Harpener Teiche

Harpener Teiche oder Werner Teiche – nach den beiden Bochumer Stadtteilen sind die Gewässer an der Grenze zu Dortmund benannt.

Harpener Teiche

Wenn man einen der Parkplätze am Einkaufszentrum „Ruhr-Park“ nutzt gelangt man in kürzester Zeit an einen der Teiche, – eigentlich müßte man „See“ sagen, für einen Teich sind sie meiner Meinung nach doch schon ziemlich groß – wo es schon einmal ein wenig „streng“ riechen kann.

Das Wasser ist türkisfarben gefärbt. Der Grund für diese Eigenschaften eröffnet sich dem Wanderer nach ein paar Metern. Hier ergießt sich das Wasser, welches aus 500 Metern Tiefe empor gepumpt wird, in den ersten Teich. Obwohl das Grubenwasser, um das es sich hier handelt, mit Wasserstoffperoxid versetzt ist, riecht es hier manchmal nach faulen Eiern.

Im Haushalt ist Wasserstoffperoxid ein beliebtes Reinigungsmittel. Wasserstoffperoxid ist antibakteriell und antiseptisch, es soll Gerüche beseitigen und bleicht das Wasser.

Das Grubenwasser aus den stillgelegten Bergwerken hat einen höheren Mineralgehalt als Trinkwasser und erreicht mit einer Temperatur von 20 Grad die Teiche.

An der Einmündung müssen die Tiere und Pflanzen mit einem höheren Salzgehalt klar kommen. Dennoch ist das Ökosystem intakt. Auf der Wasseroberfläche tummeln sich Kanada- und Nilgänse mit ihrem Nachwuchs. Auch ein Blässhuhn fühlt sich wohl und aus den Bäumen hört man die vielfältigen Gesänge der Vögel.

am zweiten Teich ist das Wasser wieder klar

Bereits am nachfolgenden Teich, den man über eine Brücke überqueren kann, ist die türkisfarbene Färbung verschwunden und man kann den Grund des Gewässers wieder sehen. Auch hier sind wieder Kanadagänse und Nilgänse mit Gösseln, wie die korrekte Bezeichnung der Gänseküken ist.

Schließlich queren wir eine kleine Brücke in der Nähe des Bahndamms. Unter uns fließt das Wasser weiter in Richtung Ruhr. Rechter Hand liegen Pferde im Gras und auf der anderen Seite wurde der Acker frisch gepflügt.

Über uns zieht ein Mäusebussard seine Kreise. In Richtung zum Parkplatz begleiten uns Feldraine mit vielen Feldblumen. Hier wurde ein korrekter Feldsaum angelegt.

Über den Parkplatz der Medi Therme bewegen uns wieder auf den Ruhr Park zu.

Der Wanderweg furch dieses schöne Gebiet, das uns bisher noch nicht bekannt war hatte eine Länge von knapp fünf Kilometern.

Landwirtschaftsform

Landwirtschaftsform Dreifelderwirtschaft – Entwicklung der Landwirtschaft vom 18. Jahrhundert bis heute.

Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts gab es die Dreifelderwirtschaft. In dieser Landwirtschaftsform blieb ein Drittel des Ackerbestandes ein Jahr lang als Brache vom Anbau befreit. Bei der Dreifelderwirtschaft wird das Ackerland eines Dorfs  dreigeteilt. Auf einem Feld wird Wintergetreide, auf einem anderen Sommergetreide angebaut, das dritte bleibt ungenutzt (Brache). Auf diese Weise sollte sich der Boden erholen und mehr Ertrag geschaffen werden.

Auf der Brache wuchsen einjährige Gräser und Kräuter. Auch Getreidepflanzen wuchsen, weil die Felder noch Reste der Ernte am Boden beinhalteten.

