Elmeere – ein Highlight der Nordseeinsel Föhr

Elmeere – war einstmals ein größeres Gewässer auf der Nordseeinsel Föhr bei Süderende. Den Namen gaben sich die Gründer eines Vereins im Jahr 1993, die sich das Ziel setzten ehemalige Feuchtwiesen, Gräben und Flachgewässer wieder zu beleben. Der Förderverein ermöglicht es, Wirtschaftsflächen aufzukaufen und wieder in den natürlichen Zustand zu versetzen.

140 Hektar konnten so erworben werden. Seltene Arten aus Flora und Fauna können wieder beobachtet werden.

Der Andelhof wurde zum Domizil des Elmeere e.V. .Noch sind einige Baumaßnahmen zu bewältigen, aber ein Besuch lohnt bereits jetzt. Mehr dazu aber später, denn wir beginnen der ersten Tag unseres Inselurlaubs mit einem Rundgang durch Wyk.

Von unserer Wohnung im Knudsenweg gelangen wir auf die Große Straße, wo an der Ecke Mittelstraße ein einzelner Glockenturm steht. Die Kirche zum Turm fehlt und es ist bereits der dritte Turm an dieser Stelle, weil die vorherigen Türme das Opfer von Stürmen wurden. Die Kirche Sankt Nikolai liegt aber etwas außerhalb, in Boldixum und bei Sturm konnten die Wyker die Glocken der Kirche nicht hören. Aus diesem Grund warnt seit 1886 der Glockenturm in Wyk die Bewohner vor einer nahenden Sturmflut.

Wir erreichen den Sandwall, die Promenade der Stadt, mit vielen Restaurants, Cafés und kleinen Geschäften. Gleich am Anfang trifft die beste Frau der Welt auf die wohl beste Verkäuferin von Wyk und mein Schatz ist nach einer Stunde neu eingekleidet. Wir lassen den Einkauf im Geschäft, um die Tasche nach unserem Spaziergang abzuholen.

Das Nationalparkzentrum liegt hinter uns, wir kommen an der Mittelbrücke und dem Musikpavillon vorbei. Eine Band spielt gerade einen Titel der mir unbekannt ist. Das Aquawyk , ein Familienbad mit Außenbereich, ist nur mäßig besucht, was aber bei dem herrlichen Wetter auch logisch ist. Viele Strandkörbe sind noch frei, aber das wird sich in drei Wochen wohl ändern, wenn in NRW die Schulferien beginnen. Der große „Run“ kommt erst noch und so ist es auf der Promenade schön zu laufen.

Am kleinen Leuchtturm „Olhörn„, mit einer Höhe von 10 Metern am Leuchtfeuer, wirkt fast wie ein dekoratives Bauelement. Er dient aber tatsächlich seit 1952 als Quermarkenfeuer für die Schiffe von den Inseln Föhr und Amrum zum Festland. Bis zum Bau des Leuchtturmes stand an der Stelle seit 1892 eine Leuchtbake.

Wir haben den Südstrand erreicht und verlassen nun die Promenade. Der Rückweg führt uns durch einen kleinen Wald. Es ist so heiß geworden, dass wir den Schatten der Bäume freuen.

Schon bald sind wir am Storchenpark, einem weiteren Bereich der Elmeere e.V.. Hier werden in Freigehegen verletzte Wildtiere gepflegt und behandelt. Heimische Störche finden den Bereich wohl so angenehm, dass sie sich ebenfalls hier niederlassen. Sie sind natürlich nicht in einem Freigehege.

Weiter geht es zu einem kleinen, aber feinen biologischen Garten. In dem Park mit einem Biotop und Kräutergarten hat sich auch eine Storchenfamilie niedergelassen. Weiße und gelbe Seerosen schmücken den Teich und nebenan plätschert das Wasser aus einem Brunnen.

botanischer Garten

Nun sind wir wieder an der Promenade angekommen. Einige Leute haben sich zusammen gefunden, um an dem überdimensionalen Schachbrett zu spielen. Vorbei am Gezeitenbrunnen des Künstlers Markus Thiessen kommen wir schließlich wieder zur besten Wyker Verkäuferin, die uns die Einkaufstasche überreicht.

Neben unserem Quartier befindet sich ein Fischrestaurant und wir nehmen uns ein Mittagessen mit in die Wohnung.

Elmeere e.V. – der Andelhof mit Beobachtungsraum

Nach einer Rast und einer leckeren Tasse Kaffee, machen wir uns auf dem Weg zum bereits erwähnten Andelhof der Elmeere e.V..

