde, war kein anderer Vogel mehr zu sehen und der Adler war sich sicher, der König der Lüfte zu sein. Da flatterte plötzlich ein kleiner Vogel noch ein Stück höher als der Adler. Der kleine Kerl, der wegen seiner Unscheinbarkeit bis zu dem Tag noch ohne Name war, hatte sich unter den starken Schwingen des Adlers versteckt und so Kräfte gespart, um jetzt noch höher zu fliegen.

König bin ich

Mit fiepsender Stimmer landete er schließlich wieder auf dem Boden und rief: “ König bin ich, König bin ich. Die Vögel wollten aber keinen König dulden, der durch eine List erkoren wurde und beschlossen einen neuen Wettkampf auszurufen.

Nun solle der König werden, der am tiefsten ins Erdreich gelangen würde. Der Schwan ließ sich vom Himmel fallen und platschte bäuchlings auf dem Boden auf. Der Hahn scharrte mit seinen Krallen ein Loch in den Boden und war schon sicher der König zu werden.

Keiner hatte aber mit der Klugheit des kleinen unscheinbaren Vogels gerechnet. Der hatte sich in ein Mäuseloch gezwängt, war nun tiefer im Boden als alle anderen und fiepste leise aus dem Untergrund:“ König bin ich, König bin ich!“

Die anderen Vögel waren erzürnt und beschlossen den kleinen Kerl im Mauseloch gefangen zu halten. Die Eule solle über den Gefangenen wachen. So harrte die Eule vor dem Loch aus und wenn sie müde wurde, schloß sie das rechte Auge und wachte mit dem linken. Wurde das linke Auge müde, wachte sie mit dem rechten.

So konnte unser kleiner Held nicht entkkommen. Schließlich wurde de Eule aber doch einmal so müde, dass sie nicht mehr wuste ob sie das linke oder das rechte Auge geöffnet hatte und so fielen ihr beide Augen zu. Darauf hatte der kleine Vogel nur gewartet und er entkam aus dem Mauseloch.

Das Schicksal der Eule

Die Eule wurde deshalb mit einer Strafe belegt und durfte nur noch in der Nacht herum fliegen. Daüber ärgerte die Eule sich so sehr, dass sie fortan nachts die Mäuse jagte, die diese hässlichen Löcher in den Boden graben.

Auch unser kleiner Vogel traute sich nicht mehr zwischen die anderen Vögel und versteckte sich in den Zäunen und Hecken. Wenn er sich ganz sicher fühlt und die anderen Vögel nicht aufpassen ruft er mit seiner fiepsigen Stimmer immer wieder einmal:“ Ich bin der König, ich bin der König!“

So erhielt er schließlich von den andern Vögel spöttisch den Namen „Zaunkönig“.

Silberreiher in der Ruhr-Aue

Silberreiher – den Schreitvogel konnte ich bisher nur als Einzelgänger an den Wiesen der Ruhr-Aue beobachten. Nun aber entdecke ich kurz vor den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2022 ein Pärchen in der Saarner Aue. Das sie zusammengehören ist unverkennbar und sie lassen sich auch nicht von den Grau- und Kanadagänsen stören. Ein anderer Fotograf, der neben mir steht, hat sie ebenfalls ins Visier genommen und er erklärt, sie würden hier am Röhricht-Gürtel sogar brüten.

Da werde ich dann wohl im April/Mai mein Augenmerk auf das Gebiet lenken, denn das wäre dann doch noch selten, wenn hier ein Silberreiher-Paar brüten würde, möglich wäre es natürlich. Die Voraussetzungen sind ideal. Silberreiher bauen ihr Nest bodennah im Schilf und dort brüten sie bis zu fünf Eier gemeinsam aus. Für eine Saison leben die Vögel monogam und nach etwa vier Wochen schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 1 1/2 Monaten flügge werden.

Die Jungvögel gehen dann bald, etwa im Juli, auf Wanderschaft. Nur ein Drittel der Jungen wird das erste Lebensjahr überdauern. In jedem Jahr werden sie aber zu ihren Brutplätzen zurückkehren. Casmerodius albus, so der wissenschaftliche Name des Silberreihers, erreicht eine Größe von etwa einem Meter. Die Flügelspannweite beträgt etwa zwei Meter.

Silberreiher

Die Tiere sind auf der Erde weit verbreitet, bei uns allerdings ist er eher selten zu sehen. Etwas häufiger in den Wintermonaten, die einige Reiher hier als Überwinterungsgast verbringen. Aber der Bestand nimmt zu und immer öfter ist er auch als Standvogel zu sehen. Brutgebiete sind allerdings erst selten festgestellt worden. Insofern wäre es natürlich toll im Frühjahr eine Brut in den Auen nachweisen zu können. Der Lebensraum entspricht auch voll seinen Ansprüchen. Fische und Amphibien, Wasserinsekten und Mäuse gibt es hier reichlich zu erbeuten.

Silberreiher bestechen durch das klare Weiß des Gefieders. Nur der Schnabel ist gelb und die Beine schwarz. Im Prachtkleid und während der Brutzeit zieren das Männchen gespreizte lockere Schulterfedern. Im Gegensatz zu dem artverwandten Seidenreiher. Auch dieser ist weiß, hat aber einen schwarzen Schnabel, schwarze Beine und gelbe Füße. Ihn zieren dann Schmuckfedern auf dem Kopf und Seidenreiher sind deutlich kleiner als Silberreiher.

Nun wird vielleicht der ein oder andere Leser sagen, ich habe aber Silberreiher mit schwarzem Schnabel und nicht mit gelbem Schnabel gesehen. Das mag durchaus sein, weil der Silberreiher während der Paarungszeit eine kleine Verwandlung erfährt. Nur in dieser Zeit wird der Schnabel nämlich schwarz.

Natürlich werde ich an dieser Stelle von meinen kommenden Beobachtungen bezüglich der Paares berichten, wenn es tatsächlich zu einer Brut kommen sollte.

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