Die einzelnen Erbflächen waren durch Bäume, Büschen und Hecken begrenzt. Teilweise wurde das Holz für den Hof benötigt. Angepflanzt wurden regionale Nutzpflanzen. Für die Arbeiten auf den Feldern wurden Ochsen und Pferde eingesetzt. Zwischen Roggen, Gerste und Weizen wuchsen Wildkräuter. Die Felder waren so ein Garant für die Artenvielfalt.

pixabay

Landwirtschaftsform – Vierfelderwirtschaft

Zur Mitte des 18. Jahrhunderts wandelte sich die Landschaftsform in eine Vierfelderwirtschaft. Auch der Anbau wandelte sich. Auf der Brache wurden nun Feldfrüchte wie Rüben gesetzt und Klee angebaut, sogenannte Gründungspflanzen. Flächen wurden mit Pumpen entwässert. Man schaffte auf die Weise eine zweite Getreidephase. Die Abgrenzung der Felder bestand nur noch aus Brombeerhecken, Wildrosen oder Weißdornhecken.

Die Brachen suchten Kiebitz, Feldlerche und Wachtel nun vergebens. Lediglich Grasmücken, Würger und Ammern profitierten von den Hecken, Watvögel und Rallen konnten nicht mehr existieren.

Landwirtschaftsform – die Chemie nimmt Einzug

1840 wies der Chemiker Justus von Liebig die wachstumsfördernde Eigenschaft von Phosphaten, Stickstoff und Kalium nach. Nun kommen auf den Feldern mineralische Dünger zum Einsatz. Guano, Vogeldung der Seevögel, wird importiert und die wirtschaftliche Produktion steigt um 90 Prozent.

1908 erfindet der Chemiker Fritz Haber die katalytische Ammoniak-Synthese. Aufbauend auf diese Erfindung schafft Carl Bosch mit dem Haber-Bosch-Verfahren eine preisgünstiges Verfahren zur Herstellung synthetischer Düngemittel.

Anstelle von Pferd und Ochse treten nun Traktoren und andere Maschinen zur Erledigung der Feldarbeiten. Die Grundlage für die intensive Landwirtschaft ist geschaffen. Die schnelle Entwicklung in Deutschland wird aber durch den ersten Weltkrieg zunächst verhindert.

Landwirtschaftsform – industrielle Landwirtschaft

Zu den wichtigsten Zielen der Nationalsozialisten im dritten Reich gehört eine autarke Landwirtschaft. Deshalb kommt es bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges zu einer stark ansteigenden Mechanisierung der Landwirtschaft.

Der Sperling wird als Feind der Landwirtschaft auserkoren, weil er die Saat frißt. Die „Schlacht“ gegen den Sperling geht allerdings durch den Kriegsausbruch „verloren“. Wenn man die Folgen eines Krieges gegen die Vögel sehen will, muß man einen Blick nach China werfen, wo Mao Zedong bereits einmal einen derartigen Feldzug durchführte. Die Folge waren unzählige Tote durch Unterversorgung.

Die Erzeugungsschlacht wird durch die drastische Entwässerung von Mooren, Sümpfen und Marschen an den Küsten, zur Landgewinnung für die Landwirtschaft, forciert. Hecken, Bäume, Sträucher sind nun verschwunden. Die Grundlage für das Leben der Feldvögel verschwindet. Leidtragende sind im Besonderen der Kiebitz und die Wartvögel

Landwirtschaftsform und Agrarchemie

Mit dem Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden beginnt Mitte der 1950er Jahre der Einfluß der Agrarchemie auf die Landwirtschaft. Herbizide werden zur Vernichtung der Wildkräuter eingesetzt, Roundup – Glyphosat wird in Mengen auf das abgeerntete Feld aufgebracht um auch die letzten Pflanzen zu vernichten, bevor das Land neu bewirtschaftet wird. Insektizide töten Raupen und andere Insekten. Fungizide werden gegen Pilze eingesetzt und Molluskizide gegen Schnecken.