Auf dem Weg hinauf zum Beobachtungsraum bestaunen wir die wunderbaren Fotografien des Wyker Fotografen Peter Hering, der wohl schon alle Vogelarten des Schutzgebietes Wattenmeer abgelichtet hat. Auf einzelnen Etagen des Hauses sind Vitrinen mit Ausstellungsstücken zu besichtigen und die Natur steht natürlich bei allen Objekten an erster Stelle.

Ferngläser und Spektive stehen im Beobachtungsraum zur Verfügung. Wir blicken hinüber auf ein über 50 Hektar großes Schutzgebiet am Oevenumer Deich. Im Flachwasser sehen wir sofort die Uferschnepfen, viele Gänse und eine kleine Kolonie Löffler. Auch der Kiebitz ist zu sehen. Ein herrlicher Anblick, der die Herzen höher schlagen läßt.

Wir sind begeistert von der Arbeit des Elmeere e.V. und werden sicher noch einmal während unseres Aufenthalts auf der Insel dort auftauchen.

Beim Bierchen am Abend in der Pinte, schwärmen wir noch von den Natur(t)räumen…..

Anreise – Nordseeinsel Föhr

Anreise – Nordseeinsel Föhr – die Fähre ist für zwölf Uhr gebucht. Wir sind uns nicht sicher, wie lange die Fahrt von Essen bis Dagebüll Mole wohl dauert. Das Risiko sind die Baustellen ab Osnabrück, da kann dann schon einmal ein längerer Stau vorkommen und dann kommt ja noch der Elbtunnel, das ist auch ein Risikogebiet für längere Aufenthalte.

Wir fahren deshalb um vier Uhr zu Hause los. Um diese Zeit ist die A1 schön frei und wir sind bereits nach etwas über drei Stunden durch den Elbtunnel durch. Die befürchteten Staus bleiben aus.

Anreise – Nordseeinsel Föhr – Stopp am Koog

Wir überqueren den Nordostseekanal, vorbei an St. Peter Ording und Husum. Weil wir gut zwei Stunden früher in Dagebüll ankommen werden, machen wir einen Stopp am Hauke Haien Koog. Hier gibt es gleich neben der Straße einen kleinen Parkplatz mit einer Beobachtungshütte. Ruth meint zwar, da sind doch nur Gänse zu sehen, aber ich habe bereits einige Limikolen entdeckt und der Koog ist ein bekannter Vogelbeobachtungsplatz im Norden.

Der Kampfläufer verliert gerade sein üppiges Prachtkleid und sieht jetzt ziemlich mitgenommen aus. Rot- und Grünschenkel sind zu sehen und der Säbelschnäbler. Auch der Austernfischer und natürlich Gänse kann ich erkennen.

Kampfläufer in der Mauser

Leider sind die Tiere sehr weit weg und es werden keine sehr guten Bilder. Ich hoffe aber dennoch, dass man sie erkennen kann.

Bei Schüttsiel legen wir noch eine Pause ein. Von hier aus fahren die Schiffe zu den Halligen und nach Baltrum. Bis Dagebüll ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Die zwölf Uhr Fähre fährt wegen des Niedrigwassers fünfzehn Minuten später ab. Die Überfahrt nach Föhr dauert fünfzig Minuten. Knapp siebzig Fahrzeuge gehen auf das Schiff, dazu noch eine Menge Passagiere und man staunt, dass die Schiffe mit so wenig Wasser auskommen. Sie haben aber auch nur einen Tiefgang. Die MS Schleswig Holstein hat einen Tiefgang von 1,70 Meter.

Kurz nach der Ankunft im Hafen erreichen wir dann auch schon unser Bungalow, wo wir bereits vom Vermieter erwartet werden.

Wir packen die Koffer aus und flanieren noch einmal durch Wyk. Noch ist es nicht so sehr voll in den Fußgängerzonen. Am Sandwall ist deutlich mehr Betrieb. Eine Band spielt im Musikpavillon, Segelboote und Surfer sind auf dem Wasser. Schon bald wird der Betrieb hier so richtig in Wallung kommen, wenn in NRW die Ferien beginnen.

Wir sind nun aber doch schon ein wenig „gerädert“ und verbringen den Rest des Tages auf der Terrasse, die auf der Südseite liegt und so genießen wir die strahlende Sonne.