Für Feldvögel und Insekten beginnt ein massenhaftes Artensterben. In gleichem Maße wie die Arten sterben, verlieren auch kleine landwirtschaftliche Betriebe ihre Existenz. Die Zahl der Traktoren steigt von 1949 – 1975 auf 1,2 Millionen. In gleicher Größenordnung steigt auch die Zahl der Mähmaschinen und Sämaschinen. Viehzucht erfolg nahezu ausschließlich in riesigen Ställen – Massentierhaltung entsteht. Dadurch wird eine Unmenge an Gülle erzeugt die die Äcker überschwemmen. Gülletourismus ist ein beflügeltes Wort. Die Sorge um das Grundwasser und die Vergiftung der Gewässer durch Gülle nimmt stark zu.

Flurbereinigung

Bereits 1953 wird zur Verbesserung der Prouktivität und der Arbeitsbedingungen in der Forst- und Landwirtschaft ein Gesetz zur „Regelung von ländlichem Grundbesitz durch Maßnahmen nach dem Flurbereinigungsgesetz“ verabschiedet.

Ein Viertel der westeuropäischen Landwirtschaftsflächen waren 1963 davon betroffen. Kleine Flurstücke wurden zu großen Stücken zusammengeführt.

1976 wurde das Gesetz novelliert und erhält den Passus „Sicherung und Erhaltung des gewachsenen Landschaftsbild und der ökologischen Gesamtverhältnisse im jeweiligen Gebiet.“

Weder die Politik noch die Landwirtschaft scheint diesen Absatz jedoch wirklich ernsthaft in Betracht zu ziehen. Alleine in Schleswig Holstein verschwanden in den ersten Jahren der Flurbereinigung 30.000 Kilometer Wallhecken. Auf einem Flurstück von 250 Hektar blieben von ursprünglich 95 Kilometer langen Hecken lediglich 6 Kilometer. Da kann man wohl kaum von einem ökologischen Gesamtverhältnis reden.

Die Entwicklung der Landwirtschaft darf nicht auf diesem Weg weitergehen. Es ist an der Zeit sich zu Besinnen. Es ist gut das mittlerweile wieder mit der Bewässerung von ehemaligen Mooren begonnen wurde. Auch wenn die Bio-Betriebe an Zahl zunehmen, beträgt der Anteil an der gesamten lanwirtschaftlichen Fläche gerade mal 7 Prozent. Man kann nicht weiter zu sehen wie die Insekten und Feldvögel veschwinden. Irgendwann ist ein Punkt erreicht an dem ein Zurück nicht mehr möglich ist.

Die EU muß die Förderung und den Einsatz finanzieller Mittel neu überdenken und die Anteile an nachhaltige Betriebe stärker fördern. Zum Wohle der Tiere muß auch dem Verbraucher verdeutlicht werden, dass die Fleischpreise auf dem ständig unglaublich niedrigen Preisniveau nicht zu halten sind.

Auch den kleineren landwirtschaftlichen Betrieben muß es möglich sein von ihrer Arbeit leben zu können, dafür muß auch ein fairer Handel möglich sein in dem nicht die großen Discounter die Preise diktieren.

Quellen: wikipedia/Vogelwelt im WandelDaniel Lingenhohl

Bernhard Weßling

Bernhard Weßling –der Ruf der Kraniche – Expeditionen in eine geheimnisvolle Welt. Das Buch ist im Goldmann Verlag erschienen.

Der Autor beschreibt das Leben der Kraniche in anschaulicher Weise. Was zunächst wie ein Hobby begann, wurde zur intensiven Beschäftigung und Erforschung dieser wunderbaren Vögeln die auf eine Evolutionsgeschichte von 60 Millionen Jahre zurück geht.

Kraniche über Telgte

Die Beobachtung der Kraniche, auch gemeinsam mit seinem Sohn, begann vor dreißig Jahren nördlich von Hamburg im Duvenstedter Brook und Hansdorfer Brook.

Der unbändige Wille zu erfahren, ob es sich immer um die gleichen Paare handelt die er Jahr für Jahr beobachtete und der Wunsch mehr über diese prachtvollen Vögel zu erfahren, bringt ihn auf die Idee die Rufe der Kraniche bioakustisch zu registrieren. Es gelingt ihm tatsächlich die Kommunikation zwischen den Tieren zu erkennen zu unterscheiden und ihre Stimmen zu analysieren.

So wird er international angefordert, um bei den Versuchen zu helfen, die unterschiedlichen Kranich-Arten zu erhalten. Unbeschreiblich die Schilderung der Strapazen um Aufnahmen von Kranichen in der Wildnis zu bekommen, um diese für Aufzuchten einsetzen zu können. Seine Studien und Aufgaben führen ihn unter anderem nach Kanada, China und sogar in die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea

Vieles was man früher von diesen Vögeln nicht wußte oder aber falsch deutete ist Dank der Arbeit und Forschung von Bernhard Weßling heute zu korrigieren oder zu vermerken. So ist es in keiner Weise so, dass Kraniche nur monogam leben. Der Leser des Buches kann sich darauf freuen viele interessante Eigenschaften der Kraniche zu erfahren.

Wenn der Autor über seine Erlebnisse spricht, über Niederlage und Erfolge wird man automatisch mit in seine Gefühlswelt gezogen und man spürt förmlich die Freude über neue Entdeckungen. Es ist eine Freude dieses Buch zu lesen um noch mehr über diese faszinierenden Tiere zu erfahren. Eine Empfehlung für jeden Vogelfreund und Naturinteressierten.

Erlebnisse

Erlebnisse auf unseren Wanderungen und Beobachtungen gab es natürlich immer wieder und einige möchte ich hier einmal zum Besten geben

Nette Anwohner

Wir wollten das Venner Moor erkunden. Ich hatte in einem Bericht über dieses Moor gelesen , das südlich von Münster liegt. Es handelt sich um ein ehemaliges Hochmoor, das entwässert und jetzt wieder zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgeführt wird .

Wir müssen wohl den Wanderparkplatz verpasst haben und biegen in eine kleine Seitenstraße ab um zu drehen. Vor einem Gebäude ist ein Schotterstreifen auf dem ich anhalte um auf der Karte den Wanderparkplatz zu suchen. Im Rückspiegel sehe ich dann die Dame des Hauses nahen, bewaffnet mit einer Harke.

Na ja denke ich, wir wollen den Platz hier ja nicht zum Parken nutzen und sage Ruth sie möge doch aussteigen um es ihr zu erklären. Gleichzeitig hält gegenüber ein PKW mit Anhänger. Der Fahrer steigt aus und kommt auch auf uns zu, wohl der Herr des Hauses.

Ruth erklärt kurz das wir eigentlich nur den Wanderparkplatz suchen. „Ach, das ist gut, normaler Weise könnten sie ruhig hier parken, aber wir wollen gerade den Schotterplatz umarbeiten.“ ist die freundliche Reaktion der netten Anwohner und sie erklären uns den Weg zu unserem gesuchten Parkplatz. Als sie hören das wir ins Moor wollen, werden wir gefragt ob wir denn Mückenspray dabei hätten. Ja , das haben wir tatsächlich vergessen und weil wir verneinen, bietet die gute Frau uns an ein paar Zwiebeln aus dem Haus zu holen, um uns damit einzureiben. Wir haben lachend abgelehnt, hätten es aber, wie wir später feststellen, besser annehmen sollen.

Erlebnisse im Regen

Als wir die Rieselfelder in Münster erreichen, zieht sich der Himmel immer mehr zu. Bereits auf dem ersten Weg durch die Felder setzt der Regen ein und wird immer stärker. Viele Möglichkeiten Schutz zu suchen gibt es hier nicht. Vor uns nähert sich eine Wandergruppe die offenbar auch vor dem Regen die Flucht ergreifen will. Plötzlich bleiben alle stehen und wir sehen auch bald den Grund dafür.