Weltklimarat – es wird sehr schlimm

Weltklimarat – Im neuesten Bericht malt der Rat ein düsteres Zukunftsbild. Der Intergovernmental Panel on Climate Change ist eine zwischenstaatliche Organisation der Vereinten Nationen, die politischen Institutionen im Bezug auf das Klima auf den neuesten Stand der Wissenschaft bringen soll. Er soll die Auswirkungen der Globalen Erwärmung zusammentragen und aus wissenschaftlicher Sicht bewerten.

Weltklimarat – schon jetzt eine Erwärmung von 1,1 Grad

Für den Fall das es nicht gelingt die Erderwärmung einzudämmen, sieht der Rat die Menschheit in Gefahr.

Nicht gut zu machende Auswirkungen wird bereits die Erwärmung um zwei Grad für Millionen Menschen haben. Das Risiko bei Hitzewellen ist enorm hoch und bis zum Jahr 2050 werden acht bis achtzig Millionen Menschen zusätzlich vom Hungerrisiko bedroht.

Als Folge der Treibhausgasemission ist der Zusammenbruch von Ökosystemen, Wasserknappheit und Lebensmittelknappheit zu befürchten. Auch Krankheiten nehmen deutlich schneller zu.

Im Bericht heißt es: “ Das Leben auf der Erde kann sich von einem drastischen Klimaumschwung erholen, indem es neue Arten hervorbringt und neue Ökosysteme schafft. Menschen können das nicht. „

Seit dem vorindustriellen Zeitalter hat sich die Erde bereits um 1,1 Grad erwärmt.

Zur Zeit sieht es so aus, als wenn das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu halten, nicht erreicht werden kann. Der Weltklimarat geht eher von einer Erwärmung um drei Grad aus.

Das bedeutet einen noch höheren Ernterückgang, vor allem in Afrika und Südamerika, der bereits in den letzten 30 Jahren vier bis zehn Prozent ausmachte.

Weltklimarat – das Schlimmste kommt erst noch

Die Experten des Weltklimarats sehen die Welt schlecht vorbereitet. Im Bericht heißt es : „Das Schlimmste kommt erst noch und wird das Leben unserer Kinder und Enkel viel mehr betreffen als unseres.“

Wassermangel, bereits bei einer Erwärmung um 1,5 Grad bis 2050, bringt Dürre und Wassermangel für 350 Millionen Bewohner von Ballungsräumen. Für 410 Millionen Menschen bei einer Zwei-Grad-Erwärmung.

Steigende Meeresspiegel und schwere Stürme werden das Leben in den Küstenregionen drastisch erschweren.

Nicht nur die armen Länder, auch Europa erleidet schwere Schäden durch Überflutungen. Die Sterberaten durch das Klima steigt mit den Graden der Erwärmung. Mückenplagen breiten sich aus. Bereits jetzt gibt es in Teilen Süddeutschlands die Tigermücke, die eigentlich eine asiatische Mücke aus den Tropen und Subtropen ist. Sie gilt unter Anderem als Überträger des Zika Virus – Gelbfiebervirus.

Weltklimarat warnt vor Erreichen der Kipp-Punkte

Werden Kipp-Punkte erreicht, ist eine Beschleunigung des Klimawandels nicht mehr aufzuhalten. So durch das Schmelzen des Eisschildes in Grönland und der Westantarktis. Wenn man die letzten Berichte der Expeditionen in das Eis gelesen hat, muss eigentlich jeder Person klar werden wie wichtig jeder noch so kleine Schritt bei den Klimaschutzmaßnahmen ist. Da darf es nicht mehr heißen: Was nutzt es schon wenn wir in Deutschland den CO² Ausstoß verringern, wir sind ja nur ein kleiner Part dabei.

Deutschland handelt auch nicht alleine. Das Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet die wichtigsten Staaten der Welt, alles für die Eindämmung der Klimaerwärmung zu tun und auch die EU hat mit dem Green Deal ihre Staaten in die Pflicht genommen.

Quellen: Tagesschau vom 23.06.21, IPCC deutsche Koordinierungsstelle

Nordseeinsel Föhr – Vorbericht

Nordseeinsel Föhr und die Nachbarinsel Amrum beschrieb Theodor Storm so: „Wie Träume liegen die Inseln im Nebel auf dem Meer“

Auch wenn beide Inseln oft zusammen genannt werden, sind sie doch sehr unterschiedlich.

Die Amrumer schwärmen für den einmaligen Kniepsand und die enormen Dünen. Die Föhrer lieben die blühenden Wiesen, die Friesendörfer mit den reetgedeckten Häusern und die Biotope im Inland.