Mitten auf dem Weg vergnügen sich spielend zwei Wiesel und weil auch wir so etwas noch nicht beobachtet haben, bleiben auch wir stehen. der Regen spielt in diesem Augenblick keine Rolle mehr. Wir sind dann auch ziemlich durchnässt, als der Weg wieder frei wird und in der Ferne wird es auch wieder heller.

Wiesel

Erlebnisse in Corona – Zeiten

Wir wollen die Flamingos im Zwillbrocker Venn beobachten, der einzigen Stelle, wo man in Deutschland frei lebende Flamingos beobachten kann. Das Navi führt uns vom Ruhrgebiet über den nächsten Weg zum Venn und der geht leider ein Teilstück durch Holland. Das Zwillbrocker Venn liegt am Niederrhein unmittelbar an der holländischen Grenze.

Am Übergang hält uns die Polizei an, ob wir vor hätten in Holland einzukaufen oder an die holländische Küste zu fahren, beides Dinge die zu Corona Zeiten nicht gerne gesehen werden. Wir verneinen natürlich und erklären zur Vogelbeobachtung ins Zwillbrocker Venn fahren zu wollen. Das Venn ist der Polzistin offenbar nicht bekannt und das Leute an solchen Tagen irgendwelche Vögel beobachten wollen, scheint ihr auch sehr suspekt vorzukommen und etwas verdutzt sagt sie nur „na dann, gute Fahrt.“ Wir können uns ein Lachen kaum verkneifen und sehen zu das wir schnell weiterkommen.

Geld in der Hosentasche

In der Urdenbacher Kämpe, einem ehemaligen Altarm des Rhein und einer Rheinaue mit herrlichen Feuchtgebieten, begegnen wir einem anderen Fotografen. Er macht uns auf die kahlen Baumstämme im Wasser aufmerksam. In den Nisthöhlen am Baum haben sich Stare einquartiert und füttern ihre Jungen. Wir kommen ins Gespräch und tauschen uns über die diversen Beobachtungsgebiete aus die wir bisher besucht haben.

So die Eisvogelbrücke in Mülheim-Saarn oder das Zwillbrocker Venn. Letzteres ist ihm noch nicht bekannt und er freut sich von den Flamingos zu hören, die wir dort beobachtet haben. Auch hier in der Kämpe gibt es den Eisvogel. Im Wurzelwerk eines mächtigen umgestürzten Baumes hatte ein Eisvogel Nisthöhlen gebaut, wo man ihn gut beobachten konnte.

Leider hatte sich das aber wohl zu schnell herumgesprochen und es kamen unzählige Fotografen um die Vögel zu fotografieren. So viele und offensichtlich nicht mit genügend Abstand, dass die Vögel die Brutstätte aufgaben und verschwanden.

Plötzlich hören wir den Kuckuck rufen, den ersten in diesem Jahr und spontan fragt der Kollege ob wir Geld in der Hosentasche hätten, denn wenn der Kuckuck ruft und man etwas in der Tasche hat, wird sich dieses im Laufe des Jahres vermehren.

Erlebnisse mit Milan und Bussard

Bei einem anderen Besuch in der Urdenbacher Kämpe werden wir auf dem letzten Abschnitt des Wanderweges Zeugen eines tollen Schauspiels.

Die Strecke führt durch ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet und der Landwirt ist gerade mit der Maht beschäftigt. Während der er mit dem Traktor seine Runden über das Feld zieht freut sich der Mäusebussard über die zu Tage geförderte Beute. Allerdings bleibt er nicht lange alleine.

Ein Rotmilan möchte auch gerne etwas mithaben und die beiden Vögel beginnen sich um die fetteste Beute zu streiten. Hierbei kommen sie oft dem Traktor erheblich nahe. Die Flugkünstler kommen aber immer wieder geschickt davon und nun gesellen sich auch noch die Krähen hinzu. Fasziniert bleiben wir stehen und beobachten die Szene.

Der Rosapelikan von Büsum

Während unseres Urlaubs in Schleswig Holstein in Büsum besuchen wir natürlich die diversen Naturschutz- und Beobachtungsgebiete der Region. Bei einer Visite im Speicherkoog, unweit von Büsum, kommt plötzlich ein größerer Vogel auf uns zugeflogen. Das es keiner der üblichen Kandidaten ist, habe ich natürlich sofort erkannt. Dennoch bin ich überrascht hier einen Pelikan zu sehen. Als er vorüber geflogen ist, begeben wir uns in Richtung Küste, vielleicht können wir ihn ja am Wasser noch einmal sehen.

Hier treffen wir eine alte Dame die extra mit ihrem Sohn aus Glücksburg angereist ist, um den Pelikan zu beobachten. Ihr Sohn war vor einiger Zeit als Vogelwart im Schutzgebiet Speicherkoog tätig und sie hatten aus der Presse von dem Vogel erfahren. Da hatten wir Glück ihn ebenfalls gesehen zu haben, weil wir keine Info aus einer Zeitung hatten.

Rosapelikan

Der Wanderer von der Eisvogelbrücke

Ich stehe auf der Eisvogelbrücke in Mülheim und suche den kleinen Vogel mit der wundervollen leuchtenden blauen Farbe. Neben mir bleibt ein Tramp mit Schlapphut stehen. Er sieht etwas „heruntergekommen“ aus. Doch jetzt erkenne ich ihn. Vor einigen Jahren hatte er auf einem Parkplatz in Essen sein kleines Zelt aufgebaut. Irgendwie sind wir mit ihm ins Gespräch gekommen und erfuhren das er von Süddeutschland aus zu Fuß nach Schleswig zu seinem Bruder unterwegs ist. Ein Schicksalsschlag hatte ihn dazu bewegt diesen Marsch zu machen und eventuelle Erlöse der Kinderkrebshilfe zu spenden.

Nun treffe ich ihn also hier auf der Brücke und er erklärt mir, dass er auf dem Rückweg ist und in einer Mülheimer Zeitung ein Inserat aufgegeben hat, ob Jemand mit ihm weiter bis zum Papst nach Rom wandern will.

Ich lehne das natürlich ab – keine Zeit, ich suche ja den Eisvogel.

Erlebnisse – Bislicher Insel und der Adler

Wer zur Bislicher Insel fährt möchte neben vielen anderen interessanten Vogelarten natürlich auch den einzigen brütenden Fischadler unserer Region erleben. Neben dem Löffler und den Silberreihern ist er natürlich die Attraktion und das Hauptthema der Besucher des Beobachtungsturms. Wir haben das Glück einen Ornithologen des NABU hier zu treffen, der uns viel über die Adler vom Niederrhein erzählen kann. Seit einigen Jahren brüten sie hier an der Wasserlinie erfolgreich. Jetzt sei er aber seit zwei Tagen nicht mehr gesehen worden, was aber durchaus normal sei, da Adler große Strecken abfliegen.

In diesem Jahr 2020, werden sie aber wohl keinen Nachwuchs hervorbringen. Unbefugte ließen an der Wasserlinie ihre Hunde frei laufen und mit Bällen spielen. Daraufhin haben die empfindlichen Eltern das Nest verlassen. Die Staatsanwaltschaft wurde mit der strafrechtlichen Ermittlung beauftragt.

Die Sohle vom Ochsenmoor – Schuh Erlebnisse

Wir halten uns für einige Tage am Dümmer See auf und wollen das Ochsenmoor erkunden. Aus diesem Anlaß habe ich wieder einmal die alten Wanderschuhe aus dem Keller mitgenommen. Ich habe sie tatsächlich schon lange nicht mehr getragen, weil ich mir beim letzten Tragen im Harz auf einer Wanderung an beiden Hacken mächtige Blasen zugelegt hatte.