Amrum – Kniepsand und Dünen – Bild vom Urlaub 2011

Am kommenden Sonntag brechen wir zu unserem ersten Urlaub nach Corona auf. Unser Ziel ist die Nordseeinsel Föhr, die in ihrer heutigen Form vor 500 Jahren entstanden ist.

Die Inseln Nordstrand, Pellworm und die Hamburger Hallig waren bis 1362 noch Festland. Am 16. Januar 1362 veränderte die Marcellusflut die gesamte Region. Das heute noch sagenhafte Rungholt verschwand im Meer. 100.000 Menschen verloren ihr Leben. Durch die Burchardiflut 1634 entstanden aus der Insel Strand die Inseln Nordstrand, Pellworm und die Halligen. Dieser Flut fielen 6000 Menschen zum Opfer. Über dem versunkenen Land entstand das Watt.

Nordseeinsel Föhr – Ackerbau, Viehzucht und der Walfang

Zunächst betrieben die Inselbewohner Ackerbau und Viehzucht. Im 17.Jahrhundert begann dann durch den Walfang die Blütezeit, das goldene Zeitalter.

Ackerbau und Viehzucht blieben aber bis heute Teil des Lebensunterhalts. Schafe bevölkern die Salzwiesen und Deiche. Heute haben die meisten Höfe auch Unterkünfte für Feriengäste. Das erste Badehaus entstand auf Föhr im Jahr 1819.

Föhr

Die Nordseeinseln und die Halligen sind ein Paradies für Vögel. Die Artenvielfalt in Fauna und Flora ist groß. Watvögel wie die Uferschnepfe oder der Rotschenkel, Eiderenten, Säbelschnäbler und Austernfischer sind hier zu Hause und ich hoffe natürlich einige von ihnen zu Gesicht zu bekommen.

Neulich erfuhr ich in einer Dokumentation über Föhr von dem besonderen Getränk mit dem biblischen Namen Pharisäer und dem Trank tote Tante. Logisch das wir auch das erkunden müssen.

Ab dem 27. Juni werde ich also meine Berichte über die Insel Föhr und unsere Erlebnisse dort starten. Voraussichtlich soll das Wetter ja mitspielen.

Bis dann

Uli

Fauna – Flora – Habitat Naturschutzrichtlinie der EU

Fauna – Flora – Habitat Naturschutzrichtlinie der EU von 1992, regelt mit der Vogelschutzrichtlinie als Umweltrecht, dass die Mitgliedsstaaten der EU die Umsetzung der Berner Konvention gewährleisten sollen.

Ein wesentlicher Punkt ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten für bedrohte Arten und Habitate. Diese Gebiete, kurz FHH genannt, werden unter besonderen Schutz gestellt.

Die FHH Richtlinien hat der Europäische Rat 1988 unter deutschem Vorsitz beschlossen. Darin verpflichten sich die Mitgliedsstaaten wildlebende Arten und deren Lebensräume zu sichern und zu schützen. Enthalten ist die Förderung natürlicher Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse.

Kernpunkt sind, die Schaffung des Schutzgebietes NATURA 2000 und die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen und Habitaten. Zielsetzung der Richtlinien ab 1992.

Obwohl Deutschland maßgeblich bei der Schaffung der Richtlinien war, hält die Bundesregierung die Richtlinien selbst bis heute nicht ein. 2015 und 2019 und 2020 erfolgten Abmahnungen der EU und schließlich, im Februar 2021 die Anklage Deutschlands durch die EU Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof, weil Deutschland seinen Verpflichtungen zur Umsetzung der EU Richtlinien in den letzten zehn Jahren nicht nachgekommen ist.

Das Bundesumweltministerium bestätigt, dass noch nicht alle FFH Gebiete rechtlich abgesichert sind und für 15 Prozent der Gebiete keine Erhaltungsmaßnahmen erfolgten. Auch konkrete Schutzziele wurden nicht festgelegt. Das Ministerium begründet das mit hohem finanziellen und verwaltungstechnischem Aufwand.

Die Festlegung konkreter Schutzziele würde jedoch „einen immensen finanziellen und verwaltungstechnischen Aufwand bedeuten“ und sich „vermutlich über viele Jahre hinziehen.“ Deshalb lehnen das BMU und die Bundesländer diese Forderung der EU-Kommission als „rechtlich zu weitgehend“ ab. Der Nabu forderte die Bundesländer auf, die Vorgaben umzusetzen. Zudem sei eine ausreichende Finanzierung für Naturschutzmaßnahmen notwendig.