Nach einer halben Stunde des Weges bemerke ich beim Laufen ein seltsamen klatschendes Geräusch, es ist die Sohle, die sich an der Hacke gelöst hat. Nach weiteren zehn Minuten verabschiedet sich die Sohle komplett und ich Laufe rechtsseitig sozusagen auf der Felge. Wir setzen unseren Weg dennoch fort und erreichen unser Ziel. Auf dem Rückweg verabschiedet sich dann auch die Sohle des linken Schuh. Nun gehe ich also Profillos weiter. In einem Beobachtungsturm nisten Rauchschwalben und die Jungen machen die ersten Ausflüge. Hier erfahren wir auch vom Rotschenkel den es mit etwas Glück am Ochsenmoor zu sehen gibt.

Tatsächlich kann ich ihn einen Tag später aus dem Auto heraus wunderbar fotografieren, da er das Auto nicht als gefährlich ansieht und dieses für uns die ideale Tarnung darstellt.

unvergessliche ERlebnisse an der Mosel

Wir sind in Bernkastel – Kues, besser gesagt in Kues, Bernkastel liegt auf der anderen Moselseite. Wir wandern zum Weinfest nach Brauneberg in der nächsten Moselschleife. Brauneberg hat sich mit einer Nussbaumallee einen Namen gemacht. Diese hat für den Ort eine wichtige historische Bedeutung.

Wir genießen den Wein vor Ort und die leckeren Speisen die hier angeboten werden, wir wollen ja zurück nicht laufen, sondern mit dem Schiff fahren.

Dummer Weise ist aber Sonntag, da fahren keine Schiffe und öffentliche Verkehrsmittel gibt es auch nicht. der letzte Bus ist vor einiger Zeit abgefahren. Nun müssen wir also den ganzen Weg wieder zu Fuß zurück. Auf dem Zahnfleisch erreichen wir schließlich Bernkastel, im Bewußtsein noch den Berg auf der anderen Moselseite zu unserer Ferienwohnung hinauf zu müssen. Dort angekommen vergleichen wir die vergangene Wegstrecke mit einer Wüstenwanderung.

Die Wyker Kappe – Erlebnisse auf der Insel

Wyk auf Föhr gehört zu einem unseren beliebtesten Urlaubsziele. Während die Einen sagen “ ich hab`noch einen Koffer in Berlin“ , kann ich sagen, „ich hab´noch eine Kappe in Wyk.“ In der Nicolai Kirche habe ich bei der Besichtigung meine Kappe liegen gelassen und jedesmal wenn wir einmal wieder in Wyk sind, müssen wir nachsehen ob meine Kappe noch dort ist, was natürlich nicht der Fall ist, aber bereits zu einer Art Tradition geworden ist.

Die Insel meiner Träume – Erlebnisse am Hafen

Ein schönes Erlebnis wartete auf der Rückreise von der Nordseeinsel Borkum am Hafen. Unter den Leuten die auf das Schiff warten befindet sich auch der Borkumer Chanty Chor und der singt das schöne Lied „ die Insel meiner Träume.“ Alle Fährgäste stimmen nach und nach mit ein und nicht wenige haben Tränen in den Augen.

Rehdener Geestmoor – Erlebnisse mit Kraniche

Ein Gebiet des Diepholzer Moor ist das Rehdener Geestmoor. Dorthin fuhren wir mit einigen Fotofreunden vom Fototreff Essen um den Einflug der Kraniche auf ihre Schlafplätze zu erleben.

Im Rehdener Moor befindet sich ein hoher Beobachtungsturm auf dem die Zuschauer über mehrere Ebenen verteilt dem Schauspiel beiwohnen können. Überall gibt es Informationstafeln mit Verhaltensregeln um die Kraniche nicht zu stören. Unter Anderem auch der Hinweis nicht zu Fuß auf der Deichstraße auf die Vögel zu warten. Vorbeifahrende Autos stören die Vögel nicht.

Natürlich setzt sich irgendwann ein Unvernünftiger mit Stativ in Bewegung um genau dort seinen Posten zu beziehen. Der Mensch ist ein Herdentier und so sammeln sich bald immer mehr Leute dort, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben.

Wir können die anfliegenden Kraniche und Gänse vom Turm aus sehen und aus der Entfernung ablichten, aber wie zu erwarten drehen sie ab um einen anderen Schlafplatz aufzusuchen. Das Rehdener Schlafgebiet kommt für sie an dem Tag nicht in Frage. Leider kommt es immer wieder vor das unüberlegt und rücksichtslos gehandelt wird, nur um eventuell ein besonderes Bild zu erhaschen. Diese Leute sind in meinen Augen weder als Natur- oder Tierfotografen zu bezeichnen, noch als Tier- oder Naturschützer.

Wenn mir noch weitere Episoden einfallen, oder neue Erlebnisse auftauchen werde ich sie in diesem Blog immer weiter ergänzen, ich wünsche viel Spaß damit, so wie wir ihn hatten.

Gespinstmotte

Gespinstmotte – Knospenmotte – bei unserem so beliebten Rundgang durch die Saarner Aue in Mülheim-Ruhr bemerken wir einige Büsche und Hecken die mit feinem Gespinst überzogen sind. Von einigen Ästen hingen an dünnem Faden kleine Raupen herab. Sofort kommt der Gedanke an den Eichenprozessionsspinner auf. Aber hier handelte es sich ja nicht um Eichen und wie ich später erfahre um ein eher harmloses Gespinst.

Seidenspinner

Die Recherche ergab das es sich um die Gespinstmotte bzw. Knospenmotte handelt. Das Insekt gehört gehört zu den Schmetterlingen und spinnt Hecken, Büsche und Bäume zu. Obstbäume die von den Raupen heimgesucht werden, müssen bereits zu Beginn des Befalls von den Raupen befreit werden, indem man sie absammelt. Ansonsten besteht die Gefahr das Obst zu verlieren.Die Raupen werden durch das Gespinst vor Fressfeinden wie Vögel und ihrem größten Gegner den Schlupfwespen und Starkregen geschützt. In aller Ruhe können sie nun die Blätter verzehren. Übrig bleiben die kahlen Äste und Stämme. Die befallenen Weiden, Pappeln, Pfaffenhütchen oder Weißdornhecken können sich aber,nachdem die Raupen sich im Juni an den Stammfuß zum Verpuppen zurückgezogen haben, beim Johannistrieb wieder erholen. Johannistrieb nennt man den zweiten Austrieb der Pflanzen.

Die Schmetterlinge schlüpfen Anfang Juli. Die Entwicklung der Gespinstmotte kann bis zu zehn Jahre dauern. Der Klimawandel fördert aber die Voraussetzung für den Schädling, der Wärme liebt, dem aber etwas kältere Winter auch nichts ausmachen. Jedes Jahr entwickelt sich eine neue Generation Gespinstmotten. Die Gespinstmotte ist keine Gefahr für den Menschen.

Im Hoch- bis Spätsommer schlüpfen die Falter. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier ab – in Häufchen von etwa 50 Stück. Nach 3-4 Wochen schlüpfen die kleinen Räupchen. Man unterscheidet 5 Larvenstadien. Die Raupen überwintern im Larvenstadium 1 unter einem bräunlichen Schutzschild. Anfang Mai des nächsten Jahres verlassen die Junglarven dieses Schild und beginnen zu fressen.

In der Forstwirtschaft wird ein Yponomeuta-Befall, der wissenschaftliche Name der Gespinstmotte, deshalb als eine „harmlose, aber auffallende Erscheinung“ eingestuft. 

Infos aus Waldwissen

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