Seit 1992 war man nicht in der Lage etwas zu unternehmen? Da ist es eher anzunehmen, dass man sich mit der Agrarindustrie nicht anlegen wollte. Anstatt Besserungen zu erreichen wurde die Lage sogar verschlechtert. Ein Drittel des Grünlandlebensraumes droht völlig zu verschwinden, weil eigentlich geschütztes Gebiet ungestraft unterpflügt wird. Andere Flächen werden durch Düngung und Pestizide oder Entwässerung intensiviert und für das Ökosystem unbrauchbar gemacht. Die Folge ist das Artensterben, das heute bereits schlimme Dimensionen angenommen hat.

Da aber 50 Prozent der Fläche Deutschlands in den Händen der Agrarwirtschaft sind, scheint der Kampf um die Natur und den Artenschutz fast wie ein Kampf gegen Windmühlen.

Die meisten Nutzflächen stehen für den Ackerbau. Darauf folgen Grünlandflächen fpr die Weidenwirtschaft und Dauerkulturen.

Jährlich landen laut statistischem Bundesamt 204 Milliarden Liter Gülle auf deutschen Ackerflächen. Hinzu kommen 20 Millionen Tonnen Feinmist.

Die Tiere der intensiven Landwirtschaft stehen auf Betonspaltböden und so gelangen Bakterien und Antibiotika in die Gülle. Bei deren Ausbringung und Lagerung entstehen Methan, Ammoniak, Schwefelsäure und Lachgas.

Durch Überdüngung gerät die Gülle in die Fließgewässer und in die Nord- und Ostsee. Große Bereiche der Ostsee sind bereits heute Totgebiete.

Deutsche Fließgewässer sind in einem schlechten Zustand. Dafür zeichnen Pestizideinflüsse, Mikroplastik, Nährstoffe und Polymeren (chemische Verbindungen). Hinzu kommen Uferbefestigungen und Begradigungen.

90 Prozent der deutschen Oberflächengewässer sind in keinem guten ökologischen Zustand. Nur 8,2 Prozent erreichen das Bewirtschaftungsziel der Wasserrahmenrichtlinie und befinden sich in einem „sehr guten“ oder „guten ökologischen Zustand/Potenzial.“ (2015 – Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz)

Der beschlossene „Green Deal“, ein Fahrplan für eine nachhaltige EU-​Wirtschaft, wird bereits von den Bauernverbänden torpediert. Die angestrebte Strategie, die helfen soll die europäische Agrarindustrie nachhaltiger zu machen musste auf Druck des Dachverbandes der Bauernverbände verschoben werden. Dadurch verzögern sich Reformen und es werden Investitionen in zukunftsfähige Technologien im Agrarbereich blockiert.

In Deutschland protestierten Landwirte gegen Regelungen, die die anhaltende Verunreinigung durch Überdüngung stoppen sollten. Dabei war ihnen jedes Mittel recht, sogar die Drohung einer Verknappung der Lebensmittelproduktion.

Zum Glück erreichten sie lediglich eine Verschiebung des Inkrafttretens von drei Monaten.

FaunaFlora – Habitat Naturschutzrichtlinien der EU könnte umgesetzt werden

Eine Studie des NABU zeigt, das die Fauna – Flora – Habitat Naturschutzrichtlinie umgesetzt werden kann. Mehr als 20 Prozent der Bundesfläche können wieder aufgewertet werden. Renaturierungen sind in den Auen der großen Flüsse möglich. Moorböden können wieder bewässert werden, siehe Dümmer Meer in Niedersachsen mit den Diepholzer Mooren. Grünland und Wälder können renaturiert werden.

Die Maßnahmen beinhalten ein riesiges Potential zur Bewältigung der Klimakrise und zum Stopp des massiven Artensterbens. Diese Maßnahmen wären seit Jahren möglich gewesen. Deshalb sehe ich auch die neuesten Aussagen zum Klimaschutz der regierenden Parteien pessimistisch. Erst durch Gerichtsurteile wird gehandelt. Das Gerichtsurteil des Verfassungsgerichtes zur Umsetzung der Klimaziele und die Klage Des Europäischen Gerichtshof hätte vermieden werden können, wenn da nicht die Abhängigkeit von Verbänden wäre.

Die ehemalige Weinkönigin und heutige Landwirtschaftsministerin wird aber wohl erst dann ihren Wiederstand gegen nachhaltige Landwirtschaft aufgeben, wenn der Riesling Anbau wegen der gestiegenen Temperaturen nicht mehr möglich ist.

Quellen: sven-giegold.de , nabu.de, DNR Deutscher Naturschutzring

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